bisher war ich nur Mitleser im Kroatien-Forum. Jetzt will ich mich auch mal aktiv beteiligen, indem ich einige persönliche Einschätzungen zum Kauf eines neuen Schlauchkajaks aufschreibe. Ich hoffe, ich kann damit anderen Leuten, die sich ebenfalls für den Kauf eines Schlauchkajaks interessieren, etwas weiterhelfen.
Ich war letzte Woche bei einem Händler in Dorsten (kayaker.de), bei dem ich mit meiner Frau 3 Kajaks getestet habe:
- Advances Elements Air Flex (Preis ca. 900 €), - Gumotex Helios II (Preis ca. 550 €), - Gumotex Sunny (Preis ca. 400 €),
Die folgenden Einschätzungen sind natürlich subjektiv.
Das Advances Elements Air Flex liegt gut im Wasser, es kippelt nicht und hat einen guten Geradeauslauf.
Das Gumotex Helios II war sehr kippelig, aber man kommt ebenfalls schnell voran.
Das Gumotex Sunny hat einen ganz schlechten Geradeauslauf, manchmal dreht man sich im Kreis. Wenn man allerdings ins Fahren kam, ging es auch hiermit schnell voran.
Für die beiden Gumotexboote gibt es optionale Führungsfinnen für einen besseren Geradeauslauf, die an den Testbooten allerdings nicht vorhanden waren.
Das Advances Elements Air Flex war nach meinem Empfinden nicht schneller, als die beiden Gumotexboote.
Das Material der Gumotexboote ist das gleiche Material, wie an meinem alten Metzeler Tramper. Auch die spitzen Steine an den kroatischen Küsten haben meinem alten Boot nichts anhaben können. Von diesem Material bin ich deshalb überzeugt.
Ich habe mir heute ein Gumotex Solar 410c (Nachfolger des Gumotex Sunny) bestellt. Dieses Boot hat im Gegensatz zum Helios richtige Sitze, sodass man nicht sofort im Wasser sitzt, wenn's mal reinspritzt.
Interessant ist übrigens, dass die beiden getesteten Gumotexboote in den USA ca. 1.000 $ kosten und das Advances Elements Air Flex ca. 700-800 $, also umgekehrt, wie bei uns. Gumotex heißt dort Innova.
Nein, ich bekomme keine Provisonen von Gumotex.
Wenn ich das neue Boot getestet, habe melde ich mich nochmal. Das wird dieses Jahr noch in kroatischen Gewässern ausgiebig getan.
anschließend an meinen letzten Beitrag will ich mal meine Erfahrungen mit dem Gumotex Solar 410c aufschreiben. Wir waren mit dem Boot an den Küsten Hvars und Murters sowie auf dem Wolfgangsee in Österreich unterwegs.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass wir vorher ein Metzeler Tramper (ähnliches Vorgängermodell zum Gumotex Solar 410c) hatten. Besser im Vergleich hierzu ist, dass man nicht in einer Pfütze sitzt, weil das Boot aufliegende Sitze hat. Es kommt nämlich immer etwas Wasser ins Boot (Tropfwasservon den Paddeln oder durch größere Wellen). Schlechter ist das etwas größere Gewicht, was das Boot beim Verpacken unhandlicher macht. Gestört hat mich beim Gumotex Solar 410c die Packtasche, die zu eng ist. Das führt jedesmal zu langwieriger Einpackerei. Das Boot hat mit Finne (ich bin nur mit Finne gefahren) einen guten Geradeauslauf und man kommt gut vorwärts. Allerdings hatte ich eigentlich erwartet, dass das neue Boot deutlich schneller läuft, als das alte. Das war nicht der Fall, was allerdings vielleicht daran liegt, dass ich keinen direkten Vergleich hatte, sondern nur aus der Erinnerung verglichen habe.
Wir haben mehrstündige Touren unternommen, allerdings war die maximale Gesamtstrecke auf dem Meer nie größer als ca. 8 km. So dass wir eine durchschnittliche Geschwindigkeit von ca. 3,5 - 4 km/h hatten. Die Fahrweise war meist bequem, zwischendurch auch mal sportlich. Vorher habe ich gedacht, dass wir auch größere Entfernungen schaffen könnten, aber auf dem Meer mit Wind und Wellengang war im Urlaubsmodus nicht mehr drin. Auf dem Wolfgangsee gings allerdings deutlich schneller vorwärts.
Das Boot ist wie erwartet sehr robust und ich kann es für die kroatischen Küsten mit den spitzen Steinen empfehlen.
Insgesamt bin ich mit dem Boot zufrieden. Ich hätte gerne mit anderen Booten auch so einen Langzeittest gemacht, was ja leider nicht oder nur umständlich geht. Mich würde allerdings interessieren, wie sich das oben erwähnte Advances Elements Air Flex oder auch andere Kajaks im Langzeittest gemacht haben.
