Hallo, nachfolgend erscheint ein Reisebericht von meiner Fahrradtour im Mai 2011. Da ich ihn in mehreren Abschnitten schicke, bitte ich, zunächst keine Beiträge dazwischen zu setzten, da er sonst auseinander gerissen wird. Das Ende teile ich mit !!!
Kroatien / Bosnien – Herzegowina / Montenegro / Albanien
Teilnehmer : Dieter & Ralf
Dieses sollte unsere 4. Radtour in Kroatien und den angrenzenden Ländern werden. Im Rahmen der Planung hatten wir uns wieder auf eine Radtour mit Ausgangspunkt in Kroatien – Omis / Nemira geeinigt. Nachdem Dieter an der Radreise 2010 nicht teilgenommen hatte, wollte er diesmal unbedingt wieder mitfahren; dafür hatte sich Burkhard für dieses Jahr eine familiäre Auszeit genommen. Nachdem Burkhard und ich es 2010 auf Grund der Wetterverhältnisse und Probleme mit dem Fahrrad nicht bis an die südliche Grenze des ehemaligen Jugoslawien ( Ulcinj ) geschafft hatten, wollten wir diesen Teil jetzt erneut mit aufnehmen. Außerdem wollten wir unbedingt einmal das Hinterland kennen lernen, da Teile der Gegend mit dem Titel des Weltnaturerbes bedacht sind. In der Vorbereitung entstand dann eine Route über Mostar hinaus die Neretva entlang in nördliche Richtung bis Sarajevo, dann wieder südlich durch das Tal der Bistrica, über das Dumitorgebirge, wo wir unseren bis dahin höchsten Punkt ( 1.908 M.ü.d.M. ) einer Tour anstrebten, um dann durch das Tal der Tara wieder in Richtung Süden zum Meer und die Küstenstraße bis Ston und dann über die Insel Korcula mit dem Schiff zurück nach Split zu fahren. Die Länge erstreckte sich in der Planung auf ca. 1000 Kilometer. Weiterhin waren bei der Planung einige Routenveränderungen auf Grund schlechter Witterungsverhältnisse sicherheitshalber mit vorgeplant. Die Höhenmeter die wir zu bewältigen hatten, haben wir im Vorfeld gar nicht erst annähernd berechnet, aber respektvoll registriert. Daher begann der Teil der intensiven Trainingsvorbereitung bereits am Anfang des Jahres, wobei einige sehr kalte Trainingstage dabei waren. Bis zum Start der Reise hatte ich 2.000 Trainingskilometer in den Beinen. Je näher der Zeitpunkt der Abreise rückte, umso mehr freuten wir uns auf diese Tour, obwohl wir immer wieder mit sorgenvollen Blicken auf die Wetterverhältnisse vor Ort schauten. Aber je näher der Zeitpunkt der Reise rückte, umso besser wurde das Wetter.
1. Tag - Montag, 09.05.2011 Anreise nach Nemira / Omis Ca. 1.500 Km mit dem Auto
Die Nacht war kurz, die Fahrt sehr lang. Bettruhe am Sonntag war schon um 20.00 Uhr. Nach einigen Stunden schlafen, ging der Wecker um 00:30 Uhr. Wir hatten uns wieder für eine frühe Abfahrt entschieden, da wir nicht in der Dunkelheit in Kroatien ankommen wollten. Auf Grund der Entfernung lagen ja wieder mindestens 16 Stunden Fahrt vor uns. Schnell noch einen Tee und einen Espresso, dann ging es auch schon zu Dieter. Er wartete bereits. Sein Rad auf den Heckträger und es ging bei ihm gegen 01.30 Uhr los. Kurz vor der Autobahn kam seine Frage: Ist die Garage auch zu? Also wieder umgedreht und nachgeschaut. Sie war zu !!! Jetzt konnte es aber wirklich losgehen. Zunächst fahre ich, Dieter macht es sich auf dem Beifahrersitz bequem und schläft noch ein bisschen. Wir wechseln uns dann in regelmäßigen Abständen mit dem Fahren ab. Die Fahrt verläuft sehr gut, es ist relativ wenig Verkehr. Gegen 13.00 Uhr erreichen wir die Grenze nach Kroatien. Der Wind nimmt zu, es ist hier auch kälter als in Deutschland. Noch eine kurze Pause auf dem Parkplatz Krka. Gegen 17:15 Uhr sind wir in Nemira. Wir bekommen das gleiche Zimmer wie letztes Jahr und zur Begrüßung gibt es wieder etwas Flüssiges. Der Wind hat stark aufgefrischt. Bura !!! Hoffentlich ist das Wetter morgen besser, nicht so windig. Wir gehen noch zum Essen, bevor um 21.45 Uhr Bettruhe ist. Es war ein langer Tag. Morgen geht es los !!!
