Am Donnerstag besuchten wir zuerst die Insel Bisevo mit der blauen Grotte. Leider sind meine Fotos von drinnen nicht sehr gelungen.
Danach ging es weiter nach Starigrad auf Hvar, eigentlich war Vis geplant, aber wegen der Bauarbeiten im dortigen Hafen, wo es weder Strom noch Wasser gab und auch noch alles aufgerissen war, hat der Kapitän die Route geändert und Starigrad einen Tag vorgezogen. Dafür wurde für den nächsten Abend Milna auf Brac neu ins Programm genommen.
Auf der Fahrt nach Starigrad haben wir dann noch einige Delfine zu sehen bekommen, die sich aber nicht so recht fotografieren lassen wollten. Das war immer Glücksache, eine Flosse aufs Bild zu bekommen.
Es zog sich nachmittags immer weiter zu und wie schon bei meinem ersten Besuch in Starigrad vor 11 Jahren regnete es in Strömen, als wir dort ankamen. Es hörte aber im Gegensatz zu damals bald wieder auf und wir konnten uns die schöne alte Stadt und ihre Gassen ansehen.
An diesem Abend fand unser Captains Dinner statt, das bedeutet bei diesen Fahrten aber eigentlich nur, dass wir ausnahmsweise auch mal Abendessen an Bord bekamen zusätzlich zum Mittagessen und der Kapitän sich irgendwo auf einen freien Platz dazusetzte und mit uns statt der Crew speiste. Wunderkerzen, Sahnetorten und Abendkleidung sind hier nicht angesagt.
Der nächste Morgen empfing uns mit strahlend blauem Himmel, also bin ich schnell nochmal in die Stadt, um noch ein paar Fotos bei Sonnenschein zu machen. Nach dem Frühstück legten wir ab und begegneten unterwegs einigen schönen Schiffen, darunter auch einem meiner "Lieblingsschiffe", der "Barbara". Die ist zwar aus Stahl, aber hebt sich doch von der Einheitsbauweise, wie sie neuerdings parktiziert wird, um einiges ab, wie ich finde. Die Eignerfamilie hat dieses Jahr das neueste und größte Schiff in dieser Klasse, die "Casablanca" gebaut, aber die sehen wir später noch.
Nach relativ kurzer Fahrt erreichten wir schon eine schöne Bucht vor Milna, wo wir eine ausgiebige Bedepause einlegten. An diesem Tag kam es auch zum einzigen Wermutstropfen auf der ganzen Reise. Milna stand ja eigentlich nicht auf dem Plan und wir waren sehr zeitig dran, also machte ich den Vorschlag, doch stattdessen nach Split zu fahren, wo man abends ja doch einiges mehr unternehmen konnte und die meisten Mitreisenden kannten Split auch nicht. Der Kapitän war prinzipiell einverstanden, sagte aber, dass die Gäste ausnahmslos alle zustimmen müssten. Ja, und dann war auf einmal eine einzelne alleinreisende ältere Dame die einzige, der das nicht passte und alle Überredungsversuche fruchteten nichts. Mit fadenscheinigen Gründen blieb sie bei ihrer Ablehnung. Da sei es ihr zu laut und zu voll, sagte sie. Dabei ging sie eh nie von Bord, weil sie nicht gut laufen konnte! Ein Mitreisender nahm ihr sogar erbost die kurz vorher ausgeliehene Zeitung wieder weg, aber es blieb dabei: Wir fuhren nach Milna, weil Madame darauf bestand! Nun, die konnte sich natürlich fortan alleine unterhalten. Was uns alle freute: Sie hatte an diesem Tag eine Kabine zur Landseite direkt vor einer Cocktailbar, wo bis morgens um 3 was los war und um 5 Uhr kreuzte ein Bautrupp genau vor dem Schiff auf.
Milna entpuppte sich dann als nettes kleines Städtchen, was natürlich keiner zugegeben hat. Eine Mitreisende und ich wollten aber nicht nur im Ort rumflanieren, denn so groß war der dann auch nicht, sondern uns mal ordentlich die Beine vertreten und so wanderten wir berauf, um das Ganze von oben zu betrachten.
