Bin einverstanden! Heute Abend habe ich beim Spaziergang in Split ein Graffiti gelesen, ganz in der Nähe von der Riva: Odu li nam škverovi, dolazi vam Grčka! etwa: Wenn ihr unsere Werften kaputt macht, kommt Griechenland zu euch!
Zitat von SestriceIn Zeiten wie diesen sollten aber solche Geschäfte, im Hinblick auf die Arbeitsplätze anders laufen. Zumindest lernen sollte man daraus.. . . und grüße vom sestrice
Eine ausgesprochen gute Frage. Es gibt ja noch ein paar kroatische Reedereien. Frag mal da nach, wo deren Schiffe gebaut worden sind, die sie in letzter Zeit neu gekauft haben.
Es ist ein Spagat, den jede kroatische Regierung vollbringen muss. Einerseits werden jede Menge von Kuna von Subventionen, bei jedem Stapellauf im Meer versenkt. Anderererseits verlangen die Arbeiter, dass ihre Arbeitsplätze erhalten werden. Eine fast unmöglich zu lösende Aufgabe. Ob Kroatien EU-Mitglied wird oder nicht, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Da sind im Moment Experten notwendig, die leider nicht vorhanden sind.
Zitat von Soline1@Nikolas Es ist ein Spagat, den jede kroatische Regierung vollbringen muss. Einerseits werden jede Menge von Kuna von Subventionen, bei jedem Stapellauf im Meer versenkt. Anderererseits verlangen die Arbeiter, dass ihre Arbeitsplätze erhalten werden. Eine fast unmöglich zu lösende Aufgabe. Ob Kroatien EU-Mitglied wird oder nicht, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Da sind im Moment Experten notwendig, die leider nicht vorhanden sind.
@ Soline, Bezüglich der Subventionen für den Schiffbau kann eine EU Mitgliedschaft insofern ein Problem sein, weil diese auf EU Ebene beschlossen wird und z.Z. nicht möglich sind. Grund hierfür ist die Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs. Bis 2004/5 waren Subventionen erlaubt um Korea kontra zu geben. Ich denke das Kroatien seine Werften rationalisieren und modernisieren sollte um vor allem im Hightech Schiffbau mithalten zu können (siehe Deutsche Werften) da hier höhere Preise und damit Rendite erzielt werden. Standard Schiffe kann heute fast jeder. Ein anderes Problem ist, dass in der EU Aufträge ausgeschrieben werden müssen und damit Protektionismus nicht möglich ist.
In Antwort auf:Es gibt ja noch ein paar kroatische Reedereien. Frag mal da nach, wo deren Schiffe gebaut worden sind, die sie in letzter Zeit neu gekauft haben.
Sehr gutes Argument Soline1
Und warum kaufen die Kroaten ihre Schuhe nicht ausschlieslich von Borovo
In Antwort auf:Heute Abend habe ich beim Spaziergang in Split ein Graffiti gelesen, ganz in der Nähe von der Riva: Odu li nam škverovi, dolazi vam Grčka! etwa: Wenn ihr unsere Werften kaputt macht, kommt Griechenland zu euch!
Nikolas Was bitte soll man da antworten Sollten die Werften kaputt gehen und tausende arbeitslos werden,wird das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht friedlich ablaufen.Das in Bezug auf den Schiffsbau die Zeichen der Zeit schon vor Jahren nicht erkannt worden sind steht fest.Nun sind die, die das alles Jahrelang nicht sehen wollten gefordert oder sie werden im politischen Nirwaner verschwinden.Wahrlich keine leichte Aufgabe in der heutigen Zeit. Gruß Mrvica
Zitat von qwyxIch denke das Kroatien seine Werften rationalisieren und modernisieren sollte um vor allem im Hightech Schiffbau mithalten zu können (siehe Deutsche Werften) da hier höhere Preise und damit Rendite erzielt werden. Standard Schiffe kann heute fast jeder.