2. Tag – Dienstag, 10.05.2011 Omis / Nemira – Ploce 94,8 Km - 18,4 Km / h - 905 Höhenmeter 5,23 Std.– 238 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Wir sind kurz vor 07.00 Uhr wach und haben gut und tief geschlafen. Das Wetter ist gut, der Wind ist weg. Es kann losgehen !!! Um 08.00 Uhr geht es in die Garage, die Räder aufrüsten. Lenkerhörnchen anschrauben, das Gepäck anhängen. Vor der Abfahrt gibt es das obligatorische Abfahrtsfoto. Um 09.00 Uhr geht es dann endlich los. Die erste Trinkpause ist in der Bucht von U. Vrujla. Es läuft super. Trinkwasser wird in Makarska das erste Mal nachgefüllt. Dann noch eine kurze Pause an der Hafenpromenade.
Die Kilometer vergehen wie im Flug. Ehe wir uns versehen, sind wir auch schon am Parkplatz an den Bacinska Seen. Hier treffen wir auf ein Pärchen aus Dortmund. Sie sind mit einem Wohnmobil unterwegs und das erste Mal in Kroatien. Einige Tipps für schöne Ziele haben wir auch für sie. Unser altbekanntes Quartier in Bacina ist auch frei. Die Sonne scheint, es ist schön warm und dann gibt es erst einmal ein leckeres Gläschen Rotwein auf der Terrasse. Da wir nur die nötigsten Sachen mithaben, heißt es Wäsche waschen. Die Dusche ist immer das Beste nach einer langen Tagesfahrt. Da wir den Ort Ploce bislang noch nie besucht haben, entschließen wir uns, dorthin mit den Rädern zum Essen zu fahren. Ploce ist nach unserer Meinung nicht wirklich schön ( das ist natürlich Ansichtssache ) - Industriehafenstadt. Uns hat es dort auf jeden Fall nicht gefallen. Ein passendes Lokal finden wir auch nicht. Als geht es doch wieder zu unserem bekannten Restaurant an den Seen. Das waren nach der Tagesfahrt dann noch einmal knapp 10 Kilometer, nur um zu Schauen, wo wir Essen können. So kamen wir dann auf eine Tagesleistung von fast 95 Kilometern und noch mal zusätzlich 70 Höhenmetern. Dafür schmeckte dann aber das Essen umso besser. Um 21.45 Uhr geht es ins Bett.
3. Tag – Mittwoch, 11.05.2011 Ploce – Mostar 78,9 Km – 18,2 Km / h – 157 Höhenmeter 4.20 Std. – 71 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Nach festem Schlaf klingelt der Wecker um 07.00 Uhr. Diese Zeit hatten wir für die Tour zum täglichen Aufstehen angedacht. Nach einem Frühstück auf der Terrasse und kurzem Zusammenpacken geht es um 08.30 Uhr los. Wir fahren nach Metkovic auf der Nebenstrecke entlang der Neretva. Hier ist weniger Verkehr und es ist somit angenehmer zu fahren. Kurz hinter Metkovic passieren wir die Grenze nach Bosnien – Herzegowina.
Der Wind ist auf einmal wieder da und bläst uns ganz schön entgegen. Das Fahren wird anstrengender. Eine kurze Mittagspause legen vor der Abzweigung nach Blagaj ein. Dann schlagen wir den Weg nach Blagaj zum Kloster ein - finden aber zunächst das Kloster nicht. Es liegt ganz schön versteckt. Erst auf Nachfragen sehen wir es. Da wir heute nach der Flachetappe mit etwas Wind genügend Zeit haben, beschließen wir, hier etwas zu Essen. Während des Essens fallen ein paar Regentropfen. Wir müssen uns mit dem Essen unter das Vordach setzen. Kaum sitzen wir, kommt aber schon wieder zu Sonne zum Vorschein.
