ich kann natürlich nur von den Dingen berichten, mit denen ich persönliche Erfahrungen habe, darum nur ein paar Beispiele. Ein Cousin meines Mannes, dessen Job in Deutschland einiges einbringen würde, hat jahrelang mit drei Kindern und seiner Frau bei einer Tante in Split in deren Dreizimmerwohnung mitgelebt. Ihr Schlafzimmer mussten sie sich zu fünft teilen. Was anderes war einfach nicht drin, obwohl er einen für unsere Maßstäbe guten Job hat. Erst letztes Jahr hat die Familie in eine eigene Wohnung ziehen können. Die meisten anderen Verwandten wohnen irgendwo umsonst und jeder ist froh, wenn er Familie auf dem Land hat, oder sich ein bisschen Gemüse und Obst selbst anbauen kann. Trotzdem muss mächtig geknappst werden. Miete zahlen wäre für die meisten gar nicht drin und ohne Job natürlich sowieso nicht. Schwarzarbeit ist natürlich auch ein Thema, denn auch in Kroatien ist die Arbeitslosigkeit hoch. Eigentlich die Klassiker ! Die Familie ist da die größte Stütze. So verzahnte familiäre Unterstützung gibt's in Deutschland wohl nur selten. Allein würde man auch ganz schön in die Röhre gucken.
ich habe ein halbes Jahr als Deutscher in Kroatien gelebt und mußte mich größten teils über die einheimischen Läden versorgen. Ich habe auch jede Menge Trockenfutter, Erbsen, Bohnen, Tütensuppen... aus Deutschland mitgeschleppt. Ich habe aber auch den größten Teil wieder mit nach Hause genommen.
Der Grund ist einfach, das wir uns dem Leben da unten angepasst und nicht wie in Deutschland weitergelebt haben. Unsere Vermieter haben uns z. B. gezeigt wie man kroatisch kocht. Auf den kroatischen Obst- und Gemüsemärkten bekommt man alles frisch. Und wenn man sich an das Gemüse der Saison hält auch billig. Von Pfirsich, Weintrauben, Orangen etc. wird man auch satt, aber es ist auch teuer. Spinat, Möhren, Äpfel, Gurken, Mangold, Tomaten und Wachtelbohnen etc. sind da viel preiswerter.
Die Gerichte welche man damit produzieren kann, sind sehr lecker. Auch haben wir nicht immer auf den für die Touristen begangenen Märkten eingekauft oder die dort verlangten Preise bezahlt. In Zadar lief es z. B. so, das man dort auf den Markt nach einer Weile die Stände mit guter Qualität herausgefunden hatte und wußte, das man inoffiziell andere Preise bekommt. Manchmal hat man zwar z. B. seine 9 Kuna bezahlt, aber mehr Gewicht dafür bekommen oder man hat ein höheres Wechselgeld zurück bekommen. Immer so das es möglichst die anderen Standbesitzer und Kunden nicht so schnell merken.
Auch gibt es außerhalb von Zadar einen Obst- und Gemüsegroßhandel. Dort kann man leider nur Kistenweise kaufen und man muß darauf achten, das die Ware einwandfrei ist. Sonst fault einem das Zeug eher weg bevor man es gegessen hat. Dort haben wir z. B. Tomaten und Orangen Kistenweise gekauft, ebenso Kartoffeln und Äpfel. Das Auspressen von Orangen ist dadurch teilweise billiger gewesen als wenn wir 100% O-Saft gekauft hätten.
Was wirklicht teuer ist und worauf man angewiesen ist, das sind Getränke, Milch, Fleisch, Fisch und Käse. Aber auch dort kann man wenn man sich auskennt viel sparen. Wir hatten immer unsere speziellen Läden wo das eine oder andere billiger war. So sind wir alle 14 Tage zum Großeinkauf ausgerückt und haben uns preiswert versorgt.
Fleisch und Fisch war eine Delikatesse, die es nur ein oder 2 mal pro Woche als warme Malzeit gab. Zum Abendessen gab es aber immer Wurst und Käse. Man ernährt sich dort unten viel gesünder, mit viel Obst und Gemüse. Auch habe ich festgestellt, hat man dann garnicht mehr so ein Verlangen nach Süßigkeiten.
Bei den Getränken haben wir neben Milch, viel Mineralwasser (mir selbst haben die preiswertesten am besten geschmeckt - weniger Kohlensäure und nicht so ein starker mineralischer Geschmack), Tee, Verdünnungssirup und ab und zu mal richtigen Saft getrunken.
Als wir wieder in Deutschland waren, mußten wir uns erst einmal wieder an die eintönige Kost gewöhnen, denn wenn man Lebensmittel gleicher Qualität wie in Kroatien kaufen will, wird man echt arm. Wir sind jedenfalls mit 200 € für 2 Personen im Monat hingekommen.
Rechnet man noch die eine oder andere Kleinigkeit die wir aus Deutschland mitgebracht haben und evtl. Preissteigerungen seit 2000 hinzu müßte man trotzdem mit 150 € je Person locker hinkommen.
