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veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

25.05.2018 21:19
#101 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo !

... muß zum GLAS noch was nachtragen :

GLAS hat keinen Schmelz- PUNKT ... sondern einen BEREICH in dem der Übergang von
FEST - TEIGIG - FLÜSSIG stattfindet.

das ist der TRANSFORMATIONSBEREICH

würde man REINEN Quarzsand schmelzen wollen, würde man über 2000 °C benötigen.
da das eingesetzte GEMENGE aber auch Flussmittel enthält, genügen für die meisten
Sorten so um die 1400 °C zum SCHMELZEN.

die Schmelze muss noch etwas "rasten" - das LEUTERN - eventuell bei jetzt verringerter Temperatur.
(hängt vom Verfahren ab)

weiterverarbeitet wird meist nahe der teigigen Phase bei Temperaturen zwischen 600 und 800 °C

und der Kobold muss schon wieder Fotos anhängen
.

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veli-rat Offline

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Beiträge: 5.596

26.05.2018 11:39
#102 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo die Runde !

... jetzt haben wir schon sooo viel über die BRONZE - Zeit geschrieben !
aber bitte WAS ist eigentlich BRONZE ?

es ist eine Legierung aus KUPFER und ZINN

KUPFER Cu, ist seit etwa 5000 vChr. auf dem Balkan, im vorderen Orient, Zypern, im Iran und in der Türkei bekannt.
Kupfer hat einen Schmelzpunkt von ca. 1084 °C. Vorkommen: gediegen ähnlich Gold, Kupferkies CuFeS2, Kupferglanz Cu2S.

ZINN Sn, wird aus "Zinnstein" SnO2, oder aus Zinnkies gewonnen. Vorkommen in Spanien und England.
wurde von den Phöniziern "importiert" und gehandelt. Schmelzpunkt 505 °C

die "KUPFER- Zeit" war etwas VOR der BRONZE- Zeit.
und die erforderliche Schmelz- Temperatur war nur SEHR schwierig zu erreichen. außerdem müssen beim Schmelzen
EINIGE Voraussetzungen erfüllt werden (Reinheit, Oxydations- Schutz ... eben ein Procedere),
sooo dass diese Technologie in dieser Zeit nicht wirklich als "beherrscht" angesehen werden kann.

HEUTE : gilt Kupfer immer noch als "schwieriges" Metall.(auch wenn Wikipedia anderer Meinung ist)
Metallurgische Kenntnisse sind nicht so leicht zugänglich - und nicht immer "logisch".
Ein Beispiel : kurz bevor (aus "modernen" Öfen) das Metall entnommen wird, "rührt" der Ofenmeister
mit einem ungeschälten Fichtenstamm "gewußt wie" um ! KEINE AHNUNG - warum und wieso - falls dieses Procedere
einmal von einem "unwissenden" Vertreter gemacht wird - entsteht meist AUSSCHUSS

als später ZINN auftauchte - und mit diesem Kupfer "vermischt" (legiert) wurde, waren auf einmal zum Schmelzen
nur noch Temperaturen BIS zu diesen kritischen, mit weniger Problemen erreichbaren, 1000 °C notwendig.

für Waffen hat sich eine Legierung mit etwa 10% Zinn bewährt, welche einen Schmelzpunkt um 1000 °C braucht.
für Figuren und später Glocken, war etwa 20% Zinn notwendig und hatte einen NOCH niederen Schmelzpunkt von ca. 900 °C

was soll diese Erbsenzählerei um 100 ° mehr oder weniger ?
die Menschen hatten damals eben NICHT die erforderlichen Öfen, und hatten auch noch keine Thermometer !
... aber die ÖFEN sind auch eine ANDERE GESCHICHTE

in jeden Fall hatte die Beimengung von ZINN zum KUPFER zwei WESENTLICHE VORTEILE:
die Schmelze war etwas leichter ERREICHBAR, und
das GEFÜGE war HÄRTER als jenes aus unlegiertem Kupfer.

UND das heißt : ein BRONZE- Schwert ist dem KUPFER- Schwert ÜBERLEGEN !

... hat sich eigentlich bis Heute NICHTS geändert
und anbei Dinge aus dieser Bronze.
.

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veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

28.05.2018 11:03
#103 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo - die historische Runde !

wenn wir das Spiel : "OBER sticht UNTER !" - was es ja letztlich ist
weiterspielen, haben wir:

BRONZE Schwert schlägt KUPFER Schwert
EISEN Schwert schlägt BRONZE Schwert

würden wir zu EISEN und STAHL kommen.
DA wird es aber ETWAS "vielschichtig" weil:

von den damals verwendeten RENNÖFEN, nicht EIN EINZIGER erhalten ist, und wir mühsam die Scherben
davon zusammensetzen müssen. der Rennofen war nämlich eine "EINMAL- HÜLLE"
im Gegensatz zum heutigen Hochofen, der kontinuierlichen Betrieb - seine OFENREISE - hat.

auch bei dem "was herauskommt" sind Unterschiede: der heutige Hochofen erzeugt ROHEISEN mit bis zu 6% KOHLENSTOFF
und dieses wird im angeschlossenen STAHL- WERK "gefrischt" - und zu Blechen und Walzprofilen verarbeitet.

