Hallo an alle Wanderinteressierten, ich bin seit einigen Tagen von meiner Tour in der Silvretta wieder zurück und wollte mal kurz berichten. Das dauert ein bißchen so daß ich euch bitten möchte nicht dazwischen reinzuschreiben, weil ich dann nicht mehr editieren kann. Ich werde das Ganze nach Tagen sortieren, kurz schreiben wo es lang ging und dann die Bilder anhängen. Also bitte etwas Geduld, ich bin hier kein Profi .
Nach der Anreise mit dem Zug nach Gaschurn und einer sehr netten Übernachtung dort ging es am ersten Tag erstmal mit der Versettlabahn ganz bequem auf 2000m Höhe(Nova Stoba). Alles easy. Der Einstieg mit dem Hund in die fahrende Gondel war völlig problemlos und nach dem Ausstieg ging es sofort los. Gleich den Schildern folgend zog sich der Weg stetig bergauf, über eine eher grüne, wellige Landschaft, die Gipfel der Silvretta immer schön im Blick. Höchste Erhebung war die Madrisella mit 2466m und relativ gut zu erklimmen. Der Weg schlängelte sich mal rechts, mal links vom Kamm, gut sichtbar und gut zu laufen. Nach dem Mittelberg-Joch (2415m) konnte man die Tübinger Hütte schon sehen, von dort war es dann nur noch eine Stunde zu laufen. Wer genau hinsieht kann die Hütte schon auf dem letzten Bild liegen sehen. Mit den Zeitangaben bin ich stets gut hingekommen, bis auf den allerletzten Tourentag, aber dazu später Wie man auf den Bildern sehen kann, änderte sich die Landschaft von mehr grün auf deutlich mehr Steine und Geröll. Die Tübinger Hütte liegt wunderschön unterhalb eines Gipfels mit einem herrlichen Blick ins Garneratal. Das Wetter war eher trüb aber nicht unbedingt schlecht, dennoch sehen die Bilder aus als würde ich schwarz-weiß fotografieren.
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Tag 2: Tübinger Hütte - Saarbrücker Hütte (2538 m) 4 Std. 630 HM hoch, 280 HM runter
Nach einer sehr schönen Übernachtung auf der Hütte, einigen Bier am Abend und jede Menge Kalorien in Form von Spaghetti und Apfelstrudel, ging es dann am nächsten Morgen zeitig los. Der Tag hatte weniger Höhenmeter zu bieten und war auch von der Strecke her nicht so weit, aber der Tag hatte es auf jeden Fall in sich. Das Wetter lies zu wünschen übrig (leichter Niesel und ein ekliger Wind :da gilt wieder der Spruch: it's not the temperature it's the wind!!) so daß wir uns auf den Weg machten.(ach so ja, wir, das waren zwei Männer, die ebenfalls auf der Tübinger Hütte übernachtet haben und am ersten Tag hatten wir schon festgestellt, daß wir das gleiche Lauftempo haben. Ich hatte die bessere Karte und die beiden den Höhenmesser, der sich als hilfreich erwiesen hat. So haben wir uns für die nächsten Tage zusammengetan.)Lustig war es in jedem Fall, die beiden aus der Eifel hatten einen trockenen Humor Nach intensiver Rücksprache mit dem Hüttenwirt haben wir uns entschlossen entgegen der Tourenbeschreibung im Buch nicht über den Gletscher zu gehen, sondern einen Umweg zu machen, da der Gletscher nur mit Steigeisen zu gehen sei. Im Buch stand noch, daß keine Eisen nötig seien, so daß wir erst so laufen wollten, aber man soll da lieber den Hüttenwirten glauben, die kennen sich immer aus.
