Das Wetter ist wieder unbeständig. Teilweise fällt leichter Regen. Also nach Omis, ein Eis essen und eine Zeitung kaufen. Den Nachmittag verbringen wir mit Kaffee auf der Terrasse, da zwischendurch immer wieder mal die Sonne durchkommt. Am Abend werden wir von unseren Freunden zum Essen mit dem Auto abgeholt. Es regnet in strömen, dafür ist das Abendessen um so besser.
Gegen Mittag ziehen dann wieder dunkle Wolken auf. Dunkle Wolken ? Nein, eine schwarze Wand !Burkhard möchte weiter fahren, ist ja nicht mehr weit, sind seine Worte ! Ich setze mich dann aber doch durch und wir halten an einem Busunterstand. Dann geht es auch schon los. Starkregen mit Hagel, so ungefähr 1 Stunde hält der Spaß an. Dann hört zumindest der Regen auf - wir können weiter. Es hat mächtig abkühlt. Zum Glück hatten wir unsere dickeren Jacken mit. Wir müssen noch die Serpentinen kurz vor Brela runter und wieder auf die Küstenstraße. Schön langsam, es ist rutschiger geworden. Nach Nemira sind es noch so 20 Kilometer. Am Abend haben wir wieder blauen Himmel und wir können unser Abendessen mit Pulli auf der Terrasse einnehmen. Unser letzter Abend in Nemira. Morgen geht es zurück !
14. Tag, Donnerstag, 11.05.06 Omis / Nemira – Split - Rijeka 35 Km – 17,2 Km/h
Heute Morgen ist packen angesagt. Zum Frühstück auf der Terrasse gibt es die Reste aus dem Kühlschrank. – Trotzdem lecker -. So gegen 10.00 Uhr brechen wir nach Split auf. Burkhard kennt Split noch nicht näher und macht sich ohne Rad zu einen Rundgang durch die Altstadt auf. Ich bleibe mit dem Rädern in einem Straßencafe an der Uferpromenade. Wir vertrödeln so den Nachmittag im Cafe. Um 18.10 Uhr kommt unsere Fähre, die Marco Polo. Wir haben uns eine Kabine gegönnt. Pünktlich um 19.00 Uhr legt sie ab. Auf dem Deck noch schnell die letzten Eindrücke von Split aufnehmen und dann ab ins Restaurant, das Abendessen wartet. Schade das es nur so schnell dunkel wird, vom Restaurant hatte man einen herrlichen Blick nach draußen. Wir bleiben auch nicht mehr lange auf, um 07.00 Uhr sollen wir in Rijeka sein.
15. Tag, Freitag, 12.05.06 Rijeka – Rovinj 75 Km – 17,3 Km/h
Wir haben in Etappen geschlafen. Um 05.20 Uhr klingelt der Wecker, Sachen zusammen packen, um 06.00 Uhr gibt es Frühstück. Das Frühstück ist nicht schlecht und mit Blick aus dem Fenster bei aufgehender Sonne sogar richtig gut. Pünktlich um 07.00 Uhr legen wir an. Wo ist der Busbahnhof ? Wir fragen uns durch. Hoffentlich nimmt man uns mit den Rädern nach Pula mit. Der Weg von Rijeka nach Rovinj über das Ucka-Gebirge wäre wohl doch als Tagesetappe zu weit und anstrengend. Also hatten wir uns für die Alternative mit Bus entschieden. Am Ticketschalter erfahren wir, das es im Ermessen des Busfahrers liegt, ob er uns mit Fahrrädern mitnimmt. Der Bus soll um 08.30 Uhr kommen. Wir machen wir uns auf den Weg, um uns ein wenig Rijeka anzuschauen. Nette Fußgängerzone mit dem Korzoturm. Pünktlich sind wir wieder am Busbahnhof und warten gespannt auf den Bus. Da ist er. Als ich „unseren“ Busfahrer sehe, habe ich spontan den Gedanken, jetzt haben wir ein Problem. Seine ganze Körpersprache drückte Ablehnung gegen uns „Radfahrer“ aus. Wir sprechen ihn trotzdem an und mit einer extrem arroganten Art erhalten wir eine herbe Abfuhr. Auch mit Trinkgeld ist nichts zu machen, obwohl der Bus so gut wie leer ist. Der Typ ist einfach nur in sich selbst verliebt, ein Schönling, Hauptsache die Sonnebrille und die gegelten Haare sitzen. Was machen wir ? Auf zum nächsten Taxistand und ein Großraumtaxi suchen. Wir haben Glück und ein Renault-Espace ist zu bekommen. Jetzt heißt es den Preis aushandeln. Der Taxifahrer ist in der besseren Position. Er merkt, das wir das Taxi wollen und brauchen. Also 50 Euro und 10 noch oben drauf für die Tunnelbenutzung. Wir haben keine Wahl und nehmen den Preis an. Jetzt heißt es Gepäck runter und die Lenker flach legen. Da die Rückbank umgeklappt ist, hocke ich mich neben die Räder auf die umgeklappte