vom historische RENNOFEN bekommen wir : eine SCHMIEDBARE LUPPE (bis 0,6% Kohlenstoff) UND den "Rest der Schmelze" als
flüssiges Roheisen (bis 6% C) mit der alten Bezeichnung GARGLACH. (minderwertig)
um zu dieser LUPPE zu kommen, musste der Ofenmantel ABGERISSEN werden. --- DAHER nicht EIN ERHALTENER OFEN
: JETZT müssen wir nicht nur eine Temperatur - NEIN - auch den KOHLENSTOFF- Gehalt (in Prozent - %) BEACHTEN

der RENNOFEN ist ein Schachtofen aus Lehm, Sand und Steinen.
wird nach JEDER SCHMELZE NEU aufgemauert und "warmgeheizt".
im Ofen wird das Erz zu EISEN reduziert. --- Fe2O3 + 3CO ergibt 2Fe + 3CO2
schon WIEDER eine CO2 - Schleuder

REINES Fe würde zum Schmelzen 1570 °C brauchen.
der RENNOFEN erreicht etwa 1100 °C im Bereich der Luftdüsen.
das reicht aber aus - WEIL das Erz im Ofen nicht nur ERHITZT - sondern auch AUFGEKOHLT wird
und damit SINKT die erforderliche Schmelztemperatur.
das so entstandene ROHEISEN mit bis zu 6 Prozent Kohlenstoff wird daher schon bei 700 bis 800 °C FLÜSSIG.

bevor wir aber zum "Kern" der Sache - der LUPPE oder dem MASS kommen - muss ich Euch FRAGEN :

SOLL ich mich "zu des Pudels Kern" durcharbeiten ???

möchte nicht wissen wie viele Lehrbuben genau diese Frage gestellt haben,
und der Meister hat Sie bei den Ohren genommen und geschimpft : "mach weiter - oder sollen wir
das Eisen KALT schmieden ?! - das Denken überlasse lieber den Pferden - die haben die GRÖSSEREN KÖPFE !"

edit: ..RENN.. kommt von zer-RINNEN - hat mit rennen nichts am Hut

AlexandraB. Offline

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Beiträge: 125

29.05.2018 07:03
#104 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hier, aber ist wohl nicht aus 1,4021...

veli-rat Offline

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Beiträge: 5.596

29.05.2018 09:24
#105 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo AlexandraB !

HERZLICHEN DANK für Deinen Pudel
werden den Armen aber nicht quälen müssen

hab eigentlich noch nichts über die ZEIT geschrieben, wie wir uns das vorstellen sollen.

um 1500 vChr. haben die HETITER schon eiserne Waffen gehabt - und waren damit OBER
um 1000 vChr. ist das WISSEN um Eisen und Stahl in den Alpenraum gelangt
im 2. JHvChr. begann in Mitterberg / Kärnten der Abbau und die Verhüttung.
im 1. JHvChr. waren sie auch in Pinkafeld so weit - und betrieben am Höhepunkt der Verhüttung etwa 250 Öfen
um 15 vChr. haben sich die Römer das norischen Eisen damit gesichert - dass NORICUM eine RÖMISCHE Provinz wurde.
den steirischen ERZBERG habe ich nicht vergessen - er wird aber erst um 1250 nach Chr. in Urkunden genannt.

gehandelt wurde die Ware aus Hüttenberg über MAGDALENBERG - wo die Römer am Fuß des Berges den Ort VIRUNUM bauten
und jene Ware aus Pinkafeld über EISENSTADT. wobei zwischen Verhüttung und Verarbeitung die Grenze nicht zu eng
gezogen werden darf.

die LUPPE enthält ja noch Schlacken- Einschlüsse und hat eher eine schwammige Struktur.
das wird am Besten gleich nach dem Bergen am Ambos in handliche Stücke geteilt (geschrotet)
und diese noch warm - AUSGESCHMIEDET. genannt LUPPEN AUSHEIZEN.

dabei wurde das Eisen mit dem Hammer gestreckt, gefaltet, wieder gestreckt und gefaltet -
bis mit dem Hämmern die Schlacke herausgeQUETSCHT war. - die haben eben noch einen "Ärmel" gehabt !
in der "Eisenwurzen" entstanden entlang der Flüsse sogenannte GEWERKE wo die Wasserkraft zum Betreiben von
HÄMMERN genützt wurde.

in Steyr war das Zentrum der Messererzeugung. auch Nagelschmiede, Sensenmacher und Kunstschmiede hatten Ihre Zentren.
UND die HOLZKOHLE ! braucht es doch Massen davon für die Verhüttung und zum Ausschmieden !
wurden dafür Waldbahnen, Triftstrecken und Floßzüge gebaut.

später lernte man auch das "Provianteisen" durch "FRISCHEN" oder "Zerrennen" SCHMIEDBAR zu machen und besser zu nutzen.

Quelle dafür: Reinhard Fahrengruber, ERLEBNISS EISENSRASSE, ein kulturhistorischer Reiseführer, Verl.STYRIA,ISBN 3-222-12845-6

jetzt bleibt noch auf die späteren Öfen für die EISEN- VERHÜTTUNG hinzuweisen:
diese wurden STUCKOFEN, FLOSSOFEN und schließlich der kontinuierlich arbeitende HOCHOFEN, genannt.

und zur STAHLERZEUGUNG gab es den PUDDELOFEN, die BESSEMER- und THOMAS- Birne, den SIEMENS- MARTIN- OFEN und
das LD- Verfahren. (Linz-Donau)

… JA - UND der KERN (das Innere) DES PUDELS !
hab Skizzen des RENNOFEN, die Arbeitsgänge, ERZE und diese leidigen KOHLENSTOFF und TEMPERATUR- Zusammenhänge
als Anhang gemacht. WENN es nicht von Interesse ist - einfach nicht aufmachen ! ABER für Referate … und sooo
im Internet kann ja JEDER etwas schreiben - nicht alles gibt Sinn
.