Auch ich bin der Meinung, dass nur eine Spezialisierung die kroatischen Werften retten kann. Das Beispiel ist die Werft in Pula, denn diese steht gar nicht so schlecht da. Nach m.M. gäbe es folgende Möglichkeit: Es steht ja inzwischen fest, dass in Omisalj ein LNG Terminal gebaut wird, wo flüssiges Gas aus dem Nahen Osten mit Schiffen ankommen soll. Gerade die aktuelle Gaskrise zeigt, wie notwendig das ist. Für den Transport benötigt man eine ganze Menge von Spezialschiffen, die noch gebaut werden müssen. Wie wäre es, wenn die kroatische Regierung in Verhandlungen mit den LNG Betreibern dafür sorgt, dass diese Schiffe z.B. in Rijeka gebaut werden? Gut ausgebildete Arbeitskräfte sind dort auf jeden Fall vorhanden. Bei diesem Vorschlag gibt es nur ein ganz kleines Problem. Auf der kroatischen Seite müsste jemand sitzen, der auf gleicher Augenhöhe, mit den LNG-Managern verhandeln kann.
Zitat von Soline1Auch ich bin der Meinung, dass nur eine Spezialisierung die kroatischen Werften retten kann. Das Beispiel ist die Werft in Pula, denn diese steht gar nicht so schlecht da. Nach m.M. gäbe es folgende Möglichkeit: Es steht ja inzwischen fest, dass in Omisalj ein LNG Terminal gebaut wird, wo flüssiges Gas aus dem Nahen Osten mit Schiffen ankommen soll. Gerade die aktuelle Gaskrise zeigt, wie notwendig das ist. Für den Transport benötigt man eine ganze Menge von Spezialschiffen, die noch gebaut werden müssen. Wie wäre es, wenn die kroatische Regierung in Verhandlungen mit den LNG Betreibern dafür sorgt, dass diese Schiffe z.B. in Rijeka gebaut werden? Gut ausgebildete Arbeitskräfte sind dort auf jeden Fall vorhanden. Bei diesem Vorschlag gibt es nur ein ganz kleines Problem. Auf der kroatischen Seite müsste jemand sitzen, der auf gleicher Augenhöhe, mit den LNG-Managern verhandeln kann.
Ich bin der Meinung, dass das ganze Spiel des EU-Beitritts auf ungleicher Ebene geführt wird. Kroatien hat eine tausendjährige Schiffbautradition und wir wollen nicht so einfach darauf verzichten. Die sogenannten "Beitrittsverhandlungen" berücksichtigen unsere Potenziale und die Schwierigkeiten, die auf dem Weg stehen, um diese Potenziale zu realisieren, überhaupt nicht. In anderen Worten, man sollte die Werften modernisieren (wie gwyx und Soline es meinen), damit sie konkurrenzfähig sind, und nicht umgekehrt: schließen, weil sie nicht konkurrenzfähig sind. Das möchten wir von der EU erwarten. Das Problem ist, dass alle unsere Politiker Zwerge sind, die auf keinen Fall auf gleicher Augenhöhe bei den Beitrittsverhandlungen stehen.
Zitat von Mrvica Sollten die Werften kaputt gehen und tausende arbeitslos werden,wird das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht friedlich ablaufen.
Dem kann ich nur zustimmen. Wenn ich mir vorstelle das 5500 dalmatinische Temperamente, welche auf der Werft in Split arbeiten auf die Strasse gehen, dann ist es besser den Kopf einzuziehen. Bislang hatte ich noch keine Probleme, mit Ausländerfeindlichkeit in Kroatien meine ich. Ich weiß nicht ob das so bleibt...
In Antwort auf:Bislang hatte ich noch keine Probleme, mit Ausländerfeindlichkeit in Kroatien meine ich. Ich weiß nicht ob das so bleibt...
keine Angst! Unsere Njemacki prijatelji bleiben für immer unsere besten und grössten prijatelji. Auch wenn wir unsereFußballnationalspieler teilen müßen.
Zitat von Mrvica Sollten die Werften kaputt gehen und tausende arbeitslos werden,wird das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht friedlich ablaufen.
Dem kann ich nur zustimmen. Wenn ich mir vorstelle das 5500 dalmatinische Temperamente, welche auf der Werft in Split arbeiten auf die Strasse gehen, dann ist es besser den Kopf einzuziehen. Bislang hatte ich noch keine Probleme, mit Ausländerfeindlichkeit in Kroatien meine ich. Ich weiß nicht ob das so bleibt...
