@Hannes99: Keine Sorge, mit Fleisch können sie weiter gut umgehen, die Kroaten - es hapert eher an den Beilagen, Vorspeisen und Desserts. Bei Salaten habe ich sogar einen Aufwind beobachtet.
Das läßt ja hoffen! Nach zweijähriger Abstinenz wird es nächstes Jahr wieder Zeit für Kroatien, denn in Frankreich/Korsika muss ich immer selbst kochen!
Na ja die Salate! Da wir Mittags nie groß essen, bestellten wir uns im Restaurant des Campings mittags immer einen Salat mit Brot zum mittaglichen Bier. Es war immer geschnittene Tomate, Gurke, Kraut und ein Salatblatt. Kein Dressing, das musste man sich aus Öl, Essig, Salz un Pfeffer selbst machen. Aber für 2 Euro so als Snack zwischendurch war es vollkommen O.K
das mit dem Essen ist letztlich immer so eine Sache: Man kann überall so gut wie schlecht essen; zum einen ist es von Situation und eigener Erwartung abhängig und wie die jeweilige Küche diesen Mix mehr oder weniger gekonnt zu bedienen vermag.
In England habe ich bisher kulinarische Genüsse vom Feinsten erlebt, allerdings in den zahlreich vorhandenen indischen Restaurants; das englische Essen ist wirklich ungenießbar, jedenfalls dann, wenn man nicht gleich in lautes Jubelgeschrei ausbricht, nur weil irgendwas irgendworin knusprig-fettig frittiert wurde...
Klar ist auch, dass viele Leute kulinarisch gar nicht kompetent genug sind, um gutes von schlechtem Essen (bzw. Tüte von frisch) zu unterscheiden. Hierzulande einen echten Gaumenschmaus im Restaurant zu erleben, wird ja auch immer schwerer: Meist schmeckt es gleich und unterschiedslos, also schon irgendwie essbar und sättigend, aber das wars dann auch, dafür stimmt der Preis - nicht billig, aber auch nicht so teuer, dass es einem den Appetit direkt wieder verleidet.
Ich bezweifle nicht, dass man auch in Kroatien gut und preislich stimmig essen kann. In meiner Situation (siehe oben) war das leider nicht möglich, aber nach allem was ich bisher gelesen habe, wäre das auch zu erwarten gewesen. Gute Küche ist in Kroatien nicht selbstverständlich, man muss eben wissen wann, wo und wie.
Was ich allerdings gar nicht nachvollziehen kann, das ist die eher negative Darstellung der Süßspeisen: Diese kleinen Törtchen, die allenthalben in kleinen Lecker-Läden verkauft werden, sind wirklich hervorragend gewesen.
Das als Beweis dafür, dass ich nicht nur meckern kann!
Die tollen Süßspeisen werden nur meist nicht als Dessert angeboten im Restaurant. Mir auch völlig unverständlich...
Was die Qualität angeht, muss ich sagen, dass, je mehr Touristen sowieso kommen, die meisten Restaurants 08/15 Auswahl anbieten. Ich bin zurzeit in Maslinica, da gibts in den Restaurants rund um den Hafen nur Einheitsbrei zu teilweise total überzogenen Preisen. Im Martinis Marchi gibts sicher was besseres, aber da mag ich nicht mal in die Preisliste gucken. Wir werden gleich mal eins der etwas Günstigeren testen, wo sich vor einer Stunde ein Lamm auf dem Spieß räkelte.
Lamm am Spieß gabs nicht, das war reserviert. Die Speisekarte ansonsten 08/15, vom Preis-Leistungsverhältnis war dann der Grillteller noch das Ansprechendste. Das Fleisch war wirklich okay, alle Beilagen jedoch waren extra zu bezahlen. Diese Unsitte hat also auch hier Einzug gehalten. Brot gabs gratis dazu, aber keinen Schnaps aufs Haus. Obs an den Seglern liegt, die hier immer noch jeden Abend die Molen füllen? Im Restaurant nebenan fing die Speisekarte bei 150 Kuna pro Gericht erst an...man scheint zu glauben, dass jeder Segler reich ist und die anderen Touristen auch Geld im Überfluss haben.
