Der frühere Anführer der Untergrundarmee UCK, Thaci, hat die Parlamentswahl in der serbischen Provinz Kosovo gewonnen. Seine oppositionelle Demokratische Partei kann mit 34 Prozent der Stimmen rechnen. Thaci tritt für eine schnelle Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien ein. Der Ex-Militär ist nicht unumstritten - für die UN-Verwaltung UNMIK allerdings ist Thaci "ein verlässlicher Partner".
Diese Wahlen sind bittere Pillen für viele im Kosovo: Die LDK, Partei des legendären kosovarischen Freiheitskämpfers Ibrahim Rugova, ist in der Schockstarre. Seit dem Krieg bestimmte sie die politischen Geschicke des Landes wesentlich mit. Doch die ersten Parlamentswahlen nach Rugovas Tod sind für die LDK eine vernichtende Niederlage.
Statt das mühsame Werk ihres Idols zu Ende zu bringen, leckt die Partei ihre Wunden in der entscheidenden Phase der Verhandlungen über die Unabhängigkeit. Und sie steht vor der Wahl, in die Opposition zu gehen, oder eine Koalition mit dem Erzrivalen, der Demokratischen Partei von Hasim Thaci, zu bilden. Dass die PDK des früheren Untergrundkämpfers die Wahlen gewonnen hat, gilt nach ersten inoffiziellen Hochrechnungen als so gut wie sicher.
Noch in der Wahlnacht hatte sich der 39-jährige Thaci zum Wahlsieger erklärt - und von einem historischen Tag für das Kosovo gesprochen. Dass Thaci im Überschwang der Gefühle ankündigte, er werde bald nach dem Ende der Kosovo-Verhandlungen die Unabhängigkeit ausrufen, dürfte der Internationalen Gemeinschaft nicht gefallen haben. Sie möchte eine einseitige und überstürzte Proklamation der Albaner vermeiden.
UN-Verwaltung beschwichtigt
Der Chef der internationalen Verwaltung im Kosovo (UNMIK), Joachim Rücker, sagte dazu nur: "Es ist das eine, dass hier die politischen Wünsche artikuliert werden - insbesondere auch in einem Wahlkampf. Es ist das andere, dass dieser Verhandlungsprozess noch andauert und grundsätzlich nicht geschwächt werden soll."
Bis zum 10. Dezember verhandeln Serben und Albaner unter Vorsitz der internationalen Kosovo-Troika noch. Höchstwahrscheinlich enden die Gespräche ergebnislos. Und was dann passiert, darüber möchte der UNMIK-Chef nicht spekulieren: "Ich denke, dass sich die Demokratie gestern hier einmal mehr unter Beweis gestellt hat. Wenn es jetzt einen Wechsel in der Regierung gibt, dann ist das nur normal. Wir erhoffen uns natürlich von Seiten der internationalen Gemeinschaft und auch von Seiten von UNMIK, dass es eine stabile Regierng gibt, die in der Lage ist, die Herausforderungen der kommenden Wochen und Monate zu meistern."
Ex-UCK-Führer "ist ein zuverlässiger Partner"
Mit einem Premier Hasim Thaci hätte die internationale Verwaltung im Kosovo kein Problem, erklärt Rücker: "Wir haben mit Hashim Thaci jetzt in den letzten Jahren als Oppositionsführer zusammengerabeitet. Er ist ja auch Teil des Verhandlungsteams, das jetzt gegenwärtig unter der Leitung der Troika verhandelt. Und ich denke, er ist auch ein zuverlässiger Partner."
Auch seine Vergangenheit als Rebellenführer diskreditiere Thaci nicht als Politiker. Und dazu, dass dem 39-jährigen nicht nur gute Kontakte zur westlichen Diplomatie, sondern auch zur Unterwelt nachgesagt werden, meinte der UNMIK-Chef: Das müsse man erstmal beweisen.
Für die internationale Verwaltung und die OSZE, die für einen reibungslosen Ablauf der Wahlen im Kosovo gesorgt hat, ist nicht das Ergebnis bitter, sondern der Umstand, dass die Beteiligung nur knapp über 40 Prozent lag. Eigentlich war erwartet worden, dass die Albaner hoch motiviert an die Urnen gehen würden - um die Regierung zu bestimmen, die das Kosovo in die Unabhängigkeit führen soll.