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veli-rat Offline

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Beiträge: 5.596

02.06.2018 00:25
#106 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo die Runde !

jetzt haben wir uns über die HISTER, die LIBURNER, die Straßen, und die darauf beförderten Waren unterhalten.
ist höchste Zeit auch etwas über die SCHIFFE der damaligen Zeit zu schreiben

möchte absichtlich nicht chronologisch - oder nach einem System - das es nicht gibt - berichten
aber wenn wir uns als Unterscheidungsmerkmal auf die SEGEL beschränken - haben wir es etwas leichter.

die ältesten Segel sind die RAH- Segel. der Mast trägt eine waagrechte Stange, auf der ein rechteckiges oder
trapezförmiges Segel angeschlagen ist. die Rah ist drehbar aufgehängt. dadurch kann das Segel nach dem Wind eingestellt werden.
dieser "trimm"- Vorgang wird BRASSEN genannt.

kommt der Wind von achtern (rückwärts) sind diese Rahsegel sehr gut wirksam. kommt der wind etwas schräg von achtern -
ist gleich nachgetrimmt. auch wenn der Wind genau von der Seite kommt (querab) ist die Segelwirkung noch recht gut.
die Rah wird dabei etwa 45° zur Längsrichtung gebrasst sein um gut zu ziehen.

aber wenn er noch weiter dreht - so in etwa 75° von vorne - wird es langsam ungemütlich.
die dem Wind zugewandte Segelkante - das Luv- Lik - fällt ein, klappt um, und das Segel verliert Vortrieb (Wirkung)

die WIKINGER, und schon vor Ihnen die ÄGYPTER, die solche Segel verwendeten - setzten dann die Ruder ein,
oder suchten dann meist einen Hafen auf - GESEGELT konnte eben nur bei GÜNSTIGEM Wind werden.
. . . JA - BIS ein Schlaumeier die Rah beim Luv Lik herunterzog - aus dem 4-Eck ein Dreieck an einer SCHRÄGEN RAH machte !
DAS wirkte Wunder. der Wind hatte ja nun KEIN Vor- Lik, das er misshandeln Konnte. über die schräge Rah strömte der
Wind schön gleichmäßig - das Schiff konnte mit solchen Segeln HÖHER am Wind SEGELN (höher kreuzen)

diese dreieckigen Segel waren im Mittelmeer weit verbreitet und wurden LATEINER- SEGEL genannt.
hatten nur einen Nachteil : je nach dem wo der Mast am Segel vorbeiging, wölbte es sich schön -
oder der Mast drückte eine Falte ins Segel.

WAHRE Segler HASSEN Falten - (nur die "Fahrtensegler" haben da blinde Flecken auf den Augen).
. . . DAS Gegenmittel, diese Falte zu vermeiden - ist "WENDEN"
das Segel wird heruntergenommen - und auf der gegenüberliegenden Mastseite neu gesetzt : "perfetto"

BIS sich Jemand überlegte - wie das gleich Ziel mit weniger Mühe zu erreichen sei.
wo ein Wille - ist ein Weg : er kürzte die schräge Rah im untersten Bereich - und hatte das LUGGER- SEGEL !
ist der Mast ein Stück höher und auch die Rah ein kleines Stück weiter oben - also etwa die gleiche Fläche -
dann zieht das Luggersegel sogar BESSER !

Was auf einer schrägen Rah geht - geht auch auf einem schrägen Stag. die STAG- SEGEL wirken wie Turbinen Schaufeln.
sie lenken den einfallenden Wind günstig zu den dahinterliegenden Hauptsegeln und verbessern so die Gesamt- Wirkung.

und weil der Mensch immer nach NOCH besseren Lösungen sucht : ist aus dem Luggersegel das GAFFEL- SEGEL geworden.

am Besten finden wir diese alten Schiffe im Museum. Bild 1 :hier das sehr gute in VENEDIG.
Bild 2 : zeigt ein WIKINGER- Schiff mit einem großen Rahsegel. die Planken am Rumpf überlappen - es hat KLINKER- Bauweise.
Bild 3 : als Nächstes sehen wir eine GRIECHISCHE TRIERE. an jeder Seite hat es 3 Ruder übereinander - und insgesamt bis 170 RUDER !
Bild 4 : die unterste Ruder- Reihe saß IM Rumpf, die Mittlere hatte einen auslegerartigen Platz, und die Oberste längsversetzt darüber.

Bild 5 : die VENEZIANISCHEN GALEEREN wurden "am Fließband" im Arsenal gebaut. hatten ein großes Lateinersegel.
Bild 6 : manchmal auch zwei. die Kanonen waren weit vorne, und es waren sehr viele Soldaten an Deck.

Bild 7 und 8 : die "Galeeren- Garage" in Hvar stammt aus einer späteren Zeit.

Bild 9 bis 11 : die heute NOCH in Verwendung befindliche FALKONARA oder VIS- GAETA hat ebenfalls ein Lateinersegel.
Bild 12 bis 17 : auch die LEUT hatte früher ein Lateinersegel. manchmal mit viel Obst "getarnt" !

Bild 18 bis 20 : echte KUTTER haben den Mast auf 1/4 der Wasserlinie stehen und einen KLÜVER- Baum am Bug * !
Bild 19 : ein schönes Schiff braucht auch eine schöne Galionsfigur !

* : der Klüver MUSS außerhalb der Wasserlinie angeschlagen sein ! ein 2.Vorsegel innerhalb der Fock zählt NICHT !
ebenso zählt es NICHT wenn der Mast NICHT auf diesem 1/4 Punkt steht.

und nächstes Mal sehen wir wie es mit 2 Masten ist
.

