Der Reformprozess stockt und der Wille zur Aufarbeitung der Vergangenheit fehlt
Belgrad - An Selbstbewusstsein mangelt es den Serben ebenso wenig wie an Uneinsichtigkeit. Sie verstehen sich in der Rolle des Opfers. Nicht sie waren im Balkankrieg der Aggressor, sondern die Nato: Diese hat das Land angegriffen und Belgrad bombardiert.
Die Ruinen der zerstörten Regierungsgebäude ragen noch heute schwarzen Skeletten gleich in den Himmel. Sie legen Zeugnis ab von der desolaten Wirtschaftslage im Land, sollen aber auch auf die "himmelschreiende Ungerechtigkeit" hinweisen, die Serbien-Montenegro angeblich widerfahren ist. Schuld sind - wie üblich - die anderen. Als hätte es das Massaker von Srebrenica oder Massenvertreibungen aus dem Kosovo nie gegeben.
Dass Slobodan Milosevic ein Diktator war, wird eingeräumt. Doch alle, die ihm untergeordnet waren - also der Rest der Bevölkerung - ist als unschuldig einzustufen. Folgt man dieser Logik, ist es nur konsequent, dass Serbien sich vehement weigert, Kriegsverbrecher an das Internationale Den Haager Tribunal auszuliefern. Auch wenn damit der Weg in Richtung EU verbarrikadiert wird. Auch wenn schon jetzt feststeht, dass der in Kürze vorliegende Bericht von Chefanklägerin Carla del Ponte an die Vereinten Nationen sehr negativ ausfallen wird.
Auch der US-Kongress legt Hilfsgelder auf Eis
Die Regierenden scheint dies wenig zu beeindrucken, obwohl die mangelnde Zusammenarbeit Belgrad teuer zu stehen kommen könnte: Der erhoffte EU-Beschluss zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen rückt in immer weitere Ferne. Und weitere Hilfe bleibt aus. Inzwischen hat auch der US-Kongress 74 Millionen Dollar Hilfsgelder auf Eis gelegt. Hinzu kommt, dass an der Den Haag-Frage der Staatenbund Serbien-Montenegro zu zerbrechen droht: "Wir sind die Geiseln der Nicht-Kooperation Serbiens mit Den Haag, und das ist der Grund für die Notwendigkeit unserer Unabhängigkeit", hat der montenegrinische Präsident Filip Vujanovic unmissverständlich betont.
Serbien-Montenegro ist zerrissen: menschlich, ethnisch, wirtschaftlich und politisch. Während der seit Juni amtierende serbische Staatspräsident Boris Tadic in Berlin den Willen zur Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal betont, stellt sein Justizminister Zoran Stojkovic in Belgrad klar, dass vom Tribunal Angeklagte nicht gegen ihren Willen ausgeliefert werden.
Selbst für ihre Integrität bekannte Politik-Experten wie Professor Dragan Simeunovic von der Uni Belgrad lieben es, sich von Zeit zu Zeit im politischen Sumpf zu verlieren: "Milosevic war kein Serbe, sondern Montenegriner - und er blieb es. Ich habe nichts gegen Montenegro, aber das sind die Fakten", meint er bei einer Tagung der Hanns-Seidel-Stiftung in Belgrad. Zwei Sätze später prangert er die mangelnde Kreativität der serbischen Politiker, ihren Widerstand gegen dringend notwendige Reformen, ihre nicht besonders ausgeprägte geistige Potenz und die vielen Polit-Seilschaften an.
Den Eindruck, dass vieles faul ist im Staate Serbien, hat man auch im Deutschen Bundestag: "Wir haben das Gefühl, dass die Reformen seit mehr als einem Jahr zum Stillstand gekommen sind", betont Ex-Staatssekretär Klaus Rose. Ein Gefühl, das man in München teilt. Und das schmerzt, zumal Bayern mit Serbien seit 1973 ein bilaterales Abkommen verbindet, in dessen Rahmen Aktivitäten auf zahlreichen Gebieten durchgeführt wurden.
