Der Neubau der Brücke ist Beweis, dass Hass nie so viel zerstören kann, wie es die Liebe aufbauen vermag
sagt der populäre kroatische Liedermacher und Sänger Ibrica Jusic, der bei der Eröffnungszeremoie der neuen Brücke an diesem Freitagabend auftreten soll.
Für die noch immer für Bosnien faktisch verantwortliche internationale Gemeinschaft ist der Wiederaufbau der Brücke nicht nur Symbol der Versöhnung, sondern auch ein klares Zeichen an alle Extremisten, dass Trennungen und Aufteilungen auf Grund von Volks- und Reliogionszugehörigkeit nicht mehr zugelassen werden.
Elf Jahre nach ihrer Zerstörung im Bosnien-Krieg ist die neu aufgebaute historische Brücke von Mostar wieder für die Öffentlichkeit freigegeben worden. EU-Außenkommissar Chris Patten sprach von einem Symbol für die Zukunft, in der Bosnien-Herzegowina seiner festen Überzeugung nach Vollmitglied der Europäischen Union sein werde. Neben Patten nahmen an der Zeremonie auch der britische Thronfolger Prinz Charles, der ehemalige Bosnien-Beauftragte der Bundesregierung, Hans Koschnick, und weitere Vertreter von 52 internationalen Delegationen teil. Koschnick bezeichnete den durch internationale Gelder ermöglichten Wiederaufbau der Brücke als Chance, Christen und Moslems friedlich zusammenleben zu lassen. - Im Bosnien-Krieg hatten 1993 kroatische Milizen das Bauwerk über den Fluss Neretva zerstört. Die Brücke galt seither als Symbol der sinnlosen Gewalt im Krieg.
Mostar am Fluss Neretva liegt im Zentrum der Republik Bosnien-Herzegowina. Die Stadt ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und gehört neben der Hauptstadt Sarajevo und Banja Luka, Tuzla und Zenica zu den größeren in der Republik Bosnien-Herzegowina. In Mostar leben Kroaten, Serben und Bosniaken (Muslime). Vor dem Krieg machten die Serben etwa ein Drittel der Bevölkerung aus. Viele von ihnen sind bis heute nicht dorthin zurückgekehrt.
Die Brücke von Mostar am Einweihungstag Leider ist der Link nicht mehr aktuell. - Thofroe
Mostar ist faktisch zwischen Kroaten und Bosniaken geteilt. Auch deren Wohngebiete sind durch den Neretva-Fluss getrennt. Der Hohe Internationale Vertreter in Bosnien, Paddy Ashdown, hob im Januar die Trennung der Stadt in sechs Bezirke auf und richtete eine einheitliche Stadtverwaltung ein. Im Oktober dieses Jahres soll es erstmals Wahlen geben. Ziel ist es, dass alle Volksgruppen gleichermaßen im Stadtrat repräsentiert werden.
"Stari Most" am 9.11.1993 zerstört Internationale Aufmerksamkeit erlangte Mostar im November 1993: In der Stadt tobten Kämpfe zwischen Kroaten und Bosniaken. Die noch kurz zuvor gegen die Serben Verbündeten standen sich in dieser zweiten Phase des Bosnien-Krieges als Gegner gegenüber. Am 9. November wurde die im 16. Jahrhundert errichtete, historische Steinbrücke der Stadt, die "Stari Most", von kroatischen Geschützen getroffen und zerstört - kurz bevor die UNESCO sie zum Weltkulturerbe erklären wollte. Die zerstörte Brücke von Mostar, die bis dato alle Kriege überstanden hatte, wurde zum Symbol des Bosnien-Krieges. Ihre Wiedererrichtung wird von der internationalen Gemeinschaft als Zeichen der Völkerverständigung gefeiert.
Ich war das erste Mal seit Februar 1992 wieder in Mostar. Die Bruecke, die Minarette und die "Touristenroute" auf beiden Seite der Bruecke wirkten auf mich wie eine Mischung aus Legoland (wegen der "Perfektion") und Potemkinsches Dorf (vor dem Hintergrund vieler Ruinen und stark oder weniger stark beschaedigter Haeuser). Ich befuerchte, ich muss ein paar Hundert Jahre warten, bis es mir wieder richtig gefaellt...
Ich war in den letzten zwei Wochen unter anderen in Mostar und Sarajevo. Speziell in Mostar kann man den Krieg noch so fühlen, das es schon fast unheimlich ist. Vielleicht sollten viel mehr Menschen nicht nur die Küsten Kroatiens sehen, sondern auch Bosnien mit den vielen Zerstörungen und notdürftig geflickten Kriegsschäden. Als Warnung, das Europa längst nicht sicher vor Kriegen ist und als Warnung, wozu Menschen die nebeneinander gewohnt haben fähig sind.
Da kann ich Dir nur Recht geben. Mich hat meine Reise nach Bosnien 2002 (auch Sarajevo und dann über Mostar ans Meer) sehr beeindruckt - mit ganz ähnlichen Gedankengängen ...
Außerdem sollte man es sich unbedingt mal ansehen, weil es landschaftlich wahnsinnig schön ist!
@oshea ja da geb ich dir vollkommen recht und man sollte immer daran denken dass das ganze vor nicht allzu langer Zeit geschah. Immer wenn ich daran denke bildet kämpfe ich mit den Tränen, ich hoffe es passiert nicht wieder so etwas :(
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