Klinsmann trotzig: «Nehmen Hürde Italien» 3. Juli 2006 19:47 Uhr Auch das erfolgreiche italienische Störfeuer gegen Torsten Frings soll Fußball-Deutschland beim Sturmlauf zum vierten WM-Titel nicht aufhalten.
Bundestrainer Jürgen Klinsmann muss nach der Sperre seines Defensiv-Chefs im Mittelfeld zwar eine erhebliche Schwächung im Halbfinal-Klassiker der dreimaligen Weltmeister verkraften, aber sein fester Glaube an die achte deutsche Final-Teilnahme war auch durch die unerwartete FIFA-Entscheidung nicht zu erschüttern. «Die Stimmung bei uns ist sehr konzentriert und fokussiert auf die nächste Hürde Italien, die wir nehmen wollen und nehmen werden», sagte der Bundestrainer.
«Die Mannschaft wird jetzt Flügel bekommen, dass Torsten Frings zu seinem Endspiel kommt. Es wird ein großer Ansporn sein für Trainer und Mannschaft», sagte der Geschäftsführende DFB-Chef Theo Zwanziger. «Jetzt erst recht», lautet nach der Frings-Sperre das Motto im deutschen Lager vor dem Giganten-Duell in der Festung Dortmund. Die Teamkollegen wollen für den 29 Jahre alten Frings, der sich unschuldig fühlte und am Boden zerstört war, kämpfen. Denn im Finale dürfte er laut FIFA «auf Bewährung» wieder dabei sein. «Die Mannschaft ist heiß, sie will mehr, sie will ins Finale», sagte Michael Ballack kämpferisch. Tim Borowski oder Sebastian Kehl stehen als Ersatzmänner für Frings parat.
Der von der medizinischen Abteilung ebenso wie Miroslav Klose wieder fit gemachte Ballack kann es gar nicht abwarten, den Italienern auf dem Platz mit sportlichen Mittel die Grenzen aufzuzeigen. Geradezu genüsslich erinnerte der Kapitän an die schmachvollen Fußball-Lehrstunden vor vier Monaten, als er im März zunächst mit Deutschland in Florenz und anschließend mit dem FC Bayern München beim AC Mailand jeweils mit 1:4 untergegangen war. «Die Italiener sind ein sehr starker Gegner. Sie haben uns klar dominiert, auch im Vereinsfußball. Wir haben eigentlich keine Chance. Alle Vorzeichen sprechen für sie - das ist wunderbar», sagte der Mittelfeldstar lächelnd und mit unverhohlener Kampfeslust.
Die Hoffnungen gegen die Squadra Azzurra, gegen die noch keine deutsche Nationalelf bei einer WM gewinnen konnte, ruhen auf dem enorm gewachsenen Vertrauen in die eigene Stärke und der grandiosen Heimbilanz in Dortmund. «Wir haben eine Wand im Rücken, die uns bis zur letzten Minute unterstützen wird - egal, wie es steht», betonte Ballack. In Dortmund wurde noch nie ein Länderspiel verloren.
«Es wird von der Atmosphäre ein Spiel sein, dass Deutschland noch nicht erlebt hat», prophezeite Lokalmatador Christoph Metzelder. Die Emotionen dürften nach der Bestrafung von Frings noch höher schlagen, auch wenn Klinsmann mit öffentlichen Kommentaren kein weiteres Öl ins Feuer gießen wollte. «Wir nehmen es so, wie es kommt. Polemik gehört vor einem WM-Halbfinale zum Spielchen dazu.»
Klinsmann will sich auch ohne Frings nicht vom eingeschlagenen Titelkurs abbringen lassen. «Wir sind voller Eifer und Elan, wir lassen uns nicht stoppen. Wir sind nach sechs Wochen Arbeit absolut überzeugt, dass wir die zwei größten Hürden auch noch meistern werden», erklärte der 41-Jährige. Seine Titelmission soll nicht, auf den Tag genau 52 Jahre nach dem «Wunder von Bern» enden, sondern erst am 9. Juli in Berlin nach dem Endspiel mit dem goldenen Weltpokal in den Händen.