Nach dem Essen und ein paar Fotos gehen wir die letzten Kilometer nach Mostar an. Hier folgt eine lange gerade Strecke vorbei am Flughafen, diesmal mit extrem starkem Gegenwind. Die letzten Kilometer müssen wir noch einmal kräftig in die Pedale treten. Dank GPS finden wir unsere Unterkunft ( Villa Mostar in der Straße Lacina 19 A ) sofort. Dieses Quartier hatte ich im Internet gesehen und vorgebucht. Das Quartier ist genau so gut wie beschrieben. Sehr netter Empfang, man spricht deutsch. Anschließend geht es in die Altstadt. Es ist immer wieder schön hier zu sein. Zum Abendessen ging es ins Restaurant Kuluk in der Altstadt in der Nähe von Stari Most. Hier hatten wir 2008 hervorragend gegessen, diesmal aber nicht. Das Essen ist nicht gerade gut, die Bedienung noch schlechter, man hatte offensichtlich keine Lust. Haben der Besitzer in der Zwischenzeit gewechselt? Zur Entschädigung gab es dann aber noch einen Wein auf der schönen Terrasse von unserem Quartier mit Blick auf die Neretva. Netter Ausklang eines schönen Tages.
4. Tag – Donnerstag, 12.05.2011 Mostar - Konjic 70,6 Km – 16,5 Km / h – 392 Höhenmeter 4.17 Std. – 319 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Nach einem super Frühstück auf der Terrasse geht es um 08.45 Uhr los. Auf der Fahrt aus Mostar raus herrscht zunächst viel Verkehr, der aber kurz hinter Mostar abnimmt. Die Gegend wird immer schöner. Blauer Himmel und größtenteils Blick auf die Neretva. Teilweise sind wir alleine auf der Straße. Die Straße führt in ein immer engeres und höheres Tal der Neretva.
In Jablanica biegen wir in Richtung Sarajevo ab. Hier geht es erst einmal zum Mittagessen und es gibt einen bosnischen Kaffee. Dann ein Tunnel mit 600 Metern Länge. Teilweise fahren / gehen wir auf dem überhöhten Randstreifen. Der ist aber auch nicht ungefährlich, da teilweise Bodenplatten fehlen und dann tiefe Löcher sich auftun. Vor den Tunneln haben wir gehörigen Respekt, da wir von den Autofahrern trotz Warnweste und guter Beleuchtung an unseren Rädern sehr spät wahrgenommen werden, zumal die lieben Autofahrer auch ohne Gegenverkehr nicht allzu großen Abstand halten. An unserem heutigen Übernachtungsort Konjic hatten wir keine großen Erwartungen gestellt. Wir sollten angenehm überrascht werden. Konjic ist eine schöne Kleinstadt mit der Neretva durch den Ort und einer alten Steinbrücke. Alles wird bzw. ist schon liebevoll restauriert. Im alten Ortsteil haben wir nach einem Tipp das Hotel Konac, direkt am Fluss, gefunden. Sehr gutes Quartier mit guter Küche. Zu empfehlen. Hier gibt es dann nach dem Duschen auf der Terrasse, erst einmal ein Bierchen. Danach geht es zur Ortsbesichtigung. Das Abendessen gibt es im Hotel Konac. Als Vorspeise einen türkischen Salat. Zu Hause würde man sagen, einen gemischten Salat mit warmen Putenbruststreifen und Schafskäse. Das ganze für 2 €. Preis – Leistung sind unschlagbar. Zum Steak gibt es Weißwein. Mit Blick in die Getränkekarte haben wir festgestellt, daß die 0,2 l Flaschen Wein umgerechnet um die Hälfte billiger sind als die gleiche Menge in 0,7 l Flaschen. Eigenartige Preisgestaltung. Also bestellen wir die Kleinen. Der Abend klingt mit einem Eis in der Altstadt aus.
5. Tag – Freitag, 13.05.2011 Konjic - Sarajevo 61,6 Km - 15,5 Km / h - 713 Höhenmeter 3.58 Std. – 893 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Nach dem Frühstück sitzen wir um 8 Uhr auf den Rädern. Wir wissen, dass es hinter Konjic in die Berge nach Sarajevo geht. Kurz hinter dem Ortsausgang fing die Steigung dann auch an. Nach einiger Zeit wird die Straße dann zweispurig, hier zieht sie sich dann auch mit 9 % Steigung bis Kilometer 17 in die Höhe. Nach 2.10 Stunden waren wir oben.