Aber man muß einfach auf Kroatische Art und Weise leben. Deswegen können eure Verwandten es euch auch nicht erklären, warum diese mit so geringem Geld auskommen und davon noch eine Familie ernähren, weil diese nicht wissen welche Standards und Ernährungsgewohnheiten ihr an den Tag legt. Versucht das doch mal gegenüber zu stellen, dann werdet ihr sehen, das da ein ganz anderes Ergebnis herauskommt.
Es ist ja auch irgendwo logisch. Würden sich alle Kroaten so ernähren wie wir uns das vorstellen, dann würden diese ziemlich viel Monat ohne Geld übrig haben. Die andere Seite der Medallie ist das es schon im Hinterland Familien gibt die von der Substanz leben und um ihr überleben kämpfen.
Die festen Familienbande helfen da ein Stück weiter. Auch gibt es in einem gewissen Rahmen Tauschhandel, der am Staat vorbeiführt und damit nicht vom Preis erfassbar ist. ("Ich geb dir 3 Fische und du reparierst mein Telefon"). Das Durchschnittseinkommen der Kroaten liegt bei ca. 5.600 € im Monat pro Person. Das ist 1/5 des deuschen Durchschnittseinkommens.
Von der kroatischen Regierung sollte wenigstens die Getränkesteuer auf nichtalkoholische Getränke abgeschafft werden. Ich glaube das währe sehr sozial und würde vielen Familien helfen. Denn gerade Getränke kann man nicht selbst produzieren und braucht diese doch täglich.
Die Preise für Obst / Gemüse kann ich Dir leider im Einzelnen nicht mehr mitteilen. Im großen und ganzen sind die Preise hierfür aber kulant. Als Tipp nur eines: "Günstig" war es immer im Supermarkt oder bei den Händlern am Straßenrand (Verkaufwagen). "Geschluckt" habe ich einaml, als ich für 2 kl. Schlangengurken, 2 Äpfel, 400 g Tomaten, 2 rote und 2 grüne Paprikaschoten 50 kn bei einem Gemüsehändler kaufte, der seine Waren von einem kleinen Boot aus im Hafen von Male Losinje verkaufte.
Allgemein kann ich von uns aus sagen, dass wir bestimmte Lebensmittel (Kaffee / Konserven - wie Mais, Kidneybohnen, Erbsen - / Gürkchen / Thunfisch / Nudeln / Oliven / passierte Tomaten / geringe Mengen abgepackten Schinken und Käse) immer mitnehmen, da diese jetzt auch speziell für viele unserer Gerichte und Salate eine gute Basis darstellen und erfahrungsgemäß im Urlaubsland "überteuert" sein können. So kaufen wir nur die entsprechenden fehlenden frischen Artikel ein. Ob diese dann umgerechnet 0,50 Eurocent mehr oder weniger kosten, ist uns dann eigentlich egal (weil eh eh unvermeidlich).
In Antwort auf: "Geschluckt" habe ich einaml, als ich für 2 kl. Schlangengurken, 2 Äpfel, 400 g Tomaten, 2 rote und 2 grüne Paprikaschoten 50 kn bei einem Gemüsehändler kaufte, der seine Waren von einem kleinen Boot aus im Hafen von Male Losinje verkaufte.
Da war der Hafenzuschlag dabei ! .
Gruß Fred
------------------------------- Medulin, meine zweite Heimat !
Tja das sind halt die Touristenpreise. Ich habe aus seltener einen Touristen in den Läden gesehen, wo Einheimische Kaufen und umgekehrt. Wir waren voriges Jahr auch in Mali Losinj und da kann ich mich gut erinnern, das die Preise für Backwaren deutlich von Geschäft zu Geschäft schwankten. Wir haben jedoch z. B. nie mehr als 2 Kuna pro Kirsch oder Apfeltasche ausgegeben. Quark ist deutlich teurer als in Deutschland, aber wenn man einheimischen Quark nimmt, kommt man eigentlich nicht so teuer. Allerdings muß man mit der Sorte aufpassen und es heißt dort auch so ähnlich wie Frischkäse.