Nachdem sich auch Ballack und WM-Topschütze Klose fit meldeten, reduzierten sich die personellen Gedankenspiele innerhalb des Trainerstabes auf eine Lösung für die Frings-Position. «Wir sind auf alle Situationen vorbereitet», versicherte Klinsmann, der in dem vielseitig verwendbaren Borowski sowie dem Spezialisten Kehl zwei Kandidaten für die Position neben Ballack zur Verfügung hat. Der Kapitän traut beiden die Aufgabe an seiner Seite zu: «Tim hat bisher sehr gute Leistungen gezeigt. Aber wenn Sebastian reinkommt, kann er das genauso gut spielen. Da ist mir überhaupt nicht bange», sagte Ballack. «Wir planen immer, dass alle Gewehr bei Fuß stehen», betonte auch Klinsmann.
Weder personell noch taktisch gibt es darüber hinaus Anlass zu Veränderungen, wie Ballack betonte: «Die Mannschaft funktioniert.» Auch die Regeneration habe ausgereicht, um notfalls wieder 120 Minuten gehen zu können. «Alle Spieler haben aufgetankt, um wieder Vollgas zu geben», erklärte Ballack. Klinsmanns Ziel ist es, auch den starken Italienern das eigene, nach vorne ausgerichtete Spiel aufzudrücken. «Die Spielweise wird so bleiben, wir leben sie.»
Klinsmann und Ballack warnten aber eindringlich davor, dass in einem womöglich ähnlichen Geduldsspiel wie gegen Argentinien die kleinste Schwäche entscheidend sein könnte. «Wir dürfen uns keine Fehler und Aussetzer erlauben - da ist man sofort draußen», sagte der Kapitän. Und der Bundestrainer ergänzte: «Jetzt sind wir bei der Crème de la Crème dabei, da werden Fehler bestraft.»
Klinsmann vertraut darauf, dass die Abwehr um Per Mertesacker und Metzelder auch Italiens Torjäger Luca Toni an die Kette legen wird. «Wir lassen fast gar keine Chancen mehr zu», stellte er befriedigt fest. Im Angriff forderte der ehemalige Weltklasse-Stürmer (11 WM- Treffer) weitere Tore von Klose (10), der ihn in der Rangliste der erfolgreichsten deutschen WM-Torschützen vom zweiten Platz hinter Gerd Müller (14) verdrängen soll. «Er muss mich einholen und sogar an mir vorbeiziehen», befahl Klinsmann.
Weltverband sperrt den Mittelfeldspieler für die Partie gegen Italien, verhängt zusätzlich Bewährungs- und Geldstrafe. Die Chance für Kehl oder Borowski
Als die Mächtigen des Weltfußballs über ihn zu Gericht saßen, ging der Angeklagte in die Luft. Um 16.15 Uhr bestieg Torsten Frings gestern mit der deutschen Nationalmannschaft den Flieger von Berlin nach Dortmund mit der Sorge, daß er nach der Landung vielleicht kein aktiver WM-Teilnehmer mehr sein könnte. Sie war nicht ganz unberechtigt. Der Fußball-Weltverband Fifa sperrte den 29jährigen Bremer wegen Tätlichkeit für das heutige Spiel gegen Italien. Die Sperre für ein zweites Spiel, die ihn eine eventuelle Finalteilnahme gekostet hätte, wurde für ein halbes Jahr zur Bewährung ausgesetzt. Zusätzlich muß Frings 5000 Schweizer Franken bezahlen. DFB-Anwalt Christoph Schickhardt kommentierte das Urteil so: "Wir haben gekämpft wie die Löwen und noch das Beste herausgeholt." Auch DFB-Teammanager Oliver Bierhoff war enttäuscht: "Wir waren der Meinung, daß wir eine schlüssige Begründung für einen Freispruch vorgelegt haben. Die Bilder haben bewiesen, daß der Schiedsrichter und die beiden Assistenten direkt in der Nähe von Frings gestanden haben. Deshalb war es aus unserer Sicht eine Tatsachenentscheidung."