Angefügte Bilder:
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veli-rat Offline

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Beiträge: 5.596

02.06.2018 09:46
#107 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

... möchte noch schreiben - WO - solche alten Schiffe (oder Info darüber) zu finden sind.
am Besten im Museum. das in Venedig hab ich schon vorgestellt. ist mit seinen 2 Ankern aus der K&K- Zeit,
leicht zu finden. in DUBROVNIK, PIRAN, und OREBIC sind auch sehr Gute Museen zu finden.

auch in einigen KLÖSTERN sind neben Votivgaben auch Schiffsmodelle zu finden. zB.: im Franziskanerkloster über Orebic.
gelegentlich finden sich GEMÄLDE auch in gemütlichen KONOBAS, auf alten POSTKARTEN bin ich schon fündig geworden
und manchmal schicken mir Freunde auch Bilder von seltenen Stücken.

UND natürlich die eigenen Fotos . . . musst eben die Augen offenhalten und auf günstiges Licht hoffen.

die FALKONARA hatte am Mast ein Lateinersegel, und am Klüverbaum einen Klüver (Stagsegel) außerhalb der Wasserlinie angeschlagen.
sie konnte gerudert und gesegelt werden. ist SEHR SEETÜCHTIG - hat einmal einen Papst aus Seenot gerettet. der Rumpf ist einem
KLEINEN WIKINGERSCHIFF nicht unähnlich. nur die Klinker- Beplankung fehlt.

die LEUT ist heute noch weit verbreitet. LE-UT gesprochen. ist das "ARBEITS- PFERD" der Adria. auch der runde Bug hat Vorbilder
bei den historischen Schiffen. nur der "Schnabel" ist eigene Entwicklung. die Leut`s aus Murter sind deutlich größer als die Anderen
und haben gesonderte "aufsetzbare" Aufbauten. damit ist es in kürzester Zeit vom "Autobus" in einen Vieh- Transporter oder einen
Sand- Frachter umgebaut.

warum die Eigner von modernen Schiffen (mit angenehmen Komfort) - manchmal UNBEDINGT ihre SLUP in einen Kutter
UMÄNDERN wollen - ist wirklich "sinnfrei" . bei einer Slup steht der Mast üblicherweise auf etwa 0,4 der Wasserlinie.
beim Kutter MUSS es 0,25 sein ! diese Forderung ist NICHT zu "behüpschen". Klüverbaum könnte man ja irgendwie dazubauen.
. . . was es BRINGT - außer dass der Segelschwerpunkt nicht mit dem Lateralplan zusammenpasst ?

aber nachträglich werden viele Dinge verändert : Maste verlieren die Topstengen, an Stelle von Holz werden runde Stahlrohre für
"Mast- Dekorationen" verwendet, oder gleich zu Gunsten von Sonnensegeln demontiert.

sehr häufig wird ein Lateiner- oder Lugger- Rigg in ein Gaffel- Rigg umgeändert. ist bei vielen Schiffen, welche als (große) LUGGER
gebaut wurden, der Normal- Fall. ebenso bei den wenigen erhaltenen TRABAKELN. DAMIT haben sie das Aussehen von "falschen" Schonern.
aber WEN fällt sooo etwas auf ?
.

veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

02.06.2018 19:09
#108 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo

nachzutragen zu den historischen Formen : die HECK- FORM bei der Triere, ist dem gebundenen Schilf
der ÄGYPTISCHEN SCHILFBOOTE nachempfunden. ist eine reine Design- Sache - weil funktionell notwendig ist es NICHT
soll aber heute Niemand darüber lästern --- denkt an die SPOILER am Auto

wie angekündigt widmen wir uns diesmal den 2- Mastigen Schiffen.
bei 2 Masten und 4 Segel und je nach dem ob das RAHSEGEL am vorderen oder hinteren Mast ist, sehe ich grundsätzlich 24 Möglichkeiten.
aber davon sind einige Kombinationen "sinnfrei" und sooo kommen wir mit weniger Typen aus.

zuerst : BEIDE Masten haben RAHEN . . . die BRIGG ! ist eines der schnellsten Schiffe überhaupt. der ZOLL hatte entweder
Kutter oder schnelle Brigg`s . einziger Nachteil : für die Rahen war eine größere Mannschaft als für
andere Schiffe notwendig. aber auf Staatskosten . . . Bild 1

jetzt haben wir auf BEIDEN Masten LATEINER- Segel. erlangte bei den größeren Galeeren Anwendung. UND in Verbindung mit dem
sogenannten "Griechischen Feuer" waren es die "Flugzeugträger" von Byzanz. zuerst wurde der Gegner in Richtung Wind mit dem
dafür bestens geeigneten Lateinersegel AUS-gesegelt - und dann MIT dem Wind (quasi von OBEN) auf`s Korn genommen und mit diesen
Feuer enthaltenden Beuteln beworfen. entsteht ein NICHT mit Wasser löschbar Brand ! Beitrag 111, Bild 6.

auch die historischen TRABAKEL bekamen dieses Rigg. auch wenn die "überlebenden" Exemplare jetzt längst Gaffel Rigg haben. Bild 3 und 9 bis 18.
bei den Trabakel kann der Klüver- BAUM auch weggenommen werden. geht StB am Kiel vorbei. der Bug ist RUND und "völlig".

