Nach der Besichtigung des Klosters Hl. Sofia geht es den Berg hoch zur Klosteranlage Sv. Klement. Sv.Klement liegt toll oberhalb des Ohridsees, nur die beiden sich im Bau befindenden Neubauten ( Museum ) daneben trüben das Gesamtbild. Wie kann man so etwas nur genehmigen !
Gegen Mittag mache ich mich auf den Weg zur Burg. Hier geht es steil bergauf und ist bei der Sonne nur mit viel Schwitzen zu bewältigen. Ich habe ja den ganzen Tag Zeit und kehre mal wieder zu einem Espresso ein. Hier komme ich auch mit Einheimischen ins Gespräch, die mir von der extrem hohen Arbeitslosigkeit und dem Abwandern der jungen Leute erzählen. Dann geht’s zur Burgbesichtigung mit einem tollen Blick auf den See und die Umgebung.
Den Nachmittag lasse ich bei herrlichem Sonnenschein im Hafen in der Sonne bei einem guten Glas Wein ausklingen ehe es am Abend noch einmal in die Altstadt geht, um mir die tollen Baudenkmäler noch einmal angestrahlt anzuschauen.
9. Tag - Donnerstag, 08.05.2014 Ohrid - Pogradec 40,4 km - 13,7 km / h - 404 Höhenmeter 2,57 Std.– 888 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Nach dem Frühstück geht es zunächst auf ebener Strecke am See entlang. Es folgen dann die ersten Steigungen und nach ca. 15 Kilometern erreiche ich ein Pfahldorf im See, dass ich mir anschaue, die Bay of bones.
Der Weg weiter geht jetzt steil bergauf. Was ist das denn da auf der Straße ? Ich halte und stelle fest, dass da jemand mit seinem Leben spielt. Ob sie / er das über die Straße geschafft hätte ?
Ich nehme sie und setzte sie auf der anderen Straßenseite ab und hoffe, dass sie nicht zurück wollte !
15 Kilometer vor meinem heutigen Tagesziel Pogradec merke ich, wie mein Hinterrad langsam Luft verliert. So ein Mist. Ich pumpe das Hinterrad mehrfach auf, da ich keine Lust habe, hier in der Pampa das Rad auszubauen und den Schlauch zu wechseln. Trotzdem radle ich noch zum Kloster Sv. Naum. Hier ist alles extrem touristisch durchorganisiert. Das Rad stelle ich am kleinen Hafen des Klosters ab und ich mach mich zur Besichtigung auf.
Vor der Weiterfahrt wieder aufpumpen und es geht Richtung Grenze. Pogradec erreiche ich trotz mehrmaligem Aufpumpen mit einem extrem schwammigen Hinterreifen. Ich eiere mehr als ich fahre. Da ich entgegen der Einbahnstraße am Rand fahre, muss ich auch noch auf die Straßensperren für Falschfahrer aufpassen.
In Pogradec steige ich im Hotel Bambli an der Promenade ab. Für 20 € bekomme ich ein Dreibettzimmer für mich alleine. Jetzt heißt es erst einmal den Schlauch am Hinterreifen wechseln. Es steckt ein hauchdünner Metallstift im Mantel. Den Ersatzschlauch rein und den Anderen erst einmal auf dem Zimmer wieder geflickt. Es zieht zu und während des Stadtrundganges fängt es leicht an zu regnen. Eine typische albanische Kleinstadt mit 20000 Einwohnern und ohne touristische Höhepunkte. In den Parks wird mit großer Begeisterung Domino gespielt. Ein Cafe mit meinem Pseudonym entdecke ich auch. Alte Relikte der Hodscha – Diktatur stehen mittleiweile als Spielgeräte im Kindergarten. Wie aber überall in Albanien, große Boulevards für die ehemaligen großen Aufmärsche.
Der Regen wird stärker, hoffentlich ist es morgen wieder trocken !