Die Fifa hatte das Disziplinarverfahren am Sonntagabend wegen der Tumulte nach dem Viertelfinalsieg gegen Argentinien am Freitag eröffnet. "Nach Ansicht neuer Fernsehbilder hat die Disziplinarkommission der Fifa festgestellt, daß Frings mit großer Wahrscheinlichkeit aktiv involviert war", sagte Mediendirektor Markus Siegler und hatte das Tauziehen um den Einsatz von Frings gegen Italien eröffnet.
Die Verhandlung begann gestern um 13 Uhr im Berliner Hotel "Intercontinental". Jürgen Klinsmann, der Bundestrainer, hatte am Vormittag für den Fall einer Sperre bereits mitgeteilt, daß man darauf vorbereitet sei: "Wir planen bei unserer Arbeit immer so, daß alle Spieler Gewehr bei Fuß stehen müssen." Als erste Wahl für den Frings-Ersatz gilt der Dortmunder Lokalmatador Sebastian Kehl, als zweite Tim Borowski.
TV-Bilder des italienischen Senders "Sky Italia", die den ganzen Sonntag über in Italien ausgestrahlt wurden, ehe sie um 17.50 Uhr erstmals die ARD in Deutschland zeigte, dienten als Grundlage für die Ermittlungen. Zu sehen war, daß Frings den Argentinier Julio Cruz mit der linken Faust ans Kinn geschlagen hat. Italiens Trainer Marcello Lippi unterstrich gestern aber noch einmal, daß entgegen anders lautender Gerüchte "niemand vom italienischen Verband einen Antrag auf eine Untersuchung gestellt hat. Ich glaube auch nicht, daß eine Mannschaft wie die deutsche davon abhängig ist, ob Frings spielt oder nicht"
Die Fifa hatte den Deutschen Fußball-Bund am Sonntag um 19.23 Uhr per Fax informiert und aufgefordert, bis gestern zehn Uhr Stellung zu nehmen. Der DFB bat um einen Aufschub bis 13 Uhr, der ihm von der Fifa gewährt wurde. Frings sagte zu den Vorwürfen in einem Interview: "Ich habe mich in einem Pulk befunden, in dem alle wild um sich geschlagen haben. Ich habe selber zwei Schläge abbekommen, war nicht aktiv, habe mich nur geschützt." Es nutzte ebenso wenig wie die Einlassung von Julio Cruz, der der "Gazzetta dello Sport" sagte: "Ich bin nicht geschlagen worden oder habe es zumindest nicht gemerkt".
Nach Bekanntwerden der Bilder war Teammanager Oliver Bierhoff noch am Sonntagabend vom "Schloßhotel im Grunewald" ins Hotel "Intercontinental" in der Innenstadt gefahren. In der Fifa-Zentrale wurden dem ehemaligen Nationalstürmer die TV-Bilder gezeigt. Zudem gab es ein kurzes Gespräch, in dem Bierhoff über den weiteren Ablauf des Verfahrens unterricht wurde. Zuvor hatte Bierhoff bereits veranlaßt, DFB-Chefjustitiar Götz Eilers zu informieren, der gestern morgen nach Berlin kam. Zusätzlich wurde Christoph Schickhardt herbeigerufen. Der Ludwigsburger Rechtsanwalt, der am Montag um sieben Uhr in Berlin-Tegel landete, ist seit Jahren auf die Klärung von Rechtsfragen im Fußball spezialisiert. Gemeinsam mit den Juristen saßen die Verantwortlichen des Nationalteams gestern ab acht Uhr im Teamquartier zusammen.
aus: welt.de
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Halbfinale, WM-Stadion Dortmund 21.00 Uhr, live im ZDF und bei Premiere
Italiens Finalgegner steht schon fest: die italienische Justiz. Am kommenden Sonntag sollen die Ergebnisse des Prozesses um den Manipulationsskandal der Serie A bekannt gegeben werden. Sollte also Italien mit einem Sieg gegen Deutschland in das Finale am Sonntag einziehen ... Insgesamt dreizehn italienische Nationalspieler stehen bei den vier beschuldigten Vereinen unter Vertrag. Geschadet es den Italiener bisher nicht. „Seit dem Beginn unseres Trainingslagers am 22. Mai sind wir wie ein Schiff, das jeden Tag mit Raketen und Torpedos attackiert wird“, sagt Italiens Altstar Luigi Riva, der den italienischen Verband repräsentiert. Dass Italien dennoch erfolgreich spielt, sei Trainer Marcello Lippi zu verdanken. „Er hat den Motor gebaut und hält die Gruppe zusammen.“ Lippi habe die Mannschaft völlig von der Außenwelt abgeschottet.
