In Kame und anschließend in Fushe-Kruja ist richtig viel auf den Straßen los. Den Berg zum Museum nach Kruje lasse ich mich mit dem Sammeltaxi hochbringen. Hier wären 500 Höhenmeter auf 9 Kilometer zu überbrücken. Das will ich mir nicht antun, zumal ich anschließend noch nach Durres zum Meer möchte. In Kruje angekommen schaue ich mir das Skanderbeg – Museum an. Tolle Anlage in atemberaubender Gegend. Vor dem Museum ist der angeblich einzige touristische Basar in Albanien. Das Rad stelle ich im Innenhof der Museumsanlage ab.
Ich schlage nun den Weg nach Durres zur Küste ein. Durres ist die zweitgrößte Stadt Albaniens und das Touristenurlaubszentrum. Ich muss über die Schnellstraße nach Durres, dass macht nicht richtig Spaß, da nur ein schmaler Randstreifen vorhanden ist und der ganze Schwerlastverkehr in Richtung Küste fährt. In Durres bekomme ich beim ersten Hotel ( Empfehlung aus dem Reiseführer ) eine Absage. Angeblich voll, sieht aber nicht so aus !. Also weiter direkt zur Strandpromenade. Hier habe ich mehr Glück. Zimmer mit direktem Meerblick. Nicht schlecht. Hier ist auch schon ganz schön was los. Überwiegend Hochhäuser, nicht wirklich schön und immer noch zwischendurch kommunistische Denkmäler !
13. Tag - Montag, 12.05.2014 Durres – Lezhe - Shengjin 84,1 km - 19,9 km / h - 151 Höhenmeter 4,14 Std.– 58 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Ich muss heute dem Weg nach Fushe-Kruje wieder zurück. Also wieder über die Schnellstraße mit dem schmalen Randstreifen. Nach 1,45 Stunden habe ich wieder Fushe-Kruje erreicht. Ich will die Nebenstrecke nehmen, hier muss ich aber nach einem Kilometer wieder umkehren, die Straße wird gerade saniert und ist nur eine Schotterpiste die extrem staubt. Außerdem sehe ich hier erst mal, was Schlaglöcher sind ! Wir jammern in Deutschland ja schon bei jedem kleinen Schlagloch ! Dann fahrt mal nach Albanien !
Auf die Schotterpiste habe ich keine Lust, also geht es jetzt über eine Schnellstraße, jetzt aber mit extrem breiten Randstreifen. Hier habe ich Rückenwind und radle mit 30 km/h in Richtung Lehze. In Lehze schaue ich mir das Grabmahl vom Nationalhelden der Albanier, das Shkanderbeg – Grabmal an. Hier werde ich das erste mal von bettelnden Zigeunerkindern belästigt, die aber vom Wachpersonal weggeschickt werden. Das Grabmahl wird extra für mich geöffnet, andere Touristen sind nicht da.
Da Lehze nicht allzuviel zu bieten hat, entschließe ich mich, zwecks Übernachtung wieder die Küste aufzusuchen. Dahin sind es nur ein paar Kilometer und so mache ich mich auf den Weg nach Shengjin. Ich radle nicht in China, der Ort heißt wirklich so. Auf dem Weg dorthin merke ich wieder, dass der Hinterreifen wieder schwammig wird und Luft verliert. Das darf doch nicht wahr sein, der dritte Plattfuß. Mit der letzten Luft im Reifen erreiche ich Shengjin. Dort checke ich im Hotel President ein. Die ganze Küste ist von Plattenbauten zubetoniert. Schöne Urlaubsorte sehen anders aus.
Ich bekomme ein Zimmer in der 4. Etage mit Meerblick. Das Rad darf ich auf dem Balkon lagern. Jetzt erst wieder einmal den Schlauch flicken. Das passiert auf dem Balkon in der 4.Etage. Wieder ein kleines Metallteil im Mantel. Diesmal aber ein anderes. Es ist nicht die gleiche Stelle, also neu reingefahren. Man, was geht mir das auf die Nerven. Bei den letzten Touren hatte ich nicht so viele Pannen.
