Ausrangiertes Flaggschiff der Werksfeuerwehr Brüninghaus - künftig wieder in Kroatien im Einsatz: Das Tank-Löschfahrzeug TLF 16 bringen (v.l.) Guido Schildbach, Gerd Hager, Sebastian Hager (Führerhaus), Ralf Neugebauer und Initiator Dieter Haase nach Kroatien. (WR-Bilder: Land)
Werdohl. Mit 60 km/h und 11 Tonnen nach Kroatien: Gemeinsam mit vier Kumpel erreicht der Werdohler Dieter Haase heute im Laufe des Tages das Städtchen Posedarje - und bringt der örtlichen Feuerwehr ein Tank-Löschfahrzeug mit. Dass es dazu kommt, hätte der pensionierte Blaurock im Traum nicht gedacht. "Vielleicht ein paar Schläuche, Standrohre oder Verteiler, die bei uns ausrangiet sind...", dachte Dieter Haase so bei sich, nachdem er auf einer Urlaubsreise in dem früheren Bürgerkriegsgebiet nicht nur die niedergebrannten Häuser gesehen hatte, sondern entsetzt war über die primitivsten Löschmittel der Freiwilligen Feuerwehr in Posedarje.
"Sie hatten nach dem Krieg 30 Mann und keinen Eimer mehr", weiß auch Ralf Neugebauer, der sich gestern Nachmittag mit auf den Weg nach Kroatien gemacht hat - im TLF 16, " dem früheren Flaggschiff der Werksfeuerwehr Brüninghaus", wie Dieter Haase stolz betont. Das Gefährt mit einer Pumpleistung von 1600 Liter Wasser pro Minute gehörte nämlich, just als Dieter Hasse daheim anfragte, nach 34 Dienstjahren endlich zum "alten Eisen". Ironie des Schicksals: 1973 hatte er es selbst vom Werk abgeholt...
Da seit vier Jahren aber die Stadt "Dienstherr" der Brüninghaus-Wehr ist, musste ein behördliches Abnicken der Spendenaktion her. "Danke für die unbürokratische Hilfe, wir haben morgens gesprochen, am Nachmittag kam das Okay", sagte gestern Dieter Haase zu Bürgermeister Jörg Bora bei der Schlüsselübergabe auf dem Gelände der Spedition Fahrner.
Apropos Unternehmen: Ohne Sponsoren wäre die Kroation-Hilfe nicht realisierbar gewesen. Die Firmen Menshen, Fahrner, Schlotmann, Maler Maus, Selve, Önker, Getränke Schulte und der TÜV steuerten ihren Teil zum Gelingen bei. Und Dieter Haase tat das Seine: Denn ganz ohne Bürokratie ging es dann doch nicht. Das Fahrzeug brauchte ein Ausfuhrkennzeichen, Versicherung und Zollpapiere, Fahrer der Klasse BCE (früher Kl. 2) sind vonnöten und bis zu 30 Liter Diesel/100km, Autobahngebühren sind zu entrichten...
Das TLF 16, übrigens bis unter die Decke bepackt mit Feuerwehr-Gerät, bringen neben Dieter Haase und Ralf Neugebauer Gerd Hager und Sohn Sebastian sowie Guido Schildbach in den Balkan.
Mindestens 24 Stunden wird das Quintett unterwegs sein - den Koloss in der Spitze auf 77 km/h "jagen". Für die Holzbank im Fond sind Kissen dabei... Und für alle Fälle sind sie zeitig aufgebrochen. Guido Schildbach: "Für Samstag ist der Rückflug gebucht."
Zu hohe Kosten FAKTEN
Das Tank-Löschfahrzeug 16 von Magirus Deutz ist Baujahr 1973 und wurde wegen seines hohen Alters und hoher Betriebskosten im Oktober 2006 ausgemustert. Für die Überführung und den Einsatz in Kroatien wurde es wieder auf einen technisch einwandfreien Stand gebracht.
Ausgemustert, aber funktionstüchtig! Feuerwehrausrüstung nach ... Osthessen News - Germany
03.10.07 - Fulda - Feuerwehrleute aus der Region Požega (Kroatien) werden künftig mit technischen Geräten und Ausrüstungsgegenständen der Freiwilligen ...
ZitatDas Tank-Löschfahrzeug 16 von Magirus Deutz ist Baujahr 1973 und wurde wegen seines hohen Alters und hoher Betriebskosten im Oktober 2006 ausgemustert.
Na ja, immer noch besser als das:
Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
In Antwort auf:...wegen seines hohen Alters und hoher Betriebskosten im Oktober 2006 ausgemustert.
Besser dieses Fahrzeug, als keines, und zum spazierenfahren wird der Tankwagen wohl nicht verwendet werden ... Bei der Brüninghaus-Wehr kam ja zum Unterschied von Pozega "etwas besseres nach" Wenn nur ein Objekt (von Menschenleben gar nicht zu sprechen) gerettet werden kann, erübrigt sich wohl das Bedenken über einige Liter Diesel ...
viele alte Fahrzeuge aus Salzburg (Müllabfuhr und Feuerwehr) verbringen ihren "Lebensabend" in Bol bzw. Brac (auch am Flughafen) - für diese Orte waren die alten, ausgemusterten Fahrzeuge ein Segen und können noch lange Jahre dort betrieben werden...; auch wenn sie im Unterhalt vielleicht etwas teurer sind - da sie für die Kroaten keine Anschaffungsgebühren gekostet haben, sind sie allemal finanziell interessant (und bei uns waren sie ohnehin abgeschrieben).... Solche Aktionen sind super.
Grüße
Markus
_____________ Grüße aus Tirol - dem der Alpen - "Robinson-Ferien" Fan
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