Auch Jürgen Klinsmann erfährt viel Lob in diesen Tagen. Auch er schottet sein Team bestmöglich von der Außenwelt ab. Auch seine Mannschaft wurde vor der Weltmeisterschaft hart attackiert. Mehr Gemeinsamkeiten zwischen Klinsmann und Lippi werden schwer zu finden sein.
Marcello Lippi ist vor allem darauf bedacht, mit seinem Team wenig Gegentore zu kassieren. Erst eines musste seine Mannschaft bei der WM bislang hinnehmen. Jürgen Klinsmann dagegen hat mit einigen deutschen Gewohnheiten Schluss gemacht. Es wird mutig gespielt, stets nach vorne. Und es wird offensiv gedacht. „Die Welt hat wieder Angst vor der deutschen Mannschaft“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff nach dem Erfolg im Viertelfinale gegen Argentinien.
Eine deutsche Tradition hat die Mannschaft in dem Spiel gegen die Südamerikaner bewahrt: Nervenstärke im Elfmeterschießen.
Im bisherigen Turnierverlauf hat Klinsmann seine Startformation kaum verändert, ab dem Achtelfinale gar nicht mehr. Für das Halbfinale waren alle Spieler fit – nur Torsten Frings drohte von der Fifa-Disziplinarkommission eine Sperre, weil er den Argentinier Julio Cruz nach dem Abpfiff des Spiels während der Tumulte geschlagen haben soll (bei Redaktionsschluss tagte die Fifa noch).
Den Italienern fehlt Alessandro Nesta wegen einer Adduktorenzerrung, die er sich im Vorrunden-Spiel gegen Tschechien zugezogen hatte. Für ihn wird wohl der nach seiner Rotsperre wieder spielberechtigte Marco Materazzi von Inter Mailand beginnen.
Doch auch ohne Nesta dürfte es für die Deutschen gegen die Italiener schwierig werden. Im Turnierverlauf sind sie noch auf keine Mannschaft gestoßen, die gleichzeitig so destruktiv und konterstark spielt.
Schiedsrichter: Benito Archundia (Mexiko)
aus: tagesspiegel.de
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Südtirols Angst vor Deutschland-Italien
Landeshauptmann Durnwalder hat vor dem Fußball-Schlager ein mulmiges Gefühl. Traditionell halten viele Südtiroler zu Italiens Gegner.
Bozen - Angesichts des bevorstehenden Halbfinalspiels bei der Fußball-WM in Deutschland, in dem sich am Dienstag Deutschland und Italien gegenüber stehen, hat Landeshauptmann Luis Durnwalder am Montag alle Fans zur Vernunft gemahnt. In Südtirol sollten nicht Bänder zwischen den Volksgruppen zerstört werden. Traditionell halten viele Südtiroler bei derartigen Spielen zum Gegner von Italien.
"Jeder soll seiner Freude freien Lauf lassen, für Beleidigungen oder Polemiken darf aber kein Platz sein", mahnte der Landeshauptmann. Die Begeisterung dürfe nicht politisch missbraucht werden, zu Polemiken führen, die dem friedlichen Zusammenleben in unserem Land nur schaden könnten. Arteten die Siegesfeiern in Beleidigungen der jeweils anderen Volksgruppe aus, so habe dies Folgen, die weit über das eigentliche Fußballspiel hinausgehen würden.
Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
Zitat von Marduk[quote]traditionell halten viele Südtiroler zu Italiens Gegner.