Hi, wir sind am letzten Wochenende aus Pag zurückgekommen. Wir sind 2 Erwachsene und 5 Kinder. Da wir in einem Ferienhaus wohnten, haben wir und selbst verpflegt und auch fast jeden Tag gekocht. Wenn man ein bißchen auf die Preise achtet und nicht alles im Supermarkt einkauft, kann man in Kroatien sehr günstig leben. Preiswert sind unter anderem Fleischtomaten, Melonen, Paprika aber auch Mirabellen. Ein Beispiel für einen Einkauf an einem Gemüsestand vor dem Supermarkt: Eine Wassermelone zu 10 kg, 8 Fleischtomaten (ca 2kg), 2 Paprikaschoten und ein Beutel Mirabellen zusammen für 45 Kuna. Brot ist sehr billig. Teuer ist Fleisch und vor allem Milchprodukte. Das Fisch am Mittlemeer teuer ist, ist ja bekannt. In kroatischen Restaurants waren wir erstaunt, wie preiswert man essen kann. Pommes für die Kinder zu 10 Kuna. Oder Nudeln mit Tomatensauce zu 12 Kuna. Wo findet man das in Deutschland? Oder eine riesengroße Pizza für 30 Kuna. Getränke wie Cola oder Fanta im Restaurant für 10 - 12 Kuna. Im Vergleich zu Deutschland fand ich das sehr preiswert! Noch dazu wurde man in den Restaurants auch mit vielen Kindern freundlich bedient und nicht gleich schief angeschaut. Wenn man aber unbedingt Original-Nutella kaufen muß, zahlt man auch entsprechend. Ein Tip, solche "Spezialprodukte" kann man auch aus Deutschland mitnehmen. Bei uns war es Nutella und Erdnußcreme, die ihren festen Platz im Kofferraum hatten ;-) Babsi
da stimm ich dir absolut zu durch die globalisierung und die profitgier der kaptitalisten wird das wirtschaftsgefüge in kroatien zerstört so das war e bissel krass, is aber so wenn mer davon ausgeht dass ein kroate vllt. 300 Eusen im monat bekommt, so müssten de preise rund ein drittel oder weniger der unsrige sein, nur mal so gesagt
Hallo! Also, was das Einkaufen in Zagreb angeht, kann ich nur Positives berichten. Noch letzten Monat hatte ich dort Quark und selbstgemachte Sahne, viel Obst und Gemüse gekauft. Eingelegte Gurken und auch Sauerkraut habe ich probiert, alles noch in rustikalen Fässern gegärt und gelagert. Das Einzige, was ich noch so richtig vermisse, wenn ich in Kroatien bin, ist die Vielfältigkeit von richtigem Vollkornbrot. Manchmal hat man Glück, wenn eine Bäckerei das anbietet. Wenn ich gut Backen könnte, würde ich sicherlich eine richtige Vollwert- Vollkornbäckerei in Zagreb eröffnen, ich glaube Kundschaft wäre genügend vorhanden. Auf jeden Fall komme ich mit dem Euroverbrauch in Kroatien besser über die Runden als in Deutschland. Und vom Geschmack vieler Lebensmittel ganz zu schweigen.
d.h.: Die Lebenshaltungskosten bestehen nicht nur aus den Ausgaben für Nahrungsmittel, die hier überwiegend diskutiert werden.
Welchen Anteil unseres Einkommens geben wir wirklich für Lebensmittel aus? Der Rest des Lebens ist doch viel teurer: Wohnen, Kleidung, Mobilität, Freizeit, Hobby, Urlaub usw. Und das ist in Kroatien im Vergleich zum dortigen Durchschnittseinkommen richtig teuer. Die Immobilienpreise sind dank der finanzkräftigen ausländischen Nachfrage auf hohem Niveau, Nonfood-Artikel (Textil / Schuhe / Möbel / Elektro usw.) sind teurer als in Deutschland und in vielen Schau- fenstern werden mit großen Lettern Teilzahlungen angeboten (Tikap hat das weiter oben schon erwähnt).
Und dann kommen noch Luxusartikel wie Auto, Computer, Handy usw. Und Urlaub, wieviel Kroaten fahren eigentlich in Urlaub?
Manchmal habe ich den Eindruck, die Kroaten sind wahre Lebenskünstler, aus wenig das Maximale herausholen, und das (im Gegensatz zu Deutschland) ohne zu jammern.
Also wenn ich bei uns in Zagreb auf dem Markt gehe, sind die Preise ansich recht günstig, im Vergleich hier in Deutschland! Also günstig kann man halt Gemüse, Obst und Brot einkaufen! Aber wenn ich betrachte, in einem Supermarkt zu gehen, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln! Dadurch dass sehr viele Produkte importiert werden, ist es natürlich recht teuer für uns, weil wir die Sachen hier um die Hälfte günstiger bekommen! Beispiel Milka Produkte! Oder Nestle Produkte!!! Und es gibt ansich sehr selten kroatische Produkte, bzw. Hersteller, dass fällt mir immer mehr auf Und für deren Verhältnisse, was der Lebensunterhalt betrifft! Aber die kennen es ja nicht anders!!!
Hallo ! Die Einträge hier sind fast alle bereits 8 Jahre alt. Ich werde jetzt im September nach Rovinj reisen.
Wie sieht es denn inzwischen mit den Lebensmittelpreisen aus ? Was sollte man aus D mitnehmen ? Aufgefallen ist mir bereits, dass die Übernachtungspreise in einigen Hotels "unverschämt" hoch sind. Ich war zuletzt in 1985 in Rovinj. Damals war nur Fleisch (Rumpsteak z.B.) beim Schlachter meiner Erinnerung nach relativ teuer, jedenfalls teurer als damals in D.
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