Ringen um die Unabhängigkeit des Kosovo
Wolfgang Ischinger, Deutschlands Botschafter in Großbritannien, soll die EU künftig bei den Verhandlungen über den Status des Kosovo vertreten. Das bestätigte der EU-Außenbeauftrage Javier Solana. Der deutsche Diplomat hat keinen leichten Job, denn die Suche nach einer Lösung für den Konflikt droht zu einer Zerreißprobe für die Europäer zu werden: Sollte die Führung des Kosovo einseitig die Unabhängigkeit erklären, bricht der Konsens in der EU auf. Außerdem befürchtet man nicht nur in Brüssel, dass ein solcher Schritt Konflikte in anderen Regionen anheizen würde.
Die Europäische Union hatte alles auf eine Karte gesetzt: Das Problem Kosovo sollte mit einer neuen UN-Resolution gelöst und so Streit inner- und außerhalb der EU verhindert werden. Zwei wichtige Punkte waren in der Erklärung enthalten: Zum einen soll die EU von den Vereinten Nationen die Verwaltung des Kosovo übernehmen. Dafür gab es von allen Seiten Zustimmung. Die Vorbereitungen für die Friedensmission im Kosovo laufen bereits seit April 2006, doch gerät dieses Projekt nun ins Stocken, da die UN-Resolution am zweiten, weitaus heikleren Punkt gescheitert ist: welchen Status das Kosovo erhalten soll. Russland lehnte eine "überwachte Unabhängigkeit" des Kosovo ab, weil Serbien strikt gegen jede Form der Unabhängigkeit ist.
Damit gerät nicht nur der Zeitplan, sondern auch die Einigkeit der EU ins Wanken. Denn nur für eine von den Vereinten Nationen abgesegnete Unabhängigkeit gab es die volle Zustimmung der EU-Mitgliedsstaaten. Sollte das Kosovo einseitig seine Unabhängigkeit erklären und die USA das anerkennen, würden die Reihen der EU aufbrechen. Eine kleine Anzahl von Staaten signalisiert bereits, dass sie den USA auch gegen den Willen Russlands und Serbiens folgen würden. Länder wie Rumänien und Griechenland würden sich diesem Weg strikt verweigern. Dafür gibt es schwerwiegende Gründe.
Unabhängigkeit steht gegen Völkerrecht
Eine einseitig anerkannte Unabhängigkeit des Kosovo hätte Signalwirkung über Europa hinaus. Denn ohne Zustimmung Serbiens und der Vereinten Nationen würde die Unabhängigkeit dem Völkerrecht widersprechen. Die jetzt gescheiterte UN-Resolution geht auf den im März vorgelegten Plan des UN-Unterhändlers Martti Ahtisaari zurück. Darin wird den Kosovo-Albanern erstmals eine beschränkte Unabhängigkeit zugestanden. Zuvor war dem Drängen nach einer Loslösung von Serbien immer mit dem Argument begegnet worden, zunächst sollten demokratische Strukturen im Kosovo errichtet werden, dann sei eine Unabhängigkeit möglich.
Solange es keine neue Entscheidung der Vereinten Nationen gibt, gilt die UN-Resolution 1244 aus dem Jahre 1999. Darin wird die Status-Frage offen gelassen. Die "territoriale Unversehrtheit" Serbiens wird aber mit Bezug auf die Schlussakte von Helsinki aus dem Jahre 1975 ausdrücklich anerkannt. Deshalb berufen sich Serbien und Russland immer wieder auf diese Resolution.
"Die Serben haben das Völkerrecht auf ihrer Seite", erläutert die Kosovo-Expertin Marie-Janine Calic von der Universität München diesen Passus. Außerdem stünden im Falle einer Unabhängigkeit "handfeste Fragen" im Raum, wie das Problem der serbischen Flüchtlinge, die nicht mehr in das Kosovo zurückkehren könnten. Klaus Segbers, Professor für Politikwissenschaft und Osteuropapolitik an der Freien Universität Berlin, warnt zudem vor dem falschen Signal: Die Befreiungsarmee für den Kosovo (UCK), dürfe nicht am Ende mit einer Unabhängigkeit ohne Bedingungen dafür belohnt werden, dass sie immer wieder Gewalt praktiziert und auch angedroht habe, sollte die Unabhängigkeit nicht kommen.
