Die Fläche der beheizten Räume müsste ich mal messen. Allerdings habe ich da keine Ölheizung sondern eine Gasheizung, deren bisheriger Verbrauch rund 10.000 kWh jährlich betrug. Somit muss ich die Gaskosten mit den Stromkosten vergleichen. Das habe ich im Beitrag #37 bereits getan.
Habe jetzt nicht alle Einzelpreise im Kopf. Aber das kommt ungefähr hin. Mit allen Zubehörteilen könnten es auch ungefähr 4.500 Euro sein.
Aber wie gesagt, ich habe von der Planung über die Teilebestellung und die Montage alles alleine gemacht. Eine Firma verlangt da deutlich mehr. Eine deutlich hochwertigere Wärmepumpe hatte auch noch mal mehr gekostet. Aber selbst da, wäre ich kaum über 8.000 Euro gelandet.
Noch eine Anmerkung zum Nutzen: Als ich mit der Planung begann, hatte sich mein Gaspreis von rund 5 Cent auf 15,5 Cent / kWh erhöht. Der Strompreis lag bei 29,5 Cent / kWh. Mein Gasverbrauch lag bei 10.000 kWh. Nach dem neuen Preis hätte das nun nicht mehr 500 Euro im Jahr gekostet, sondern 1.550 Euro. Bei einer Wärmepumpe ging ich bei vorsichtiger Betrachtung davon aus, dass diese aus 1 kWh Strom 3 kWh Wärme macht. Das hätte Stromkosten von rund 980 Euro zur Folge. Ich hätte also 520 Euro im Jahr gespart. Vor diesem Hintergrund habe ich losgelegt. In der Zwischenzeit kam die Gaspreisbremse auf 12 Cent / kWh und mein Strompreis ist auf rund 50 Cent / kWh gestiegen. Bei heutiger Betrachtung wird also die Wärmepumpe nur die bereits von mir beschriebene geringere Preiseinsparung bewirken oder vielleicht gar nichts einsparen. Das wird sich aber erst am Ende der Heizperiode zeigen.
Eines ist aber beim gegenwärtigen Preisniveau sicher: Eine bestehende Gas- oder Ölheizung von einer Firma auf eine Wärmepumpe umrüsten zu lassen, lohnt sich wirtschaftlich nicht mal annähernd.
Viel ist es in den Wintermonaten nicht, was an Solarstrom erzeugt wird. Ab Mitte Februar werden aber die Tage bereits merklich länger und die Heizperiode ist noch nicht vorbei. Es kommt dennoch öfter vor, dass ich mit meiner Anlage deutlich mehr Strom erzeuge, als ich jeweils verbrauchen kann. Das sind dann die Momente, in denen die Wärmepumpe mit Solarstrom läuft. Was das mengenmäßig bedeutet, kann ich noch nicht sagen. Ich werde mal schauen wenn die nächste Abrechnung kommt, ob sich da meinen Eigenverbrauch signifikant geändert hat. Das könnte dann ein Hinweis sein.
Grundsätzlich bin ich mit dem Stromverbrauch der von mir selbst installierten Wärmepumpe zufrieden. Nun kam die Frostperiode in diesem Winter mit tagelangen Temperaturen zwischen minus 5 bis teilweise minus 12 Grad. Obwohl ich noch meine Gasheizung habe, die ich jederzeit per Knopfdruck in Betrieb nehmen könnte, wollte ich wissen, was die Wärmepumpe tut. Der Stromverbrauch hat sich gegenüber den bisherigen Tagesdurchschnitt vervielfacht. Lag der Verbrauch innerhalb von 24 h sonst bei ca. 10 bis 15 kWh, schaffe ich bei den oben genannten frostigen Temperaturen auch schon mal 45 kWh. Die Vorlauftemperatur bekomme ich nicht höher als 36 bis 37 Grad. In meinem Firmengebäude werden die Räume damit ca. 19 Grad warm. Das reicht dort aus. Für eine Wohnung wäre das aber etwas frisch. Da ich darüber nachdenke, auch mein Wohnhaus mit einer Wärmepumpe auszustatten, muss ich über dieses Problem noch nachdenken. Oftmals sind Heizungen mit einer Wärmepumpe mit einer elektrischen Heizpatrone ausgestattet, um solche Tage zu überbrücken. Man kann natürlich auch eine Wärmepumpe mit höherer Leistung wählen, diese hat dann aber den Nachteil, dass sie bei den häufigeren milderen Temperaturen nicht so gut im wirtschaftlichen Bereich läuft.
