Mein erster Urlaub in Jugoslawien ist eigentlich eine einzige Anekdote und ich lasse euch gerne daran teilhaben.
Es war Mai 1989 als meine Frau und ich zum ersten Mal Jugoslawien besuchten. Das heißt: Für mich war es das erste Mal, meine Frau war, durch einige Urlaube in Starigrad schon kroatienerfahren aber es war eben unser erster gemeinsamer Urlaub.
Der nagelneue „Peugeot 205 Green“ war gepackt und ab ging es nach Supetar.
Das erste überraschende Erlebnis hatte ich nahe Karlovac. Ich fuhr mit der festen Meinung: „Die Tankanzeige im neuen Auto funktioniert nicht!“ zur Tankstelle und traute meinen Augen nicht. Gerade einmal 17 Liter Super hatten die fast 500 km von Linz hierher gekostet. Leider war das für eine ganze Weile die letzte positive Überraschung. Als wir im Morgengrauen nahe der Plitwitzer Seen eine kurze Rast einlegten verlor ich, ohne es zu bemerken, meine Fahrzeugpapiere , die ich in der Gesäßtasche stecken hatte. Wir fuhren also nichtsahnend weiter und erreichten um ca. 7:30 Uhr Split. Mit der Fähre ging es auf die Insel Brac und gleich weiter zum Hotel. Hier erst bemerkte ich den Verlust von Führerschein und Co und begab mich gleich zur Polizeistation um den Verlust zu melden. Die diensttuenden Beamten nahmen die Verlustanzeige zwar auf meinten aber es wäre völlig sinnlos, denn niemand würde ein Führerscheintäschchen am Straßenrand bemerken und schon gar nicht abgeben.
Ich versuchte meinen Ärger über die wenig hilfreichen Beamten hinunterzuschlucken und stürzte mich in den Urlaub. Und was für ein Urlaub das war:
Am Tag unserer Ankunft war das Wetter schön, bis wir das Zimmer bezogen und uns eingerichtet hatten, dann begann es zu regnen. Es regnete während unseres 14-tägigen Urlaubs – 11 Tage! Das Hotel war, was die Außenanlagen betraf, eine Baustelle - die Kellner entpuppten sich als kommunistisch geschulte Apparatschiks – das Essen war ungenießbar – die Farbe des Meeres war bleigrau und es war eiskalt. Da das Essen wirklich wider die Menschenwürde war, beschlossen wir am 2. Tag unsere gebuchte Halbpension nicht in Anspruch zu nehmen und auswärts essen zu gehen. Ein paar nette Lokale waren schnell gefunden und so war wenigstens kulinarisch – fast – alles in Ordnung. Fast deswegen: Als ich bei der Bestellung eines Früchteeisbechers den Kellner frug ob die Früchte frisch oder aus der Dose wären, versicherte er mir gestenreich: „Natürlich frisch!“ Der geneigte Leser wird es erraten, die Früchte waren aus der Dose. Darauf angesprochen reagierte der Kellner mit kroatischem Mutterwitz. Mit völlig ernster Miene sagte er: „Früchte sind frisch, frisch aus der Dose.“
Nach etwa einer Woche bekam ich von der Hotelrezeption die Nachricht, ich hätte mich beim hiesigen Polizeirevier einzufinden, meine Papiere wären gefunden worden. Voll der Freude marschierte ich los, traf am Revier aber nur einen sehr gebrochen deutschsprechenden Polizisten an, der meinte sein Kollege sei nicht da und habe sicher über das Auffinden meiner Papiere nur einen Scherz gemacht, ich solle am nächsten Tag wiederkommen. Dampfend vor jugendlichem Zorn marschierte ich von dannen. Aber – oh Wunder – am nächsten Tag eröffnete mir der zuständige Beamte, er habe keineswegs gescherzt und meine Papiere seien in einem kleinen Ort, dessen Namen in der Bedeutungslosigkeit der Geschichte und aus meinem Hirn verschwunden ist, abzuholen.
Voll Freude über die gute Nachricht reisten wir 2 Tage früher ab und verlebten noch 2 wunderschöne Tage im Hotel Alan in Starigrad.
Auf der Heimreise kamen wir in jenen namenlosen Ort und suchten auch gleich das Polizeirevier auf. Der Polizeichef des Kaffs saß wie ein König aus längst vergangenen Tagen an seinem Schreibtisch. Ein Mann von unglaublicher Größe und Ungeschlachtheit. Er hätte die Papiere, könne sie mir aber jetzt nicht geben, da sie in seiner Schreibtischlade wären. Auf die Bitte die Schreibtischlade doch gleich zu öffnen meinte er, die Schlüssel dafür befänden sich im Polizeiauto. Den neuerliche Vorstoß unsererseits, ob er die Schlüssel nicht aus dem Auto holen könne, begegnete er mit bekümmertem Gesichtsausdruck und der Aussage: „Das geht nicht, meine Frau ist damit einkaufen gefahren.“ So stand also auch „Branko der Barbar“ wie ich ihn bei mir nannte unter dem Pantoffel.