Dann folgt der lange Tunnel vor Sarajevo. Hier wieder das übliche Spielchen mit dem Randstreifen. Der Randstreifen ist aber in einem so erbärmlichen Zustand, so dass wir immer wieder mal auf der Fahrbahn fahren müssen. Jetzt folgt eine lange Abfahrt, das ist immer das Schönste nach so einem langen Anstieg. Der weitere Weg nach Sarajevo erfolgt überwiegend eben. Dieter fährt vor, wird immer schneller. Ehe ich ihm sagen kann, dass wir laut GPS abbiegen müssen, ist Dieter an der Abfahrt vorbei und wir sind auf einer autobahnähnlichen Schnellstraße und werden von den Autofahrern mit lautem Hupen nicht gerade freundlich begrüßt. An der nächsten Abfahrt geht es sicherheitshalber lieber wieder runter. Das GPS berechnet die Route neu und führt uns durch einen noch von Kriegsspuren gezeichneten Vorortstadtteil mit Hochhäusern. Krasser können hier die Unterschiede nicht sein. Wir sehen Frauen im Tschador und Frauen im Minirock. Die unterschiedlichsten Lebensauffassungen liegen hier schon dicht beieinander. Dank GPS ist der Weg zum Hotel ( Hotel Latinski, direkt an der Latinskibrücke ) kein Problem. Dieses hatte ich auch im Internet mit guter Bewertung gefunden und vorgebucht. Auch hier hat sich die Bewertung im Internet bestätigt. Das Hotel liegt zentral gegenüber der Altstadt. Auf der anderen Brückenseite wurde 1914 der österreichische Thronfolger erschossen, was als Auslöser des ersten Weltkrieges bezeichnet wird. Eine Gedenktafel sowie ein Museum sind auch vorhanden. Nach den obligatorischen Sachen nach der Ankunft ( Duschen, Wäsche waschen ) geht es in den Altstadtteil. Dieser ist muslimisch geprägt, aber sehr schön. Man fühlt sich wie in eine andere Welt versetzt. Kleine Tee- / Kaffeehäuser, aber auch viel Andenkenkitsch. Uns gefällt es hier aber und es gibt ein muslimisches Abendessen. Den Abend lassen wir in einem Straßencafe in der Fußgängerzone ausklingen.
6. Tag – Samstag, 14.05.2011 Sarajevo - Foca 80,3 Km - 16,8 Km / h - 673 Höhenmeter 4.46 Std. – 1168 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Nach einem umfangreichen Frühstück brechen wir gegen 08.45 Uhr auf. Den Weg aus Sarajevo raus findet das GPS. Wir hätten damit einige Schwierigkeiten gehabt. Sarajevo ist von steilen Bergen umgeben. Das merken wir jetzt auch. Wir müssen auf eine parallel verlaufende Straße, d. h. den Berg rauf. Man, was ist das steil! Es sind zwar nur ein paar hundert Meter, die gehen aber mächtig in die Beine. Je weiter wir aus der Stadt raus kommen, umso mehr nimmt der Verkehr ab.
Dafür geht es jetzt ständig nach oben. Die Straße zieht sich bis auf eine Höhe von 1.166 M.ü.d.M. Auf dem Scheitelpunkt steht ein Kriegsdenkmal und hier ist erst einmal eine Mittagspause angesagt. Dabei leisten uns frei laufende Kühe Gesellschaft. Dann erfolgt eine grandiose Abfahrt durch das Tal der Bistrica, und 15 Kilometer vor Foca kehren wir dann erst einmal zum Mittagessen ein.
Die letzten Kilometer merken wir gar nicht mehr, ehe es über die Brücke nach Foca geht. Jetzt heißt es ein Quartier suchen. Privatquartiere sind nicht zu bekommen. Es gibt im Ort ein Hotel. Es ist auch das Einzige. Die Bezeichnung Hotel ist aber für diesen alten Kasten zu hoch gegriffen. 1 Stern wäre noch maßlos übertrieben. Es stammt wohl offensichtlich noch aus der alten Zeit, so sieht es auch aus. Angebot und Nachfrage regeln die Unterkunft hier ganz alleine !!! Zumindest ist das Zimmer einigermaßen sauber. Die Fahrt mit dem Lift nach oben ist schon abenteuerlich, man sackt beim Betreten erst einmal 10 cm durch. Dann flitzt der Fahrstuhl am offenen Schacht vorbei. Oben sieht es auch eher aus wie eine Abbruchruine. Auf den Balkon gehen wir lieber nicht zu zweit. Die Räder können wir in einem stillgelegten Seitenanbau abstellen. Dieter ist skeptisch, ob sie morgen noch da sind. Den Schlüssel behalten wir vorsorglich lieber selber. Den Ort Foca haben wir schnell durch. Nur ein Restaurant haben wir nicht gefunden. Wo gibt es jetzt Abendessen? Auf Nachfrage haben wir Glück und wir bekommen in einem Cafe eine Pizza. Viel mehr steht auch nicht auf der Karte. Na, besser als nichts !!! Nachdem die Sonne untergegangen ist, wird es hier in den Bergen sofort kühl. Das einzig gute an dem Quartier ist, daß man über das auf einem Stuhl stehende Fernsehen das 2. Deutsche Fernsehen empfängt. So können wir abends noch das Sportstudio gucken und zumindest die Meisterfeier vom unserem BVB sehen. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass man Foca kein zweites mal im Leben sehen, geschweige hier übernachten muss.