der besonders bei Piraten hoch geschätzte LUGGER hatte 2 Luggersegel, darüber 2 Toppsegel und am Klüverbaum 2 Vorsegel.
möglicherweise noch zwischen den Masten ein großes Stagsegel. Bild 2 und 20 bis 22. das Schiff von Bild 22 hat aber wenigstens noch
Holzmaste, angeschlagene Segel und Toppstengen. die Lugger haben im Gegensatz zum Trabakel einen schärferen Bug und sind meist
auch etwas größer.

der BRAGOZZO ist in Venedig zu Hause. hatte 2 Luggersegel . . . aber heute meist nur einen Diesel
ähnlich aber mit anderen Abmessungen die von Caorle stammende CAORLINA. beide kleiner als der Trabakel. Bild 3 bis 8.

jetzt kommen wir zum "schönen" SCHONER. kommt aber von "schonen" - die erforderliche Mannschaft und daher den Geldsäckel
SCHÖN sind sie mit ihrem hinteren und höheren GROSSMAST und dem schonenden Gaffelrigg in jedem Fall
und DIESES Rigg ist komplett vom Deck aus zu handeln. (gibt auch 3 Mast- Schoner) .

bleibt noch KETSCH und JAWL : sind "moderne" Jacht-Typen, werde ich noch nachbringen.

es gibt auch Mischformen, aber nur solche wo am vorderen Mast, oder in beiden Topstengen, RAHEN sind,
und die restlichen Plätze mit LATEINER- oder GAFFEL-SEGEL besetzt sind. anders rum ist es "sinnfrei"
weil sonst das breitere Rahsegel dem vorderen Segel den Wind abdeckt

diese "mixt Systems" sind: KOGGE, KARRAKE, KARAVELLE, GALEONE als RAH + LATEIN -Kombi Bild 19.
und : VORSEGEL- SCHONER und TOPSEGEL- SCHONER als RAH + GAFFEL -Kombi
muss auch noch vermerkt werden, dass es einige dieser Schiffe, zB. Karrake, Karvelle und Galeone
AUCH in größerer Ausführung, mit 3 und mehr Masten, gibt. sooo wie bei den Galeeren 1 oder 2- mastig.
diese Bauformen beziehen sich weniger auf die Segel - sondern hauptsächlich auf die Rümpfe.

bei den Rümpfen sind solche von Luggern eher häufig erhalten. leider OHNE Maste - dafür mit voluminösen Aufbauten.
als Beispiel Bild 21 und 22. eine Ahnung von der Speed dieser Schiffe ist bei Bild 20 zu vermuten.

die Trabakel sind samt und sonders auch schon alle mit Gaffelrigg. dafür hat es auf Bild 9 Vollzeug gesetzt.
auch die Topsegel und das große Stagsegel zwischen den Masten. Trabakel waren oft SAND- Frachter. kurioserweise
ist im Karst Bausand selten und nur in den Flüssen zu finden

bei Bild 2 hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen : entweder sollen die Rahen auf die andere Mastseite - oder
die Fock steht "back" ???
.

Angefügte Bilder:
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Christian Winkler Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 849

03.06.2018 15:58
#109 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Du solltest Bücher schreiben, Veli-Rat...das war wieder ein hochinteressanter Beitrag. Danke dafür! Da steckt wahrscheinlich viel Recherche und Arbeit dahinter. Die Frage ganz am Schluss verstehe ich nicht ganz, denn bei Lateinersegeln gibt es doch keine Rahen, oder? Weil Du meinst, die sollten auf der anderen Seite sein.

Mirno More!
_______________________
Moresail - Vorträge über Segeln in der Adria

veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

03.06.2018 21:40
#110 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo Christian !

DANKE für Deinen Beitrag.

das LATEINER- SEGEL ist an einer SCHRÄGEN RAH angeschlagen. Spire oder so ist nicht richtig.
vergrößere bitte das 2.Foto. dort wo das Vorsegel zum Mast kommt, deckt es das dahinterliegende
Lateinersegel ab.

wenn das Vorsegel RICHTIG ist, sehen wir die LEE-Seite --- da sollte die SCHRÄGE Rah zwischen
Mast und Vorsegel aufgezogen sein --- sonst haben wir diese Falte.

wenn die LATEINER- Segel RICHTIG gesetzt sind , sehen wir die LUV- Seite --- da steht das Vorsegel BACK

hab ich es jetzt besser beschrieben ???
.

veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

04.06.2018 09:15
#111 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo die historische Runde !

. . . na- ja - wollte eigentlich nicht "Erbsen- zählen". ist mir nur die Überlappung aufgefallen

wollen wir sehen was es bei den 3-MASTERN, und bei mehr Masten NOCH vorhanden ist ?

da ist einmal das VOLL- SCHIFF : hat auf allen 3 Masten Rahen. UND am letzten, den Kreuz- Mast noch zusätzlich
ein Besansegel. der Großmast steht in der Mitte und der 1. Mast ist der Vor- Mast. dazwischen und am Bug : Stagsegel.
seht Euch einmal diesen "Knoten" aus Mast, Mars, Gaffel und RAH am unteren Besan an - DA kommt was zusammen !
UND Männer braucht es für die vielen Rahen ! müssen alle aufentern, an der Rah hinaus- "reiten", mit beiden Händen
in das Tuch des Segels greifen, und zugleich das Segel bergen oder reffen ! und DAS in schwindelnder Höhe

. . . ehrlich - gibt es da nicht eine ANDERE Möglichkeit ?

natürlich : machen wir auf alle Maste eben nur Gaffel- oder Stagsegel! (Schratsegel), können alle von Deck aus gehandhabt werden -
SPAREN wir Männer und Geld - (diese Berater hat es schon immer gegeben) - und haben einen SCHONER
gibt es 2- Mastig, als 3- Mastschoner , u.s.w. hab schon einen mit 5 Masten gesehen.