Weitgehend zufriedenstellend, so deutsche Politiker, ist die Zusammenarbeit serbischer Behörden mit Bundeskriminalamt und Innenministerium sowie im Kampf gegen Terrorismus und Organisierte Kriminalität. Die Kooperation mit mehr als 40 Ländern auf dem Gebiet einer Partnerschaft für den Frieden kann aber nicht verschleiern, dass sie gegen Null tendiert, wenn es um die Kooperation mit Den Haag, die Schaffung eines rechtsstaatlichen Systems oder die Armeereform (die Zerstörung eines Staates im Staat) geht.
"Die Reform ist kein gradliniger Prozess." Miroljub Labus
Derartige Anmerkungen hört Belgrad nicht gerne. Das Land will in die Nato und die EU. Deshalb steht für Miroljub Labus, stellvertretender Premierminister der Republik, fest, dass Serbien dabei ist, einen freien Markt einzuführen, ein Rechtsstaat zu werden, demokratische Werte zu manifestieren und die Gesellschaft zu stabilisieren. "Die Reform ist kein geradliniger Prozess, sagt Labus. Aber: "Die Gefahr eines Reformstopps ist gebannt." Und: "Wir haben viele Gesetze erlassen. Nicht alle stehen im Einklang mit der alten Verfassung. Aber sie bilden den Grundstock einer neuen Verfassung (soll 2005 vorliegen), die das Land EU-kompatibel machen wird."
Dass sich Serbien "politisch, moralisch und geistig in einer schwierigen Situation befindet" (Kurt Leonberger, deutscher Botschafter in Belgrad) lässt sich nicht bestreiten. Ebenso wenig, dass Serbien auf dem Weg in die EU "die Last eines wirtschaftlichen, politischen und militärischen Verlierers trägt" (Dragan Simeunovic). Was von deutscher Seite, aber auch von serbischen Kritikern wie der Historikerin Latinka Perovic moniert wird, ist "der fehlende Wille innerhalb der serbischen Gesellschaft, sich mit der jüngsten Vergangenheit auseinander zu setzen". Eine Ursache dafür sieht der ehemalige serbische Regierungschef Zoran Zivkovic darin, dass in Serbien "Armee, Geheimdienst und Polizei von Milosevic-Gefolgsleuten beherrscht werden". Viele westliche und auch deutsche Experten teilen diese Einschätzung.
Die Historikerin Latinko Perovic ist sich sicher, dass Serbien nach dem demokratischen Wandel im Jahr 2000, als es die größte internationale Unterstützung in seiner Geschichte genoss, "eine historische Chance verpasst" hat. Wie es scheint, sehen dies inzwischen auch serbische Politiker so.
Es wirkt mit Blick auf die dahinschwimmenden EU-Felle wie ein verbrämter Hilferuf, wenn Vize-Premier Labus die nicht abreißende Kritik von Seiten der EU kritisiert, wenn Zoran Jeftic vom serbisch-montenegrinischen Verteidigungsministerium so tut, als wäre die Armee geläutert, wenn Professor Simeunovic serbischen Politikern bescheinigt, dass sie keine Ahnung haben, oder wenn der Präsident der serbischen Industrie- und Handelskammer, Veselinovic feststellt: "Deutschland ist das stärkste Land in der EU. Wir sind der Meinung, dass Deutschland uns mehr helfen könnte."
Danke erstmal für den Bericht, in meinen Augen eben ein Zeitungsbericht.
In Antwort auf: Doch alle, die ihm untergeordnet waren - also der Rest der Bevölkerung - ist als unschuldig einzustufen.
Das stimmt sicher nicht, s.u.
In Antwort auf: Folgt man dieser Logik, ist es nur konsequent, dass Serbien sich vehement weigert, Kriegsverbrecher an das Internationale Den Haager Tribunal auszuliefern.
Die meisten vom "normalen" Volk (ich meine damit nicht die Extremisten!) denken sicher anders, da bin ich mir sicher Aber sie können sich noch nicht gegen die Interessen der Regierungsmitglieder durchsetzen, das wird noch einige Zeit brauchen.
Ich kann mich noch sehr gut an folgendes Erinnern - Juli-1990: Ich machte mit dem WoWa-Gespann Rast in Mihajlovac (südl. Beograd) und unterhielt mich mit einem jungen Mann (ca 20-25) über die augenblickliche Situation in Jugoslawien. Er erzählte mir, daß es wohl bald zu einem Krieg kommen wird, denn es herrscht große Unruhe. Damals glaubte ich nicht daran, obwohl wir später, im Raume Predejane (über dem Berg drüber liegt Pristina), schon Truppenbewegungen der Sonderpolizei gesehen haben.