Die Entwicklung im Kosovo wird in vielen Regionen mit großem Interesse verfolgt. Denn auch wenn die EU immer wieder von einem einzigartigen Fall spricht, der nicht auf andere Konflikte übertragen werden könne, würde eine Unabhängigkeit ohne Zustimmung Serbiens Signalwirkung ausüben. "Die Serben in Bosnien-Herzegowina schauen sehr genau auf die Entwicklung", sagt die Kosovo-Expertin Calic: "Sie argumentieren: Wenn das Kosovo unabhängig wird, dann können wir uns auch von Bosnien lossagen." Ähnlich könnten die Basken in Spanien oder die korsischen Separatisten in Frankreich reagieren.
Auch in Georgien beeinflusst der Konflikt das Verhältnis zwischen der Regierung in Tiflis und der abtrünnigen Teilrepublik Abchasien ganz konkret: "Die georgische Regierung versucht, die Anerkennung der abchasischen Führung zu verhindern, um keine Parallelen zum Kosovo zu schaffen. Dies erschwert eine Lösung des Konflikts enorm", beklagt Walter Kaufmann, Leiter des Regionalbüros Südkaukasus der Heinrich-Böll-Stiftung in Georgiens Hauptstadt Tiflis.
Wäre der Kosovo überlebensfähig?
Doch fragt sich, ob die Kosovo-Albaner auf die Reaktionen andernorts Rücksicht nehmen wollen. Für sie gibt es kein Zurück nach Serbien. Nicht nur in ihren Augen hat Serbien nach Unterdrückung, Vertreibung und Gewalt das Recht verwirkt, das Kosovo als Teil seines Staates zu betrachten. Seit 1999 gab es keine Annäherung zwischen Serbien und dem Kosovo. Geld investiert hat Belgrad nur in Parallelstrukturen für die im Kosovo lebenden Serben.
Aber ist ein unabhängiger Kosovo überlebensfähig? Nach Meinung von Mechthild Henneke schon. Sie ist Pressesprecherin der Wirtschaftsabteilung der UN-Verwaltung UNMIK im Kosovo. Die Bevölkerung sei jung und es gebe gefragte Rohstoffe wie Kupfer, Zink und Nickel. Derzeit beteiligten sich mehrere große Energiefirmen, darunter RWE und EnBW, an der Ausschreibung eines Milliarden-Auftrags für ein Kraftwerk auf Braunkohlebasis.
Auf der anderen Seite stehen Korruption und eine Arbeitslosigkeit von etwa 40 Prozent. Hinzu kommt, dass mit einer Unabhängigkeit längst nicht alle ethnischen Fragen geklärt sind: Vor allem im Norden des Kosovo lebt ein Großteil der etwa 100.000 Kosovo-Serben. Je größer die serbischen Gemeinden seien, desto stärker würden sie sich einem Zusammenleben mit den Kosovo-Albanern verweigern, sagt Henneke. So ist nicht nur mit einer Flucht von Kosovo-Serben zu rechnen. Auch die in Südserbien lebenden Albaner haben mehrfach bekundet, sie wollten sich einem unabhängigen Kosovo anschließen.
Probleme mit einer EU-Mitgliedschaft beseitigen?
Die EU will dieses Problem lösen über finanzielle Hilfe und forcierte Anstrengungen für einen EU-Beitritt sowohl Serbiens als auch des Kosovo - möglichst bis zum Jahr 2015. Das Kalkül: Sind beide erstmal Mitgliedsstaaten, verlieren die Grenzen an Bedeutung und werden durch gemeinsame Werte ersetzt. Diese Strategie des "Stabilitätsexports" hat sich nach Meinung von Osteuropa-Experte Segbers an anderer Stelle bewährt. Als Beispiel nennt er die ungarischen Minderheiten in der Slowakei und in Rumänien sowie, in gewisser Hinsicht, auch die Lage der Minderheiten in den baltischen Ländern. Kosovo-Expertin Calic ist da skeptischer: Das Kosovo werde Mühe haben, in den nächsten Jahren ausreichend stabile Strukturen zu schaffen. Selbst bei einer Unabhängigkeit werde das Kosovo ein Protektorat bleiben. Im komplexen Gefüge der EU sei ein solches Mitglied kaum vorstellbar.