Gut so
Dem kann ich nur zustimmten. Alle Südtiroler einfach die ganze Welt soll auf unserer Seite sein, aber keine Angst, wir schaffen das schon!!! Berlin, berlin wir fahren nach berlin.
Deutsches Team auch ohne Frings siegesgewiss 4. Juli 2006 12:34 Uhr Wenige Stunden vor dem WM-Halbfinale gegen Italien geben sich die deutschen Fußball-Nationalspieler trotz der Sperre von Torsten Frings selbstbewusst und siegesgewiss.
Alle sind äußerst konzentriert», berichtete DFB-Mediendirektor Harald Stenger nach dem letzten leichten Training über die Atmosphäre im Team-Hotel «Goldschmieding» in Castrop-Rauxel, vor dem sich schon am Vormittag wieder etliche deutsche Fans versammelt hatten.
Rund zwei Stunden vor dem Anpfiff, der um 21.00 Uhr erfolgt, wird der deutsche Kader mit dem Team-Bus zum Dortmunder WM-Stadion fahren. Es wird erwartet, dass für den vom Fußball-Weltverband FIFA für ein Spiel gesperrten Frings entweder der Dortmunder Sebastian Kehl oder der Bremer Tim Borowski im Mittelfeld an der Seite von Kapitän Michael Ballack zu Einsatz kommt. Die Aufstellung gibt Klinsmann allerdings wie üblich erst 90 Minuten vor Spielbeginn bekannt.
Es geht nicht um Rache! Es geht ums Finale!" tönt es in Deutschland. Zurecht, denn ein ganzes Land steht nach dem Länderspiel-Debakel von Florenz hinter dem Team von Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Warum die DFB-Elf die Italiener im WM-Halbfinale nach Hause schickt: Der große Eurosport-Check.
LEHMANN - BUFFON: Unentschieden 1:1
Das Duell der Klasse-Keeper endet mit einem Remis, denn Lehmann und Buffon gehören beide zu den besten Torhütern der Welt. Buffon, mit starken Reflexen auf der Linie ausgestattet und sicher in der Luft, musste bei dieser WM erst einmal hinter sich greifen - beim Eigentor von Zaccardo gegen die USA. Im Gegensatz zu Lehmann ist er aber kein Elfmeterkiller.
FRIEDRICH - ZAMBROTTA: Vorteil Italien 1:2
Klarer Vorteil für Italien, denn Zambrotta gehört zu den absoluten Prunkstücken in der italienischen Viererkette. Friedrich, der sich nach einem schwachen WM-Start mehr und mehr steigerte, kann dem vielseitig einsetzbaren Außenverteidiger nicht das Wasser reichen. Zambrotta schießt sowohl mit dem rechten als auch dem linken Fuß.
MERTESACKER - CANNAVARO: Vorteil Italien 1:3
An die Klasse von Kapitän Cannavaro kommt auch Mertesacker an seinem besten Tag (noch) nicht heran. Der quirlige Italiener ist der heimliche "Libero" in der Viererkette, gewinnt in jedem Spiel fast 70 Prozent seiner Zweikämpfe und ist unheimlich kopfballstark. Zudem ist er besonders motiviert, denn er könnte im Finale sein 100. Länderspiel machen.
METZELDER - MATERAZZI: Unentschieden 2:4
Im deutschen Team gehört Metzelder zur eher "feingeistigen Fraktion", auf dem Platz schenkt er seinem Gegner aber keinen Meter. Zweikampfstark und wieder in Topform steht der Dortmunder dem "Nesta-Ersatz" Materazzi in keinster Weise nach. Zusammen mit Mertesacker wird er Stürmerstar Luca Toni nicht zur Entfaltung kommen lassen.
LAHM - GROSSO: Vorteil Deutschland 3:4
Klarer Vorteil für Deutschland. Im Gegensatz zu Grosso, der als Schwachstelle in der italienischen Abwehr gilt, gehört Lahm zu den absoluten Topstars im deutschen Team. Ballsicher, technisch versiert und unheimlich antrittsschnell wird Lahm immer wieder versuchen, über die linke Seite zu kommen und gefährliche Flanken zu schlagen. Ganz Italien zittert bereits vor ihm.