Ich hatte damals noch Benzingutscheine im Auto und wurde von ihm gefragt, ob ich ihm 1 oder 2 schenken könne. Leider hatte ich die Anzahl der Bons ziemlich genau ausgerechnet/gekauft und konnte ihm somit nicht helfen, aber ich drückte ihm, als wir wieder weiterfuhren 15.- DM in die Hand und verabschiedete mich von ihm. Die Tränen, die dem jungen Mann über die Wangen liefen werde ich wohl nie vergessen, genausowenig die Frauen, die an den Mautstellen ihre Ware (zu einem Spottpreis!) anboten und oft glücklich drüber waren, wenn sie DM anstatt Dinar erhalten haben. Klar, ich kenne auch die Männer, die für eine Flasche Mineralwasser 10.- DM wollten, oder die 16-18 jährigen Burschen auf den Mopeds am Straßenrand, die die kleinen Buben (6-10) nach getaner Arbeit (Scheibenputzen) abkassierten!
Vielleicht denke ich (wie so oft in meinem Leben) etwas zu optimistisch, aber man sollte dem Land wieder mehr Beachtung schenken und doch wieder in dieses schöne Land reisen. Ja, auch ich kämpfe noch immer damit, ob ich mich getrauen soll, aber wenn ich sage ich fahre "irgendwann" wiedermal dorthin, dann heißt es meist "nie" .. :O( Wahrscheinlich probiere ich es demnächst via Griechenland und Mazedonien ...
hmpf, soviel wollte ich gar nicht schreiben -- lG Lucky
Es ist immer wieder erstaunlich, was solche Zeitungsberichte auslösen können Somit wird Serbien immer wieder in die Situtation gebracht sich verteidigen zu müssen. Es ist überhaupt kein Problem nach Serbien/Montenegro zu reisen.
In Antwort auf: Es ist immer wieder erstaunlich, was solche Zeitungsberichte auslösen können
was denn
Sollte dein Posting auf mich gemünzt sein, dann bitte lies meinen Beitrag nochmals durch und du wirst verstehen, WAS ich damit meinte :O)
Ich war ein paar Monate nach dem Sturz der Ceausescus schon in Rumänien, ich bin keiner der so schnell in die Hose macht ;O)
In Antwort auf: Es ist überhaupt kein Problem nach Serbien/Montenegro zu reisen
Keine Sorge, daß weiß ich Es geht mir mehr um den Aufenthalt als Camper, d.h um die Infrastruktur der Campingplätze und allem was damit zusammenhängt! Ich weiß nicht mal, ob der CP in Predejane noch existiert - oder weißt du drüber zufällig Bescheid? Jeder Tipp ist willkommen. -- lG Lucky
Zitat Es ist überhaupt kein Problem nach Serbien/Montenegro zu reisen.
Das glaube ich gerne, man nimmt seinen Reisepass und ab geht's - nema problema In der Theorie ist das sicher kein Problem. In der Praxis des durchschnittlichen nicht-abenteuerurlaub-süchtigen Touristen kommen da jedoch einige Fragen auf, die einen doch eher zögern, oder zumindest tiefer nachdenken lassen (ich kann Lucky's Überlegungen da sehr gut verstehen): Wie sieht es mit der Kriminalität auf den Durchgangsstrassen aus? Ist es im Vergleich zu Ex-YU-Zeiten besser geworden (ich kann mich noch an Strassensperren von Kindern erinnern, die unser Auto mit Steinen beworfen haben, 1986)? Gibt es Übernachtungsmöglichkeiten unterwegs, oder muß man - auch wenn's eigentlich nicht mehr geht - partout zu seinem anvisiertem Zielort durchbrettern? Wie sieht es aus, wenn mal alles nicht so glatt läuft, Pannendienst, Unfall, ärztliche Versorgung u.ä.? Bei längerem Nachdenken würden mir sicherlich noch viel mehr Fragen einfallen.
Das sind alles Dinge, die bis jetzt in den mitteleuropäischen Regionen noch nicht hinreichend bekannt sind und sich sicher nicht mit einem Satz wie "Es ist überhaupt kein Problem nach Serbien/Montenegro zu reisen" klären lassen. Wie man an Lucky's Ausführungen lesen kann, hätte er sicher großes Interesse, wieder da runter zu fahren, wenn man mehr wüßte - und dem kann ich mich nur voll anschließen.
