Also da bin ich auf jeden Fall deiner Meinung, aber das ist für mich halt ein ganz anderer Aspekt. Diese "Mach ich's heut nicht mach ich's morgen Haltung", die von manchen Pädagogen mitgetragen wird bzw. die durch die bestehenden Klassengrössen oder diversen Sparmassnahmen manchmal gar keine Wahl haben, missfällt mir auch sehr. Aber LernINHALTE erfolgreich zu vermitteln, halte ich für eine Kunst. Eigentlich wäre es wichtig bei den Kindern Leidenschaft für bestimmte Themen zu wecken und das geht bei jüngeren Kindern über eine spielerische Herangehensweise am besten. Da sollte natürlich auch Methode hinterstecken. Es ist natürlich auch wichtig Kinder zu fordern, aber das kann man auch so gestalten, dass die Schüler sogar noch Freude daran haben.
Letztendlich steht und fällt das alles eh hauptsächlich mit der Motivation und den Fähigkeiten der Lehrkräfte.
In Antwort auf:Spielerisch bleibt viel mehr hängen als man glaubt.
So habe ich das auch gemeint. Wenn Kinder z.B. schon ab der 2ten Klasse Tests schreiben, ist das sicherlich zu früh und die Kinder stehen unter einem Leistungsdruck. Zumal solche Tests auch wirklich unnötig sind bei so kleinen Kindern. Da macht doch das spielerische Lernen viel mehr Spaß und so lernen doch die Kinder auch viel besser...
Zitat Wenn Kinder z.B. schon ab der 2ten Klasse Tests schreiben, ist das sicherlich zu früh und die Kinder stehen unter einem Leistungsdruck.
Komisch, ich habe neulich ein Diktatheft -natürlich mit Zensuren - von mir aus der 2. Klasse gefunden (ist aus 1968 und hat 8 Umzüge überstanden) und wenn ich versuche mich zurück zu erinnern, dann glaube ich, dass es mir Spass gemacht hat, Leistung zu erbringen und "gut" zu sein. An Leistungsdruck oder ähnliches kann ich mich nicht erinnern. Aber na ja, das ist finsterste Historie und wahrscheinlich sind die Kinder heute anders
Die letzten Meinungen kann ich nur unterstreichen. Vera, ich meinte eher die These von Lollilan, dass es bei uns in den ersten drei Schuljahren der reinste Kindergarten wäre. Das ist definitiv nicht so. Viel richtet sich natürlich auch nach dem Lehrer, der den LP umsetzen, sich aber natürlich auch nach den Begebenheiten (z.B. Schülerzahl etc.) richten muss. Auch in der vierten Jahrgangsstufe wird nach wie vor viel verlangt. Der Notendruck ist enorm und ich möchte nicht mit meinen Kollegen dieser Jahrgangsstufen tauschen.
Helga, ich denke mir auch oft, dass wir das doch früher alles ziemlich locker gelernt haben. Die Kinder heutzutage sind allerdings in der Tat anders. Sogar in den kurzen zehn Jahren hab ich da schon eine Veränderung gemerkt. Die Lebensumstände, die gesellschaftliche Situation und die Einflüsse, die auf die Kinder einstürmen, sind eben heute komplett anders. Bei den ganzen Verpflichtungen, die Kinder innerhalb und außerhalb der Schule haben, finde ich eine Fremsprache aber der 2./3. Jahrganggstufe wirklich sinnvoll und gut (spielerisch), zwei aber einfach zu viel. Da bleibt nichts mehr hängen. "Spielerisch" ist natürlich auch das Motto hier mit meinen Kleinen. Hm....ist einfach zu viel, meiner Meinung nach.
In Antwort auf: ...ich meinte eher die These von Lollilan, dass es bei uns in den ersten drei Schuljahren der reinste Kindergarten wäre. Das ist definitiv nicht so.