Also dann, immer man hoch zur östlichen Plattenspitze (2728m) Bild 1, ziemlich steil in Kehren, und zu allem Überfluß setzte wieder Niesel ein. Niesel an sich ist ja nicht schlimm, aber da wir uns ausschließlich in felsigem Gelände befinden wurde das alles ziemlich glatt und rutschig. Am schlimmsten aber war, daß der Weg am Plattengletscher vorbei führte. Teilweise waren die Markierungen weg, Steine abgerutscht und eigentlich kein Weg zu sehen. Auf diesem Teilstück sind wir auf einem losen Geröllfeld gelandet (das geht schneller als man glaubt ) und hatten Angst, daß uns der gesamte Hang wegrutscht. Der Hund hatte die wenigsten Probleme, fühlte sich aber in dem losen Geröll sichtlich unwohl. Weiter unten haben wir dann den Weg gesehen. Anderen Wanderern nach uns ging es genauso, das konnten wir dann von oben beobachten... Der Umweg an diesem Tag führte uns an dem großen alten Seegletscher vorbei (siehe Bilder), der auch einige nette Spalten vorzuweisen hatte. Die Natur gab uns hier und da eine Kostprobe davon, wie klein wir uns zu fühlen hätten, indem sie immer mal wieder ein Stück Fels abbrach und es donnernd über den Gletscher sausen ließ. Wenn man das noch nicht gehört hat glaubt man nicht wie laut das ist. Oben an der Seelücke angekommen (2776m) konnten wir unten schon die Saarbrücker Hütte liegen sehen. Dort folgten wieder ein Schiwasser, mehrere Bier (keine Dusche, da nur kaltes Wasser, dafür aber eine ergebnisorientierte SEHR schnelle Wäsche) jede Menge Kalorien, noch mehr Bier... ach ja, scheee wars!
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Der Blick aus meinem Fenster am nächsten Morgen war genial und vielversprechend , der Himmel fantastisch und unglaublich schön. Schlafen ging sowieso nicht mehr weil einer meiner lieben Laufkumpels nebenan das Sägewerk angestellt hatte... nicht nur ein bißchen, sondern so volles Rohr. FAst wäre ich mit meinem Wanderstock da rübergegangen, aber nu ja... Also schnell aus dem Schlafsack geschält, fertiggemacht und nach drraußen, ein paar Bilder knipsen. Der See unten ist der Vermuntstausee an der Hochalpenstrasse. Dort kann man parken und auch in einem Tagesausflug zur Saarbrücker Hütte gehen. Der schönere Weg ist aber natürlich mitten durch die Silvretta Das vielversprechende Wetter verschwand leider ganz schnell und wechselte zum letzten mal für diese Tour zu einem elenden grau. Der Weg hoch zum Litznersattel (2737m) war beschwerlich, weil er wieder schlecht markiert war und wir uns eher an eine Groborientierung halten mußten. Anschließend stiegen wir ab, über einige seilgesicherte Passagen, herunter durch das Klostertal zum Silvrettastausee.(Bild 2+4) DAs Klostertal ist wunderschön, hat sehr viel Wasser und ist sehr grün. Teilweise mußte ich an Schottland denken. Vom Silvrettastausee ging es dann einen langen gezogenen Schotterweg hoch zur Wiesbadener Hütte. Auf diesem letzten Stück wurde das Wetter besser, die Sonne kam heraus und mit Blick auf die umliegenden Dreitausender, den Piz Buin, die Seeglocke, den Ochsentaler- und Vermuntgletscher konnten wir unsere verschwitzten Klamotten in der Sonne trocknen lassen. Es folgte wieder mal das Schiwasser, eine salzige Suppe und viel Bier.. Das hatte ich mir verdient, definitiv!
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Tag 4: Wiesbadener Hütte - Jamtal Hütte (2165m) 5,5 Std., 1000 HM hoch, 1100 HM runter Teil 1: So wie der Tag gestern geendet hat beginnt er heute, Sonne satt und das bei einem Panorama, wie es schöner nicht sein könnte. Am heutigen Tag gehen meine Wanderkumpels über die Bielerhöhe zurück ins Tal und ich hänge einen weiteren Tag dran, denn ich möchte noch zur Jamtal hütte. Aber erstmal ist auf der Wiesbadener Hütte der Teufel los. Die hat 200 Betten zur Verfügung und am Abend sind davon schlappe 150 belegt. 30 Leutchen von der Bergwacht, die trainieren, mehrere Gruppen vom Alpenverein, Klettersteiggeher mit Helm und Seilen und natürlich Steigeisen für die Gletscher, dann Leute die Kurse zum Gletschergehen und Klettern anbieten etc.. Im Hüttenbuch kann man schön sehen wo die alle hinwollen... alleine drei Seilschaften hoch zum Piz Buin (3300m) an diesem Morgen, wenn die alle da oben sind können die da ne Party feiern. Auffällig finde ich, daß alle in Plastik gekleidet sind und bis unter die Zähne ausgerüstet. Auf Bild 1 (leider sehr unscharf, da weit weg und früh morgens noch im Schatten) sieht man zwei Trupps losziehen. In der darauffolgenden Stunde hat Gruppe um Gruppe die Hütte verlassen. Ich lasse es gemütlich angehen, bin ja schließlich im Urlaub . Nach dem Frühstück gehen wir zusammen los, hoch oben am Radsattel (Bild 10, 11, 12, die Mulde unterhalb vom Gipfel rechts im Bild ist der Sattel)werden sich dann unsere Wege trennen und ich gehe alleine Richtung Jamtal. Der Weg ist herrlich, wir haben einen gigantischen Blick auf den Piz Buin (Bild 14, mit herrlich kleinen Wölkchen) und die gesamte Reihe der Dreitausender während wir in Kehren zum Radsattel aufsteigen. Mein liebes Hundchen benimmt sich heute völlig daneben, meint ein entferntes Murmeltier jagen zu müssen, saust los... und ich sehe mich schon ohne sie zurückkommen. Ich werde sie in kleine Teile zerlegen und andere schöne Gedanken durchziehen mein Gehirn, aber dann freu ich mich natürlich, daß ich mal wieder mit einem blauen Auge davon komme. Sie kommt heile zurück, und ab da ist dann erstmal Schelte und Leine angesagt.