Der Ort ist nett anzusehen, aber das wars dann auch schon weitgehend. Man kann über die Insel wandern, allerdings auch nur auf breiten Schotterwegen zwischen Steinmäuerchen und endlosen Olivenbäumen, ein paar pittoreske alte Dörfer gibt es auch mit vielen verfallenen und einigen hübsch restaurierten Häusern, aber sonst reizt mich hier eigentlich nicht viel. Vielleicht bin ich inzwischen auch zu verwöhnt.
Hallo Vera, 150,- Kuna Gerichte ??? Jetzt muss ich wirklich Mal eine Lanze brechen für unsere Wirte. Bin seit 9 Jahren auf der Insel Murter, auch touristisch geprägt. Murter, Betina, Jezera oder Tisno, meistens isst man gut und zum fairen Preis, sogar im August. Beilagen sind selbstverstaendlich dabei. Einige wenige teure Restaurants gibt es auch, bei der grossen Auswahl kann man die leicht meiden. Zu zweit zahlen wir mit Getränken normalerweise unter 200,- und sind zufrieden.
Liebe Chris, in gewissem Sinn hast Du recht, aber ich kenne eigentlich kein Land, wo die Gastronomie zu großen Teilen so sehr auf der überlieferten Touristenküche (geprägt von der sozialistischen Zeit) beharrt. Und so hat man als Gast zwei Probleme.
1. wenn ich mal was außer der Reihe will, gibt es nur wenige Optionen 2. und bei den anderen Restaurants, die eine zu 90 Prozent identische Speisekarte haben, muss ich erraten, welcher Koch am besten ist. Es sei denn, ich kenne mich an dem Ort schon aus.
KRNeuer, da muss ich dir beipflichten. 1998 war ich 1 Monat bei den Engländern in Kupres stationiert, der Kaffe eine schwarze Pisse,die Spiegeleier mit dem Öl was noch am Teller war konnte man sicher noch 1-2 Portionen machen. Die Grillhänchen hatte so eine komische dunkelrote Farbe von irgend einen Gewürz. Kaffe trank ich nach 2 - 3 Tagen nur mehr wo unsere Unterkunft war aus unserer Filterkaffemaschine! ein Kamerad brachte mir vom Frühstück bei den Engländern 1-2 Semmeln mit! Ich war froh nach diesem einen Monat wierde in meinem Camp zu sein wo es was ordentliches zum essen gab!
off-topic zum Thema touristische Speisekarten in Kroatien:
Weiß jemand, was in kroatischen Haushalten heute zu Mittag gekocht wird? Was ist so das klassische "Unter-der-Woche-Mittagessen"?
Z.B. müssen 500.000 hungrige Schüler verköstigt werden, die können doch nicht geschlossen Ćevapi oder Pizza essen... Da muss es doch mehr geben, und dieses "mehr" könnte langsam aber sicher auf die kroatischen Touri-Wirtshaus-Speisekarten wandern.
In der kroatischen Küche sind sicher viele Geheimnisse versteckt, welche der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Schade. Ist nur meine Meinung.
Zitat von cres-fan im Beitrag #273 2. und bei den anderen Restaurants, die eine zu 90 Prozent identische Speisekarte haben, muss ich erraten, welcher Koch am besten ist. Es sei denn, ich kenne mich an dem Ort schon aus.
Lieber Holger, ja, das ist wohl so, finde ich jetzt aber nicht negativ, denn genauso haben wir das in diesem schönen Urlaub auch gemacht. Es sei denn Pizza war mal angesagt , wir haben alles durch gehabt in Rogoznica, ist aber doch auch kein Problem.
Zitat von gibsea106 im Beitrag #275 Weiß jemand, was in kroatischen Haushalten heute zu Mittag gekocht wird?