Nun ja, hier kann man unterschiedlicher Meinung sein - ich finde es dennoch sehr "lasch". Das erste Schuljahr bei uns ist eigentlich das, was andere Länder, die z.B. bei Pisa mit "sehr gut" abgeschnitten haben, schon in der Vorschule "spielerisch" und mit großem Eifer erlernen. Dazu kommt noch, daß das Bildungsniveau in Deutschland von Bundesland zu Bundesland aufgrund nichteinheitlicher Lehrpläne sehr abweicht. Ich habe zwei Kinder großgezogen, beide haben in Baden-Württemberg das Gymnasium besucht und meine Tochter studiert in Konstanz. Es ist immer wieder unverständlich zu hören, welche Probleme die Mitstudenten aus den verschiedensten Bundesländern haben. Aber wir haben ja hier das Thema Kroatien .... Mich hat verwundert, daß Fremdsprachen erst ab der 4. Klasse gelehrt werden. Ich selber habe mir die Lehrbücher eines kroatischen Mädchens angeschaut und das war definitiv in der 2. Klasse. Und das war sicherlich keine "begüterte" Familie. Italienisch ist an der Westküste Istriens "normal", da von Haus aus schon die Zweisprachigkeit gefördert wird.
Ansonsten fällt mit zu diesem Thema noch folgendes ein: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr"
Ja eben, Britta Hättest Du das schon mal früher gemacht Aber Spaß beiseite, mir geht es tatsächlich so. Das was ich früher gelernt habe, ist noch relativ gut im "Speicher" vorhanden. Daher hat dieser Spruch doch sicherlich etwas Wahres an sich.
Das gilt aber für Erwachsene und Kinder. Und nicht unbedingt für ältere Kinder und jüngere Kinder. Es ist nämlich wissenschaftlich nicht haltbar, dass jüngere Kinder eine Sprache eher erwerben/lernen. Sie erwerben sie eben anders (spielerischer bzw. beim Spielen), während ältere Kinder von der Entwicklung her anders an das Lernen einer Sprache herangehen, sie sich also komplexer anzueignen in der Lage sind. Bei kleinen Kindern erfolgt das alles nur aus dem Spieltrieb bzw. dazuzugehören, bei älteren Kindern/Jugendlichen ist die Motivation anders gelagert. Durch spielerisches Lernen in frühem Kindesalter kann eine Sprache also sehr gut gelernt werden. Diese Art von "spielerischem Lernen" ist aber in einer 2. Jahrgangsstufe gar nicht mehr möglich. Damit hebt sich das Ganze wieder auf und führt bei zwei zu lernenden Sprachen sicher nicht unbedingt zum gewünschten Erfolg.
Britta, ich finde es prima, dass du Kroatisch lernst! Und ohne mein Latein-Wissen, das ich mir erst im Jugend-Alter angeeignet hatte, hätte ich Kroatisch überhaupt nicht alleine lernen können. Und du kanntest als Kind ja deinen Mann noch nicht. Vielleicht sollte man also auch die Partnersuche ins frühe Kindesalter verlegen
also ich kenne ja noch das Schulsystem aus der DDR und was wir als Kinder dort für Verpflichtungen hatten. Ich kann nicht behaupten, das die Vorschule 3. Gruppe Kindergarten und Zensuren ab der 1. Klasse uns geschadet hätten und uns Kinder überfordert hätte. Im Gegenteil Sachsen, was einen Teil der DDR Strukturen behalten hat, schneidet bei PISA im Vergleich zu den anderen Bundesländer überdurchschnittlich gut ab. Finnland, welche Sieger der PISA-Studie geworden sind, haben vor ca. 30 Jahren sich ein Beispiel an dem DDR-System genommen. Von Kindern kann man guten Gewissens wesentlich mehr fordern, als es in Deutschland der Fall ist, ohne den Kindern Lernspaß und Lebensfreude zu nehmen. Im Gegenteil trotz des hohen Lernniveaus sind weniger sitzen geblieben als heute. Und lernen hat bei uns Spaß gemacht. Dazu gehört aber auch eine gewisse Disziplin. Wir haben auch genügend Blödsinn gemacht, nur hatte das auch ab und zu mal Konsequenzen in Form eines Eintrages oder eines Tadels. (In Sachsen gibt es im übrigen auch immer noch Kopfnoten für Fleiß, Betragen, Ordnung und Mitarbeit) Gerade spielerisches Lernen in einem Alter, wo man eigentlich schon geistig weiter entwickelt sein sollte (die aktivste Phase des spielerischen Lernens wird von Hinrforschern in das Alter von 3 - 5 Jahren eingeordnet), hemmt die Entwicklung in Deutschland. Ich frage mich auch, welche zusätzliche Verantwortung Kinder heute haben, weshalb man ihnen nur noch weniger zumuten kann. Die Kinder in meinem Umfeld haben kaum