und natürlich die "Mischungen" : haben alle Masten - wie ein Vollschiff, Rahen, ausgenommen der letzte Mast,
der nun BESAN- MAST heißende, nur mit Gaffel und Baum - ist es eine BARK. (zB: die GORCH FOCK und ihre Schwestern)
gibt auch 4- Mastbarken (zB: die PASSAT in Lübeck) oder 5- Mastbarken.

die andere Möglichkeit : alle Masten haben nur Gaffeln und Baum, ausgenommen der erste Mast,der nur Rahen trägt -
dann ist es eine BARKENTINE
mit 4 Masten: 4-MAST SCHONERBARK

aber nun geht es zu den Fotos
das 1. Bild zeigt eine KARAVELLE oder GALEONE (je nach Größe) mit einem Rigg aus 3 Lateinersegeln
Bild 3 und 15 ein VOLLSCHIFF
Bild 2,4,5,und 6 eine BARK
Bild 7 ist im Museum von Orebic, eine Liste der hier im Register eingetragen Schiffe.
Bild 8 eine BARKENTINE auf der Elbe - hat sich eine Falte eingeschlichen ?
Bild 9 ist ein 3- MASTSCHONER
Bild 10 zeigt das Model einer GALEONE ohne Beplankung im Museum in Dubrovnik.
Bild 11 eine GALEONE mit 3 Lateinersegel und Rahen am Vormast. der letzte Mast heißt Bonaventure
Bild 12 eine 4- MASTBARK im Hafen Gruz von Dubrovnik
Bild 13 das Modell einer 5- MASTBARK
Bild 14 eine 4- MAST SCHONER-BARK
Bild 16 ein VOLLSCHIFF- Modell mit Zusatzsegel. hat das Großsegel für besseren Windeinfall getrimmt.
Bild 17 die K&K FREGATTE "NOVARA" (Vollschifftakelung) bei ihrer Weltumsegelung in China
Bild 18 eine englische FREGATTE liegt beigedreht.

.

Angefügte Bilder:
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veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

04.06.2018 20:04
#112 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo die historische Runde

hab noch was zum nachtragen gefunden :

die sogenannten 4 Mohren. an der rechten Ecke der Markus- Kathedrale von Venedig. dargestellt sind keine Mohren, sondern
DIOKLETIAN mit seinem Mitregenten und den beiden Stellvertretern (Nachfolgern) - eine SUPER Idee - wurde aber nur
einmal angewendet. dann war wieder alles beim Alten - und das Reich ging den Bach hinunter Bild 1 und 2.

Bild 3 und 4 : eine LEUT mit LATEINERSEGEL ! es ist sogar an der schrägen Rah ANGESCHLAGEN - "klar zum Segelsetzen" -
meist üblich aber dennoch falsch : wenn man "auftakeln" sagen würde

Bild 5 und 6 : in ZLARIN hab ich diese LEUT- "Baustelle" gefunden, deren Beplankung entfernt wurde. wurde gerade
mit Minium oder gleichwertig grundiert und wartet auf die nachfolgenden Arbeitsgänge. die FORM ist sehr gut zu sehen.

Bild 7 : ein "Schmankerl" - ein LUGGER- SEGEL im ARSENAL von Venedig ! . . . WIE ich da hineingekommen bin ?
der Wächterhai fletscht schon seine spitzen Zähne . . . da sag ich sicherheitshalber NICHTS

Bild 8 : gleich hohe Maste - ein SCHONER. aber am Vormast fehlen Baum und Gaffel, das Stagsegel ist angeschlagen.
daher (haben wir noch nicht gehabt) ist es ein STAGSEGEL- SCHONER.

Bild 9 : eine österreichische KETSCH mit modernen Hochsegel. beachten WO der Mast steht - wenn INNERHALB der WASSERLINIE -
dann KETSCH ! (wenn AUSERHALB - dann JAWL) - vergesst den Unfug mit dem Ruder.

Bild 10 : auch eine KETSCH - aber WAS für eine - mindestens zwei Nummern größer

Bild 11 : WAR einmal ein SCHONER . . . Bäume, Gaffeln, Topstengen und Segel FEHLEN
die neuen Eigner sind SICHER der Meinung :"die unwissenden Touri`s wissen doch gar nichts !"

Bild 12 : ein fahrbereiter SCHONER im Hafen von VODICE

Bild 13 : ALLES ÜBERBAUT . . . nur noch die Bug- Formen sind original

Bild 14 : NOCH ein Schmankerl - - - bitte schaut GENAU hin. fällt etwas auf ? . . . hat doch KEINE WANTEN . . .
ist daher eine DSCHUNKE !!!

Bild 15 bis 20 : Kloster und Museum in OREBIC - und die VOTIVGABEN, die dort zu finden sind
erinnert uns daran, dass die Machbarkeit der Welt nur ein Traum ist.

Bild 21 : die Werkzeugkiste eines Schiffs- Zimmermann
.

