Dieses Jahr gings für mich zum ersten Mal nach Lastovo, ganz genau nach Pasadur am Vejo Lago auf der Insel Prezba, die durch eine Brücke mit der Insel Lastovo verbunden ist. Mir war schon vor Jahren eine kleine familiengeführte Pension mit 3 Appartements empfohlen worden, wo man sehr günstig auch Halbpension zubuchen konnte. Dort habe ich mich also eingemietet. Das Ambiente war sehr einfach, aber sauber und für mich absolut ausreichend. Die ersten 3 Tage verbrachte ich alleine dort, danach schlossen sich noch Freunde an, die ich in den letzten Jahren immer in Brela getroffen habe.
Der Anreisetag gestaltete sich recht lang. Zuerst gings morgens um 10 Uhr per Zug zum Flughafen in Düsseldorf, vom Airport in Split per Bus zum Hafen und um 17:30 Uhr mit der Fähre "Korcula" auf die Insel. Der Salon der Fähre war ganz gut belegt, an Deck war kaum jemand, obwohl es draußen wärmer war als drinnen, wo die Klimaanlage auf Kühlschranktemperatur eingestellt war. Wir verließen Split vorbei an Milna auf Brac. Bald schon kam Hvar in Sicht, leider war es bei der Vorbeifahrt an der Inselhauptstadt schon leicht dämmrig und bald war es ganz dunkel. Um kurz nach 22 Uhr war endlich der Hafen von Ubli erreicht, nachdem die meisten Passagiere schon in Vela Luka auf Korcula von Bord gegangen waren. Der nette Vermieter bzw. einer der Söhne holte mich ab und ich bekam noch eine Karaffe Wein kredenzt. Essen wollte ich nichts mehr, aber ein Glas hausgemachten Wein ließ ich mir auf meinem Balkon noch schmecken.
Am ersten Urlaubstag schien erwartungsgemäß die Sonne und ich ließ mich nach einem reichlichen Frühstück erstmal am hauseigenen Badeplateau nieder. Gegen Mittag reichte es mir aber und ich machte mich auf, die Insel Prezba zu erkunden. Vorbei an einer halbverfallenen alten Kaserne lief ich bis zum Schiffsbunker in der Kremena-Bucht quer über die Insel und auf einem wunderschönen Waldweg am Meer entlang wieder zurück. Nach einem großen Karlovacko in der einzigen Caffebar außerhalb des Hotels gings noch mal auf die Strandliege und bald zum Abendessen, wo nach einer Suppe leckere Sardinen serviert wurden. Übrigens gabs jeden Abend eine Suppe, Hauptgericht und zum Nachtisch Obst aus dem Garten.
Am nächsten Morgen marschierte ich erstmal nach Ubli, wo es allerdings nicht viel zu sehen gibt. Die Fähre Lubenice lief gerade ein und der ECA-Steg lag wie seit einigen Wochen verlassen da. Im Supermarkt erstand ich ein paar Kekse und etwas antialkoholisches zu trinken (Wein gabs ja reichlich im Haus) und einen Mückenstecker, der sich allerdings als nicht sehr wirksam erwies. Nach einem leichten Mittagessen in der einzigen Konoba des Ortes spazierte ich zurück nach Pasadur und verbrachte den restlichen Tag faul am Strand.