Hausaufgaben, kaum außerschulische Freizeitbeschäftigungen in Form von Arbeitsgemeinschaften, Clubs... Im Gegenteil wissen diese vor langer Weile nichts mit sich anzufangen und sitzen den ganzen Tag vorm Fernseher und Computer (Was übrigens auch statistisch nachgewiesen ist). Es wäre an der Zeit nicht nur unseren Kinder endlich wider mal klar zu machen, was Leistung ist und das Leistung sich lohn. Da bin ich ja auch wieder bei unserem gesellschaftlichen Problem. Geld zu verdienen ist kein Ansporn um Leistung zu erbringen, das hätte jeder am liebsten so ohne mit dem Finger zu zucken. Statistisch sagen die Deutschen aber, das sie auf Geld verzichten würden, wenn der Job dafür einen gewissen Anreiz hat. Ich denke die meisten meinen dort nicht nur Spaß, sondern eine gewisse Forderung, die Spaß erzeugt. Schaut unsere Kinder an für was diese sich begeistern könnten (außer Musik, Drogen - sondern was handfestes, Technik, Naturwissenschaften...) und dann schaut euch an welche Perspektiven dieses Land in dieser Richtung zu bieten hat. Wir sind zwar Exportweltmeister, aber nur noch Mittelmaß. Die Qualitativ besten Autos werden im Ausland gebaut (Bild Mazda 323 Qualitätstestsieger, Umfrage Kundenzufriedenheit Porsche bestes Deutsches Auto auf Platz 6). Hochtechnologie Exportieren wir kaum - Irland über 40 % des Exports, Deutschland nicht einmal 15 %. Raumfahrt betreiben wir selbst kaum und der Transrapid fährt in China und nicht in Deutschland. Deshalb gehen unsere Wissenschaftler ins Ausland und Kinder sagen sich es lohn nicht zu studieren. In Punkto Qualität versauen wir uns gerade weltweit unseren Ruf Made in Germany. Versuche jetzt einmal einem Kind zu erklären wofür lernen gut ist. Für das spätere Leben, ja was für ein Leben denn? Kinder wollen träumen und aus diesen Träumen werden Wege und Ziele. In Deutschland studieren wesentlich weniger Jugendlichen als im internationalen Vergleich aller industrialisierten Länder. Deshalb wird Hochtechnologie wo anders gebaut. Deshalb baut Deutschland keine eigenen Flugzeuge mehr, obwohl ein so kleines Land wie Schweden es auch kann. Ich denke einfach, das unsere Schule den allgemeinen Zustand unserer Gesellschaft wiederspiegelt und die Lehrer allein können nur wenig dafür. Im Gegenteil höhre ich von viele Klagen über die Lehrpläne, über die Moral der Kinder und über die Mittel die Ihnen zur Verfügung stehen um ordentlich zu Unterrichten oder die Klasse in den Griff zu bekommen. Darf man den heute noch ein Kind vor die Tür stellen wenn es den Unterricht massiv stört - nein, denn das wäre Verletzung der Aufsichtspflicht und Tadel und Einträge in das Hausaufgabenheft gibt es nicht oder die notwenige Konsequenz der Eltern fehlt. Was hat denn dann der Lehrer noch für Möglichkeiten. Mit Zukunftsvisionen kann er den Kindern nicht kommen, da keine da sind. - Seh ich Deutschland in der Nacht... Das ist das Niveau auf das wir uns immer weiter zu bewegen Leider ist der Link nicht mehr aktuell. - Thofroe
Spiegelt die Realität aber nur teilweise wieder. Die Kinder, die ich kenne, und das sind eine ganze Menge, haben beispielsweise sehr viele Hausaufgaben auf und zwar ab der ERSTEN Klasse. Viele dieser Kinder haben einen derart vollen Terminkakender, dass man staunen muss. Darüber gibt es auch wieder einen ganzen Batzen Statistiken. Als ich klein war, war das noch nicht so. Da waren auch die Hausaufgaben relativ simpel in der Grundschule. Studiert habe ich trotzdem ! In Ostdeutschland mag das ja tatsächlich anders sein. Da sind die Kürzungen in der Jugendarbeit meines Wissens nach ja auch deutlich einschneidender gewesen. Mit dem Resultat, dass diverse Rattenfänger ein besonders leichtes Spiel hatten. Im Grunde gibt es da sicher auch keinen Königsweg, da Ansichten darüber einfach auf dem jeweiligen Menschenbild des Betrachters beruhen. Es gibt auch nicht nur eine Ursache für die Misere, aber die Kinder halten einer Gesellschaft den Spiegel vor. Und so eifrig die Skandinavier auch gelobt werden, dort gibt es zum Beispiel auch ganz massive Probleme mit Alkoholismus und Drogenmissbrauch bei Jugendlichen. Es gibt halt immer VIELE Statistiken.