Kannst du mir bitte erklären warum die "Ausländer" an Werftenschließungen in Kroatien Schuld sind? Oder meinst du, dass einfach nur die Tatsache der Ausländischen Konkurenz eine Schuld darstellt?
@qwyx Zum Thema Werften insbes. der Werft 3.Maj in Rijeka hier eine klare Aussage: Diese Werft ist in den letzten 50 Jahren zu keiner Zeit nach wirtschaftlichen und ökonomischen Gesichtspunkten geleitet worden. Sie ist vom Staat, sei es vom jugoslawischem oder dem kroatischem, am Leben gehalten und von Leuten geleitet worden, die nicht nach fachlicher Eignung, sondern nach der jeweiligen Parteizugehörigkeit ausgesucht worden sind. Wenn die sich die Taschen vollgestopft haben, sind sie ausgewechselt worden, damit sich andere Parteifreunde bedienen konnten. So ganz schlecht, wie in diesem Moment, stand die Werft 3.Maj, in ihrer Geschichte noch nie da. Die Auftragsbücher sind leer. Warum? Weil die letzte Geschäftsführung nicht in der Lage war, solch einen Betrieb zu leiten. Man munkelt sogar, dass man diese die Werft absichtlich in den Ruin getrieben hat.
Die Arbeiter haben sich das bis jetzt alles gefallen lassen. Einem Teil meinen Vorschreibern gabe ich aber Recht. Wenn die Werft 3. Maj im April oder Mai dieses Jahren dicht machen muss, werden die Arbeiter, auch die der Subunternehmer und der Zulieferer mit Sicherheit nicht mehr so friedlich demonstrieren, wie vor ein paar Tagen.
@Mrvica und Nikolas Zumindest der Fall 3.Maj, ist nach meiner festen Überzeugung kein Problem, was uns Ausländer gemacht haben. Diese Probleme sind von unseren eigenen Leuten gemacht worden und sonst niemanden. Die HDZ und SDP haben untereinander einen Kampf geführt, der nun zu dieser Situation geführt hat. Wie in anderen Fällen auch, müssen wir uns an die eigene Nase fassen und dürfen nicht wie gerne üblich, finstere ausländische Kräfte dafür verantwortlich machen. Zum Schluss noch eine ganz konkrete Info dazu: Bei der Werft selber sind gar nicht mehr soviele Leute beschäftigt. Es werden überwiegend Subunternehmer beschäftigt, die ihren Arbeitnehmer einen Teil des Lohnes offiziell zahlen und den Rest schwarz. Wie das geht weiss niemand, es wird aber in Rijeka von den Dächern gepfiffen.
Warum schliessen? In den Polnischen Werften arbeiten Nord Koreaner für 100eur im Monat Das ist Globarisierung auf höstem Niveau, im Rumänien arbeitet Chinesen in den wieder Eröffneten Textielfabriken
#55 Inkompetenz der kroatischen Politiker oder Druck aus der EU?
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Zitat von Soline1Zumindest der Fall 3.Maj, ist nach meiner festen Überzeugung kein Problem, was uns Ausländer gemacht haben. Diese Probleme sind von unseren eigenen Leuten gemacht worden und sonst niemanden. Die HDZ und SDP haben untereinander einen Kampf geführt, der nun zu dieser Situation geführt hat. Wie in anderen Fällen auch, müssen wir uns an die eigene Nase fassen und dürfen nicht wie gerne üblich, finstere ausländische Kräfte dafür verantwortlich machen.
Natürlich müssen wir uns an die Nase fassen. Du sagst hier etwa, dass die HDZ und SDP ohne oder sogar mit Absicht zum Ruin der Weften geführt hätten. Es ist aber klar, dass die EU gar kein Interesse an unseren Werften hat (wegen italienischen oder deutschen Werften?) und gar nichts tut, um sie zu modernisieren. Deswegen weiß man in Kroatien schon, dass die bevorstehende sogenannte Privatisierung der Werften ohne Verpflichtung, dort weiterhin Schiffe zu bauen, nur eins bedeutet: Schließung. Ich sehe, lieber Paul, keine finsteren ausländischen Kräfte da, sondern ganz konkrete Interessen. Das bedeutet auch, dass wir uns alles erkämpfen müssten. Zweitens, die logische Frage nach deiner Behauptung, dass die HDZ und SDP verantwortlich für den Ruin wären, ist: Warum "kämpfen" sie weiter untereinander und nicht gegen den richtigen Feind? Sind sie alle Verräter aus Inkompetenz oder weil einige "ausländische Kräfte" sie unter Druck setzen? Dies sind keine rhetorischen, sondern konkrete Fragen. Bitte nur konkrete Antworten.