Calic sieht eine Lösung des Konflikts einzig darin, den Druck aus den Verhandlungen zu nehmen und allen Seiten mehr Zeit zu geben. In zehn Jahren könnten die Serben für eine Unabhängigkeit bereit sein, schätzt sie. Doch stellt sich die Frage, ob die Kosovo-Albaner soviel Geduld aufbringen. Im Moment sei die Lage im Kosovo ruhig, berichtet die UNMIK-Mitarbeiterin Henneke. Das liege vor allem an den Sommerferien und der bleiernen Hitze, die gerade über dem Land liege. Doch der Sommer wird nicht ewig dauern.
#2Presseschau / Serbien gegen Unabhängigkeit des Kosovo
Thread geschlossen
Serbien: Kosovo-Unabhängigkeit ist ungültig BELGRAD. Während im Kosovo die Vorbereitungen auf die Unabhängigkeit auf Hochtouren laufen, ist man sich in Serbien einig: Eine Loslösung der Provinz werde bereits im Voraus für ungültig erklärt.
„Wir werden nicht zulassen, dass eine solche Schöpfung nur einen einzigen Augenblick existiert“, gab sich Serbiens Regierungschef Vojislav Kostunica gestern kämpferisch. Serbien werde nicht zum Komplizen bei der „brutalen Verletzung der UNO-Charta und der UNO-Resolution Nr. 1244“, fügte Kostunica entschieden hinzu. Und mehr noch: Allen Staaten, die die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen, drohte die Führung in Belgrad mit einem Boykott. Belgrad stößt sich auch an der geplanten EU-Mission im Kosovo, die die derzeitige UNO-Verwaltung dort ersetzen soll.
Die Unterzeichnung eines Interimsabkommens mit der Europäischen Union hat Serbiens Machtelite längst auf Eis gelegt: Man wolle sich in den kommenden Tagen voll darauf konzentrieren, die erwartete Ausrufung der Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien durch Beschlüsse der serbischen Behörden für nichtig zu erklären, so die Begründung.
Unterdessen verdichten sich die Hinweise, dass der Kosovo am Wochenende seine Unabhängigkeit erklären wird. In Pristina wird erwartet, dass sich die Kosovo-Serben danach aus den kosovarischen Institutionen zurückziehen. Zudem gibt es Anzeichen, dass die serbische Volksgruppe im Kosovo auf Anraten Belgrads Parallelinstitutionen schaffen will.
Die internationale Schutztruppe KFOR, die UNO-Polizei und der Kosovo-Polizeidienst bezeichneten die Sicherheitslage derzeit als „ruhig“; man sei bereit, in den kommenden Tagen möglichen Herausforderungen zu begegnen, hieß es.
Als ob Serbien noch ein Mitspracherecht hätte.Das hat deren Slobo schon unmöglich gemaccht,den Kosovo in Serbien zu halten.Die wollen jemanden Boykottieren??Wen den??Jetzt stelle sich mal einer vor,das "große"Serbien boykottiert Berlin oder Washington.....sollen jetzt alle Angst haben vor den "mächtigen"Serben???Es is Ironie des Schicksaals,das alles dort endet wo es begonnen hat.Einst sprach Slobo auf dem Amselfeld im Kosovo zu den Serben,von Veränderungen auf dem Balkan....nun,damit hatte er Recht.Es hat sich was geändert,eben nur nich im groß serbischen Sinne...
In Antwort auf:Es is Ironie des Schicksaals,das alles dort endet wo es begonnen hat.Einst sprach Slobo auf dem Amselfeld im Kosovo zu den Serben,von Veränderungen auf dem Balkan....nun,damit hatte er Recht.Es hat sich was geändert,eben nur nich im groß serbischen Sinne...