@ Jagoda
Du solltest eigentlich wissen, dass Statistiken immer mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen sind ! Nehmen wir doch mal einen deiner eigenen Vergleiche. Die alte Statistik über die Arbeitlosenquote.
Also, falls jemand Interessantes über das kroatische Bildungssystem zu berichten weiss, immer her damit.
Ich habe da noch was in meiner Link-Sammlung gefunden. Hatte ich bisher nie hier eingestellt, da der Artikel aus dem Jahr 2000 ist. Aber interessant ist er doch. Also wen es interessiert:
Country Reports on Education Croatia
Problems and Perspectives in the Development of Schooling in Croatia
Ich stimme euch allen zu. Britta, in den Schulen, in denen ich war, war da auch überwiegend so. Klar, es ist sogar von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich. Dass sich die Lebensumstände und die gesellschaftliche Situation geändert haben, wirkt sich auch auf die Kinder aus. Und die Eltern, die natürlich auch gefordert sind, ihre Kinder zu einer bestimmten Leistungsbereitschaft zu erziehen. Viele Eltern lassen eben die Schulen und Lehrer "einfach machen", sie sind für alle Belange der Bildung und Erziehung zuständig. Denn das die Leistungsbereitschaft gesunken ist, habe ich auch festgestellt. Das war auch immer eins meiner Ziele, die Kinder zu einem natürlich Ehrgeiz zu führen, eben auch etwas lernen zu wollen um des Lernens willen. Nicht, weil ich dafür etwas bekomme oder einen anderen Nutzen daraus ziehe. Ich denke, das ist mir in vielen Fällen schon gelungen. Ich halte auch Noten ab den Anfangsjahrgangsstufen für sinnvoll, in Bayern führt man das übrigens wieder ein, zumindest ab der zweiten Klasse. Es ist eben eine ziemliche Gratwanderung: Der Auftrag, die Kinder zu leistungsfähigen Mitbürgern zu erziehen, sie aber nicht schon im Kindesalter einem Leistungsdruck auszusetzen, der bei vielen schlimme Folgen haben kann. Das ist nicht einfach, was sich an der Unausgegorenheit vieler Lehrpläne zeigt. Man will eben die Kinder Kinder sein lassen und ist sich noch nicht so sicher, was man ihnen zumuten kann, ohne sie unter Druck zu setzen und trotzdem auf spätere Ansprüche vorzubereiten. Das ist schwer und erfordert viel mehr als man von außen denken mag. Und Britta hat Recht, dass auch die "pisa-erfolgreichen" Länder mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Außerdem ist ein System wie das in den skandinavischen Ländern äußerst kostenintensiv, ich halte es bei uns momentan gar nicht für durchführbar.
Also, ich stimme da wirklich zu. Ich wollte mich aber gegen den Vorwurf, dass wir in den Grundschulen nur Kindereien machen, wehren. Und gegen eine mangelnde Leistungsbereitschaft kann ich als Lehrerin bedingt etwas tun (Lernanreize etc.), in erster Linie ist es aber auch eine Sache der Eltern.
derart volle Terminkalender gibt es in Sachsen nicht. Im Gegenteil gibt es mehr als genügend Eltern die sich aufregen, das die Kinder wenig schulisches zu Hause zu tun haben. Meine große Schwester gibt ihren Kindern z. B. selbst Aufgaben, damit diese ein bischen mehr für die Schule machen. Komisch finde ich, dass bei einem dermaßen gefüllten Terminkalender in Hamburg? dieses Bundesland trotzdem nur auf Platz 11 im Bundesländervergleich liegt, (Niedersachsen liegt gar auf Rang 14). Sachsen liegt hinter Thüringen auf Platz 2. Und da das Bildungsniveau in Deutschland zwischen den schlechtesten und den Besten ganze 50 % beträgt (Berlin 32% also glatt durchgefallen und Thüringen 82%) muß man ja nicht einmal ins Ausland schauen und dann zählt auch nicht das Argument, es wäre viel zu teuer, den gerade die neuen Bundesländer haben nicht so viel Geld. Außerdem können wir es uns nicht leisten nicht in die Bildung zu investieren, denn das ist die Basis auf der wir zukünftig leben werden. Sicher ist es auch richtig, das andere Länder auch Probleme haben, aber zwischen Drogen und Schulbildungniveau, kann ich keinen Zusammenhang erkennen. Ich sehe das gebildete Drogen konsumieren - siehe Studenten und sozial schwache perspektivlose Menschen, wobei deren Bildungsniveau nicht unbedingt schlecht sein muß - siehe gesellschaftliche Aussteiger. Es gibt Statistiken, denen kann man fast bedingungslos glauben und dazu zählt für mich die PISA Studie ebenso wie einige Studien über das Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen. Es ist ja auch einfach anhand von Tatsachen überprüfbar.
