Das Lokal „Zum Piraten“ So nennen wir ein kleines Lokal auf der Insel Ciovo in Kroatien, vor der Stadt Trogir in Mitteldalmatien. Auf das Lokal sind wir eigentlich zunächst nur von der Wasserseite her gestoßen. In einer verträumten Bucht ankerten diverse Segeljachten. Am Ufer bestand die Möglichkeiten, ein Boot zu vertäuen und etwas höher, auf einem Hang konnte man ein kleines Lokal ausmachen. Wir waren zunächst sehr früh da und das Lokal hatte noch nicht geöffnet. So suchten wir dann später mit unseren Fahrzeugen nach diesem Ziel. Die Insel selbst ist nicht mit so vielen Querstraßen gesegnet und wir fanden dann ein Schild.“ KONOBA DUGA" und ein Pfeil „in die Wildnis“.
Geradezu abenteuerlich und eigentlich mehr für Geländefahrzeuge als mit dem tiefergelegten Sportfahrwerk am eigenen Fahrzeug zu bewältigen, führte ein Sandweg voller Schlaglöcher auf die andere Seite der Insel. Hier bot sich uns dann ein Bild von einem Lokal, was scheinbar nur Insider kennen und insbesondere auch Charterboot- und –Segler frequentieren. Vergeblich sucht man Stromleitungen. Dafür hört man entfernt ein Notstromaggregat laufen. Wasserleitungen oder ähnliches findet man auch nicht. Dafür duftete die Gegend nach Rauch vom Holzgrill, gebratenem Fisch, Fleisch, Knoblauch, Meer und würzigen Kräutern.
Damals, das war vor vier Jahren erstmals, setzten wir uns zunächst hin. Der Gastwirt kam. Er sprach leidlich deutsch und wir konnten uns verständigen. Er brachte erst einmal eine 1- Liter-Flasche Grabba oder Looser und Gläser. Wir sollten uns erst einmal erholen und trinken. In der Flasche steckte ein Halm einer dort wachsenden Pflanze und machte das sonst klare Getränk ein wenig grünlich und auch würziger. Gegessen haben wir an dem Tag nicht mehr, aber noch ein paar Flaschen mitgenommen, also gekauft. Alles andere lasse ich mal offen, auch, wie wir zurückgekommen sind.
Ja, so wurden wir auf die Gaststätte aufmerksam. Wir konnten uns zunächst den Namen nicht merken und sprachen immer nur, und das ist so geblieben, vom PIRATEN.
Warum? Dort war alles anders. Das Dach bestand überwiegend aus Weingeflecht als Schattenspender. Nur ein kleiner Teil des Daches war für eventuellen Regen mit transparentem Wellplatten eindeckt. Die Küche, in der mit Gas gekocht und abgewaschen wird, befindet sich in einem kleinen Gebäude. Dort befinden sich seitlich auch die Toiletten. Nachgespült werden diese mit Abwasser der Küche und mit Tankwagen angeliefertem Wasser.
In den letzten Jahren hat der Inhaber Jošco Radič immer wieder ein wenig erweitert, aber alles noch in urigem Ambiente.
Man schaut auf das Wasser, eine leichte Brise warmen Windes weht herüber und man sieht dem Koch oder auch Wirt beim Zubereiten der bestellten Speisen zu.
Eine Speisekarte gibt es auch, allerdings sehr kurz gehalten. Das Speisenangebot beschränkt sich auf vier bis fünf Hauptgerichte, einer Vorspeise und Nachspeise.
Wenn wir mit der ganzen Familie dort auftauchten, spielte sich die Bestellung meist wie folgt ab:
Wer Fisch essen möchte geht zum Kühlschrank und zeigt auf den oder die Fische, die er essen möchte. Wer Fleisch essen möchte, bestellt nach Karte. Beilagen werden wie folgt bestellt: “Mach mal was schönes, n bisschen Salat, Gemüse und so“. Dann macht er was. Absolute Spitze ist ein auf einem großen Teller serviertes Gemenge aus grünen Bohnen, Kartoffelstücken und Knoblauch. (Mir läuft gerade das Wasser im Munde zusammen). Pommes und so gibt es natürlich für die jungen Leute auch.
Der Fisch und das Fleisch werden auf einem großen gemauerten Holzgrill zubereitet. Reisig wird angezündet und über der Glut wird gegrillt. Geschmacklich nicht zu übertreffen.
Die Speisen, der Wein, das Bier und eben alles zusammen ist Urlaub pur !
Wir kommen ja immer erst im Spätsommer. Da sind wir schon mal allein, auf jeden Fall ist es nie voll. Im Hochsommer soll es anders sein.
Draußen hat Jošco Fischernetze gespannt, ausgediente vorsintflutliche Außenbordmotore stehen dort, und ein alter Fischerkahn kann bestaunt werden.
Wer will, kann auch baden gehen. Der Strand ist zwar auch kieselig aber es geht gleich steil ins Wasser und man kann schwimmen.
Jeder, außer klein Lilly (3), bekommt noch zwei Schnäpse hinterher. Die Preise sind etwas höher als vergleichbar in einem Stadtlokal. Dafür wird auch alles abenteuerlich hingefahren. Weil ich überwiegend „im Familienpaket“ zahlte, weiß ich es gar nicht so im Einzelnen, und es spielt im Urlaub auch keine so große Rolle.
Es war aber schon so, dass wir nicht jeden Tag dort aßen. Dafür war es denn doch zu teuer. Jetzt gibt es auch noch ein paar sonnige Bilder von dort !!(grins)
Hi, eine etwas genauere Beschreibung der Lage bzw. Name der Bucht wäre für die seefahrende Fraktion wünschenswert. Ansonsten: schöner Beitrag und Fotos, die Interesse wecken. MfG Achim Turanj - moj drugi kraj
das Lokal liegt auf der Südseite der Insel in gedachter Linie exakt in Höhe von Trogir. Einen >Namen hat die Bucht nicht, jedenfalls nicht, dass ich wüsste.
wir waren dieses Jahr wieder ein paarmal beim "Piraten". Der Inhaber hat in der Zwischenzeit an der Windseite aus- bzw einknüpfbare transparente Plastikplanen zur Verfügung. Ansonsten war alles so urig wie immer. Es folgen kommentarlos ein paar Bilder aus diesem Jahr.
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