SMs Vorhersagen waren zumindest auf groesseren Zeitskalen betrachtet wirklich nicht so besonders: "Niko ne sme da vas bije!"
Kosovo: Explosion in geteilter Stadt Kosovska Mitrovica
Die zwischen Serben und Albanern geteilte Stadt Kosovska Mitrovica im Norden der Provinz Kosovo ist gestern Abend von einer Explosion erschüttert worden. Die Polizei konnte zunächst keine Angaben zum Ort der Explosion und über mögliche Hintergründe machen.
Erste Hinweise, die Explosion habe sich nahe dem Sitz der künftigen EU-Krisenmission ereignet, hätten sich nicht bestätigt, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Verletzte dürfte es ebenfalls keine gegeben haben. Die Ermittlungen dauerten an.
Die EU-Krisenmission EULEX soll nach der für Sonntag erwarteten Unabhängigkeitserklärung des Kosovo beim Aufbau der Polizei, der Verwaltung und des Rechtswesens helfen.
Das die Kosovoalbaner einen Staat Kosovo ausrufen wollen ist nur vordergründig.Hier soll die gesamte EU verarscht werden die diesem nicht überlebensfähigen Staatsgebilde auf Dauer wirtschaftliche Hilfe zur Vefügung stellen müßte. Letztendlich wird aber ein Anschluß des Kosovo an Albanien angestrebt. Das Serbien alles daran setzt um das zu verhindern ist für mich nur verständlich.Ein Staat Kosovo mit seinen Mafiastrukturen wird diese Region nur destabilisieren.Die nächste kriegerische Auseinandersetzung wird hier vorprogrammiert.
In Antwort auf:-------------------------------------------------------------------------------- Hoffentlich dreht Serbien dem Kosovo den Strom ab. --------------------------------------------------------------------------------
Das traue ich diesem Gesindel zu
Wenn man selbstständig sein will dann braucht man nicht auf Hilfe Anderer helfen. Zuerst groß unabhängig sein wollen und dann unfähig ohne Hilfe anderer Länder zu überleben. Ein Skandal das ganze. Leid tun mir nur die Serben im Kosovo.
Kosovaren feiern die staatliche Unabhängigkeit ihrer Region. FRIEDLICHER MARSCH 18.02.2008 Kosovaren in Salzburg feierten In Salzburg sind am Sonntag die Feiern zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo friedlich verlaufen. Rund 120 Menschen haben sich in Lehen zu einer spontanen Freudenkundgebung versammelt.
Nicht angemeldet, Toleranz der Polizei Die Gruppe zog unter Polizeischutz zum Mirabell-Platz und wieder zurück nach Lehen. Im Lehener Park ist dann die Feier mit mehreren Ansprachen zu Ende gegangen.
Die Veranstaltung war zwar nicht angemeldet, sie sei aber trotzdem nicht untersagt worden - wegen des ungewöhnlichen, politischen Ereignisses, heißt es bei der Polizei.
ORF.at Für die Kosovo-Albaner hat sich am Sonntag mit der Unabhängigkeitserklärung ein langerssehnter Traum erfüllt. Am Montag wird in Brüssel bei der EU über die weitere Vorgehensweise beraten. Dann will auch Österreich seine Haltung bekanntgeben. Kosovo hofft auf rasche Anerkennung
wien.ORF.at; 18.2. 2008 Ein großer Tag für die Kosovo-Albaner, für die der "Traum" in Erfüllung geht: Ein unabhängiger Staat Kosovo. Am Wiener Heldenplatz fanden sich am Sonntag über 2.000 Menschen ein, um diesen Tag zu feiern.
In Antwort auf:Ein großer Tag für die Kosovo-Albaner, für die der "Traum" in Erfüllung geht: Ein unabhängiger Staat Kosovo. Am Wiener Heldenplatz fanden sich am Sonntag über 2.000 Menschen ein, um diesen Tag zu feiern.
Dort wurde bereits einmal gefeiert, nur danach war niemand dabei ...
Auf Kosovo lastet eine schwere Hypothek: Die serbische Minderheit will die Institutionen des jüngsten europäischen Staats nicht anerkennen.