Es gibt eben einfach noch zu wenig Information über die TOURISTISCHE Situation dort, und solange das so bleibt, werden auch noch viele Leute einer Reise dorthin skeptisch gegenüber stehen.
Da ich in Serbien sehr oft zu Gast bin, darf ich dazu folgendes sagen. Serbien ist kein dritte Welt Land. Leider weiß ich nicht in welchem Zustand die Campingplätze sind, da ich nie campe. Unterwegs sind sind genügend Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden. Die Kriminalität ist zurückgegangen und nicht mehr oder wenieger als in Deutschland Natürlich ist Serbien weit davon entfernt den westlichen Standard zu erfüllen, dies macht aber die unglaubliche Gastfreundschaft wieder wett. Was Beograd angeht so steht diese Stadt z.B. Berlin in nichts nacht. Genügend internationaler Schulen, shopping Möglichkeiten ohne Ende Nachtleben etc. Krankenhäuser und sehr gute Ärzte gibt es genügend nicht nur staatliche sondern auch private. Das dich Kinder mit Steinen beworfen haben tut mir leid, nur ist dieses nicht die Regelso etwas kann überal passieren (ohne das ich das entschuldigen will) Es gibt sicherlich viel positieves aber auch negatives. Um euer Leben müsst ihr in serbien nicht fürchten Ich hatte eine Geschäftsreise von Subotica bis nach Nis und habe keine negativen Erfhrungen gemacht eher positive. Was Montenegro angeht so ist dort der Standard deutlich gewachsen. Nähere Infos könnt ihr im neuen Montenegroforum ersehen. Leider ist der Link nicht mehr aktuell. - Thofroe Ich hoffe ich konnte etwas zur Aufklärung beitragen.
P.S. Solange es Journalisten gibt die solche Berichte schreiben und propagandieren, solange wird immer wieder Mistrauen und Abneigung gegenüber diesem Volk geben und der Frieden wird schwer zu halten sein. Milosevic muss sich für sein Vorgehen verantworten, dagegen haben sich viele andere die nicht minder an diesem Zerfall schuld waren gut aus der Affäre gezogen.
Mit Spannung verfolge ich Eure Diskussion. Ich bin auch der Meinung, dass man in einem Stadium der langsamen Rückbesinnung auf demokratische Strukturen nicht vorschnell über das Ziel hinausschiessen sollte (siehe Merkur). Der Funke, den man entfacht, ist nur schwer zu löschen. Im Vergleich zum Nachbarland Bosnien gibt es in Serbien doch akut keine Probleme. Neulich sagte jemand im Forum, Bosnien ist das einzige Land, dass von seinen eigenen Leuten systematisch demontiert wird. Dort liegt die eigentliche Gefahr für die Region, einschliesslich für Kroatien. Denn in Bosnien wird ein Land unter den Augen fremder Mächte und mit Ihnen systematisch ausgeblutet und keinen scheint es zu interessieren.
da ich gebürtig aus Bosnien stamme, muss ich dem leider zu stimmen. In Bosnien war das Zentrum des Krieges, und die Menschen können noch nicht verzeihen/vergessen egal welche Nation. Zudem habe ich den Eindruck BiH wird vom Westen misbraucht für die politischen/wirtschaftlichen Spielchen. Bosnien ist ein reiches Land an Naturschätzen und ich habe leider mit ansehen müssen wie die Wälder teilweise verscherbelt wurden. Solange in Bosnien keine Einigkeit (und das wird sehr schwer falls überhaupt)herscht, solange wird es bluten
Was SiCG angeht so sind die wesentlich weiter und machen es den westlichen Staaten nicht ganz so leicht.
In Antwort auf: Solange es Journalisten gibt die solche Berichte schreiben und propagandieren, solange wird immer wieder Mistrauen und Abneigung gegenüber diesem Volk geben und der Frieden wird schwer zu halten sein.
Ich weiss nicht, warum Du Dich ueber diesen Artikel aufregst, an ihm ist inhaltlich und formal nichts auszusetzen.