Angefügte Bilder:
32-90.JPG   32-92.JPG   33-02.jpg   33-06.JPG   33-08.JPG   33-09.JPG   33-12.jpg   33-20.JPG   33-22.JPG   33-24.JPG   33-26.JPG   33-28.JPG   33-30.JPG   33-32.JPG   33-40.JPG   33-42.JPG   33-44.JPG   33-46.JPG   33-48.JPG   33-49.JPG  
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veli-rat Offline

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Beiträge: 5.596

05.06.2018 15:49
#113 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo die Runde

. . . würde dieses Thema gerne abrunden mit einen Beitrag über die

LIBURNE . . . das Schiff der LIBURNER

leider finde ich darüber nicht sehr viel. zumindest nicht sehr viel GESICHERTES.
kann daher nur jene Info hier weitergeben, welche so halbwegs glaubhaft erscheint.

die LIBURNE war ein eher leichtes Schiff, konnte gerudert und gesegelt werden.
hatte 1 oder auch 2 Ruderreihen übereinander. die untere Reihe im Rumpf, die Obere an Deck.
zusammen arbeiteten 16 bis 50 Männer an den Rudern.

bei dem Segel bin ich nicht sicher : RAH oder LATEINER ?
eine sehr wahrscheinliche Antwort darauf ist : die LIBURNER waren unter den ERSTEN - die den Vorteil des
LATEINERSEGEL erkannt haben. Mast und Rah sind ja gleich - braucht doch nur ein ANDERES SEGEL
vielleicht haben sie auch einmal ein ZERRISSENES provisorisch umfunktioniert, um nach Hause zu kommen -
UND waren dann angenehm überrascht !

der Mast war in jedem Fall zum umlegen geeignet. wird auch berichtet : vor einem Gefecht wird der Mast
über Bord gegeben - möglicherweise wurde er als hinderlich angesehen. was auf den Vergleich der
geruderten Speed - mit der gesegelten Speed, zurückgehen könnte. etwa 3 : 1 ???

der Rumpf war 20 bis 30 Meter lang, etwa 3 bis 4 Meter breit, und hatte ca. 0,8 Meter Tiefgang.
hatte Ähnlichkeit mit den griechischen Trieren, und wurden viele Merkmale später von den Römern übernommen.
der spätere Kaiser AUGUSTUS kämpfte in der Seeschlacht bei ACTIUM, hauptsächlich mit LIBURNEN.
obwohl in den meisten Fällen kleiner als ihre Gegner, waren sie WENDIGER und besser zu MANÖVRIEREN.
. . . und somit "OBER"

wer bei Wiki unter : "Schiffe der Antike" sucht, wird auf echt abenteuerliche Vorstellungen treffen

SICHER ist nur: eine Enterbrücke hatten die Liburnen NICHT - die haben erst die Römer
VOR den Punischen Kriegen erfunden. und am Heck war sicher kein "BALKON"
.

Angefügte Bilder:
30-02.jpg   30-04.jpg   30-08.jpg  
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veli-rat Offline

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Beiträge: 5.596

07.06.2018 10:55
#114 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo die historische Runde

da wir jetzt von den Liburner zur Bernsteinstraße und den darauf beförderten Waren,
und schließlich zu den Schiffen der Liburner gekommen sind, wird es Zeit wieder zum
eigentlichen Thema zu kommen : den illyrischen "Stämmen"

und diesmal zu den DELMATERN

... nein - ist kein Schreibfehler - sondern eher die Bestätigung der vielen Übereinstimmungen.
das Siedlungsgebiet reichte von der Krka = TEDADIUS bis zur Neretva, und sicher auch weit ins
Landesinnere, da als Hauptort

DELMIUM - heute Tomislavgrad ganannt wird. soll am Berg LIBU bei Duvno gelegen, und mit Zyklopenmauern
stark befestigt gewesen sein. Delma bedeuted Schaf oder Weide und ist auch schon der erste Hinweis auf
ein Hirtenvolk und den eher kargen Lebensbedingungen der bergigen Landschaft.

die DELMATER hatten Kontakte zu Ihren Nachbarn, zu Mykene und der griechischen Kultur.
Ihre Berge hatten keine Erze - aber Sie waren geschickte Verarbeiter der importierten Metalle.
(schon wieder diese Bernsteinstraße !) gibt in den Museen schöne Helme, Rundschilde, Schwerter.
scheinbar wurden die Griechen in vielen Dingen zum Lehrmeister.

SALONA nahe dem späteren Split war der Haupthafen.

NARONA bei Metkovic und Vid, war ein Hafen an der Neretva, die bis dorthin schiffbar war.

ASPHALTOS lag auf einer Klippe des heutigen Split. eine griechische Gründung.
DIOKLETIAN, Delmater und eingebürgert, zum Kaiser ausgerufen, hat dort seinen Palast bauen lassen.
Split hieß jetzt SPALATO. gibt dort ein sehr interessantes Archäologisches Museum.
die PAX ROMANA hatte sicher auch sehr gute Seiten für die nun eingebürgerten Menschen.

im heutigen Skrip/Brac sind Reste einer Zyklopenmauer und Besiedelungsspuren von etwa 1400 vChr. erhalten.
gibt dort ein Freilichtmuseum, weite Fernsicht und SPUREN auf Schritt und Tritt

auf der Insel Solta gibt es auch illyrische Reste. sogar von neolithischen Siedlungen.
da die Delmater aber keine Schrift besaßen, sind die ersten Dokumente von um 1240.
WOVON berichtet wird : Piraten aus Omis haben die Insel verwüstet
die Griechen nannten es später OLYNTHA, die Römer SOLENTA.