SCHNEIDER - CAMORANESI: Vorteil Deutschland 4:4
Beim "Turnier seines Lebens" läuft Routinier Schneider noch einmal zu alter Höchstform auf. Gemeinsam mit Ballack wird er versuchen, die Oberhand im Mittelfeld zu gewinnen und das schnelle Spiel über die Flügel zu forcieren. Camoranesi ist eher ballverliebt. Der gebürtige Argentinier schlägt zu viele Haken, steht nicht so sehr im Dienst der Mannschaft.
KEHL - GATTUSO: Vorteil Italien 4:5
Nach der Sperre von Frings schlägt die Stunde von Kehl, der gegen Gattuso aber nur ein "kleines Licht" ist. Obwohl der Dortmunder vor heimischem Publikum spielt, ist "Giftzwerg" Gattuso einfach eine Nummer zu groß. Der Mittelfeldmann geht in jeden Zweikampf, als wäre es sein letzter. Kehl muss zusehen, dass er sich schnell ins bislang prächtig funktionierende Mannschaftsgefüge einreiht.
BALLACK - PIRLO: Vorteil Deutschland 5:5
Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat es im Viertelfinale gegen Argentinien vorgemacht. Mit einer nicht enden wollenden Einsatzbereitschaft und der entscheidenden Flanke zum Ausgleichstreffer hat Ballack einmal mehr bewiesen, dass er ein Spiel allein entscheiden kann. Beim Elfmeterschießen zeigte er zudem keine Nerven. Obwohl Pirlo ein feiner Techniker ist, geht dieser Punkt klar an Deutschland.
BOROWSKI - PERROTTA: Vorteil Deutschland 6:5
Die Sperre von Frings und die "Auszeit" von Schweinsteiger könnte vor allem Borowski zugute kommen. Der Bremer präsentierte sich zuletzt in bestechender Form. Mit ihm kam frischer Wind ins Spiel und die Kopfballstafette mit Klose funktionierte prächtig. Technisch stark und immer wieder torgefährlich, dürfte Borowski bedeutend wichtiger sein, als Tottis Wasserträger Perrotta.
PODOLSKI - TONI: Unentschieden 7:6
Beide Torjäger starteten mit "Ladehemmung" ins Turnier, konnten zuletzt aber jeweils zwei Mal einnetzen. Toni, der etwas unbeweglich wirkt, sollte man aber nicht unterschätzen, denn er erzielte für Florenz die meisten Tore (31) in Europa. Erwischt Podolski einen guten Tag, ist alles möglich. Zusammen mit Klose bildet der Zuschauerliebling das torgefährlichste Angriffsduo bei dieser WM.
KLOSE - TOTTI: Vorteil Deutschland 8:6
Klarer Punkt für Deutschland. Mit bislang fünf Treffern stellt Klose alle anderen Stürmer bei dieser WM in den Schatten. Zweikampf- und kopfballstark "donnert" er aus allen Rohren. Neben dem absoluten Torriecher hat Klose zudem das Auge für den Mitspieler. Mit seinem Tor wird Deutschland den ersten WM-Sieg gegen Italien feiern und damit verdient ins Finale einziehen. Totti - zuletzt außer Form und lange Zeit auf der Bank - bleibt leider nur die Statistenrolle.
eurosport.de hat alle Fakten und Informationen zum WM-Klassiker Deutschland gegen Italien kompakt für Sie zusammengefasst.
Zurück in die Zukunft: Wieder Italien
Vor vier Monaten hätte Italien Bundestrainer Jürgen Klinsmann fast den Kopf gekostet, jetzt steht er gegen die Squadra Azzurra vor seiner Meisterprüfung. Fußball-Ressortleiter Alexander Beisse rollt das Geschehen seit der "Katastrophe" vom 1. März 2006 in Florenz bis zum heutigen Tag noch einmal für Sie auf.