Zum Abendessen geht es in eine nahe gelegene Pizzeria. Im Hotel trifft dann noch eine Schulabschlussklasse ein, die machen Party bis in die Nacht. Natürlich auch in den Zimmern neben mir. Warum sollte es hier anders sein als bei uns ? Ich schlafe aber trotz des Lärms ein.
14. Tag - Dienstag, 13.05.2014 Shengjin - Skhodra 69,4 km – 18,4 km / h - 119 Höhenmeter 3,46 Std.– 34 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Nach einem ziemlich lieblosen Frühstück seitens des Hotels, die Jugendlichen hatten im Frühstücksraum ein gewaltiges Chaos hinterlassen und waren gerade abgereist, breche ich gegen 09.00 Uhr auf. Ich radle gemütlich auf der Hauptstraße entlang und treffe nach 20 Kilometern 3 andere Radfahrer, wobei einer auch gerade einen Platten repariert. Wir kommen ins Gespräch und ich erfahre, das es sich um einen Niederländer, gestartet in Sarajevo und zwei Spanier handelt. Man hat sich unterwegs getroffen und beschlossen, ein Stück gemeinsam zu fahren. Sie wollen nach China. Komisch, alle wollen nach China. Das Kartenmaterial das sie allerdings dabei haben, ist eine Katastrophe. Podgorica heißt noch Titograd und auf der Karte ist fast ganz Europa drauf. Netter kleiner Maßstab, nur die ganz großen Städte sind eingezeichnet. Manche Leute kommen auch mit weniger aus. Für Tipps weiter in den Süden sind sehr aber sehr dankbar. Nachdem der Platten repariert war, verabschieden wir uns in verschiedene Richtungen. Ich mache mich auf den Weg nach Shkodra. Ich habe beschlossen, 2 Tage in Shkodra zu bleiben und dann nach Podgorica zu fahren. Das Wetter hat sich verschlechtert. Ich hatte zunächst vor, auf Grund der Flugverschiebung um 2 Tage nach hinten noch in die Berge nach Teth zu fahren. Da der Wetterbericht für die nächsten Tage aber regen angesagt hat, entschließe ich mich gegen Teth. Ich müsste über den Thora - Pass in 1660 Metern Höhe radeln, da wir aber auf Meereshöhe morgens nur 8 Grad haben, ist mir das Risiko zu groß, dort oben einzuschneien. Das ist mir einmal in Montenegro passiert, ein zweites Mal habe ich darauf keine Lust, zumal die Gefahr zu groß ist, dass ich dann das Flugzeug verpasse. Also checke ich im Hotel Tradita ein. Hier war ich vor zwei Jahren schon mal. Die Zimmer werden gerade hergerichtet.
Ich setzte mich dann anschließend ohne Gepäck aufs Rad und fahre zum Shkodrasee nach Shiroke und Zogai. Vom Fischessen nehme ich Abstand, da am Himmel wieder schwarze Wolken aufziehen.
Also schnell zurück in die City, auf in die Fußgängerzone. Es fängt natürlich auch zu regnen an. Jetzt erst mal mit dem Rad unter einen Sonnenschirm. Der Regen hält so 30 Minuten an, dann wird es trockener und ich fahre zum Hotel zurück. Gerade dort angekommen schüttet es schon wieder. Zum Abendessen geht es wieder in die Villa Bektashi. In einer Regenpause habe ich Glück, dass ich nach dem Abendessen trocken zum Hotel zurück komme.