Voller Terminkalender: Damit ist nicht der schulische Bereich gemeint, sondern organisierte Aktivitäten nach dem Unterricht z.B. Ballet, Geige, Fussball, Chor etc. Es gibt viele Kinder die kaum einen Nachmittag mehr frei haben. Drogen und Bildung: Auch da verstehst du scheinbar nicht, was ich meine: Ich rede nicht vom Schulbildungsniveau sondern dem subjektiven Empfinden des Einzelnen innerhalb der Gemeinschaft. Es geht auch nicht darum, ob gebildete Leute Drogen konsumieren oder ungebildete, es geht um die Ursachen von DrogenMISSBRAUCH. Das ist etwas anderes als Drogengebrauch.
Viele asiatische Staaten haben ein derart hohes Bildungsniveau und Anforderungen an die Schüler, das es einem schwindelt. Und du als Freund von Statistiken solltest dann ja auch wissen, dass Japan z.B. die höchste aller Selbstmordraten bei Kindern und Jugendlichen aufweist. Aber hauptsache schlau gestorben, das freut den Statistiker und die PISA-Werte bleiben trotzdem hoch.
Was glaubst du denn bedingungslos ? Komisch, dass damit weit involviertere Personen als du Zweifel über die tatsächliche Aussagekraft dieser Studie anmelden. Da gibt es Theorien, die besagen, dass die sehr schlecht integrierten ausländischen Kinder den Schnitt sinken lassen, da dieses Land scheinbar nicht in der Lage ist, vernünftige Integration von Ausländern zu betreiben.
Sorry, aber du bist nicht der einzige Mensch, der sich über bestimmte Zusammenhänge Gedanken macht. Manchmal hat es leider den Anschein, als würdest du das glauben. Und manches sollte man vielleicht auch mal etwas eindringlicher hinterfragen.
es ist schade das du dich angegriffen fühlst. Für mich war das Hauptthema Bildung und Schule und nicht Drogenmißbrauch. Und wie ich dir schon gesagt habe, sehe ich keinen direkten Zusammenhang. Du sprichst ja auch ebenso wie ich die gesellschaftliche soziale Komponente an. Ich kann beim Thema Drogenmißbrauch nicht in dem Umfang mitreden, aber ob die Selbstmordrate in Japan etwas mit Drogen zu tun hat bezweifel ich auch. Ansonsten habe ich auch einen Bericht über Japan gesehen, wie die Kinder dort 24 Stunden gestreßt werden und hier stimme ich dir auch zu. Ich denke du wolltest einfach darauf hinaus, das nicht nur Bildung eine Rolle spielt. Ja Kinder müssen auch Kinder bleiben dürfen und Spaß an ihrer Kindheit haben. Wie gesagt, daas hatten wir auch in der DDR obwohl wir höhere Anforderungen in der Schule hatten. Es darf auch nicht vergessen werden, das wir damals außerschulisch in AG gearbeitet haben und in unterschiedliche Aktionen eingebunden waren (Altstoff, Eicheln und Kastanien sammeln etc.) Es hat uns nicht geschadet. Ich möchte hier nicht über politische Bildungsinhalte etc. sprechen. Auch wenn deutsche Politiker gern sagen, das die Studie nicht vergleichbar ist, würde ich dies deutlich verneinen. Es wurde ein international gültiger Vergleich gemacht, auf den sich die Staaten geeinigt haben. Und es ist eine der größten Studien überhaupt die von der Teilnehmerzahl weltweit gemacht werden. Eine Statistik wird umso genauer, je mehr Teilnehmer dabei sind. In Deutschland wurden 2003 50.000 Schüler getestet. PISA 2000 ist mittlerweile national ganz gut aufgearbeitet. Weil man dem Internationalen Test nicht geglaubt hat, wurde ein Deutscher Vergleichstest gemacht, der in der Regel noch schlechter ausgefallen ist. Es gibt auch eine Aufarbeitung bei der die Migrationskinder rausgerechnet werden. Deutschland schneidet dann beim Lesen auf