Für den nächsten Tag hatte ich mir auf jeden Fall dann mal eine größere Wanderung vorgenommen. Eigentlich wollte ich ja den höchsten Inselberg zu Fuß bezwingen, aber es war erstens heiß und zweitens hatte ich mir in der Woche zuvor meine Wade gezerrt und die machte sich bergauf wieder bemerkbar. Also habe ich mich dann auf kleinere Aufstiege beschränkt. Von Pasadur ging es quer durch den Wald bis zur Inselhauptstraße, die nach Lastovo führt. Nach einem kurzen Stück auf der Straße zweigte der Wanderweg nach Lastovo ab, diesem folgte ich aber nur bis zur Kapelle Sv. Luka und hielt mich dort Richtung Norden zunächst zum Aussichtspunkt Gomile und danach zum Hügel Sozanj, von dem aus man eine schöne Aussicht auf Pasadur und auf der anderen Seite nach Zaklopatica und Lastovo hat. Der Aufstieg dauert ca. 15 Minuten, ist aber teilweise sehr steinig und steil und erfordert feste Schuhe. Die Mühe lohnt sich aber allemal. Nach dem Abstieg folgte ich wieder ein Stück der Straße und kam an der Mülldeponie vorbei. Wie schon von anderen an anderen Orten bemängelt, liegt der ganze Müll offen herum und beim nächsten Sturm fliegt das ganze Plastikzeug ins Meer. Hunderte von Metern rund um die Deponie ist der ganze Wald mit Plastiktüten und ähnlichem dekoriert. Nach einer Weile bog ich von der Straße wieder auf einen Wanderweg hinunter zur idyllischen Bucht Krucica ab, die man nur zu Fuß oder per Boot erreichen kann. Wunderschön ist es dort! Der Haken war nur, dass ich von der Bucht anschließend wieder aufwärts musste, aber auch der Aufstieg war irgendwann geschafft und nach einer weiteren Stunde war ich wieder zurück und hab mich bei einem erfrischenden Bad erstmal von den ganzen Spinnweben befreit, die ich im Laufe des Tages eingesammelt hatte. Besonders auf dem Hinweg bin ich in dermaßen viele Spinnennetze gelaufen, dass ich mir fast vorkam wie Frodo in der Spinnenhöhle! Kaum hatte ich mir ein Netz aus den Haaren und von den Armen gewischt, stand ich schon im nächsten. Igitt! Ich hab mir dann einen rumliegenden Zweig genommen und bin wild vor mir herwedelnd durch den Wald gelaufen. Gut, dass mich niemand gesehen hat, das sah bestimmt ziemlich bescheuert aus.
Am Abend kamen dann meine Freunde mit der letzten Fähre an und wir ließen den Abend bei ein paar Gläsern Wein auf dem Balkon ausklingen.
Den nächsten Tag verbrachten wir alle faul auf unseren Strandliegen und guckten unserem Vermieter bei den Vorbereitungen unseres Abendessens über die Schulter. Ein paar schöne Schiffchen bekamen wir auch zu sehen...
Der folgende Tag zeigte sich bedeckt, also spazierten wir nach Ubli und fuhren von dort weiter nach Lastovo, um die Inselhauptstadt zu erkunden. Neben vielen schönen Schornsteinen, für die der Ort bekannt ist, gibts leider auch viele verfallene Häuser zu sehen, deren Besitzer wohl vor Jahrzehnten schon abgewandert sind. Heute leben auf der ganzen Insel noch ca. 700 Menschen, vorwiegend von Fischfang und Weinbau, dazu etwas Landwirtschaft. Für unsereinen ist das so gar nicht vorstellbar, dass die Kinder nach der Grundschule mit 14 Jahren nach Split umsiedeln müssen, um dort die weiterführenden Schulen zu besuchen. Wer keine Verwandten am Festland hat, wo er während der Woche wohnen kann, muss ins Internat. Am Wochenende gehts dann nach Hause, 3 Stunden per Katamaran oder 4,5 – 5 Stunden mit der Fähre.
Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und ich wollte noch etwas von der Gegend sehen. Ich machte mich auf zur anderen Seite der Insel Prezba zur Bucht Zita, wo sich ein weiterer Schiffsbunker befindet. Auf der kleinen Insel gibts mehrere schöne Wanderwege, die völlig unterschiedlich sind. Mal ist die Vegetation eher mediterran und dann wieder läuft man durch eine Art Urwald. Und überall sind so viele Eidechsen zu sehen, wie ich es noch nie zuvor erlebt habe. Man muss fast aufpassen, nicht draufzutreten und sie sind nicht mal scheu, wenn man stehen bleibt und sitzen einem fast vor den Füßen.
