Nun das von mir bereits angekündigte (und hoffentlich von einigen bereits erwartete) neue Kajak-Thema.
Vorgeschichte Nachdem ich in der Vergangenheit immer nur mit gemieteten oder geliehenen Booten unterwegs war, reifte der Wunsch, ein eigenes Boot zu besitzen. Ich selbst wollte das Fahrgebiet ohne Rücksicht auf Vermieter bestimmen, denn gerade bei schönem Wetter und an Wochenenden sind die Boote meist schon weg. Die Wahl fiel schnell auf ein ein Kajak - aber welches? Besonders das Transportproblem musste bedacht werden. Obwohl mein derzeitiges Auto, ein Honda Shuttle über eine Dachreling verfügt, hatte ich wenig Lust das Kajak vor jeder Tour auf dem Autodach zu verzurren und damit durch die Gegend zu fahren. Ich wollte eine einfachere Lösung. Da ich vor längerer Zeit im Baumarkt mal ein aufblasbares Kajak gesehen hatte, machte ich mich in dieser Richtung an die Internetrecherche. Da findet man eine Menge sog. Luftboote bzw. Luftkajaks. Die riesige Preisspanne reicht von rund 100 Euro bis über 3000 Euro. Klar, je weniger das Kajak kostet um so besser für mich! Das niedrige Preissegment bot mir jedoch bereits auf den Fotos im Internet wenig Vertrauen erweckendes Equipment. Meist war mir aber auch schon die Zuladung des jeweiligen Bootes zu gering. Mit 2 nicht unbedingt leichtgewichtigen Personen besetzt, wollte ich schon noch etwas Reserven für Gepäck übrig haben.
Die engere Wahl Anfangs rückte das 2er Kajak Helios 2 vom Gumotex für ca. 500 Euro in mein Blickfeld. Ich fand dazu im Internet einige gute Kritiken. Auch die Firma Savylor-Stearns hat einige nicht uninteressante Modelle in ihrem Sortiment. Weiterhin entdeckte ich die Firmen Grabner sowie Advanced Elements. Bei Grabner hatte es mir das neue Luftkajak Riverstar angetan und bei AE war es das Air Flex Decks. Letzteres zog mich sofort magisch an. Das Aussehen des Kajaks stimmte, die Zuladung mit 249 kg war o.K. und man kann es sowohl als 1er, als auch als 2er Kajak nutzen. Besonders gefiel mir die Tatsache, dass man dieses Boot sowohl offen fahren kann, als auch mit einer Persenning, die eine Menge Spritzwasser fernhält. Wenn alles so funktioniert, wie in den Prospekten zu lesen, ist auch der Preis für das Komplettpaket mit rund 1150 Euro in Ordnung. Somit scheint also die Entscheidung gefallen.
Eine schwere Entscheidung Besser als Fotos im Internet oder farbige Prospekte ist es, ein Boot im Original zu sehen. Es war allerdings gerade Winter und somit schlechtes Timing. Da kam mir Ende November 2010 die Bootsmesse Boot und Fun in Berlin gerade recht. Der Besuch brachte mich allerdings nicht weiter. Mein „Lieblingsboot” war nicht vertreten, die ausgestellten Savylor-Kajaks überzeugten mich nicht und das recht schöne Kajak Grabner-Riverstar war mit seinen über 3000 Euro (ohne Zubehör) ganz schön teuer (siehe GRABNER Luftboote - ideal zum Wasserwandern Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe). Weiterhin erfuhr ich, dass Luftboote sowieso nur Mist sind und im besten Fall noch ein Faltboot in Frage käme. Also noch mal intensive Recherche. Diesmal fiel mir auf, dass insbesondere diejenigen über Luftboote schimpfen, die entweder gar keine kennen und nur weitererzählen was sie irgendwo aufgeschnappt haben oder mal mit irgendeinem Modell unzufrieden waren und dieses nun verallgemeinern. Eine fundierte und nachvollziehbare Kritik fand ich nicht. Die Meinungen der Verkäufer von Festrumpfbooten oder Faltbooten bewerte ich als befangen und blende diese daher mal aus. Es blieb mir also nur noch die Möglichkeit, mein Wunschboot, das Kajak Air Flex Decks, beim Lieferanten zu testen. Dazu hätte ich allerdings ca. 600 km hinfahren und 600 km zurückfahren müssen. Eine Übernachtung wäre auch noch erforderlich. Somit hätte ich mit dieser Aktion schon den halben Preis für das Boot verfahren. Ich verzichtete daher auf den Test und bestellte „blind”. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Tatsache, dass das von mir bestellte Kajak sogar vermietet wird. Somit setzte ich eine gewisse Rubustheit voraus. Nun heißt es auf die Lieferung warten und die Vorfreude auf die erste Fahrt auf dem Wasser genießen.