Vom Radsattel aus geht mein Weg östlich und wendet sich nach einer Strecke über grüne Wiesen wieder dem Berg zu. (Bild 4). Oben, wo die Einbuchtung zu sehen ist, da muß ich durch, das ist die Getschnerscharte, also der Übergang ins nächste Tal. Der Weg ist geröllig, es ist heiß und ich merke, daß ich mehr Pausen machen muß als sonst. Hier ist kein Gletscher der abtaut und somit auch kein Wasser für den Hund. Ne Schiwasser- oder Bierquelle da oben, das wärs jetzt, da könnt mans aushalten. Zwischendrin haben wir noch die Möglichkeit zur Bielerhöhe abzusteigen, die lockt in der Ferne (Bild 6, Silvrettastausee unten rechts, von einem Plateau aus)... aber wer will da denn schon hin, wenn man es fast geschafft hat?? Anstrengend sind die großen Schritte, die ich machen muß, von Fels zu Fels und teilweise ist der Weg wieder schwierig zu sehen. Schweißgebadet und pustend erklimmen wir dann tatsächlich die Scharte und damit den höchsten Punkt der diesjährigen Wanderung .
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Teil 2 und Ende: Oben auf der Getschnerscharte war dann erstmal Pause angesagt und den sagenhaften Blick genießen. Es ist unglaublich wenn man plötzlich da oben steht, dann ist alle Anstrengung vergessen, man holt sein Wasser raus und schaut in die Runde. Einmal Blick zurück zum Silvrettasee (Bild 8) aber dann auch gleich der Blick nach vorne zur Jamtalhütte. Gottlob bin ich früh dran und kann mir jetzt für das schwierigste Stück Weg richtig Zeit lassen. Auf dem Weg hoch habe ich schon ein paar Leutchen befragt wie steil es denn wohl sei zur Jamtal abzusteigen und die lapidare Antwort war immer: jau, da kommen wir gerade her (also umgekehrte Richtung)ziemlich knackig, keine Seilsicherung, aber unbedingt lohnend. OK, also dann los, dachte ich mir. Im Bild sieht man die Hütte unten liegen,(Bild 6+9) mich trennen schlappe 700 HM abwärts und 100 wieder rauf, also alles nicht so schlimm, dachte ich mir so. Nun, da ich kein Klettersteiggeher bin und das auch wegen des Hundes nicht mache und die Strecke auch nicht als solche aufgeführt war, dachte ich mir es ist alles gut. Links war die Markierung in rot und ab da gab es nur noch eine Alternative, steil bergab. Wäre ja auch nicht so schlimm gewesen, aber die Beschaffenheit des Pfades war hier der Knackpunkt: lose Erde gemischt mit Geröll auf glatten Felsen, dazu knackig steil, der Pfad gerade mal zwei Füße breit und immer über kleine Felsen und Stufen abwärts steigen, also immer schön hinschauen wo man seinen Fuß hinsetzt. Links von mir eine Felswand und rechts ging die Kante direkt bergab. Da war keine Zeit für Fotos, leider, ich habe zugesehen mich und den Hund da heile runterzubekommen. Ging auch alles gut und das nächste Foto zeigt die Hütte deutlich näher.(Bild 11) (ich konnte das Essen und die Getränke förmlich schon riechen. Eine Dusche wäre auch von Vorteil, ich war ein wenig iltisähnlich an dem Tag) Auf den letzten Metern ging es dann fast alles wie von selber, die paar Höhenmeter aufwärts waren easy im Vergleich und die Hütte war schon um die Ecke (die letzten beiden Bilder).