Rückbank. Burkhard sitzt vorne besser ! Unsere Entscheidung uns durch den Tunnel bringen zu lassen, war richtig, es geht über Opatija immer nur hoch. Und erst der Autoverkehr ! Nach der Tunneldurchfahrt werden wir auf dem Parkplatz wieder „ausgesetzt“. Jetzt erst mal nach dem Weg schauen. Die neue Straße reizt schon, ist aber für uns verboten. Also fahren wir die alte Passtrasse. Zunächst geht es immer nur bergab, wie schön, aber der nächste Anstieg kommt bestimmt. Da ist er - 14 %. Die Sonne brennt uns im Nacken. Fahren ist nicht drin, also die 14 Prozent schieben. Oben angekommen sehen wir aus, als ob wir gerade eine Runde schwimmen waren. Danach haben wir aber ein gutes Stück, wo wir herrlich radeln können. In Pazin heißt es dann erst einmal wieder die Wasserflaschen auffüllen. In Kurilij machen wir kurz halt, hier sind wir vor 14 Tagen abgebogen. Was haben wir seit dem nicht alles erlebt !!! Wir freuen uns schon auf die lange Abfahrt nach Rovinj. Aber wie es immer so ist, hier herrscht noch einmal Wind von vorne und so müssen bis zum Ziel auch noch in die Pedale treten, wo die Räder sonst ganz von alleine laufen. Unser Zimmer vom ersten Tag war auch noch frei. Auto holen, Räder verstauen und zum Abendessen, morgen geht es nach Hause.
Der Wecker schellt um 05.00 Uhr. Da das meiste schon im Auto war, kommen wir schnell weg. Das Navi zeigt uns als Ankunftszeit 17.00 Uhr an. Burkhard fährt die erste Etappe und wir kommen gut durch. Ein Anruf zu Hause und auf uns wartet ein leckeres Abendessen. Noch zwei Stunden. Doch was ist das, Burkhard schaltet das Warnblinklicht ein und wir rollen auf dem Seitenstreifen aus. Direkt an einer Notrufsäule. Der Motor hat keine Leistung mehr. Also ran an die Notrufsäule und die gelben Engel informiert. Was wir schon befürchtet hatten, der Zahnriemen – und den hatte Burkhard vor der Fahrt erst wechseln lassen. Wir haben die alternative, Leihwagen oder Huckepack. Wir entscheiden uns für Huckepack. Mit dem schönen Abendessen wird es erst einmal nichts. Gegen 22.00 Uhr waren wir dann wieder zu Hause, auf 17.00 Uhr – 18.00 Uhr hatten wir uns eingestellt. Es gibt aber doch noch etwas zu Essen. Ach ja, sehen wir es mal positiv - zumindest haben wir die letzten 200 Kilometer den Sprit gespart ! Wie heißt es doch so schön: Wenn einer eine Reise tut, dann .............
Eine super Fahrradtour mit unglaublich vielen neunen und bleibenden Eindrücken. In der Zwischenzeit haben wir mit Begeisterung immer wieder von „unserer“ Tour erzählt. Vor machen Anstiegen haben wir gedacht – warum tun wir uns das nur an !!! Aber wie das so ist im Leben, im nachhinein hat es unglaublich viel Spaß gemacht und deshalb:
Im Frühjahr 2008 ist die nächste Tour geplant: Wohin ? Natürlich Kroatien, wir haben ja erst den nördlichen Teil abgeradelt. Jetzt ist der südliche Teil dran !!!
Wir nehmen noch einen dritten Freund und Arbeitskollegen mit. Er ist ein gut trainierter Radfahrer, aber er weiß bestimmt noch nicht, auf was er sich da einlässt, obwohl er Dalmatien, allerdings größtenteils vom Wasser aus, auch ganz gut kennt.
Wir freuen uns auf alle Fälle jetzt schon auf die Tour 2008.
das ist ein toller bericht, und ich als radfahrerin kann sehr gut nachempfinden, wie mühsam so manche strecke für euch war. hat wirklich spaß gemacht, von euren erlebnissen zu lesen
Ja, ein wirklich schöner Bericht. Mir geht es wie Vera, allerdings würde mir als Radfahrer auf Kroatiens Strassen auch noch der Angstschweiss auf der Stirn stehen.
kann mich den Vorschreibern nur anschließen: Klasse Bericht und eine super sportliche Leistung habt ihr vollbracht!
Hätte noch eine Frage: Wieviel Kilometer habt ihr vorher trainiert, um das zu schaffen? Vor allem war die Tour ja noch recht früh in der Saison! Fahre selbst Mountainbike; aber Anfang Mai habe ich noch nicht die Bestform und bei unserem Wetter über den Winter zu trainieren ist meist auch nicht so toll! Also Respekt vor Eurer Leistung! Verrate mir mal Euren Trainingsplan!
