arte, Dienstag, 04.12., 22:45 - 00:15 Uhr (VPS 22:45) Erstausstrahlung Kontakt Deutschland/Mazedonien 2005 Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Zwei Verlorene, die sich einander langsam annähern: Janko (Nikola Kojo, li.) und Zana (Labina Mitevska, re.)
Janko sitzt seit Jahren im Knast. Er ist äußerst wortkarg. Lieber schlägt er zu. Dadurch ist der Anstaltsalltag empfindlich gestört, so dass der Gefängnisdirektor ihn endlich loswerden will. Da hat er eine rettende Idee. Sein Freund Novak ist ihm noch etwas schuldig. Novak ist der Halbbruder von Janko, der sich nun um ihn kümmern soll. Da hat auch Novak eine rettende Idee. Janko könnte gegen ein Entgelt auf seine entfernte Nichte Zana aufpassen, die ebenfalls vor der Entlassung steht. So hätte er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und könnte sich wieder seinen windigen Geschäften widmen.
Zana lebt in einer psychiatrischen Klinik und pflegt die Wunden, die ihr der Krieg im Balkan und die Liebe zugefügt haben. Die junge Frau ist völlig verstummt. Sie fürchtet sich vor der Welt draußen, aber der Platz in der Klinik ist knapp. Warum sollen die Zimmer nicht gegen gutes Geld an Kriegsverbrecher vermietet werden, die ein Versteck brauchen. Die Erinnerungen überwältigen Zana, als sie in ihr herunter gekommenes, leer stehendes Elternhaus zurückkehrt. Aber sie entschließt sich zu bleiben. Und Janko erklärt sich bereit, das Haus wieder bewohnbar zu machen.
Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Die Erinnerungen an den Balkankrieg haben Zana (Labina Mitevska) verstummen lassen.
Für beide erweist sich dieses Haus mehr und mehr als gute Beschäftigungstherapie. Und langsam kommen sich Janko und Zana näher, eine zerbrechliche Beziehung entsteht. Sie nimmt sich etwas von seiner Energie und er merkt, wie seine Aggressionen, die sich immer gegen ihn selbst gewendet haben, langsam schwinden. Als Zana erfährt, dass Janko für ihre 'Betreuung' Geld nimmt, bricht sie völlig zusammen und muss wieder in die Psychiatrie zurückkehren.
Desillusioniert verlässt Janko den Ort und tingelt über die Jahrmärkte, um sich mit Boxen den Lebensunterhalt zu verdienen. Die Erinnerung an Zana lässt ihn jedoch nicht mehr los. Als er sich nach Monaten nach ihr erkundigt, erfährt er, dass sie wieder in der Psychiatrie ist und sich aufgegeben hat. Es kostet ihn viel Mut, sich seinen Gefühlen zu stellen und sie zu besuchen...
Die Geschichte könnte überall spielen, die sarkastischen Anspielungen auf die korrupte Nachkriegsgesellschaft in Mazedonien sind jedoch nicht zu übersehen.
Der Film wurde international mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem John Schlesinger Award in Palm Springs, dem Preis für die beste Kamera beim 9. Brooklyn International Film Festival, dem Preis für die beste weibliche Darstellerin beim Napa Sonoma Wine County Festival, dem Förderpreis zum Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft, dem Publikumspreis RAY beim Crossing Europe Filmfestival in Linz, dem Spezialpreis der Jury REMI beim 39. WorldFest in Houston, dem Reale Mutua Assicurazioni Award in Lecce.
Sergej Stanojkovski wurde 1967 in Kroatien geboren. Seit 1974 lebt er in Deutschland und hat die deutsche Staatsbürgerschaft. Er studierte in Zagreb und Prag. 'Kontakt' ist sein erster abendfüllender Spielfilm nach mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen.
Nikola Kojo wurde 1969 in Belgrad geboren. Er ist einer der bekanntesten Darsteller des Balkan-Kinos und -Fernsehens. Filmografie (Auswahl): 'The White Suit' (Regie: Lazar Ristovski), 'Boomerang' (Regie: Dragan Marinkovic), 'Life Is a Miracle' (Regie: Emir Kusturica), 'Bal-Can-Can' (Regie: Darko Mitrevski), 'Conflict' (Regie: John Irland).
Labina Mitevska studierte in Dänemark, Mazedonien und Arizona. Sie startete ihre Karriere mit dem Gewinner des Goldenen Löwen 'Before the Rain' von Milcho Mancevski. Später arbeitete sie mit Michael Winterbottom in 'Welcome to Sarajevo' und 'I Want You'. Auf der Berlinale 1998 wurde sie als einer der Europäischen Shooting Stars ausgezeichnet. Weitere Filme: 'Loners' von David Ondrichek und 'Weg' von Michael Baumann.
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