Ob das Kajak meine Erwartungen erfüllt, erfahrt Ihr nach dem Praxistest.
Noch habe ich keine Fotos, da das Kajak noch nicht bei mir eingetroffen ist. Wenn ich Glück habe, trifft das Boot schon morgen ein. Die nächste Chance wäre der Samstag. Ich hoffe, das klappt. Wenn ich Pech habe, muss ich mich bis nach Ostern gedulden.
Ich habe aber schon mal die betreffende Seite aus dem Prospekt an diesen Beitrag angehängt.
Zitat von Thofroe Wenn ich Pech habe, muss ich mich bis nach Ostern gedulden.
Naja, das mit dem Pech ist so ne Sache
Ich hatte mal vor ein paar Jahren Glück mit dem Wetter, (weiß nicht mehr, ob am Ostern oder Pfingsten) so dass ich mit dem Kurzen auf der Lahn ne Bootstour gemacht habe.
Das Auto habe ich vorher nach Wetzlar gefahren, dort stehenlassen und mich von der Kanzlerin abholen lassen, so dass ich quasi von Gießen nur Flussabwärts paddeln musste, was nicht länger wie 3-4 Stunden dauern sollte.
Ich kam aber kaum zum Paddeln, weil ich uns den ganzen Weg mit Händen und Füßen gegen Bremsen verteidigen musste.
Die Biester stechen glatt durch das Hemd oder T-Schirt und wir sahen aus, wie zwei Lepra-Kranke
Offensichtlich ist vieles Geschmackssache. Noch bin ich das Kajak nicht gefahren. Ich verweise aber auf einige Videos bei YouTube, die mich durchaus zuversichtlich stimmen:
Ich denke schon, dass du mit dem Ding dein Spass haben wirst
Das Teil wirkt jedenfalls um Klassen besser als der Schrott, den ich gekauft habe und da du noch keinen Festrumpf hattest, wirst du es vermutlich auch nicht vermissen
Ich befürchte, durch die fehlende Rumpfstabilität und die relativ breite Form wird es ziemlich kippanfällig und nicht sehr schnell sein. Da es aufblasbar ist, wird es auch sehr windanfällig. Für keine ambitionierten Touren, sondern eher Fun und ein bisschen Paddeln, wird es schon ausreichen. Ich würde mich damit aber auf keinen Fall bei Wind und hohem Wellengang auf das Meer trauen und mich immer in absoluter Küstennähe aufhalten.
Am Donnerstag vor Ostern traf die ersehnte Lieferung ein. Die Neugier war groß, also machten wir uns am Nachmittag sofort an den Aufbau. Wir wollten alles perfekt machen und die mitgelieferte Anleitung war recht kurz. Im nachhinein betrachtet, haben wir und etwas unbeholfen angestellt. Dennoch war das Boot bald fahrbereit. Die Fotos zeigen den Ablauf das Aufbaus.
Die erste Testfahrt musste bis Montag-Nachmittag warten. Da der dafür vorgesehene See nur etwa 500 m entfernt liegt, schnallten wir das Boot einfach kurzerhand auf das Autodach. Am Pätzer Vordersee wehte zu unserem Erstaunen eine recht frische Briese. Das Einsetzen des Kajaks und das Einsteigen war kein Problem. Das Boot fühlt sich kein bischen kippelig an. Kaum aus der kleinen Bucht raus, wurden wir mit nicht unerheblichem Wellengang konfrontiert. Der Wind konnte sich auf den rund 2 km breitem See voll entfalten. Später schaute ich auf den Wetterseiten im Internet nach und erfuhr, dass es sich um Windstärke 4 und in Böhen bis Stärke 5 handelte. Dennoch kamen wir problemlos voran. Wir fuhren dem Wind entgegen, quer zum Wind und mit dem Wind im Rücken, nie gab es Probleme. Nicht erwartet hätte ich, dass wir absolut trocken blieben. Das Boot war leicht zu manövrieren und wir legten insgesamt eine Strecke von etwas über 9 km zurück. Ich glaube, dass ist bereits mehr, als nur ein bisschen paddeln. Bereits heute bin ich mir sicher, dass eine Tagestour von 20 km kein Problem darstellt (das sagt ein untrainierter Gelegenheitsfahrer, der seit rund einem Jahr nicht mehr in einem Kajak gesessen hat).