Am nächsten Tag ging es dann runter Richtung Galtür (da wo vor ein paar Jahren das Unglück war) und dann mit dem Bus zum Silvrettastausee,(Bild 5) wo mich dann endgültig die Zivilisation wieder hatte.
Diese Tour war mit Abstand die Schönste die ich gelaufen bin, körperlich und geistig anstrengend und eine Herausforderung, aber sowas von aufbauend und den Kopf freimachend, daß ich sie unbedingt noch einmal gehen möchte. Schöne Hütten, sagenhafte Ausblicke und fast immer einen Weitblick, den ich so liebe.
Die Silvretta ist immer eine Tour wert und wunderschön!! Also, wer mal Lust hat...
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Danke, Claudi, für diesen schönen, lebendigen Bericht, der richtig Berglust macht! Und Deine wunderschönen Bilder unterstreichen das Erlebte! Die Silvretta sieht Dich bestimmt wieder!
Liebe Claudia, Danke für diesen tollen Bericht der Bergtour und die schönen Bilder. Herzlichen Glückwunsch und Berg Heil zu der Leistung.
Du warst sicher froh dass das Wetter die letzten Tage doch noch besser wurde und gehalten hat. Bei dem Abstieg den Du beschrieben hast, hätte es bei Regen durchaus problematisch werden können. Aber Du hattest das Glück der tüchtigen. Für die ersten drei Tage beneide ich Dich nicht, da ist das gehen schon schwierig, und dann durchzuhalten verlangt schon Selbstdisziplin. Respekt!
Zitat Die Silvretta ist immer eine Tour wert und wunderschön!! Also, wer mal Lust hat...
Ich bin, wenn´s wieder geht, gerne mal dabei. So wie Du die Tour beschrieben hast, ist das auch vom Schwierigkeitsgrad her das, was wir auch immer machen. Vielleicht geht ja im nächsten Jahr mal was.
LG Bernd
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. M. Twain
Danke an alle für die netten Kommentare!! Die Silvretta sieht mich 100prozentig wieder, ich könnt gerade wieder losfahren, bzw dann loslaufen.... seufz
@ Toni ich denk da warst du noch nicht?? Ist wirklich toll da oben!! Wenn man allerdings vom Berg kommt dann trifft einen am Silvrettastausee der Schlag, besonders bei schönem Wetter am Sonntag.
@ Bernd Ja, das Wetter war ok so, wenn alle Tage so schön wie die letzten gewesen wären, dann hätten die Bilder zwar mehr Farbe , zum Laufen war das kühlere Wetter fast besser. Nässe ist allerdings immer schlecht.
Zitat von berkuLiebe Claudia, Danke für diesen tollen Bericht der Bergtour und die schönen Bilder. Herzlichen Glückwunsch und Berg Heil zu der Leistung.
[quote="berku"]Ich bin, wenn´s wieder geht, gerne mal dabei. So wie Du die Tour beschrieben hast, ist das auch vom Schwierigkeitsgrad her das, was wir auch immer machen. Vielleicht geht ja im nächsten Jahr mal was. LG Bernd
Ja, vielleicht geht mal was, warum nicht? WAs machrt eigentlich dein Fuß??? Besserung in Sicht? Ich hoffe doch Die Tour ist übrigens in dem Buch drin, daß ich dir mal empfohlen habe. Die Jamtalhütte habe ich drangehängt, die Silvrettahütte hätte man auch noch mitnehmen können (Schweizer Seite), die hatte diesen September allerdings schon zu wegen Umbau. Die liegt wunderschön, ist sehr klein und dadurch schon sehr attraktiv.
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Die Silvretta Hochalpenstrasse bin ich schon mehrmals gefahren. Die ganz großen Berge in der Schweiz kenne ich noch nicht. Österreich, Südtirol und die Dolomiten und natürlich die Deutschen Pässe bin ich fast alle schon gefahren. Der schlimmste Pass war der Gavia, den würde meine Frau nie wieder mit mir fahren.
In der Schweiz kenne ich nur die Berge rund um Brissago am Lago Maggiore.
Zitat von cabrioSüdtirol und die Dolomiten und natürlich die Deutschen Pässe bin ich fast alle schon gefahren.