Der erste Tag der Unabhängigkeit in der Republik Kosovo bringt keine Wunder. Es fliesst weder Honig noch Milch, Kosovo ist nicht zum Paradies geworden, wie ihr Präsident Fatmir Sejdiu geprahlt hatte. Übrig geblieben ist in den Strassen der Hauptstadt Pristina nur der Müll der Unabhängigkeitsfeier.
Plastikflaschen, Becher, Lebensmittelpackungen wurden gedankenlos auf den Boden geworfen. Die Müllentsorgung funktioniert kaum. Und das ist an diesem Montag das sichtbarste Zeichen, dass der neue Staat auf einem schwachen Fundament steht.
Jeder Zweite ist arbeitslos Fast die Hälfte der zwei Millionen Bewohner der einstigen serbischen Provinz ist erwerbslos, jährlich suchen 30'000 Jugendliche Zugang zum Arbeitsmarkt, der nahezu ausgetrocknet ist. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung muss mit weniger als 1.50 Euro pro Tag auskommen, der Durchschnittslohn beträgt etwa 220 Euro. Ohne die albanischen Gastarbeiter in Westeuropa würden vermutlich viele Familien hungern.
Kosovo ist das einzige Gebiet in Europa, wo nicht einmal die Stromversorgung funktioniert. Der Energiekonzern KEK ist eine gigantische Korruptionsmaschine. Das hat mittlerweile auch die neue Regierung unter Hashim Thaci erkannt. «Zwar haben wir jetzt unsere Unabhängigkeit, aber noch lange nicht einen Staat», sagt ein Ladenbesitzer in Pristina.
Es sind nicht nur die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, welche die Freude der Albaner trüben. Das neue Zeitalter hat in Kosovo mit einer Hypothek begonnen. Die serbische Minderheit wird auf absehbare Zeit die Institutionen des neuen Staates nicht anerkennen. Ein westlicher Beobachter meint, am Sonntag ist nicht ein zweiter albanischer Staat auf dem Balkan entstanden, sondern «zwei Kosovos» - ein albanisches und ein serbisches.
Das kann man unweit von Pristina beobachten. In der Enklave von Gracanica ist der serbische Staat mit seinen Behörden vertreten. Für die örtlichen Serben werden hier Pässe, Geburtsscheine und Fahrausweise ausgestellt. Die Lehrer und andere Beamte erhalten ihre Löhne aus Belgrad. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Am Tag eins nach der Unabhängigkeitserklärung verliess kein serbischer Beamte den kosovarischen Polizeidienst. Allerdings protestierten am Montag etwa 5000 Serben vor dem Kloster in Gracanica gegen die Unabhängigkeitserklärung der Kosovo-Albaner.
Zum befürchtete Massenexodus ist es bisher aber nicht gekommen. Dazu beigetragen haben auch die Appelle der Staatsführung in Belgrad. Präsident Boris Tadic und Premier Vojislav Kostunica haben die Landsleute in Kosovo aufgerufen, keineswegs ihre Häuser zu verlassen. Dennoch ist der Verbleib der Serben nicht sicher. In serbischen Dörfern wie Caglavica oder Lapljeselo, die unweit von Gracanica liegen, hat der stille Exodus schon vor Jahren begonnen. Insbesondere nach den Gewalttaten albanischer Extremisten im März 2004 entschlossen sich viele Serben ihre Häuser zu verkaufen, manche haben ihre Kinder nach Serbien gebracht. Wer ein Stück Ackerland entlang der Hauptstrasse in Richtung Skopje besitzt, kann schnell reich werden.
Albanische Geschäftsleute zahlen pro Hektar bis zu einer halben Million Euro. So werden aus armen serbischen Bauern Millionäre, die sich eine Villa in Serbien leisten können. Am Eingang Caglavicas haben die Albaner bereits neue Tankstellen, Häuser, Shoppingcenter und Restaurants eröffnet. Ein Vertreter der Roma befürchtet, dass die Minderheiten keine Zukunft in Kosovo hätten, wenn sich der Streit zwischen Belgrad und Pristina um die Unabhängigkeit des Amselfeldes verschärft. Und sollte es mit der Wirtschaft nicht vorwärts gehen, dann werde die Lage noch schlimmer, meint der Mann.