Am nächsten Morgen verließen wir Milna nach dem Frühstück mit Kurs auf Trogir. Kurz vorher war unsere beliebteste Mitreisende doch tatsächlich von Bord gegangen, um an einem nahegelegenen Obststand Kirschen zu kaufen, die sie dann mit uns teilen wollte. Komisch, keiner wollte welche haben...ja, auch eine kleine Rache ist süß! Wir fuhren eine geschützte Bucht kurz vor Trogir an, um ein letztes Mal zu baden und nach und nach trudelten etliche Schiffe neben uns ein, die wohl alle das gleiche Ziel und noch einiges an Zeit hatten. In der Ferne tauchten langsam, aber sicher dunkle Wolken auf, die sich vor unserer Ankunft in Trogir noch schnell entluden. Bald hörte der Regen aber auf und wir bekamen durch die Reiseleitung noch eine interessante Führung durch die Stadt, wo man auch mal Dinge sah, an denen man sonst achtlos vorbeiläuft oder mit denen man nichts anzufangen weiß, weil sie nicht im Reiseführer erwähnt werden.
Ja, und das wars dann auch schon fast. Zum Abschluss gingen wir noch zu neunt essen, tauschten unsere Mailadressen und verabschiedeten uns, da die meisten schon zu nachtschlafender Zeit abgeholt und zum Flughafen gefahren wurden. Insgesamt war es eine tolle Reise, die ich jederzeit wiederholen würde. Im Vergleich mit meiner letztjährigen Fahrt hat mir die erste allerdings aufgrund der Aktivroute noch besser gefallen, weil man jeden Tag einige Stunden gemeinsam wanderte und das liegt mir mehr, als den Tag nur auf dem Schiff zu verbringen. Leider werden wenige Aktivrouten angeboten, und wenn, dann gibts keine Einzelkabinen ohne Aufschlag. Na, mal sehen, ob nächstes Jahr was Neues im Angebot ist. Das Schiff und die Besatzung kann ich jedenfalls empfehlen, auch wenn die Ausstattung genau wie voriges Jahr auf der Dalmatino nicht luxuriös ist. Dafür hat so ein altes Schiff ein gewisses Flair, was den neuen Schiffen leider fehlt.
Danke Vera für die tollen Berichte und Fotos. Ich habe Dich dabei sehr gerne begleitet, da Du an vielen Orten warst, wo auch wir immer wieder sind. Da kommt einem doch so einiges bekannt vor. Liebe Grüße
Zitat von Kirsten im Beitrag #51 Ich mag Milna nicht sonderlich, die ältere Dame hätt ich glaub ich kielgeholt...
Das hätten wir ja auch am liebsten gemacht. Interessant war, dass sie 2 Tage vorher ihren Tischnachbarn von ihrer Eigentumswohnung erzählt und betont hat, wie froh sie sei, dass auf den Versammlungen die Entscheide durch die Mehrheit und nicht einstimmig getroffen werden müssten. Da kannste wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Vor allem wusste sie am Anfang nicht mal, welche Tour gefahren wird, sie war sogar zuerst auf dem falschen Schiff! Der Mannschaft war das auch ziemlich unangenehm, aber sie konnten nichts machen, Tourenänderungen müssen einstimmig beschlossen werden.
Naja, Milna war jetzt nicht so schlimm, da hat mir Vela Luka viel weniger gefallen.
Als der Kapitän hörte, dass ich noch drei Tage in Trogir bleibe, bot er mir an, am nächsten Tag mitzufahren, denn die erste Etappe der neuen Tour führte nach Split. Das hab ich doch gerne gemacht...zuerst habe ich mein Quartier bezogen, ein kleines Häuschen für mich alleine bei sehr lieben Gastgebern gerade über die Brücke auf Ciovo, dann bin ich noch einkaufen gegangen und nochmals durch Trogir spaziert und mittags fand ich mich dann pünktlich zur Abfahrt auf der Otac Ivan ein. Ein Schiff nach dem anderen legte ab und nachdem die letzten Gäste an Bord waren, fuhren auch wir los. Kaum unterwegs, sahen wir ein schickes Schiff näherkommen, und das war sie, die "Casablanca", von der ich vorher schon berichtet hatte. Hm, soll ich die nun schön finden? Klar sieht sie nobel aus, aber doch schon eher wie ein richtiger Dampfer...die Barbara und deren Schwesterschiff Amorena gefallen mir besser.