Wow, du bist ja schon echt gut rumgekommen, die Dolomiten sollen ja soooo toll sein , die stehen ziemlich weit oben auf meiner Liste. Dieses helle Gestein und dann stehen die Berge wie Säulen steil vor einem... ..seufz! Aber zum einen ist mir das bisher immer zu weit gewesen von hier oben aus und zum anderen habe ich ein wenig Sorge wegen des Hundes, weil da ja kein Wasser ist und ich für uns beide mehrere Liter brauche. Da kommen gleich ein paar Kilos zusammen. Das wäre ne Tour ohne Hund, aber ohne mein Dustymädchen losziehen??? Daran habe ich bisher noch gar nicht gedacht. Sie ist jetzt drei und in weiteren drei bis 4 Jahren würde ich ihr so eine Tour wahrscheinlich nicht mehr zumuten, je nachdem wie sie dann so drauf ist. Als großer Hund wird sie nicht viel älter als 10.
Wo ist denn der Gavia Pass (hab gerade keinen Plan ) und was war da denn so schlimm dran? Biste gefahren wie ein Henker?? Senkrecht den Berg runter, stimmt`s?
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na da hast Dich ja in meiner Heimat rumgetrieben. Bin zwar am Bodensee gebürtig, aber war natürlich in der Kindheit und Jugend auch viel in Vorarlbergs Bergen unterwegs. Kenn das alles. War auch 1982 am Piz Buin.
Also als den wildesten Pass hab ich den Splügen erlebt; war kurz vor 1980 ca. Wir wollten damals durch den San Bernardino Tunnel nach Süden. Der war aber wegen einer großen Mure auf Tessiner Seite gesperrt und so nahmen wir die Alternativeroute über den Splügen. Heute ist der teilweise wohl besser ausgebaut. Aber die einspurigen dunklen Tunnels und dann die senkrecht in den Fels gebaute Straße mit Serpentinen übereinander war schon sehr beeindruckend.
Grüße
Markus
_____________ Grüße aus Tirol - dem der Alpen - "Robinson-Ferien" Fan
Zitat von Rosenfan Wo ist denn der Gavia Pass (hab gerade keinen Plan ) und was war da denn so schlimm dran? Biste gefahren wie ein Henker?? Senkrecht den Berg runter, stimmt`s?
Der Gavia ist in Italien und nach dem Gavia kommt das Stilfserjoch.
Wir wollten eigentlich eine Dolomitentour über das Pordoi, Sella Falzarego und Gröbnerjoch fahren. Dort war aber an einem Sonntag wegen einem Radrennen gesperrt. Deshalb haben wir uns für den Gavia und anschließend das Stilfserjoch entschieden.
Am Anfang war der Gavia noch normal, dann aber nach ein paar Kilometern wurde er so gut wie einspurig. Es waren jede Menge Motorradfahrer unterwegs und man mußte immer rangieren um weiter zu kommen. Zunächst hatten wir die Felsen auf der Beifahrerseite. Dann kam eine schöne Kurve und auf der Beifahrerseite war der Abgrund. Beim Gavia fährt man auf 2500 Meter hoch und meine Frau sah in den Abgrund und bekam große Angst. Normal sind das immer so Bergwiesen und es geht gar nicht so weit runter. Nicht so am Gavia. Dort geht es 2000 Meter runter und man kann das Tal sehen. Es kamen immer Autos entgegen und ich mußte ganz rechts rangieren. Einmal schrie sie "halt, du bist mit den Reifen ganz außen".
Ich wollte das ganze ein wenig auflockern und meinte zu ihr "gut das wir so breite Reifen haben". Das kam nicht so gut, sie war im Gesicht total rot und hatte wirklich richtig große Angst. Als Fahrer sieht man das eh anders, aber ich konnte sie schon verstehen. Wenn ich heute vom Gavia spreche kommt immer ein "nie wieder", und das, obwohl wir schon so viele große Pässe gefahren sind.
Zitat von MarkusKna da hast Dich ja in meiner Heimat rumgetrieben. Bin zwar am Bodensee gebürtig, aber war natürlich in der Kindheit und Jugend auch viel in Vorarlbergs Bergen unterwegs. Kenn das alles. War auch 1982 am Piz Buin.