10. Tag - Freitag, 09.05.2014 Pogradec - Elbasan 83,0 km - 17,3 km / h - 514 Höhenmeter 4,48 Std.– 931 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Um 07:00 Uhr gibt’s Frühstück. 1 Omelett, Schafskäse, Brot und einen doppelten Espresso. Zusammen packen und los geht’s. Vor acht Uhr sitze ich schon auf dem Rad. Draußen ist es trocken, die Nacht über hat es wohl noch länger geregnet, es ist noch ziemlich nass. Es geht zunächst flach am See entlang. Dann kommt Schotterpiste. Die Straße wird neu gemacht und auf Grund des Regens ist es auch schön schlammig. Ich sehe nach ein paar hundert Metern aus wie ein Schweinchen. Zum Glück kommt dann wieder fester Straßenbelag, bevor es zum Anstieg zum hoch Pass geht. Der Anstieg zieht sich.
Bei der Abfahrt bemerke ich, dass der Hinterreifen wieder Luft verliert. Mist ! Offensichtlich steckt wohl noch ein Teil von gestern im Mantel. Ich hatte doch nachgeschaut und nichts gefühlt. Also wieder Gepäck runter und das Hinterrad ausgebaut. Tatsächlich, es steckte noch ein kleiner Metallstift im Mantel und hatte sich jetzt wohl durchgedrückt. Gestern konnte ich es nicht ertasten. Den Ersatzschlauch eingezogen und weiter geht’s. Hoffentlich nur eine Panne am Tag ! Einen Ersatzschlauch habe ich immer dabei, der wird dann abends immer geflickt, unterwegs ist das nicht so ganz einfach. Bislang immer Glück gehabt, noch keine zwei Plattfüße am Tag.
Weiter geht’s. Hoffentlich ohne Panne !!! Ich treffe ein paar Kilometer weiter einen Engländer, der mit unheimlich viel Gepäck sein Fahrrad den Berg raufschiebt. Er teilt mir mit, dass ihm seine Dreigangschaltung kaputt gegangen ist und er nur noch auf dem großen Gang fahren kann. Das geht aber nicht den Berg hoch. Er will das Rad in Griechenland reparieren lassen, da es seiner Meinung nach in Albanien nicht geht. Er kommt aus Manchester und will nach China. Das mit dem Fahrrad, na dann viel Spaß. Wer sein Rad liebt der schiebt auch mal ! Ich radle dann den Berg weiter bergab in Richtung Elbasan, er schiebt weiter hoch, Gute Reise ! Ein paar Kilometer weiter die nächsten Radtouristen, ein Schweizer Pärchen ! Sie wollen nach Istanbul ! Ich erzähle ihnen von dem Brieten, sie meinen, dass sie ihn wohl noch einholen und man schauen will, ob man ihm in der nächsten Stadt helfen kann. Wäre schön wenn es klappt. Auf Grund des zweiten platten Reifens in zwei Tagen schaue ich mittlerweile mehr nach unten zum Hinterreifen als mir die Gegend an. Hoffentlich hält er ! So macht das keinen Spaß, aber offensichtlich ist kein Teil mehr im Mantel, die Luft hält. In Elbasan steige ich im Hotel Universe ab. Für 25 € gibt es ein super Zimmer: Schlauch reparieren, Wäsche waschen und dann geht es zum Stadtbummel. Nette Stadt mit 78000 Einwohner, tollen alten Gebäuden, schöner alter Stadtmauer und netten fotogenen älteren Männern !Morgen geht’s den Krraba - Pass gut 800 Meter in Richtung Tirana hoch ! Das kann ja heiter werden !
