Banja Luka (AFP) - Die Regierung der serbischen Teilrepublik in Bosnien ist durch einen Misstrauensantrag im Parlament gestürzt worden. Dem Antrag der oppositionellen Sozialdemokraten (SNSD) stimmten 44 Abgeordnete zu, 29 waren dagegen. Laut Verfassung muss die Regierung des bisherigen Ministerpräsidenten Pero Bukejlovic von der nationalistisch orientierten Serbischen Demokratischen Partei (SDS) im Amt bleiben, bis ein neuer Ministerpräsidenten eine Mehrheit im Parlament findet.

SNSD-Chef Milorad Dodik hatte vor der Abstimmung angekündigt, dass er die künftige Regierung führen wolle. Begründet hatte die Opposition den Misstrauensantrag mit dem Versäumnis der Regierung, dem Parlament einen mehrheitsfähigen Haushaltsentwurf für 2006 vorzulegen. Die Regierung Bukejlovic war erst im Januar 2005 ins Amt gekommen. Im Oktober stehen in ganz Bosnien Neuwahlen an.

Seit dem Ende des Bosnien-Kriegs 1995 ist das Land in zwei Teilrepubliken gegliedert: die bosnisch-serbische Republika Srpska und die Kroatisch-Moslemische Föderation. Beide haben ihre eigene Regierung und ein eigenes Parlament.

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