HAst du es gut das deine Heimat zu nennen... aber der Rasen der Nachbarn ist immer grüner als der eigene, gell? Wenn mans vor der Nase hat weiß man es oft nicht zu schätzen. Ich fands toll dort, unglaublich und genau meine Kragenweite und eigentlich möchte ich nächstes Jahr das gleiche Ding noch mal laufen, plus die Silvrettahütte in der Schweiz.. (Planung läuft schon! )
Zitat Ich wollte das ganze ein wenig auflockern und meinte zu ihr "gut das wir so breite Reifen haben". Das kam nicht so gut, sie war im Gesicht total rot und hatte wirklich richtig große Angst. Als Fahrer sieht man das eh anders, aber ich konnte sie schon verstehen. Wenn ich heute vom Gavia spreche kommt immer ein "nie wieder", und das, obwohl wir schon so viele große Pässe gefahren sind.
Kann ich irgendwie verstehen, besonders wenn man nicht selber fährt ist das nicht so lustig. Ich kann es gar nicht haben wenn ich keine Kontrolle habe, so daß ich lieber selber fahre... (das läßt tief blicken ) und dann bei solch einer Strecke... Aber du hast euch beide heile runtergebracht und das ist doch das was zählt. Sie sitzt noch immer bei dir im Auto, gelle? Nur der Pass muß es nicht mehr sein...
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ach es gibt so viele schöne Touren in den Alpen; Viel zu selten macht man aber wirklich in der Heimat was. Wir waren jetzt heuer das dritte Mal in der Schweiz unterwegs (zwar nicht so hoch in den Bergen, sondern am Jakobsweg, aber trotzdem auch wunderschön).
Grüße
Markus
_____________ Grüße aus Tirol - dem der Alpen - "Robinson-Ferien" Fan
Hallo Markus, bin auch vom Bodensee, wo ward Ihr denn aufm Jakobsweg unterwegs in der Schweiz? Konstanz-Märstetten (sind wir gelaufen) o vielleicht Einsiedeln??
nein wir sind schon ein wenig weiter..... sind aktuell heuer bis Romont gekommen. Da wir aber aus Tirol unterwegs sind, sind wir davor über den Apenzeller Weg bis Einsiedeln gekommen.
PS: ich kann Dir ein ganz nettes Buch empfehlen: Neuland unter den Sandalen Ein Benediktiner auf dem Jakobsweg
Christoph Müller Was ein Ordensmann auf dem Jakobsweg erlebt: Zum "Ora et Labora" gesellt sich bei Benediktinerpater Christoph das Pilgern hinzu. Zunächst per Fahrrad, später auf Schusters Rappen, erlebt er Freud- und Leidvolles bis Santiago. Gute Beobachtungsgabe, Sinn für Situationskomik und die benediktinische Spiritualität, die immer wieder durchscheint, machen diesen Pilgerbericht zu einem niveauvollen Leseerlebnis
Ich hab bisher kein Buch eines Jakobspilgers gelesen (nur Bücher über den Jakobsweg an sich), aber nachdem ich aus diesem Buch heuer eine Leseprobe gehört hatte, musste ich es unbedingt kaufen.
Grüße
Markus
_____________ Grüße aus Tirol - dem der Alpen - "Robinson-Ferien" Fan
Zitat von SockenmannNa das ist doch ein schöner Reisebericht. Man bekommt ja richtig Lust zum Wandern
vielen Dank auch und auf geht`s!! Das tut gut und man bekommt tolle Sachen zu sehen... aber die siehst du auch ohne wandern stimmt`s?
Zitat Verstehe nur nich so ganz, wozu du die neue Foto-Tasche gebraucht hast Diese Bildchen hätten auch in die Westentasche gepasst
ha, da habe ich von dir nur drauf gewartet . Klar hast dus gemerkt! Die neue Fototasche hat mir schon super Dienste geleistet, hier daheim auf meinen Erkundungstouren, und ich werde sie auch sehr viel benutzen, aber in der Silvretta hatte ich die Nikon nicht dabei. Fünf Minuten vor Abfahrt habe ich noch ganz schnell die Ixus aus der Schublade gezerrt, das Ladegerät und die Akkus in den Rucksack geschmissen und dann gings los. Und weißt du was ? Ich bin ja sooo froh darüber! Klar hätte die Nikon mir bessere Dienste geleistet, klar hätte ich besser zoomen können, hätte einen Polfilter für die Sonnenbilder gehabt etc etc. Aber letztlich hatte ich jetzt für mich das perfekte Rucksackgewicht. Hätte nicht mehr sein sollen und dafür lieber einen Liter Wasser mehr...
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