Banja Luka - Knapp zehn Jahre nach Ende des Bosnienkrieges hat das Parlament der bosnischen Serbenrepublik am Dienstagabend die Auflösung der eigenen Armee und des Verteidigungsministeriums beschlossen. Damit wurde eine wichtige Voraussetzung für die Teilnahme an der von der NATO geführten Partnerschaft für den Frieden erfüllt.
Ein entsprechender Beschluss der bosnisch-kroatischen Föderation, des zweiten Teilstaats in Bosnien-Herzegowina, ist für die erste Septemberhälfte angekündigt.
Für die Eingliederung der bosnisch-serbischen Streitkräfte in die künftige gesamtbosnische Armee stimmte die große Mehrheit der Abgeordneten im Parlament in Banja Luka. Proteste gab es dagegen von Veteranenverbänden und dem Bund der Kriegsgefangenen, die von einem "nationalen Verrat" sprachen.
Einer der Gründer dieser Armee und deren Befehlshaber bis 1995, General Ratko Mladic, ist vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wegen der Taten seiner Truppen, darunter der Ermordung von 8000 Muslimen in Srebrenica, angeklagt.
Die Entscheidung bedeute den "Bruch" mit der Kriegsvergangenheit, sagte Dragan Cavic, Präsident der Serbenrepublik. Zugleich verwies er auf die Bedeutung der Militär-Allianz für Gesamt-Bosnien: "Wir brauchen die NATO", sagte er.
Die künftige gemeinsame bosnische Armee soll aus etwa 10 000 Berufssoldaten bestehen. Die bislang in der Serbenrepublik geltende Wehrpflicht wurde ebenfalls abgeschafft. Der Beschluss zur Auflösung der Armee fiel fast genau am zehnten Jahrestag des Beginns der massiven NATO-Luftangriffe auf Stellungen der bosnischen Serben, nach denen sie gezwungen waren, Friedensverhandlungen aufzunehmen.
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