Meine Erfahrung aus früheren Jahren ist, dass es nur eine kleine warme Speise in Form einer Suppe oder so gibt, anders als in Deutschland, wo es bei den meisten ein klassisches komplettes Mittagessen gibt, kenne ich aber so von mir auch nicht, und in den Niederlanden z.B. gibt es das überhaupt nicht, dort wird nur abends warm gegessen, wie ich das auch seit gefühlten 100 Jahren mache
Zitat von Vera im Beitrag #270Lamm am Spieß gabs nicht, das war reserviert. Die Speisekarte ansonsten 08/15, vom Preis-Leistungsverhältnis war dann der Grillteller noch das Ansprechendste. Das Fleisch war wirklich okay, alle Beilagen jedoch waren extra zu bezahlen. Diese Unsitte hat also auch hier Einzug gehalten. Brot gabs gratis dazu, aber keinen Schnaps aufs Haus. Obs an den Seglern liegt, die hier immer noch jeden Abend die Molen füllen? Im Restaurant nebenan fing die Speisekarte bei 150 Kuna pro Gericht erst an...man scheint zu glauben, dass jeder Segler reich ist und die anderen Touristen auch Geld im Überfluss haben.
Sind sie ja auch . Oder haben eine großzǘgige Bank. Ich habe wahrhaftig nicht den geringsten Grund, mich zu beklagen, dass es mir schlecht geht, aber das könnte ich mir nicht leisten.
Bei 150 Mardern pro Gericht und womöglich noch Beilagen extra würde ich denen allerdings gepflegt was husten.
"dass jeder Segler reich ist" Die Crews bestehen inzwischen überwiegend aus Charterern und oft aus Männercrews also Singles. Da spielen 150 Kuna weniger die Rolle als bei Familiencrews, die dann 600 bezahlen sollen. Die Diskussion erinnert mich irgendwie an meinen ersten Beitrag im Forum
"Wenn ich in Umag eine Speisekarte klau, kann ich in Dubrovnik damit bestellen."
Zitat von KRNeuer im Beitrag #268Hallo Trollfahrer,
das mit dem Essen ist letztlich immer so eine Sache: Man kann überall so gut wie schlecht essen; zum einen ist es von Situation und eigener Erwartung abhängig und wie die jeweilige Küche diesen Mix mehr oder weniger gekonnt zu bedienen vermag....
Damit meinte ich weniger auf die Gastro-Situation, als die traditionelle Küche eines Landes oder eines Landstriches. Natürlich kann man heute in Berlin und London ganz großartig essen, da hat sich vieles getan in den letzten Jahren. Mir ging es eher um das hergebrachte Verständnis vom Kochen.
Ich will ein Beispiel bringen: Ich bin eine echte Ostpocke. Meine Eltern kommen beide aus Berlin, deren Ahnen alle aus den ehemaligen östlichen deutschen Gebieten, allerdings lange vor dem Krieg, die klassische Landflucht eben. Ehemalige Landarbeiter von den großen preußischen Gütern, die in der Stadt ihr Glück, meist als Industriearbeiter gesucht haben.
Aufgewachsen bin ich aber im Saarland, also ganz im Südwesten, fast schon Frankreich. Meine Freunde waren also alles Saarländer und ich habe natürlich auch bei denen oft gegessen. Ich sach's mal so: Ein Schlaraffenland im Vergleich zu dem, was es bei uns zu Hause gab. Meine Oma kochte für uns, typisch Berliner Art. Gerichte wie Lunge süß-sauer, Kochfisch mit weißer Mehlsauce. Erbsensuppe. Kohlsuppe. Leber gebraten. IMMER Salzkartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln. Kartoffeln mit Quark. Gemüse immer zu Brei verkocht, meistens aus dem Glas.
Dagegen die Saarländer: Frisches Gemüse, knackig gedünstet. Sahnesaucen, Kartoffel-Gratins. Röstkartoffeln, Salate, Aufläufe, ... Saarländer diskutierten, bei welchem Bäcker man einkauft und bei welchem besser nicht. Welcher Metzger den besten Saumagen machte, die beste Wurst. Da steckt eine ganz andere Wertigkeit für's Essen dahinter als bei den Berlinern. Beides übrigens typische Arbeiter-Gesellschaften, also keineswegs die besserbürgerliche Haute Volée.
Natürlich färbt das auf die Gastronomie ab. Ich bin beruflich manchmal in Berlin. Auf Kongressen usw. gibt es dann natürlich auch ein Catering. Das, was an der Spree aufgetischt wird, würde in Köln (da lebe ich jetzt) vom Veranstalter nie durchgehen und in Süddeutschland würde man den Koch aus Laden prügeln.
Wie die 'echte' Kroatische Küche ist, weiß ich nicht.
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