7. Tag – Sonntag, 15.05.2011 Foca - Trsa 65,5 Km - 12,2 Km / h - 1305 Höhenmeter 5,21 Std. – 1446 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Beim Aufstehen meint Dieter, dass er hervorragend geschlafen hat. Dem kann ich mich nicht anschließen. Wir wollen auch so schnell wie möglich aus Foca raus. Was gibt es aber in einem Hotel, richtig, Frühstück !!! Das hätten wir auch gerne. Also geht es zunächst in Richtung Speisesaal. Auf dem Weg dorthin werden wir von mehreren Personen auf einer Sitzgruppe vor dem Speisesaal angesprochen. Hier war wohl auch der Oberkellner dabei. Der war aber so nicht zu erkennen. Mit einer Zigarette im Mund, Lederjacke und Jeans hätten wir ihn so nicht vermutet. Er war es aber und wir zumindest zu diesem Zeitpunkt, seine einzigen Gäste. Wir hatten den ganzen Speisesaal für uns. Er legte uns eine eingeschweißte Karte vor, hier konnten wir wählen, zwischen Ei mit Speck und Ei mit Schinken. Große Auswahl bestand auch an den Getränken. Kaffee oder Tee. Wir entschieden uns für Tee, hier kann man normalerweise nichts falsch machen. Falsch gedacht. Der Tee, gereicht im Beutel mit warmen Wasser, nahm überhaupt keine Farbe und Geschmack an. Das warme Wasser ließen wir dann doch lieber stehen und machten uns nur über die Eier mit Brot her. Beim Rundumblick stellten wir dann noch fest, dass der „ Sicherheitsdienst „ des Hotels wohl auch nicht immer aufpasst. An den Wänden fehlten sämtliche Lampen, einige Birnen in der Deckenbeleuchtung waren auch nicht mehr vorhanden. Wie gesagt, Abbruchkasten. Zumindest waren aber unsere Räder noch da, was uns auf Grund der Umstände dann doch positiv überraschte. Die Dame am Empfang traute uns aber offensichtlich auch nicht. Nachdem wir aufgeschlossen hatten, nahm sie uns auch schon den Schlüssel ab und rauschte grußlos wieder ab ins Hotel. So ein Stress für sie am Morgen !!! Jetzt aber nichts wie raus aus Foca.
Es folgen einige Anstiege in einer tollen Gegend entlang der Drina. Nach 2 Stunden haben wir die Grenze nach Montenegro erreicht. Wir sind die einzigen Reisenden und es geht über eine alte, mit Holzbalken ausgelegte Brücke nach Montenegro.
Direkt hinter der Grenze geht es aber erst mal die nächsten Kilometer steil nach oben. Schwitzen ist angesagt. Die Gegend wird dafür aber immer schöner. Traumhafte Blicke in das Tal der Drina.
Dann folgt eine lange Abfahrt, ehe wir zu einer Brücke kommen, die das Tal überspannt. Wir fahren immer wieder durch Tunnel, da die Berge zu steil sind, um eine Straße teilweise daran entlang zu führen. Der Wind hat jetzt wieder zugenommen und bläst uns von vorne ins Gesicht. Teilweise haben wir Schwierigkeiten aus den Tunneln heraus zu kommen, da der Wind dort so stark reinbläst. Typischer Düseneffekt. Mitunter waren die Tunnel so dunkel, dass wir trotz super Beleuchtung an unseren Rädern zeitweise die Orientierung darin verloren haben. Zum Glück konnten wir uns dann wieder an der Leitlinie orientieren. Die Fahrt geht ganz schön in die Beine.
An der Abzweigung nach Trsa legen wir eine kurze Pause ein, ehe wir uns an den Anstieg machen. Hier müssen wir auf einer Strecke von 11 Kilometern fast 800 Höhenmeter überwinden, wobei der erste Teil erheblich steiler als der Letzte ist. Jetzt ist Schieben und Fahren angesagt. Es ist teilweise so steil, dass wir nach den Anstrengungen mit dem Wind am Ende unser Kräfte sind. Die Straße zieht sich gnadenlos nach oben. Vier Kilometer vor dem Endpunkt ist das Trinkwasser aufgebraucht.
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