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Sperre für Frings
Schock für das DFB-Team: Torsten Frings ist von der FIFA für das WM-Halbfinale gegen Italien gesperrt worden. Der FIFA-Kommission lagen Fernsehbilder vor, die belegen, dass der deutsche Nationalspieler den argentinischen Profi Julio Cruz bei den Tumulten nach dem Viertelfinale geschlagen hat.
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Klinsmann glaubt ans Finale
Auch das italienische Störfeuer gegen Torsten Frings soll Fußball-Deutschland beim Sturmlauf zum vierten WM-Titel nicht aufhalten - ganz im Gegenteil: Bundestrainer Jürgen Klinsmann ging die "Polemik" vor dem Halbfinal-Klassiker der dreimaligen Weltmeister zwar spürbar auf die Nerven, aber sein fester Glaube an die achte deutsche Final-Teilnahme war auch dadurch nicht zu erschüttern.
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Entwarnung für Ballack und Klose
Bundestrainer Jürgen Klinsmann plant für das WM-Halbfinale fest mit Kapitän Michael Ballack und dem besten Turnier-Torschützen Miroslav Klose. "Beide können am Dienstag spielen", erklärte Co-Trainer Joachim Löw. Ballack und Klose werden wegen Waden-Blessuren aus dem Viertelfinale intensiv behandelt.
Halbfinale mit Klose und Ballack
Mythos Dortmund - Da kann nichts anbrennen
Der Dortmunder Stimmungs-Vulkan ist der große Trumpf von Jürgen Klinsmann - und als zusätzlichen Zünder hält der Bundestrainer noch Publikums-Joker David Odonkor in der Hinterhand.
Klinsmann setzt auf "Mythos Dortmund"
Italien liebt Klinsmann
"Incredibile!" Ganz Italien reibt sich über Jürgen Klinsmann verwundert die Augen. Surflehrer, Konzernvorstand oder Aussteiger - alles hätten sie dem genauso eigenwilligen wie cleveren Paradiesvogel aus "Germania" zugetraut.
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Totti & Co. im Kurzporträt
Der dreimalige Weltmeister Italien ist so stark wie seit dem Vize-Europameistertitel 2000 nicht mehr. Nationaltrainer Marcello Lippi hat der traditionell in der Defensive überragenden "Squadra Azzurra" einen modernen und offensiven Anstrich verpasst - die Anfangsformation im Kurzporträt.
Die Startelf Italiens auf einen Blick
Italien ohne Nesta
Italien wird im Halbfinale gegen Deutschland so gut wie sicher auf Verteidiger Alessandro Nesta verzichten müssen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir Nesta spielen sehen werden, ist sehr gering", sagte der Pressesprecher der "Azzurri", Antonello Valentini, nach einer Untersuchung des Abwehrspielers.
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Köpke: "Jetzt nehmen wir uns Italien vor"
Die Familienfeier im "Schlosshotel" fiel trotz des großen Sieges eher klein aus - am Tag danach verbissen sich Deutschlands Fußball-Helden schon wieder in den nächsten Gegner Italien und pflegten ihre Wunden. "Viele sind absolut über ihre Grenzen gegangen", lobte Jürgen Klinsmann sein Personal.
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Deutschland - Italien: Das Jahrhundertduell
Im WM-Halbfinale kommt es zum fünften Mal bei einer WM zum Fußball-Klassiker zwischen Deutschland und Italien. Zwei der bisherigen Duelle gingen unentschieden aus, zwei Mal ging die deutsche Mannschaft als Verlierer vom Platz.
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Archundia pfeift Deutschland - Italien
Der Mexikaner Benito Archundia leitet am Dienstag das Halbfinale der Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Italien. Die Schiedsrichterkommission des Weltverbandes FIFA nominierte den 40 Jahre alten Referee für die Partie in Dortmund. Archundia kam bei der WM bisher vier Mal zum Einsatz.
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Azurblaue Zuversicht
Für Teammanager Gigi Riva ist es ein Jahrhundert- Spiel, für Regisseur Francesco Totti ein Traum, für Trainer Marcello Lippi eine Genugtuung. Nicht nur in der "Casa Azzurri Germania", wie die Italiener ihr Duisburger WM-Quartier nennen, herrscht vor dem Halbfinale azurblaue Zuversicht.