Omis an der Mündung der Cetina, war ein "Piraten - Schlupfloch" im buchstäblichen Sinn.
die Uferfelsen der Cetina sehen vom Meer wie EINE Felswand aus. dahinter konnten die Schiffe
sehr gut versteckt werden. ABER waren es wirklich "Illyrer" ? hätten diese wirklich Ihre EIGENEN Inseln (Solta)
überfallen, verwüstet und die EIGENEN Menschen als Sklaven verkauft ? die heimgesuchten Menschen sprachen
von "SARAZENEN" - die Römer haben aber alle einfach "ILLYRER" genannt. Verleumdung - oder einfach der benötigte "Kriegs- Grund"
die alte Bezeichnung für Omis ist ALMISSA und ONEUM.

illyrische Reste gibt es auch nahe Bugojno ? war später unter den Römern ein Straßenknotenpunkt.
könnte MATRICEM genannt worden sein ?, ist von der Verwaltung von Goldbergwerken die Rede.
ist eine SPÄRLICHE und "unrunde" Info

an der Küste haben natürlich die GRIECHEN dominiert
Vis, Hvar, Trogir, waren die größten und Wichtigsten. aber auch Handelsplätze wie EPETION (Stobrec) wurden gegründet.

bei Rogoznica gibt es Funde von der Insel KOPARA

möglicherweise vermisst Ihr jetzt noch einige bekannte Orte. diese stammen aber aus späterer Zeit:

Iliza. römischer Kurort mit alter Steinbrücke.
Knin. Festung am Berg Spas aus dem 9. JH+
Mostar. die alte Steinbrücke aus 1566, neu aufgebaut.

UND die neueste Entdeckung aus 1999 : die Höhle von NAKOVANA mit Keramik und astrologischen Tafeln.

aber JETZT möchte ich nur noch Bilder sehen
.

Angefügte Bilder:
44-07.JPG   44-09.JPG   44-16.JPG   44-24.jpg   44-26.JPG   44-30.JPG   44-40.JPG   45-2.JPG   45-4.JPG   58-1.JPG   58-2.JPG   58-4.JPG   58-5.JPG   58-6.JPG   60-2.JPG   60-4.JPG   60-40.JPG   64-2.JPG   64-3.JPG   64-4.JPG   64-5.JPG   64-6.JPG   64-8.JPG   64-9.JPG   66-2.JPG   66-4.JPG   66-6.JPG  
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´seesternchen42 Offline

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Beiträge: 193

07.06.2018 11:36
#115 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo ;))) freu mich: Bin - nach Problemchen mit Datenschutzrichtlinien neu - auch wieder da!
Danke fürden neuen Beitrag - Bilder sind auch schön!

Christian Winkler Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 849

07.06.2018 12:06
#116 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Ja, auch von mir ein großes DANKE, immer wieder interessant, was Du schreibst! In welcher Kirche hängen die Bootswimpel? Und noch was: in Stari Grad (Hvar) habe ich eine Tafel mit einer Inschrift gelesen, die hat vom 2400-Jahr Jubiläum der Stadtgründung berichtet, mehr habe ich nicht verstanden :-(

Mirno More!
_______________________
Moresail - Vorträge über Segeln in der Adria

veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

07.06.2018 13:56
#117 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo Christian

. . . diese Kirche ist in SIBENIK , gleich unweit vom Kai. NICHT die große Kathedrale, ein Stück weiter Richtung Tankstelle.
hab hier nicht viel über Sibenik geschrieben - weil erst in späterer Zeit entstanden.
ABER - wie es sofort auf jeden Besucher "einstürmt" - es ist eine Kirche von SEEFAHRERN
einfach und klein, KEIN Prunk, überall Schiffsmodelle, Flaggen, Votivgaben . . . . . da wird man selbst klein und demütig,
und dankbar dafür dass die eigenen Reisen OHNE übergroße Probleme abgelaufen sind.
. . . vielleicht finde ich noch Fotos ?

und zu STARI GRAD - die ALTE STADT : die griechischen Kolonisten haben NICHT in der Stadt Hvar gesiedelt, auch wenn der Name und diese
"Galeeren- Garage" (aus späterer Zeit) es vermuten lassen. sie siedelten im heutigen Starigrad. nachgesehen in meiner Zeitskala :
im 4. JHvChr. ( + 21 = sogar 25 JHderte ! )

hab irgendwo gelesen : die Griechen von PHAROS haben ein Schiff nach TROJA geschickt - kann diese Quelle aber jetzt nicht finden.
. . . . und die Stadt Hvar hieß DIMOS.

UND besonders herzlichen Dank für Eure beiden Beiträge ! . . . möchte doch KEINEN MONOLOG schreiben
.

veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

07.06.2018 14:46
#118 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo

. . . hab die Fotos schon gefunden :
also noch ein Nachschlag zu der "SEEFAHRERKIRCHE" in Sibenik !
hoffentlich kommt was von der Stimmung an diesem Ort "rüber"
.

Angefügte Bilder:
07-300.JPG   07-302.JPG   07-304.JPG   07-306.JPG   07-410.JPG   07-412.JPG  
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Thofroe Offline

Forenbetreiber / Kroatienforum


Beiträge: 13.421

07.06.2018 15:08
#119 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Toll es gibt immer noch neues zu entdecken.

Ich war schon oft in Sibenik. Aber die Seefahrerkirche war mir vollkommen unbekannt.
Es gibt also wieder etwas, was ich mir noch anschauen möchte.

-------------------------------
Bei Interesse an Gravuren, Steingravuren oder gravierten Wäscheklammern usw. hier klicken:
Gravuren auf Holz, Glas, Metall und Stein oder Gravuren auf Wäscheklammern.

veli-rat Offline

Mitglied im Kroatien-Forum


Beiträge: 5.596

07.06.2018 15:22
#120 RE: auf den Spuren der Vergangenheit. Antworten

Hallo die Runde

. . . hab gerade im Stadtplan nachgesehen.
vermute es ist:

CRKVA - BISKUPSKI ORDINARIAT

zwischen Kathedrale und Gradski Muzej

und HERZLICHEN DANK für die Beiträge
.

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