#56 RE: Inkompetenz der kroatischen Politiker oder Druck aus der EU?
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Auch die meisten deutschen Werften sind nicht mehr in deutschem Besitz sondern gehören mehrheitlich ausländischen Konzernen. Soline Die Problematik der Werft 3.Maj ist mir wohl bekannt.Jahrelange inkompetente Führung,sowie etliche Betrugsund -Unterschlagungsskandale haben diesem Unternehmen wohl den Rest gegeben. Leider kommt das Aus für diese Firma zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt,wird aber auch unvermeidbar sein. Eines muß ich aber sagen,die dort jetzt das Sagen haben verhalten sich der Belegschaft gegenüber äußerst fair. Sie vermitteln ihre Spezialisten in andere europäische Schiffbauunternehmen,die dort mit Handkuss zu fähren Löhnen genommen werden.Auf der Werft in Wismar sind mitlerweile 80 kroatische Schiffbauer beschäftigt.(Mit dreien bin ich verwandt,daher mein Deteilwissen) Gruß Mrvica
Möchte bei den Werften doch etwas ins Detail gehen , und um Antworten zu einigen Punkten, bitten. Möglich ein Insider ließt mit. Also:
- Wie werden die Bleche zugeschnitten : nur autogen, teils mit Plasma - Wie wird die Geometrie erfasst : mit Schablonen, oder CAD, oder CAM - Wie werden die Kanten bearbeitet : autogen mit händischer Nacharbeit, oder mit "Knabber" - Wie wird zusammengebaut : händisch mit prov. Stützen, oder mit Roboter- positionierung - Wie ist der Ablauf beim Segment- Zusammenbau - Wie weit werden UP-Schweißportale eingesetzt - Wie viel händische Nacharbeit ist wegen veralterter Technologie nötig
denke diese Liste könnte noch fortgesetzt werden, sollte aber nur im einzelnen Arbeitsschritt aufzeigen ob noch potential für echte Verbesserungen vorhanden sind. Da ich schon einige Jahre in Pension bin hab ich auch schon einiges vergessen.
In jedem Fall sollte aber bei den ARBEITS-SCHRITTEN und nicht bei den MITTARBEITERN gespart werden !
Habe vor Jahren eine Stahlbau-Leistung bei einigen Werften angefragt. Etwas das in jeder beliebigen Kran- Halle gefertigt werden könnte. Merkwürdiger Weise gab es keine Antwort. Nicht einmal eine Absage. Unklug ! Denke mit Lohn- Fertigung im allgemeinen Stahlbau könnte man auch über die Runden kommen oder wenigstens die Auslastung etwas verbessern. Und ein zufriedener Kunde kommt doch immer wieder. Aber keine Antwort ? Vielleicht ließt diesen Beitrag auch ein tüchtiger Betriebsrat und nicht nur ein über-drüber Manager ?
In Antwort auf:Dem Schengener Abkommen kann man auch so beitreten, bilaterale Abkommen in allen möglichen Bereichen lassen sich vereinbaren.
Und weisst du auch, was der Schweiz das Schenenger Abkommen und bilaterale Abkommen wie Zoll usw jährlich kostet? -- Milliarden! Kroatien würde sich das nur schwer leisten können und würde so zu einem "Teil-Mitglied" werden und trotzdem zum Nettozahler werden. -> Nur als Vollmitglied wird HR von der EU profitieren.
In Antwort auf:Nur als Vollmitglied wird HR von der EU profitieren.
Wie das denn
Welches Unternehmen sollte sich denn in Kroatien ansiedeln, um Wettbewerbs fähige Löhne zu zahlen. Wenn die Löhne in KRO Wettbewerbs fähig wären wären schon die Konzerne da. In China können die Konzerne auch produzieren ohne EU.
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