Fazit: Ich bin mit meinen Kauf sehr zufrieden. Die Vorurteile über Luftboote, die ich zuvor an unterschiedlichen Stellen im Internet gelesen habe, kann ich nach dem Praxistest für das Air Flex Decks nicht nachvollziehen. Ich freue mich auf weitere Touren.
Bild 1 - Kajak des Typs Air Flex Decks in der Transporttasche Bild 2 - Kajak ohne Luft Bild 3 - Kajak aufgefaltet und mit Backbone (dieser soll dem Kajak die Stabilität eines festrumpfbootes verleihen) Bild 4 - Kajak aufgepumpt mit Luftboden und Fußstütze (offene Variante) Bild 5 - Kajak mit Persenning für 2 Personen (in dieser Variante haben wir das Boot getestet)
das schaut ja schon ordentlich aus. Mich würde interessieren ob du das Boot wieder in die kleine Tasche bekommen hast oder obs da Schwierigkeiten gibt.
Noch habe ich es nicht wieder verpackt, habe aber ein gutes Gefühl. Die Tasche war zum Glück nämlich nicht bis zur letzten Ecke vollgestopft. Es gibt also noch etwas Reserven.
Sobald ich das Kajak abgebaut und verpakt habe, werde ich berichten.
Zitat Ich befürchte, durch die fehlende Rumpfstabilität und die relativ breite Form wird es ziemlich kippanfällig
Warum sollte ein breiter Rumpf kippanfälliger sein, als die schlanke Form eines Wanderkajaks??
@Admin Ich habe mir zuerst die Bilder angeschaut, bevor ich die Odysee gelesen habe, so dass ich ab dem dritten Bild schon wusste, was im Bericht stehen wird
Dass du von dem Boot begeistert sein wirst, war mir in dem Moment klar, als ich den Aufbau verstanden habe.
Vom Prinzip her funzt das Ding wie eine Tube, sprich, ein Polyester-Schwimmkörper steckt in einem Schutzkondom aus Nylongewebe. Dass das stabil sein muss, weiß doch jeder, der schon mal auf oder in einer Tube gesessen hat.
Mit dem Ding wirst du auch auf Zrmanja oder Cetina viel Spass haben.
Wenn du auch in Sommerferien unten bist, brauchst du nur Bescheid zu sagen, dann kannst du dein Auto in Posedarje oder Novigrad stehen lassen und ich fahre euch nach Obrovac, so dass du nur flußabwärts paddeln musst.
Vielleicht gibtes dann wenigstens ein paar Bilder von der Tour. Ich habe überhaupt keine Bilder, weil ich immer Schiss hatte, die Kamera mitzunehmen
Zitat Vielleicht gibtes dann wenigstens ein paar Bilder von der Tour.
Ich habe unzählige Bilder davon, arbeite auch gerade an der Erweiterung der Page "Zrmanja-Canyon"!
Zitat Ich habe überhaupt keine Bilder, weil ich immer Schiss hatte, die Kamera mitzunehmen
Häää??? Ich dachte du wärst noch gar net da gewesen???Zumindest liest sich das so:
Zitat von SockenmannWie ich sehe, bist du mit der Zrmanja auch nicht gerade glücklich geworden
Der Fluß ist wirklich ne Katastrophe
Ich bin auch die Südseite abgefahren, (da gibt es gleich mehrere Wege) aber trotzdem keinen vernünftigen Zugang gefunden zumindest keinen, wo man mit einem Kanu auf dem Rücken wieder hoch klettern könnte.
Könntest du das Bild Nr. 8 in einer christlischen Größe nochmal hier reinstellen?
Glaube es zu wissen, von wo du die Bilder geknipst hast. Mit was seid ihr denn gefahren? Auf dem Bild sieht es aus, als wenn man auf der anderen Seite bis zum Fluß klettern könnte und wenn ich mich nicht irre, führt auch ein Weg dahin, so dass man bis zu der Klippe sogar fahren könnte.
Ich meinte damit, dass ich allgemein noch nie im Kajak ne Kamera hatte, wegen Nasswerden und so
Der zitierter Beitrag bezog sich auf den letzten August.
Der Plan war, das Auto irgendwo am Ufer Stehenzulassen, wo man leicht hochklettern kann und das Kanu 2-3 km flußaufwärts zu tragen und anschliessend mit dem Rückenwind zurück zu paddeln.
