ZitatHat es den „Außenstehenden“ nicht gereicht, daß das letzte Geleit so lang und breit in der Öffentlichkeit zelebriert wurde? Konnten sie der tief-trauernden Familie nicht diesen kurzen intimen Moment des Zugrabetragens gönnen?
Man hätte wenn es sein oder der Wunsch der Familie gewesen wäre, sein Ableben erst rausposaunen können nachdem er beerdigt wurde.
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Zitat von Kerum im Beitrag #81 Man hätte wenn es sein oder der Wunsch der Familie gewesen wäre, sein Ableben erst rausposaunen können nachdem er beerdigt wurde.
Bei einer so öffentlichen und beliebten Person wäre es auf jeden Fall auch ohne offizielle Bekanntgabe durchgesickert. Der offiziellen Trauerfeier mit Präsidentin und vielen geladenen Gästen im HNK sowie dem Defilé auf der Riva hat die Familie ja offenbar zugestimmt. Da haben mir die Angehörigen schon etwas Leid getan.
Aber die Begleitung der Boote bis Vela Luka war ja ausdrücklich erbeten worden, fraglich ist, wer das alles initiiert hat. Lediglich für die Ankunft in Vela Luka war erbeten worden, keinen Lärm mit Sirenen und bengalischem Feuer zu veranstalten.
Im Prinzip wollten die Menschen nur zeigen, wie sehr sie Oliver geliebt haben. Klar waren bestimmt auch Schaulustige darunter, aber wenn die Familie es wirklich gewollt hätte, wäre es sicher möglich gewesen, (zur Not mit Amtshilfe) eine private Beisetzung im engsten Freundes- und Familienkreis durchzusetzen. Woanders geht das schließlich auch, wenn Prominente sterben. Wahrscheinlich hatten sie sich das Ausmaß allerdings nicht so ausgemalt.
Hier bei uns ist so etwas undenkbar und wird als pietätlos angesehen, in Kroatien haben es anscheinend die meisten als einen Beweis von Respekt gegenüber dem Verstorbenen gesehen.
Ad #82 Die Initiatoren/ Organisatoren des sog. öffentlichen Teiles waren die jeweils involvierten Städte. Klar ist auch, daß eine in der Öffentlichkeit stehende Person entsprechende Aufmerksamkeit anzieht, selbt nach dem Ableben. Doch wenn sich einige Gruppierungen so aufdrängen, bekommt man schon mal den Eindruck, daß sie eine Art Anspruch auf eben diese Person erheben. Er ist ja schließlich nicht als Musiker oder Anhänger eines Fußballvereins/ Fanclubs (mit "leichtem" Hooligan-Anstrich) beerdigt worden, sondern als Ehemann/ Vater/ Opa/ Onkel eben dieser Familie Dragojevic. Was man nun als Respektsbekundung ansehen kann, ist ganz offenkundig Auslegungssache und abhängig von der Erziehung oder eher Empathiefähigkeit der Beteiligten. In meinen Augen waren einzelne Aktionen einfach nur pietät- und geschmacklos und bei einer Beerdigung deplatziert.
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Ich habe Oliver "Poeta" vor vielen Jahren persönlich kennengelernt. Der war nicht nur ein begnadeter Sänger - Poet eben - sondern auch menschlich ein ganz bescheidener und feiner Kerl.
Als die Kroaten am 5. August 1995 in einer Art Blitzkrieg die serbisch besetzten Gebiete zurück erobert haben, gab es eine Sondersendung im kroatischen Fernsehen, die ich - damals noch per Videorecorder und deshalb nicht verlinkbar - aufgezeichnet habe. Da sangen Oliver Dragojevic und einige andere populären kroatischen Künstler gemeinsam ein spontan entstandenes Lied, Moja domovina, meine Heimat. Wenn ich das heute höre, geht mir auch nach fast 30 Jahren immer noch ein kalter Schauer über den Rücken.
Ich bin weiß Gott kein Nationalist, Oliver war auch keiner. Der wollte einfach nur als Dalmatiner sein dalmatinisches Leben leben.
Schade, dass es ihn nicht mehr gibt...
Googelt mal nach "Oprosti mi, pape." , Vater verzeih mir. Das ist ein wunderschönes Lied, in dem ein Dalmatiner mit seinem Vater abrechnet, der die Frauen geliebt, sein Geld beim Kartenspiel verprasst und zuviel getrunken hat - und zu dem Schluss kommt, dass er nicht anders ist als jener. Das ist fast schon Poesie in Form von Popmusik.
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