Wir fuhren um Ciovo herum und erreichten schon bald die Halbinsel Marjan und Split. Dort fand auch wieder eine Stadtführung statt, wo ich mich eine Weile anschloss und bei der wir viel über den Palast und den bösen und unbeliebten Kaiser Diocletian erfuhren , aber ich war noch mit Freunden verabredet und verbrachte den restlichen Abend mit ihnen. Mit dem Bus ging es dann zurück nach Trogir.
Den nächsten Tag verbrachte ich mit einem kurzen Spaziergang zur Brückenbaustelle und nach Trogir, wo ich die Casablanca aus nächster Nähe betrachten konnte (die ist irgendwie nicht mein Stil, obwohl sie sehr elegant aussieht und natürlich auch nicht meine Preisklasse,). Danach war ich bei meiner Vermieterin zum Mittagessen eingeladen und am Nachmittag legte ich mich endlich mal ganz faul ein paar Stunden an den Strand. Das war irgendwie im ganzen Urlaub zu kurz gekommen. Ich glaube, ich habe in den drei Wochen keine 10 Stunden am Strand bzw. beim Sonnen verbracht. Erstens war ich viel unterwegs und zweitens wehte oft ein frischer Wind, der nicht so richtig viel Lust aufs Sonnenbaden machte. Auf dem Schiff hatten wir zwar viel Zeit, aber auch da wars immer recht windig und wir saßen doch meist angezogen in unseren Liegestühlen. Ich ging zum Strand bei der neuen Brücke und konnte von dort aus den Bauarbeiten zusehen, die auch den ganzen Sonntag im Gange waren.
Und nun war mein letzter Urlaubstag gekommen. Ich hatte mich mit Berti verabredet und wir fuhren ein Stück die Küste entlang bis Primosten. Hier war man mit den Bauarbeiten so gut wie fertig. Die komplette Strandpromenade ist ganz neu gemacht und wirklich schön geworden. Auch die engen Gassen auf der Halbinsel sind sehr gepflegt und der Aufgang zur Kirche ist schon seit einigen Jahren erneuert.
Danach ging es nach Rogoznica zum Schiffe gucken. Die Marina Frapa ist was für Leute mit dickem Geldbeutel, aber nur gucken kostet noch nichts. Wir aßen auf der Insel gegenüber der Marina zu Mittag, das Restaurant war sehr gut und preiswert, warfen auf der Rückfahrt noch einen Blick auf Vinisce und fuhren zum Kaffeetrinken nach Marina. Abends spazierten wir noch durch Trogir und tranken zum Abschluss zwei ziemlich und danach zwei sehr teure Getränke mit Musikbeschallung durch eine Yacht voller junger Leute, die Party machten bis zum Eintreffen der Polizei. Schon verwunderlich, wieviel Geld sich offenbar manche Eltern den Spaß ihrer Sprösslinge kosten lassen. Jedenfalls sahen die Leute an Bord nicht danach aus, als ob sie das Schiff selber bezahlen könnten...ich glaub, die waren gerade mit der Schule oder allenfalls mit dem Studium fertig...naja, wer hat, der hat.
Tja, und das wars dann...Berti hat mich am nächsten Morgen zum Flughafen gefahren und weil ich noch Zeit hatte, ging ich nach dem Einckecken noch zum Steg der Wasserflugzeuge unterhalb des Flughafens. Leider war kein Flugzeug zu sehen.
Der Rückflug war pünktlich und ich hatte von oben noch einige schöne Ansichten, bevor ich vor lauter Wolken in Deutschland nichts mehr sehen konnte. Ich wurde dann auch gleich von einem Wolkenbruch empfangen.
Ich hoffe, das Lesen hat euch ein wenig Spaß gemacht und vielleicht nehm ich euch beim nächsten Mal wieder mit auf die Reise.
Zitat von Daxbauer im Beitrag #58sooo teuer ist die Marina Frapa nun auch nicht....
Na, vor 8 Jahren wollten die an den hintersten Stegen schon 80 € pro Nacht haben für ne 44er Yacht. Ich meine auch nicht unbedingt nur die Liegegebühr, sondern das ganze Paket incl. Restaurants usw. Und was vorne für Schiffchen liegen, weißt du ja wohl auch...das ist schon ne Liga für sich.
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