Platz 16, in der Mathematik auf Platz 15 und in den Naturwissenschaften mit Platz 14 ab. Das ist besser zugegeben, aber immer noch schlecht genug. Unsere lieben Politiker trauen sich das aber leider nicht öffentlich zu sagen. Man kann ja den Menschen im Land suggerieren, das es allein an den Ausländern liegt. Ich habe mich schon sehr intensiv mit dem Thema befaßt und mir liegt auch die 94 Seiten starke PISA 2000 "Ein differenzierter Blick auf die Länder der Bundesrepublik Deutschland" Zusammenfassung zentraler Befunde vor. Dort wurde sehr viel ausgewertet und die mir ebenfalls vorliegende Studie "Vertiefender Vergleich der Schulsysteme ausgewählter PISA-Staaten" mit einer Stärke von 278 Seiten sagt eindeutig, dass das eingliedrige Schulsystem dem unseren vorzuziehen ist. Diese Studien sind beide dem Bildungsministerium bekannt bzw. in dessen Auftrag verfaßt worden. Leider darf die Bevölkerung die Ergebnisse nicht öffentlich erfahren und da die meisten nicht wissen, wie man sich sowas besorgt oder wo man das im Internet findet, kann man die Ergebnisse ja so auslegen wie man es braucht oder unter den Tisch kehren.
Britta wenn ich sage, ich finde es komisch oder ich kann den Zusammenhang nicht erkennen, ist das kein persönlicher Angriff. Ich sage ja nicht umsonst komisch (also kann mir das mal jemand erklären) oder nicht erkennen (ich kenne den Zusammenhang nicht, kann mir den jemand mal zeigen). Ich denke wir haben uns nur etwas falsch verstanden. Wenn ich über ein Thema etwas sage, habe ich mich sehr ausführlich damit befasst und du kannst dir sicher sein, das mir dazu umfangreiches Material vorliegt. Drogen finde ich im übrigen auch Sch... und ich überlege, ob man etwas in Richtung Kroatien machen könnte. Die Zahl von mehr als einem Prozent der Bevölkerung hat mich ziemlich erschrocken. Ich finde es auch sehr gut, das die Kinder bei euch noch andere Beschäftigungen nach dem Unterricht haben, mich würde nur interessieren, ob das im Allgemeinen so ist oder nur in deinem privaten Umfeld und ob diese Angebote Pflicht sind und ob diese etwas kosten. Chor, Musikgruppen, Bastelgruppen, Sportvereine u.s.w. gibt es hier auch. Es sind aber alles nur freiwillige Angebote, die nur ein Teil der Schüler wahrnimmt. Größtenteils sind diese Angebote außerschulische und kostenpflichtig. Solzial Schwache sind damit wieder zu einem gewissen Teil ausgeschlossen.
In Antwort auf: aber ob die Selbstmordrate in Japan etwas mit Drogen zu tun hat bezweifel ich auch.
Aber NEIN, das behaupte ich doch auch gar nicht. Als Ursache wird hier extremer Leistungsdruck angegeben. Drogen bezogen sich in meinen Ausführungen doch nur auf einen Nebensatz, (haarerauf, zähneknirsch) Wir verstehen uns hier tatsächlich gründlich falsch. Ich halte es für wichtig, Dinge eben komplex zu betrachten. Deutschland tendiert meines Erachtens zu sehr zur Elitenförderung, statt allen Kinder eine zukunftsträchtige Bildung zu vermitteln. Das halte ich für kurzsichtig und obendrein nicht ungefährlich.
Da du dich ja sehr mit PISA beschäftigst, hier interessehalber eine Frage. Wie werden Länder beurteilt, in denen ein Grossteil der Kinder gar keinen oder nur wenig Zugang zu Bildungsfördenden Angeboten haben ? Z.B. Indien, China, etc. Wird da nur die Leistung der Kinder beurteilt, die Schulen besuchen können ? Welchen Einfluss hat der Armutsfaktor bei Kindern und Jugendlichen auf diese Studie ?
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