Nach einem erfrischenden Bad machten wir uns fertig für einen Ausflug mit unserem Vermieter, der mit uns auf den Hom fahren wollte. Oben bot sich eine grandiose Aussicht, auch wenn es sich inzwischen wieder zugezogen hatte. Man konnte bis zum Gargano sehen, den Leuchtturm auf Palagruza ganz deutlich erkennen und auch die Insel Vis war gut zu sehen. Auf der anderen Seite schienen der Sv. Ilja auf Peljesac und sogar das Biokovo-Gebirge ganz nah. Selbst unser Vermieter staunte, wie klar alles zu sehen war, das sei nicht oft der Fall. Zum Schluss zeigte er uns noch die Obstgärten und Weinstöcke der Familie im Vinopoje und wir naschten eine Menge der süßen Trauben, die in den nächsten Tagen geerntet werden sollten. Den Wein gibts übrigens gratis zum Abendessen dazu.
Der folgende Tag war bewölkt und ab und zu tröpfelte es leicht, daher spazierten wir nach Ubli zum Einkaufen und vertrödelten den weiteren Tag mit Schiffegucken und Faulsein. Zur Belohnung gabs ein besonders leckeres Abendessen. So verging auch der nächste Tag, einfach mal mit Nichtstun und faul auf der Liege liegend. Und natürlich wieder mit Schiffegucken. Am Abend gabs dann noch einen Geburtstagskuchen, der eigentlich für eine ganze Horde gereicht hätte und für den wir dann 3 Tage brauchten.
Mein letzter Tag auf Lastovo fing wieder mal mit Nichtstun an. Eigentlich hatte ich mir ja mehr vorgenommen, aber ich hätte immer alleine loslaufen müssen und dazu fehlte dann doch die Lust. Ohne Auto ist man auch irgendwie aufgeschmissen, denn der Bus fährt ja nur nach Ubli und Lastovo und zu Fuß sind dann Orte am anderen Ende der Insel doch sehr weit. Man kann zwar Fahrräder mieten, aber das bergauf und bergab auf den Straßen ist auch nicht ohne. Und der Zustand ist auch nicht unbedingt der beste. Dass es auch halbwegs gescheite Autos zu mieten gibt, haben wir erst zu spät entdeckt. Mal sehen, vielleicht komme ich ja noch mal wieder. Die Insel läuft ja nicht weg… Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Ausflug rund um die Insel Prezba mit dem Tuckerbötchen unseres Vermieters, guckten uns noch auf Mrcara um und dann war es für mich auch schon Zeit, meine Siebensachen zu packen.
Am nächsten Morgen gings dann nach dem Frühstück zur Fähre. Tagsüber fährt die kleinere "Lubenice" bis Vela Luka, wo man auf die große "Korcula" umsteigen muss und insgesamt 5,5 Stunden Fahrzeit bis Split hat. Ganz schön lange…
In Split angekommen gings dann per Bus gleich weiter zum Flughafen, wo ich noch zwei Begleiterinnen einsammelte und meinen Mietwagen übernahm, um damit weiter nach Brela zu fahren. Von den folgenden 8 Tagen gibts nicht viel Weiteres zu berichten. Geplant war diesmal weniger Action als im Mai und einfach ein paar erholsame Tage mit Spaziergängen und einem kurzen Ausflug in die Umgebung, das wars aber auch schon
Ein paar Fotos folgen noch...gute Nacht und hoffentlich etwas Spaß beim Lesen.
ganz toller bericht vera,beim lesen hat man rausgehört das es dir sehr gut gefallen hat. machst du die ausflüge immer spontan oder planst du von zu hause schon welche sachen du dir anschauen möchtest?
Nein, das passte nicht. Von Pasadur fährt ja kein Bus hin und zu Fuß wars mir zu weit. So hab ich mich mit dem Blick von oben begnügt. In Ubli ist mir keine Villa aufgefallen, die einen Besuch wert gewesen wäre. Und ich bin auch bei der Kirche noch ein ganzes Stück nach rechts gelaufen. Ich hab nur die Kirchenfundamente gegenüber des Spielplatzes gesehen...mal sehen, vielleicht fahr ich ja irgendwann nochmal hin.😉
Ist das die Villa neben dem kleinen Museum mit den Löwen am Tor, die ich auch von unten fotografiert habe? Da waren wir nicht drin, die war aber auch privat. Im Museum waren wir, aber ich hab dort keine Fotos gemacht.
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