Nach eineinhalbstündigem Aufenthalt konnte ich meinen Führerschein und die Fahrzeugzulassung entgegennehmen und endgültig die Heimreise antreten.
Der Beginn des Krieges und die persönlichen Lebensumstände ließen uns erst im Jahr 2011 wieder nach Kroatien kommen - aber das ist eine andere Geschichte.
Wasn Urlaub! Aus der sicheren Distanz und mit einer Tasse Kaffee in der Hand liest sich Euer Urlaub mit viel "Spaß", aber dass dieser in die Annalen eingegangen ist, verständlich!
Nur,am Ende angekommen, schreit es natürlich nach Fortsetzung!
ANDERE GESCHICHTE...das klingt mal richtig spannend!
... noch was aus der finsteren, schweren Zeit 1999: unter anderem einige MIG 29 im Luftkampf. die MIG 29 hat eine ähnliche Erscheinung wie die amerikanischen F14 und F16 nur dass die Lufteinlässe beim rollen von der Tragflächen- Oberseite umgeschaltet sind. damit keine Fremdkörper angesaugt werden. sie kann kurz in der Luft am Strahl stehen - das berühmte "Kobra"- Manöver, wo im "Dog- Fight" Jäger und Gejagter die Position wechseln.
Ich bin neu hier im Forum und habe jetzt einige Tage eure sehr interessanten Erlebnis gelesen!!
Ich war leider noch nie in Kroatien auf Urlaub, ich kenne Kroatien nur von der Durchfahrt von Slowenien nach Bosnien auf der Autobahn.
Aber hier ein schönes Erlebnis aus meinen Bosnien Einsatz!
Ich war von August 1998 bis Februar 1999 bei den SFOR Truppen in Visoko Bosnien stationiert!! Wir waren ein Transportbataillon. Schon bei der Verlegung von der Kaserne Straß ( Österreich )nach Visoko sahen wir an der Grenze in Slavonski Brod die zerstörten Häuser im Grenzgebiet. Die Eisenbahnlinie in Slavonski Brod über die Save Brücke war mit Stacheldraht und Panzerigel gesperrt! Entlang der Straße von Slavonski Brod bis Visoka sahen wir die zerstörten Häuser. So etwas habe ich in 8 Monaten Zypern und 10 Monaten Syrien als österreichicher UNO Soldat nicht gesehen!!! Wir waren total sprachlos was sich nur wenige hunderte km von Österreich abspielte. Hauptsächlich fuhren wir für die NATO / SFOR Truppen Sand, Erdaushub und Schotter. Aber dann waren wir für ein Monat in Kupres ( kroatische Minderheit in Bosnien ) bei den Engländern stationiert und bauten mit den englischen Pionieren eine ca 5 - 7 km lange ca 10 m breite Schotterumfahrungsstraße von Kupres um den ganzen Durchzugsverkehr um die Stadt herum zu führen! Uns wurde von der Bevölkerung immer freundlich zugewunken!! Einmal sind wir am Abend in ein Restaurant essen gegangen wir wurden auch dort sehr freundlich empfangen. Nach dem Essen gingen wir noch in ein Lokal am Weg dort hin wurden wir von ein paar Jugendlichen angesprochen. Als sie den österr.Bundesadler auf unseren Unifornen sahen sagten sie: " Austria? Austria gut! Krankl Prohaska ( dies sind berühmte österr. Fußballer ) Wir haben uns dann einige Zeit mit ihnen super unterhalten!! Sie sagten sie freuen sich das wir hier sind!!
Habe jetzt mal auf google Maps geschaut wie unser Straße heute aussieht! Und siehe da entlang der Straße stehen ein paar Häuser!! Rot eingeringelt ist links unser Straße!!
Ich fahr morgen via Kupres nach Odzak. Werd mal drauf Achten nach dem Käsekauf. Falls wir die Strasse nutzen besten Dank. Letztes Jahr kauften wir bei einer Serbin Käse und kamen ins Gespräch in welchem sie erzählte wie toll die Gegend und die Häuser der Kroaten in Odzak sind in welchem sie im Krieg als Flüchtling in Odzak ( ada) gewohnt haben. Sie beschrieb das Haus einer guten Freundin der Familie. Wir mussten Lachen trotz des tragischen Hintergrundes.
Hier noch ein Erlebnis aus meinen Bosnien Einsatz!
