Hallo Pelinkovac!
Es ist nicht immer so, aber dieses mal muß ich Dir ebenfalls ein Lob für Deinen Bericht aussprechen und kann Deine Ausführungen nur bestätrigen!Ich war bis zum Krieg mehrmals in der Voivodina (hoffe dass ich`s richtig geschrieben habe) In Novisad, in Batschka Palanka und Vukovar(heute Kroatien) Bis ca. 1 Jahr vor dem Krieg war als Tourist nichts vom späteren Drama zu spüren. Beim letzten Besuch merkte man zwar schon, dass es zu brodeln begann, aber wir als Touris trafen links und rechts der Donau nur auf freundliche und nette Menschen. Ich muß vielleicht erklären, meine Eltern hatten eine Einliegerwohnung einige Jahre an eine jugosl. Gastarbeiterfamilie vermietet, mit der uns letztlich eine tiefe Freundschaft verband. Sie hatten zwei Jungs, der jüngere, Petar ging mehrere Jahre mit mir in die selbe Klasse und wir waren damals sogenannte "beste Freunde", wuchsen wir ja fast wie Brüder auf. In den 70er Jahren kehrte die Familie wieder heim. Wir besuchten sie dann mehrmals in ihrem Heimatdorf, einem kleinen Ort an der Donau, in der Nähe von Palanka, im heutigen Serbien und knüpften dort viele Freundschaften. Ebenso auf der anderen Donauseite, in Vukovar.
Vor vier Jahren waren wir dann erstmals wieder dort und wir wurden sehr herzlich empfangen. Ich muß dazu sagen, Petar starb 1980 bei einem Verkehrsunfall und seine Eltern sind mitlerweile auch längst verstorben. Petars Witwe Anica, die heute mit einem Kroaten verheiratet ist, verbot uns regelrecht, uns eine Pension zu suchen und bestand darauf, dass wir unsere kompletten 14 Tage bei ihnen wohnen. Es war ein wunderschöner Urlaub, der einen seperaten Bericht verdient hätte und als wir am Ende für unsere Unterkunft bezahlen wollten, setzten wir fast die Freundschaft auf`s Spiel. Alle Versuche, bei ihr und auch bei ihrem Mann scheiterten, sie nahmen keinen Cent. Wir waren bei vielen Familien im Dorf zum Essen eingeladen, alle Einladungen konnten wir gar nicht annehmen, weil die Zeit zu kurz war und wenn wir jeden Slivovic getrunken hätten, den uns zum Teil fremde Leute, einfach Nachbarn oder Bekannte von Anica und Jovo angeboten haben, wären wir täglich im Koma gelegen.Aber es wurden trotzdem jeden Tag etliche!
Sicher ist die Landschaft nicht so reizvoll wie an der Küste, aber die Herzlichkeit der Menschen im kleinen Dorf an der Donau ist unbeschreiblich.

Grüßle
charlyp

PS: Anica kannten wir nicht aus Deutschland, wir lernten sie erst bei einem unserer Besuche kennen. Wir waren damals zwar zur Hochzeit eingeladen (mit Petar), leider konnten wir nicht teilnehmen, da meine Frau im 9. Monat schwanger war und meine Tochter drei Tage danach zur Welt kam.

In Antwort auf:

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Sicher ist die Landschaft nicht so reizvoll wie an der Küste, aber die Herzlichkeit der Menschen im kleinen Dorf an der Donau ist unbeschreiblich.

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Ja das mit der Landschaft stimmt schon. Nicht mit der Küste Kroatiens vergleichbar. Braucht es aber auch nicht. Auch ich kenne die Gegend bei der Donau. Bin dort aber nur einmal durchgefahren. Es war zu Kriegszeiten. Wir wollten über Rumänien und Bulgarien nach Griechenland. Nachdem die Rumänen und Bulgaren aber keine Touristen über die Grenze gelassen haben ohne das sie vorher in Dollar oder DMark eine erpresserische Gebühr bezahlt hatten entschlossen wir uns über Serbien zu fahren. Wir führen bei Vidin nach Serbien, konnten aber nicht auf denkürzesten Weg zum Autoput fahren da dieser zerbomt war. Wir fuhren die Donau entlang, immwer an der rumänischen Grenze. Und bei Smederevo nach Belgrad auf den Autoput. Benzin gabs im ganzen Land nicht. Davor hatte uns der Zöllner gewarnt. Und auch das mit der zerbombten Straße erfuhren wir vom Zöllner. Ansonsten wären wir ohne Sprit in in einer Sackgasse liegengeblieben.