Meine kroatischen Geschäftsfreunde sind zum großen Teil über die Entwiklung in Kroatien nicht begeistert. Da ist es teilweise so, durch die Auslandsprivatisierung sind die Einheimischen in einigen Fällen stark benachteiligt (dass jetzt zu errörten fehlt mir die Zeit) Die Orientierung an die westliche Politik ist gut, aber auf dem Balkan auch Kroatien ist immer noch Koruption gang und gebe es wird ein langer Weg, die Mentalität lässt sich nicht von heute auf morgen ändern. Auch in Serbien und Bosnien nur eben öffentlicher
Zitat Es ist immer wieder erstaunlich, was solche Zeitungsberichte auslösen können Somit wird Serbien immer wieder in die Situtation gebracht sich verteidigen zu müssen. Es ist überhaupt kein Problem nach Serbien/Montenegro zu reisen.
und
Zitat Da ich in Serbien sehr oft zu Gast bin, darf ich dazu folgendes sagen. Serbien ist kein dritte Welt Land. Leider weiß ich nicht in welchem Zustand die Campingplätze sind, da ich nie campe. Unterwegs sind sind genügend Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden. Die Kriminalität ist zurückgegangen und nicht mehr oder wenieger als in Deutschland Natürlich ist Serbien weit davon entfernt den westlichen Standard zu erfüllen, dies macht aber die unglaubliche Gastfreundschaft wieder wett. Was Beograd angeht so steht diese Stadt z.B. Berlin in nichts nacht. Genügend internationaler Schulen, shopping Möglichkeiten ohne Ende Nachtleben etc. Krankenhäuser und sehr gute Ärzte gibt es genügend nicht nur staatliche sondern auch private. Das dich Kinder mit Steinen beworfen haben tut mir leid, nur ist dieses nicht die Regelso etwas kann überal passieren (ohne das ich das entschuldigen will) Es gibt sicherlich viel positieves aber auch negatives. Um euer Leben müsst ihr in serbien nicht fürchten Ich hatte eine Geschäftsreise von Subotica bis nach Nis und habe keine negativen Erfhrungen gemacht eher positive. Was Montenegro angeht so ist dort der Standard deutlich gewachsen. Nähere Infos könnt ihr im neuen Montenegroforum ersehen. Ich hoffe ich konnte etwas zur Aufklärung beitragen.
Ich finde in dem Artikel keine Aussagen, die den Deinigen widersprechen.
In Antwort auf: Milosevic muss sich für sein Vorgehen verantworten, dagegen haben sich viele andere die nicht minder an diesem Zerfall schuld waren gut aus der Affäre gezogen.
Meinst Du wirklich, dass Milosevic dafuer zur Rechenschaft gezogen wird, dass er "an diesem Zerfall Schuld war"?
Da in dieser jetzigen Diskussion auch auf Montenegro die Sprache kam und wir offenbar als einzige Forummitglieder in diesem Jahr vor Ort waren, muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Die Aussage von Helena, der Standard in Montenegro sei bereits erheblich gestiegen, stimmt so pauschal nicht. Man arbeitet gegenwärtig daran die Situation in Montenegro zu verbessern. Dank der technischen und finanziellen Unterstützung westlicher Staaten wird derzeit die Strom- und Wasserversorgung modernisiert (laut Berichten in anderen Foren sind stundenlange Ausfälle in den Sommermonaten bislang gang und gebe), man versucht wohl auch die häufig angesprochenen Müllprobleme in den Griff zu kriegen, mehrere ehemals staatliche Hotels wurden mittlerweile privatisiert, umgebaut und neu eingerichtet. Ansonsten ist in Montenegro vieles auf dem Stand der 80er Jahre stehen geblieben. Das bemerkt man schon bei der Ankunft am Flughafen Tivat. Und noch nie haben wir sanitäre Anlagen in solch einem schlechtem Zustand angetroffen. Als Grund dafür nannte man uns die im Krieg auferlegten Handelssanktionen.
Die Situation wird in Serbien nicht anders sein, vielleicht sogar aufgrund der Bombardierungen im Kosovokrieg noch schlimmer. Serbien privat ohne detaillierte Kenntnisse und ohne der Sprache wirklich mächtig zu sein zu bereisen wäre auch uns gegenwärtig noch zu riskant.