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Nachdem Torsten Frings nachträglich gesperrt wurde, muss Jürgen Klinsmann das Team umstellen. Aber auch Marcello Lippi muss auf Daniele de Rossi (Rot.Sperre) und Alessandro Nesta (Adduktorenzerrung) verzichten.
Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat Abschied vom Traum des WM-Finales nehmen müssen.
Fassungslosigkeit und Stille herrschte unter den Deutschen auf den Straßen und vor allem auf den Fanmeilen nach der Halbfinal-Niederlage gegen Italien. In mehreren Städten kam es laut Polizei zu kleineren Schlägereien. Mehrheitlich sei die Lage aber ruhig geblieben.
Bundespräsident Köhler lobte in einem Schreiben an Bundestrainer Klinsmann die Spielfreude, Zähigkeit und Kraft der deutschen Mannschaft.
Italien im Endspiel
Deutschland ist im Halbfinale an Ita- lien gescheitert. In einem dramatischen Duell unterlag die Mannschaft von Bun- destrainer Jürgen Klinsmann in Dortmund mit 0:2 nach Verlängerung. Die italie- nischen Tore schossen Fabio Grosso und Alessandro del Piero erst kurz vor dem Ende der Verlängerung.
Damit spielt die DFB-Elf am Samstag in Stuttgart um den dritten Platz. Einen Tag später kämpft Italien in Berlin um den Weltmeister-Titel. Die Gegner für die beiden Partien werden am Abend im zweiten Halbfinale zwischen Portugal und Frankreich ermittelt.
Schade ist nur das mit ITA echt das größte DuselTeam ins Fin gekommen ist.
Alez le bleu => die Portos sind luschen die würden von ITA nur die Fresse voll kriegen, Daher MUSS FRA ins FIN _________________ Volim slavoniju 100% Werder / Dinamo rules
Aber, aber mein Freund, warum solch eine falsche Bescheidenheit? Sie dürfen Ihren Beitrag ruhig hier belassen.
Leider stimmt der Link nicht mehr. - Thofroe
Zitat von taucher = SeadiverSHIT HAPPENS
wie der "Franzose" zu sagen pflegt!
Gratulation trotzdem, dieses junge Fohlenteam hat eine Super-WM gespielt und mit Anstand gegen 11 ausgefuchste, aber zum Schluss auch fast stehend K.O. erscheinende Azzuri gefightet. Mehr ist und war im Moment nicht drinnen, aber es ist eine absolut solide Basis um als JK weiterzumachen bis zur EM 2008. Hut ab aber auch vor dem Publikum verschiedenster Nationen bei dieser WM. Nach den anfänglichen Querelen einiger weniger war absolute Ruhe in dieser Richtung, dafür aber totale Begeisterung bei jedem Spiel. Da müssen sich die Schweizer und wir zur kommenden EM gehörig anstrengen um das zu topen.
Die nächsten "Trauernden" werden heute abend die "Algerics" sein, weil das Endspiel lautet ITALIEN : PORTUGAL.
Schade das wir verloren haben, aber man muss erlich gesetehn in der Verlängerung waren uns die Itakas wirklich überlegen, auch wenn es in der zweiten Halbzeit so aussah, als würden wir gewinnen. Aber in der vorletzten Minute ein Tor, das ist schon echt hammer hart und eine Minute später dann schon das nächste, das war wirklich n Schlag. Aber kP solange die Mannschaft die im Finale gegen Italien spielt, die Italiener ordendlicht fertig macht. Also Franzosen oder Portugiesen ihr schafft das schon.
Trotzdem, wir können echt stolz auf unsere Elf sein. 54.74.90.2010
In Antwort auf:Aber kP solange die Mannschaft die im Finale gegen Italien spielt, die Italiener ordendlicht fertig macht. Also Franzosen oder Portugiesen ihr schafft das schon.
Italien wird Weltmeister !
Das habe ich in einem Gewinnspielchen getippt, bevor die WM überhaupt begonnen hat. Deshalb kann es also gar nicht anders sein.
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