Der Plan war aber für die Katz oder besser gesagt, für einen Steinbock gedacht
Dass ich schon öfters am Zrmanja war, kannst du dir doch mit zwei Fingern ausrechnen, denn ich wohne doch fast um die Ecke (ca. 30 min.)
Danke für das hervorragende Angebot. Leider ist es aus heutiger Sicht noch recht unwahrscheinlich, dass ich in den Sommerferien nach Kroatien komme. Falls es mir zeitlich doch gelingt, melde ich mich natürlich gern.
Den Aufbau des Kajaks hast Du richtig erkannt. Es geht hier sogar noch einen Schritt weiter. Das Luftkajak Air Flex besteht aus einer strapazierfähigen Außenhülle. Dabei ist das das Unterboot (grau) aus einem den Raftingschlauchbooten ähnlichen Material gefertigt. In der Aussenhülle befindet sich der Lufschlauch, welcher nochmals in einer Nylonhülle steckt. Es gibt 2 getrennte Luftkammern, um die Schwimmfähigkeit auch bei Ausfall einer Kammer zu gewährleisten. Zur Aussteifung des Kiels gibt es als Zubehör den Backbone. Darüber kommt der Lufboden und die Sitze. Das Kajak kann als Zweier oder komfortabler Langeiner gefahren werden. Dazu braucht lediglich der Sitz in einer anderen Position befestigt werden. Dann hat man noch die Wahl, es offen zu fahren (Foto 4) oder mit Persenning (Foto 5). Auch eine Persenning für eine Person ist dabei. Wenn es mal richtig spritzig wird, kann man die Öffnungen noch mit passenden Spritzdecken versehen. Im Prinzip kann man mein Kajak mit einem Faltboot vergleichen. Lediglich die Gerüstkonstruktion des Faltbootes wurde hier durch Luftschläuche und den Backbone ersetzt. Auf- und Abbbau gehen daher unkomplizierter und schneller über die Bühne und der Preis des Bootes ist günstiger, denn ein Faltboot liegt preislich irgendwo zwischen 2500 bis 3000 Euro und mehr.
Nun experimentiere ich noch mit passenden Behältnissen für Fotoausrüstung und ähnlichem, bei denen ein leichter Zugriff und Schutz vor Spritzwasser gegeben ist. Für ein Kentern des Bootes bei normaler Nutzung muss man sich schon ganz schön blöd anstellen. Ich mache mir daher keine großen Sorgen um die mitgenommenen Gegenstände, wenn es mir gelingt, diese so unterzubringen, dass diese nicht versehentlich in´s Wasser fallen können.
Danke für die Links. Ich werde mich aber erst mal in Berlin bei Globetrotter, einem großen Outdoor-Laden umschauen. Es geht mir ja nicht nur darum, irgendwelche Sachen wasserdicht zu verpacken, die ich auf einer Kajaktour nur ein- oder zweimal brauche, sondern die Kamera nebst Zubehör muss ja schnell griffbereit sein und auch ebenso schnell wieder verpackt sein. Da kommt es auf Details an, sonst ärgere ich mich später pausenlos oder kaufe gleich neu.
Übrigens beim 2. Link (zu Alibaba) handelt es sich um Großhandel mit Mindestabnahmemengen von 500 Stück und mehr. Ich befürchte, dass übersteigt die Tragfähigkeit des Bootes um ein Vielfaches.
Zitat von Thofroe... Übrigens beim 2. Link (zu Alibaba) handelt es sich um Großhandel mit Mindestabnahmemengen von 500 Stück und mehr. Ich befürchte, dass übersteigt die Tragfähigkeit des Bootes um ein Vielfaches.
Zitat von Thofroedie Kamera nebst Zubehör muss ja schnell griffbereit sein und auch ebenso schnell wieder verpackt sein. Da kommt es auf Details an, sonst ärgere ich mich später pausenlos oder kaufe gleich neu.
ich habe mich pausenlos geärgert - und nach dem 2.Absaufen (1x Gischt, 1x Rotwein) meiner Digitalcamera hab´ich mir eine wasserdichte Kamera fürs Segeln gekauft. seitdem keine Probleme mit ein bischen mehr Wellengang diese Kameras gibts mittlerweile schon ab €150 und können eigentlich auch alles wie die normalen - nur das man nicht mehr auf Feuchtigkeiten aller Art aufpassen muss
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