11. Tag - Samstag, 10.05.2014 Elbasan - Tirana 43,9 km - 15,0 km / h - 320 Höhenmeter 2,55 Std.– 444 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Um 07.00 Uhr gibt’s Frühstück im Speisesaal. Ich bin, zumindest um diese Uhrzeit der einzige Gast. Vor dem Hotel mache ich mit einem Wasserschlauch erst einmal das Rad sauber. Das war bitter nötig, da es nach dem gestrigen Tag und der Fahrt über die nasse Schotterpiste nicht mehr wieder zu erkennen war. Mit einem jetzt doch wieder sauberen Rad und geölter Kette geht es um acht Uhr Richtung Tirana. Unterwegs in der Stadt noch einmal die Wasservorräte aufgefüllt. Ich halte dann an einer Tankstelle und erkundige mich nach dem Weg in Richtung Krraba – Pass. Hier rät man mir vom Pass ab, da dieser extrem steil sein soll. Das ist mir auch bekannt ! Aber eine andere Alternative ist mir nicht bekannt. Man sagt mir dann, dass ich die neue Schnellstraße ( Autobahn noch im Bau, aber schon befahrbar) mit dem neuen Tunnel fahren kann. Ich habe so meine Bedenken ob das mit der Fahrt durch den Tunnel gut geht. Man versichert mir, dass ich die neue Straße fahren kann und ich auch durch den Tunnel käme. O.K. ich versuche es, mehr als umdrehen kann mir nicht passieren und dann kann ich immer noch den Pass in Angriff nehmen. Auf dem breiten Randstreifen fahre ich die neue Straße entlang. Sie zieht sich stetig und ganz schön lang nach oben.
Dann stehe ich vor dem Tunnel: 2355 Meter lang !!! Ob das gut geht ? Vor dem Tunnel werde ich von zwei Bauarbeitern angehalten. Man erkundigt sich per Funk, ob ich durch darf. Da im Tunnel noch gebaut wird, ist die linke der beiden Fahrspuren gesperrt. Man erlaubt mir, diese zu benutzen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, mit einem Fahrrad durch einen so langen Tunnel zu fahren. Es geht dann aber doch ganz gut, ich bin aber froh, als ich am anderen Ende den Tunnel wieder verlassen kann. Die Geräuschkulisse ist auf Grund der Autos ganz schön hoch. Auf jeden Fall habe ich so den doch extrem steilen Krrba – Pass umgehen können. Kurz hinter dem Tunnel ist ein Cafe mit einem herrlichen Blick in die Berge. Jetzt erst einmal eine Pause und einen Espresso und ein kühles Wasser ! Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel !
Dann geht es bis nach Tirana fast nur noch abwärts. Bei der Stadteinfahrt muss ich mich erst einmal zurecht finden. Ich habe das Hotel Patricia vorgebucht. Dieses liegt in der Nähe vom Skanderbergplatz. Die Wirklichkeit vor Ort oder eine Ansicht über Google – Earth sehen doch ein wenig anders aus. Ich frage mich zum Hotel durch. Der Hotelinhaber spricht perfekt deutsch und versorgt mich mit einigen Tipps für den Stadtrundgang. Dann beginnt für mich zu Fuß der Marsch zu den Highlights von Tirana: Skanderbegplatz, Nationalmuseum, Et´hem Bey – Moschee, Pyramide usw. Tirana blüht auf und hat viele schöne Parks. Eine schöne Stadt mit gut 400000 Einwohnern.
Wenn man bedenkt, dass in Albanien bis Anfang der 90er Jahre kein privater Autoverkehr erlaubt war, haben sie ganz schön nachgeholt. Auf dem Skanderbegplatz soll man früher sogar die Vögle zwitschern gehört haben. Pünktlich zum Abendessen bin ich wieder im Hotel. Es gab eine phantastische Antipasti – Platte. Im dunkeln den gleichen Fußmarsch noch einmal durch das abendliche Tirana. Danach habe ich noch mit dem Hotelbesitzer bei einem Bier über das aufstrebende Albanien diskutiert. Es wurde ein noch recht langer Abend !
12. Tag - Sonntag, 11.05.2014 Tirana – Kruja - Durres 78,1 km - 18,2 km / h - 564 Höhenmeter 4,17 Std.– 548 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Nach einem richtig guten Frühstück ( mit frischen Erdbeeren ) ging es gegen 09:30 Uhr los. Der Weg aus der Stadt heraus ist leicht zu finden. Es ist Sontag, die Leute scheinen hier aber ihrer Arbeit nachzugehen. Markt am Straßenrand.
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