Ich besitze das Air Flex Decks von Advances Elements nun schon seit Ostern und habe bereits etliche Toren mit einer Gesamtlänge von rund 150 km unternommen. Die Tagestouren waren zwischen 10 und 20 km lang, meistens ca. 15 km. Da war einiges an unterschiedlichen Beanspruchungen dabei: Wellen durch Wind und vorbeifahrende Motorboote, Schleusen, Überquerungen von großen Seen, Fahrten auf Flüssen und Kanälen mit starker Strömung durch Hochwasser (war kein Wunder nach den starken Regenfällen im Sommer) und natürlich beschauliches Dahingleiten auf spiegelglattem Wasser. Bei einer Tor durch den Spreewald mussten wir uns durch das Astgewirr einiger umgestürzter Bäume kämpfen, die ein Umwetter wenige Tage zuvor gefällt hatte. Meine Wasserwanderkarte führte uns einmal durch einen kleinen Seitenarm der Spree mit sehr schneller Strömung durch kleine Stromschnellen direkt auf ein Schotterbett auf dem wir dann festsaßen. Die Grundberührung war recht heftig. Dass das Boot dieses umbeschadet übersteht, hoffte ich. Jedoch war ich positiv überrascht, dass am Ende der Tour nicht einmal der kleinste Kratzer am Boden zu sehen war. Von einigen Paddeltouren mit Leihbooten (zuletzt im Sommer 2011 auf dem Krakower See in Mecklenburg) weiß ich, dass sich immer etwas Wasser von Wellen oder von den Paddeln abtropfend, in´s Boot verirrt. Das war auch einer der Gründe, dass ich mich für Air Flex Decks entschieden habe, denn da ist eine Persenning gleich dabei. Da ich nun mehrfach gesehen habe, wie viel Wasser manchmal bei starken Seitenwind darauf landet, bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Das Innere des Bootes blieb bisher absolut trocken. Allerdings stelle ich mir die Frage, wie die Sache ausgeht, wenn man ohne Persenning etwas Wasser in das Boot bekommt. Schließlich sitzt man ja nur auf einen dünnen Sitzkissen direkt auf den Einlegeboden. Ein nasser Hintern wäre dann wohl umvermeidbar. Die den Luftbooten nachgesagte Windanfälligkeit habe nicht feststellen können. Der Geradeauslauf ist o.K., eine Steuereinrichtung vermisse ich nicht. Aussagen zur Geschwindigkeit sind leider immer relativ, denn neben den Eigenschaften des Kajaks hängt die Gewindigkeit erheblich von der Fittness der Padler ab. Wir haben nicht den Anspruch Rennen zu fahren, daher spielt die maximale Geschwindigkeit nur eine Nebenrolle. Laut GPS sind wir mit ca. 5 km/h unterwegs und schaffen auch mal kurz bis zu 7,5 km/h. Schlankere Festrumpfboote sind offensichtlich schneller unterwegs bzw. lassen sich bei gleicher Geschwindigkeit leichter paddeln. Wir haben das getestet in dem wir hinter einem solchen Boot hinterhergefahren sind und die gleiche Schlagfrequenz gepaddelt sind. Man sitzt bequem im Air Flex. Ein- und Aussteigen sind auf Grund seiner Kippstabilität kein Problem. Auch beim Fahren hat man nie das Gefühl kentern zu können. Mein Fotoapparat ist somit immer dabei, ohne dass ich Angst habe, ihn durch Wasserschaden zu verlieren. Der Auf- und Abbau klappt problemlos und das Boot läßt sich unkompliziert in der Packtasche verstauen.
Fazit: Ich würde ein solches Kajak wieder kaufen und freue mich auf weitere schöne Paddeltouren (hoffentlich bald auch in Kroatien).
Vielen Dank auch für deinen sehr interessanten Erfahrungsbericht.
Ich muss zum Thema Geschwindigkeit noch ergänzen, dass wir zu zweit im Boot saßen und meine Frau meistens vornehmlich die Aussicht genossen hat, ich also alleine gepaddelt habe.
Weitere Infos noch zu unserem Boot: Aufbauzeit ca. 15 Minuten, wenig windanfällig, nicht kippelig, bequemes Ein- und Aussteigen. Da wir es ohnehin nur bei heißem Wetter benutzen, war es für uns kein Problem, dass etwas Wasser ins Boot kommt. Aber ich sitze nicht gerne in einer Pfütze und das war durch die höherliegenden Sitze nicht der Fall. Vorteilhaft ist auch, dass man auf dem Wasser Ein- und Aussteigen kann ohne zu kentern.
Nach wie vor besteht der Plan, in Kroatien zu paddeln. Vorher kommt jedoch eine Ostertour auf dem Neckar vor Heidelberg. Das Wasser fließt und ist noch recht kalt, daher kann eine Sicherheitsmaßnahme nicht schaden, obwohl mein Kajak sehr kippstabil ist. Dank Eurer Tipps habe ich mir nun zwei Automatikwesten gekauft. Die automatischen Rettungswesten scheinen bei Paddlern noch nicht sehr weit verbreitet zu sein. Auch ich habe erst einmal verduzt geschaut. Ich kann jedoch für normale Tourenpaddler keinerlei Nachteile erkennen. Der Tragekomfort ist jedoch ungleich höher, als bei den herkömmlichen Feststoffwesten. Daher nochmals danke für den damaligen Tipp.
Schade, dass Du nicht absolut zufrieden bist. Auf den Fotos macht das Boot ja einen guten Eindruck.
Mit meinem „aufblasbaren” Kajak bin ich bisher sehr zufrieden. Etliche Kilometer auf unterschiedlichen Gewässern liegen schon hinter uns. Wind, Wellen und sengende Hitze haben wir schon hinter uns. Ein Rennboot ist mein Air Flex logischerweise nicht, läßt sich aber unkompliziert fahren, ist nicht kippelig und läßt sich gut auf- und abbauen. Dadurch ist der Transport kein Problem. Im kommenden Jahr wollen wir in Kroatien einige Touren unternehmen. Ich sammle bereits jetzt Ideen für interessante Ausflüge mit einer Länge von ca. 10 bis 20 km. In die ganz enge Wahl sind bereits der Vrana See und die Zrmanja gekommen.
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