Proteste in Mitrovica Zu Protesten gegen die Unabhängigkeit Kosovos kam es am Montag auch im Norden der geteilten Stadt Mitrovica. Dort, jenseits des Flusses Ibar, leben praktisch nur noch Serben. Die verbliebenen Albaner verkaufen ihre Häuser an die serbische Regierung, die unverhältnismässig hohe Preise zahlt. Am Sonntagabend wurde in Mitrovica in der Nähe eines Gerichtsgebäudes der Uno-Verwaltung ein Sprengstoffanschlag verübt.
Bereits vergangene Woche ereignete sich eine Explosion hinter einem von EU-Vertretern bewohnten Haus in Mitrovica. Das Team bereitet dort die EU-Rechtsstaatsmission vor, welche nach einer Übergangsphase von 120 Tagen die Uno-Verwaltung grösstenteils ersetzen soll. Die EU-Mission Eulex soll die Arbeit der kosovarischen Polizei, der Verwaltung und des Rechtswesens überwachen.
Serbien bezeichnet die EU-Präsenz in Kosovo als «illegal», mit dem Argument, sie stehe im Widerspruch zur Uno-Resolution 1244. Diese garantiert die serbische Souveränität in Kosovo. Von einem Handelsembargo will Serbien jedoch Abstand nehmen. Belgrad habe keine Pläne für eine Blockade von Kosovo, sagte der für Kosovo zuständige Minister Slobodan Samardzic.
Hooligans randalieren in Belgrad Gegen die Proklamation der Unabhängigkeit randalierten am Sonntagabend in Belgrad mehrere hundert Hooligans. Sie bewarfen die amerikanische und die slowenische Botschaft mit Steinen. Zwei McDonalds-Restaurants wurden demoliert. Laut Informationen des Belgrader Radiosenders B92 wurden bei Zusammenstössen mit der Polizei etwa 50 Personen verletzt.
Heute protestierten in Belgrad etwa 7000 Menschen. Laut Nachrichtenagenturen erhoben einige Demonstranten ihre Hand zum Nazi-Gruss, andere skandierten anti-albanische Parolen. Für diese Woche plant die serbische Regierung eine grosse Kundgebung gegen die Unabhängigkeit Kosovos.
Hallo. Zum einen muß ich sagen, das es den Serben recht geschiet, da sie die Albaner im Kosovo Jahrzente unterdrückt und gepiesackt haben. auf der anderen Seite muß ich sagen, daß die Albaner nicht unbedingt das Kosovo für sich beanspruchen sollten. Nun haben wir zwei Albanische Länder.( Albanien wäre eine alternative zum Kosovo). Stellt euch vor, die dänische Minderheit in Schleswig Holstein, würde eine autonome Republik ausrufen, oder die Türken in Berlin. Wenn man da so weiter machen würde, hätten wir in einigen Jahren vielleicht hundert neue Staaten in Europa. Ich würde sagen es soll alles so bleiben wie bisher, nur mehr Rechte für die Albaner. Denn der nächste Balkankrieg steht vor der Tür, dann wird wieder alles zerbombt was die letzten jahre ( oder auch nicht ) aufgebaut wurde.
In Antwort auf:Das wäre wenigstens ein Grund, wieder eine Mauer zu bauen .....
Kaum zu glauben...
Ich verstehe Ihre Frage so: Dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer auf zu richten, ja? Eh, mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und Ihre Arbeitskraft voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
In Antwort auf:Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
Es hat leider auch niemand die Absicht, den scheiß Soli-Zuschlag abzuschaffen.
Die Mauer selbst würde vermutlich auch nix nutzen. Die Chinesen bekommen schließlich auch weiterhin die Entwicklungshilfe, obwohl die Mauer dort noch steht und die Wirtschaft explodiert.
In unserem Kroatien-Forum finden Sie umfassende Informationen über Urlaub und Ferien in Kroatien sowie passende Ferienwohnungen, Hotels, Apartments und Ferienhäuser für den Kroatienurlaub.