Gruß Armin
P.S.: Ich glaube, ich hatte es schon mal vorgeschlagen...wie wäre es mit einer eigenen Rubrik Reiseberichte? Sonst geht der hier irgendwann auch wieder im Nirwana des Forums verloren. Will ja nicht kritisieren, aber manche Rubriken kann man fast nicht mehr anklicken, da wird ja fast nur noch "gelabert" und es kommen überhaupt keine Informationen mehr über Kroatien rüber!
zu Armin: Ich fahre eigentlich das ganze Jahr durch. Die Grundvorbereitung ist der tägliche Weg zur Arbeit ( 15 km ). Ansonsten kommen am Wochenende noch einige Trainingskilometer, zumeist mit Steigungen hinzu. Die letzten drei Monate geht es vermehrt in die Vorbereitung, am Wochenende Steigungen fahren. Das ist auch bei uns in Dortmund möglich, da wir am Rand des Sauerlandes liegen und es auch hier schon in die Höhe geht. Bei schlechtem Wetter, sowie 2 mal die Woche geht es auf den Hometrainer, da kann man dann schöne Individualprogramme fahren. Burkhard fährt in seiner Vorbereitung überwiegend Hometrainer, da er es auf Grund seiner Arbeitszeiten nicht schafft, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Wir haben alles in Allem keine gezielte Vorbereitung nach einem ausgearbeiteten Trainingsplan. Wir sind, so meine ich zumindest, am Anfang der Fahrt so fit, das man die Tour gut bewältigen kann. Es ist ja auch kein Radrennen sondern eine Urlaubsfahrt.
vielen Dank für die Infos. Ich versuche mich über den Winter u.a. auch noch mit dem Hometrainer fit zu halten. Aber ehrlich gesagt; länger als eine halbe Stunde halte ich es nicht aus, mir meine Kellerwände anzuschauen. Aber alleine mit dem Arbeitsweg kommst Du ja schon auf eine Menge Kilometer. Viel Spaß bei Eurer nächsten Tour; freue mich jetzt schon auf den Bericht...
In Antwort auf:länger als eine halbe Stunde halte ich es nicht aus, mir meine Kellerwände anzuschauen
Dann solltest du was mit den Kellerwänden machen oder dir vielleicht nen Großbildschirm da reinstellen mit einem Video der Tour de France o.ä. und einfach mitfahren.
Habe mir schon in die andere Ecke den zweiten Kühlschrank mit dem Bier hingestellt... Hat auch nicht geholfen; im Gegenteil, da habe ich noch kürzer gestrampelt und wollte immer gleich ans Bier...
Hallo Armin, mit den Kilometern zur Arbeit sind es weit mehr als 1000. Da wird man schon ein bischen fit. Ansonsten ist der Tip von Vera nicht schlecht. Ich habe zwar keinen Großbildschirm dort stehen, aber ein kleiner tut es ja auch, die Zeit vergeht dann doch schneller. Der Bericht von der Tour 2008 kommt bestimmt ! Vielleicht treffen wir ja unterwegs einige des Forums !!! Bei Rene weiß ich, dass er ganz am Anfang unserer Tour wohnt, aber da sind wir dann erst 1000 Meter gefahren. Vielleicht schauen wir mal kurz bei ihm rein ! Soweit ich weiß, ist er auch Radfahrer !!!
Hallo Ralf, von mir auch ein Dankeschön für den Bericht, ich hab ihn erst heute gelesen. Ist sehr gut gelungen. Ich wünsch euch eine schöne und nicht allzu anstrengende Radtour im Mai dieses Jahr
Die Vorbereitung ist fast abgeschlossen! Die Gepäcktaschen sind schon gepackt ! Nur die Räder müssen noch verstaut werden ! In 50 Stunden geht es zur Radtour 2008 ( Dalmatien / BIH ) los !
Vielleicht hat ja noch jemand Insidertipps, wo Radfahrer für eine Nacht, oder 2 Nächte herzlich willkommen sind.
Wir haben vor, in den folgenden Orten zu übernachten. - in der Nähe von Ploce / Bacinska Jezera( 1 Nacht ) - Mostar ( 2 Nächte ) - Ston ( 1 Nacht ) - Dubrovnik ( 2 Nächte ) - Sobra auf Mljet ( 2 Nächte ) - Korcula direkt ( 1 Nacht ) - Vela Luka auf Korcula ( 1 Nacht ) - Sucuraj auf Hvar( 1 Nacht ) - Pucisca auf Brac ( 1 Nacht ) - Milna auf Brac ( 1 Nacht )
In unserem Kroatien-Forum finden Sie umfassende Informationen über Urlaub und Ferien in Kroatien sowie passende Ferienwohnungen, Hotels, Apartments und Ferienhäuser für den Kroatienurlaub.