Meinst Du wirklich, dass Milosevic dafuer zur Rechenschaft gezogen wird, dass er "an diesem Zerfall Schuld war"?
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war wirklich nur Milosevic daran Schuld? Für die die es oberflächlich sehen ja.
Ich weiß jetzt nicht mit wem ich es zu tun habe. Bist du Kroate? Wenn ja, dann weißt du sicherlich was noch vor dem Krieg in Kroatien gelaufen ist? Wenn nein, so möchte ich auf dieses Thema nicht zu sprechen kommen. Bei Politik gehen die Meinungen auseinander und die Gemüter erhitzen sich. Da habe ich keine Lust drauf da ich sowohl kroatisch als auch serbisch neutral bin und von daher versuche ich auch an diese Dinge so objektiv wie möglich zu gehen.
Hallo Anette Serbien dazu sage ich dir gerne etwas im anderen Forum
P.S. Ich sage nicht das Monte wie Kroatien saniert ist es wird einige Zeit dauern. Aber es ist auch nicht so das es total verkommen ist Das Strom und Müllproblem sollten die allerdings schnellstens in den Griff kriegen (was auch machbar ist). Aber da sage ich auch nur wieder Koruption
In Antwort auf: Bei Politik gehen die Meinungen auseinander und die Gemüter erhitzen sich. Da habe ich keine Lust drauf da ich sowohl kroatisch als auch serbisch neutral bin und von daher versuche ich auch an diese Dinge so objektiv wie möglich zu gehen.
Dem stimme ich 100%ig zu, verlegen wir uns bitte auf eine NICHT-Politische Ebene. Ich weiß daß der Thread was anderes aussagt, aber es hängt dann (teilweise) doch wieder zusammen. Mir ist schon klar, daß du alles mit anderen Augen siehst, da du ja das Land weit besser als ich kennst und auch die Sprache beherrscht :O) Mir ging es nur darum, wie es mit der gesamten Infrastruktur aussieht, es ist nämlich ein großer Unterschied, ob ich mit dem PKW einreise und in einem Hotel (o.ä.) übernachte, oder mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs bin. Wir hatten meist auf Parkplätzen übernachtet und hatten nie ein Problem, weder mit Einheimischen, noch mit der Polizei ... In dem Sinne, danke an alle für die rege Diskussion, ich weiß, ein heikles Thema in einem Kroatienforum, aber Mezedonien, Montenegro und Serbien sind sicher eine Reise wert, es geht nur mehr um verläßliche Infos wie Maut, Versicherung, Übernachtungsplätze wie Predejane, Vrane usw ... -- lG Lucky
In Antwort auf: Meinst Du wirklich, dass Milosevic dafuer zur Rechenschaft gezogen wird, dass er "an diesem Zerfall Schuld war"?
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war wirklich nur Milosevic daran Schuld?
Ich haette mir denken sollen, dass eine rhetorische Frage an dieser Stelle zu Komplikationen fuehrt. Mea culpa. Ich wollte sagen, dass weder Milosevic noch sonst irgendjemand sich dafuer verantworten muss, dass er "an diesem Zerfall Schuld war". Selbst wenn es dazu irgendein internationales Recht gaebe, welches er verletzt haben koennte, waere eine Anklage in diesem Punkt absurd, da SM ja gerade Jugoslawien (und spaeter immer kleiner werdene Reste davon) verteidigen wollte. Juristisch ueberprueft werden momentan die Mittel, die er dabei angewendet hat (oder haben soll). Ihm werden Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt.
In Antwort auf: Dem stimme ich 100%ig zu, verlegen wir uns bitte auf eine NICHT-Politische Ebene.
Ja, gerne, das darf aber nicht dazu fuehren, dass irgendein Unsinn hier unkommentiert stehen bleibt. Meistens reicht da ja eine kurze Antwort...
Um auf den touristischen Teil dieses Threads zu kommen.
Natuerlich kann man Serbien bereisen und ich kann nur jedem empfehlen, selbst sich ein Bild ueber den Zustand des Landes (und vor allem ueber die Menschen dort) zu machen. Dazu ist besonders eine Taxistadtrundfahrt (mit mindestens 3 Taxifahren, um eine wenigstens kleine Stichprobe zu haben :-) durch Belgrad zu den alten und den von der NATO neugeschaffenen Sehenswuerdigkeiten geeignet.
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