Wir wurden angefordert von der evang. Kirche ( Novi Grad - Sv Luka Ev. Sarajevo ) mit den deutschen Kameraden den Erdaushub für eine evan. Kirche im moslemischen Teil in Sarajevo abzutransportieren. Dort waren ein paar Container aufgestellt wo auch tägl. der evang. Pfarrer anwesend war. Die moslemischen Anreiner brachten für uns Soldaten Kaffee, Tee, Kuchen und Slibowitz ( welcher natürlich für uns verboten war. Keine harten Gertänke im Einsatzraum ). Während wir warteten um wieder mit Erdaushub beladen zu werden unterhielten wir uns mit den Einheimischen und den netten Pfarrer.( er konnte deutsch ) Wir fragten ob es nicht ein Problem sei im moslemischen Teil Sarajevos eine evang. Kirche zu bauen. Worauf der Pfarrer und die moslemische Bevölkerung nur meinten: Nein warum; Im Christen Teil Sarajevos steht ja auch eine Moschee von uns! Und da gibt es auch keine Probleme!!! Wir haben untereinander keine Probleme nur die Politiker sind die Probleme!! Wir hatten soviel Spaß an unseren Job das wir untereinander regelrecht Wettrennen veranstalteten wer die meisten Fuhren am Tag macht!! Die Bevölkerung von Sarajevo amüsierte sich wie schnell wir wieder leer zurück kamen!! Auch die deutschen Kameraden hatten ihren Spaß wie super und schnell alles funktioniert!! Keiner ihres Offizier oder unseres Offiziers musste mußten uns ermahnen nicht Zeit hinauszuzögern!! Aber der deutsche Olt und unser Olt lachten auch immer wie schnell wir waren!! Vor allem als sie unsere Strichliste sahen wieviele Fuhren wir machten. Wir waren alle mit Eifer an der Sache und hatten unser Spaß auch noch!!! Die Bevölkerung von Sarajevo verabschiedete uns jeden Abend lächeld und winkten uns noch lange nach beim wegfahren!! Einige Wochen nach unsere Arbeit bekamen wir von der evang. Kirche eine Dankesschreibensurkunde!!!
So eine Dankschreibensurkunde hat auch nicht jeder!!! Bekame auch nur unser Transportzug!! Ca 45 Mann!!
Dieses interessante Spielzeug wurde 1988 von meinem Schwiegervater erworben. Es handelt sich um einen Jugoslawischen IMT 539 De Luxe mit 39 PS. Es ist ein Lizenznachbau der Firma Massey Ferguson. Fast jeder Nebenerwerbslandwirt hier in Slawonien hat so einen....Würde ihn gerne mit nach Rengsdorf nehmen....
Wie der Balkan und die Schweiz einander nahe kamen Die Doppeladler-Debatte zeigt: Durch die Migration ist die Schweiz auch eine postjugoslawisch geprägte Gesellschaft. Ihren Anfang nahm die enge Verbindung zwischen diesen Ländern vor ziemlich genau 70 Jahren. https://www.nzz.ch/schweiz/die-spezielle...weiz-ld.1397927
Wie ich schon in anderen Beiträgen erwähnt habe, waren meine Eltern jedes Jahr mit mir in Kroatien. Wir waren auch noch im September 1990 dort, als bereits sehr viel Militär auf den Straßen war und manche Strecken gesperrt waren. Unser Auto wurde sehr oft angehalten und wir kontrolliert. Waren froh, als wir in Österreich waren. Selbst meine Eltern wussten nicht wirklich, was da im Gange war und haben erst zuhause durch die Nachrichten erfahren, dass da was schlimmes passierte. Ich als Kind verstand eh nur Bahnhof, habe aber in den darauffolgenden Jahren einiges Mitbekommen. Z.B. versuchten meine Eltern, ihre Freunde telefonisch in Baska Voda zu erreichen, was nur ganz selten geklappt hat, oder den Couseng meines Vaters, der als Österreicherischer Zahnarzt nach seinem Studium nach Belgrad gezogen ist (der Liebe wegen).. Bereits 1996 waren wir im Sommer wieder mit einem vollbepackten Auto unterwegs nach Baska Voda. Voll mit vielen "Spezialgeschenken" an die Freunde meiner Eltern wie Persil und viel Technik-krams. Wir hatten dann eine Autopanne auf der Höhe von Zadar, und mussten nach Zadar in eine Werkstatt abgeschleppt werden. Es war unglaublich. Ich und mein Vater saßen im Auto oben auf dem Abschlepper, meine Mutter und meine Schwester saßen bei dem Fahrer vorn. Und so fuhren wir die Küstenstraße entlang und auf einer schwimmenden Behelfsbrücke (?) bis zur Werkstatt. Das Viertel dort hatte zerbombte Straßen, die Häuser Einschusslöcher und die Menschen waren sehr... misstrauisch vielleicht? ablehnend? ich kann es nicht mehr sagen. Es ging sehr lange, bis wir zu 4. ein Zimmer mit Bett gefunden und bekommen haben. Jeder schaute uns komisch an. Ich weiss noch, wir sprachen über den Krieg mit der Gastgeberin. Da ging Plötzlich weg und kam mit einem scharfen, gedrehten, schweren Metall"Span", so 2 bis 3 kg. Sie sagte, das ist ein sogenannter "Splitter" einer Bombe. Extra um Menschen zu töten. Ich war damals 16 und ziemlich geschockt. Ich hatte zwar Massenhaft leere Filme dabei, wollte das eigentlich alles fotografieren festhalten, hatte aber schon damals das Gefühl, es wäre Respektlos. Und ich weiß noch, auf die Frage, ob sich denn nun alles wieder beruhigt hat meinte die Gastgeberin: "Was heiß gekocht ist, kühlt nicht so schnell ab und man muss aufpassen, dass man sich nicht verbrennt" In Baska Voda angekommen, war bereits viel Touristen-Infrastruktur vorhanden, aber die Menschen hatten sich verändert.
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