15. Tag - Mittwoch, 14.05.2014 Shkodra 0 km
Heute vor 2 Wochen ging es los ! Man, wie die Zeit vergeht. Von Langeweile keine Spur. Ich habe mich an das alleine Radeln gewöhnt, ein guter Begleiter am Abend ist mein E-Book. Ich werde gegen 04:00 Uhr wach, ein schweres Gewitter tobt und es regnet in strömen. Das sind bestimmt die Ausläufer des Balkantiefs, das weite Teile von BIH und Serbien überschwemmt hat. Ich drehe mich noch einmal um und werde um 08.30 Uhr wach. Nach dem Frühstück mache ich mich auf, die Teile von Shkodra zu erkunden, die ich bislang noch nicht gesehen habe. Es regnet immer mal wieder zwischendurch, größtenteils ist es aber trocken, aber empfindlich kühl. Die Entscheidung nicht nach Teth zu radeln war somit richtig. In der Stadt suche ich zwischenzeitlich das Kolpinghaus auf, da es sintflutartig regnet. Die Wasserlöcher auf den Straßen sind voll. Bei einem Espresso und E-Book – Lesen warte ich den Regen ab. Am Abend schaue ich noch das Endspiel der UEFA – Champions – League - Finale. Sevillia siegt im Elfmeterschießen.
16. Tag - Donnerstag, 15.05.2014 Shkodra - Podgorica 66,5 km - 17,5 km / h - 168 Höhenmeter 3,48 Std.– 238 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Ich packe zusammen und verlasse Albanien in Richtung Montenegro / Podgorica. Da ich jetzt einen Tag vorher in Podgorica ankomme, ist in meinem Hotel kein Zimmer frei. Ich buche über Booking ein anderes. Gegen 13.00 Uhr soll es wieder anfangen stark zu regnen. Ich will zumindest versuchen, um diese Zeit in Podgorica zu sein. Ich merke, dass bei mir auf Grund des bescheidenen Wetters und dem sich abzeichnenden Ende der Tour so langsam die Luft raus ist. Unterwegs treffe ich noch einen Radreisenden aus Dortmund. Das wir beide aus der gleichen Stadt kommen, stellen wir erst bei der Verabschiedung fest. Er ist für ein Jahr nach dem Studium ausgestiegen und will mal schauen wie weit er kommt.
Gegen 13.30 Uhr treffe ich dann im Hotel „ Crnogorska „ in Podgorica ein. Etwas außerhalb, aber tolles kleines Hotel mit einem angeschlossenen Restaurant. Nachdem der Regen dann wieder aufgehört hat, mache ich mich zu einem ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt auf. Tolle Kathedrale, aber auch noch viele verfallene Kommunismusbauten. Für eine Hauptstadt bietet Podgorica nicht allzu viel.
17. Tag - Freitag, 16.05.2014 Podgorica 36,7 km - 16,8 km / h - 135 Höhenmeter 2,10 Std.– 127 M.ü.d.M. höchster Tagespunkt
Nach dem Frühstück verlegt ich in mein Anfangs / Endhotel, Hotel „ M „ Es hat wieder leicht angefangen zu regnen, ich komme aber noch einigermaßen trocken dort an. Ich muss einmal quer durch die Stadt. Das Zimmer ist noch nicht frei, also warte ich eine Stunde im Aufenthaltsraum bei einem Espresso. Man ist aber sehr bemüht und ich bekomme dann doch sehr schnell mein Zimmer. Da ich jetzt noch einen Tag länger Zeit habe, will ich mir die Gegend um Podgorica noch ein wenig anschauen. Also ohne großes Gepäck, nur mit eine Lenkertasche geht’s los. Es ist trocken. Zunächst fahre ich zum Fernsehturm, der liegt ganz in der Nähe meines Hotels, hier hat man einen tollen Überblick über die Stadt.
In unserem Kroatien-Forum finden Sie umfassende Informationen über Urlaub und Ferien in Kroatien sowie passende Ferienwohnungen, Hotels, Apartments und Ferienhäuser für den Kroatienurlaub.