Überall an den Tankstellen waren kilometerlange Autoschlangen mit Kanistern am Autodach. Die Leute schliefen im Auto und warteten auf Benzin. Gabs aber nicht. Die Tankstellen waren alle geschlossen. Die warteten tagelang bis es vielleicht wieder Sprit gab. Wir schafften es mit dem wirklich letzten Tropfen Diesel nach Ungarn. Trotz Krieg und Chaos hat uns kein Serbe irgendwie belästigt oder ähnliches. So kenne ich die Gegend bei der Donau.

Weil du aber die egend im Vergleich zu Kroatien ansprichst: Ich nehme an du kennst die Gegend südlich von Belgrad nicht. Die ist ganz anders wie zwischen Subotica und Novi Sad. Viel Bergiger und viel Wälder. Oberhalb von Novi Sad gibts ja 200 km enlose Felder.

Du bist während der Kriegszeit durchgefahren? Hut ab!! Ich hatte in dieser Zeit echt Respekt vor der Gegend um nicht zu sagen Schiss!
Wir telefonierten zwar des öfteren mit Petars Mutter, die damals noch lebte, auch mit Anica und Petars Bruder, aber hinfahren war für uns damals kein Thema. Wir sahen die Bilder aus Vukovar im Fernseher und das war schon heftig!

Es war 1992 als wir durchgefahren sind. War aber nicht geplant, aber wir hatten keine andere Wahl. Denn die Bulgaren und Rumänen haben nur Urlauber durchgelassen die dafür bezahlt haben. Also für 20 Dolllar oder 20 Mark wurde man dann über die Felder über die Grenze geführt. Das wollte ich nicht riskieren. Vielleicht hat dort schon die Polizei gewartet um Touristen festzunehmen. Also haben wir es über Serbien riskiert. Vom Krieg war in dieser Zeit überhaupt nichts zu sehen. Abgesehen von den kilometerlangen Autoschlangen vor den geschlossenen Tankstellen. Den zerbombten Autout vor belgrad haben wir nicht gesehen da wir vorgewarnt waren und eben die ganze Strecke bis Belgrad neben der Donau fuhren. Wohl war uns nicht dabei. Aber es passierte überhaupt nichts.

Hier ein paar Fotos von der Donau. Soweit ich mich erinnern kann sind alle dort aufgenommen wo die Donau die Grenze zwischen Serbien und Rumänien ist. Also das hintere Ufer ist somit immer die Rumänische Seite.

Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe

Ja, Du musst dich unbedingt binnen 48 Stunden als Ausländer mit Deinem Gastgeber bei der Polizei melden. Ich kam in eine Polizeikontrolle und die wollten mich deportieren. War nett, so in nem Dorfknast zu sitzen...
Achja, Traubenzucker kennen die nicht, hat mir auch Ärger eingebracht ;-) War ne Drogenkontrolle.....

In Antwort auf:

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da fragt man sich aus welchen zoo die polizisten rausgelassen wurden wenn die nicht mal den unterschied zwischen hundescheisse und pommes frittes kennen.
oder hast den traubenzucker in extasyform oder viagra made in china vercheckt *LACH*

kann dem nur voll zustimmen.
Waren dieses Jahr auf dem Weg nach Montenegro durch Serbien gefahtren (ab Beograd doch sehr anstrengend).
Im Zlatibor-Gebirge haben wir an einem Stausee ganz toll übernachtet. Auch wir mussten festellen, dass unser Auto weder gestohlen, noch eingebrochen war....hatten wir allerdings auch nicht wirklich erwartet.

Klasse Leute...Total nett und zuvorkommend. Klasse essen (Kajamk ist einfach nicht zu toppen). Klasse Preise. Super Landschaft. Wir werden nächtes Jahr auf jeden Fall wieder kommen und das Land länger besuchen. Das Land und die Leute haben es einfach verdient!