Übrigens, bei einer Fußbodenheizung sollte die Vorlauftemperatur ausreichen. Ich habe aber keine.
Falls du diesen meinst, habe ich exakte Werte für den Gesamtstromverbrauch. Diese schwanken aber logischerweise in Abhängigkeit von der Außentemperatur deutlich. Nun den Stromverbrauch pro m² beheizte Fläche auszurechnen, sollte theoretisch kein Problem sein. Allerdings ist die Aussagekraft für einen Außenstehenden nur gering, denn ich habe im Firmengebäude zwei Büroräume / Arbeitsräume, die ich auf ca. 19 °C heize, einen weiteren großen Arbeitsraum heize ich etwas weniger und noch einen Arbeitsraum im Obergeschoss halte ich bei ca. 17 °C und heize nur bei Bedarf höher. Alle in allem habe ich ca. 110 m² Fläche. Aber beispielsweise den Strombedarf von 40 kWh in 24 h durch 110 zu teilen, bringt aus den vorstehend genannten Gründen nicht viel. Da käme dann ein sensationell niedriger Stromverbrauch von 0,36 kWh / m² raus.
Wie kalt und windig war es da und über welchen Zeitraum? Anfangs ist das Haus ja noch warm, doch mit der Zeit zieht ja die Kälte rein. Ganz besonders, sobald es draußen wieder warm geworden ist.
Beim Stromverbrauch von 40 bis 44 kWh / 24 h war es relativ windstill. Die Temperaturen lagen bei - 6 bis - 10 °C. Bei höheren Außentemperaturen sinkt der Stromverbrauch deutlich. Das liegt nicht nur am geringeren Wärmebedarf in den Innenräumen, sondern die Wärmepumpe arbeitet deutlich effektiver. Gestern z.B. lagen die Temperaturen bei 1 bis 2 °C und der Stromverbrauch lag in dieser Zeit nur bei 21 kWh.
Mit der Gasheizung habe ich bisher durchschnittlich 16.000 kWh verbraucht. Die Wärmepumpe habe ich am 17. Februar 2023 in Betrieb genommen. Der Stromverbrauch 2023 lag bei 1.588 kWh und 2024 bis jetzt bei 344 kWh. Es gibt also noch eine Lücke von 4 Wochen, in der ich auch noch heizen muss, bis ein ganzes Jahr Heizung mit Wärmepumpe um ist. Wenn ich dafür 500 kWh vorsehe, gehe ich bereits von kühleren Temperaturen aus. Mein Gesamtstromverbrauch wird also voraussichtlich bei 2.432 kWh landen. So wenig hätte ich absolut nicht erwartet. Der Vollständigkeit möchte ich erwähnen, dass ich 3 oder 4 x die Gasheizung kurz in Betrieb genommen habe. Dabei habe ich rund 200 kWh Gas verbraucht. Das müsste ich noch hinzu rechnen.
Bei meinen aktuellen Gaspreis von 10 Cent / kWh und einem Strompreis von 33 Cent / kWh darf ich mich über eine Ersparnis von rund 685 € freuen. Dazu kommt noch eine weitere kleine Ersparnis, da ich auch Strom aus meiner eigenen Solaranlage nutze. Allerdings hält sich das in den Wintermonaten in Grenzen.
Fazit: Ich bin zufrieden und die Wärmepumpe wird sich in ca. 5 - 6 Jahren amortisiert haben.
Nun kommt das große ABER! Ich habe meine Wärmepumpe selbst geplant und installiert und somit die Kosten sehr niedrig gehalten. Wenn man sich eine Wärmepumpe von einer Heizungsbaufirma einbauen läßt, dann kostet diese nach Abzug der Förderungen durch den Staat (die ich nicht bekommen habe) immer noch mindesten das 3 bis 4-fache meiner Investitionssumme. Das ist in meinen Augen der absolute Wahnsinn. Logischerweise schafft man damit keine ökonomischen Anreize, um mit Strom zu heizen. Die sind aber nötig, um die gewünschte „Wärmewende“ zu schaffen. Es macht nämlich wenig Sinn, mal so eben nebenbei eine neue Heizungsanlage für 20 bis 30 Tausend Euro einbauen zu lassen, um dann 25 bis 30 Jahre zu warten, bis sich diese Investition wieder refinanziert hat. In diesen Zeitraum ist dann möglicherweise bereits wieder eine neue Heizungsanlage fällig. Damit erklärt sich auch der Boom im vergangenem Jahr vom Eibau von Gasheizungen und auch Ölheizungen. Viele wollten damit der möglichen Pflicht entgehen, ab 2024 eine Wärmepumpe einbauen zu müssen. Ich persönlich gehe davon aus, es hätte noch viel mehr neue Heizungen mit Gas oder Öl im vergangeben Jahr gegeben, wenn die Heizungsbauer größere Kapazitäten gehabt hätten.
Noch ein Tipp für die Nachrüstung einer Wärmepumpe ohne bestehende Fußbodenheizung:
Um eine Wärmepumpe effektiv zu betreiben, ist eine niedrige Vorlauftemperatur des im Heizsystem kreisenden Wassers erforderlich. Das geht auch ohne Fußbodenheizung, setzt allerdings meist etwas größere Heizkörper voraus. Notfalls muss man kleinere Heizkörper gegen größere tauschen. Das ist mit einem überschaubaren Aufwand machbar. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, die bestehenden Heizkörper mit einen zusätzlichen Lüfter zu kombinieren. Das erhöht die Wärmeabgabe an den Raum, ohne dass man dafür die Vorlauftemperatur erhöhen muss. Hier kann man diese Lüfter erwerben: Speed Comfort Heizkörperverstärker
Technisch versierte Leute können sich so etwas aber sicherlich auch aus Computerlüftern selbst bauen.
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Noch ein weiterer Tipp:
Wer über eine bestehende funktionsfähige Heizung verfügt, kann auch eine Wärmepumpe zusätzlich installieren und beides als sogenannte Hybridheizung betreiben. Sollte an sehr kalten Tagen die Wärmepumpe nicht die erforderliche Heizleistung erbringen, kann man jederzeit das bestehende Heizsystem aktivieren. Darüber hinaus ist man flexibler bei einem Defekt der Heizung. Man hat dann immer noch das jeweilige andere System zur Verfügung.
Thofroe hat ja schon fast alles erklärt und ich mag nur noch einen Punkt hinzufügen den ich vermutlich überlesen habe.
Zum Betrieb einer Luft-Wasserwärmepumpe muß unbedingt ein Wärmetauscher verwendet werden.
Unsere Split-Wärmepumpe hat der Vorbesitzer parallel zum normalen Heizkessel einbauen lassen. Grundsätzlich keine schlechte Idee. Stichwort: Redundanz. Aber wenn Redundanz, dann bitte richtig.
Wir schalten diese Pumpe zwischen ab +5° und 0° C aus. Sie ist dann unwirtschaflich = ineffizient auch weil nicht mehr effektiv genug.
Wir haben noch 2 Luft-Luft Wärmepumpen unterschiedlicher Leistungsklassen. Diesen Winter hatten wir sie noch keinen Tag in Betrieb.
Alle 3 Anlagen sind vermutlich aus den Ende-0er oder Anfang-10er Jahren. Seitdem hat sich einiges mit der Technik getan! Außerdem sind unsere Anlagen irgendwelche umgelabelte Asienmodelle. Im Internet finden sich jedoch reichlich Anwender unserer Luft-Wasser Pumpe, die mit der Effektivität als auch mit der Effizienz zufrieden sind. Wie geschrieben, wir nicht. Evtl. ist neben dem billigen Einbau auch die Leistung der Anlage zu gering - oder wie Thofroe schreibt: die Heizkörper müssen angepasst werden.
Ich muß noch hinzufügen dass unser Objekt einen Stromvertrag mit 8,7 Cent/kwh hat + Stromtransfergebühr. Ja, ich bin glücklich dass der ehemalige Eigentümer keinen Vertrag mit Börsenstrom abgeschlossen hat. 2,35 Euro pro kw/h + Transfer ist echt eine Ansage: https://yle.fi/a/74-20067868
Deinen letzten Beitrag habe ich nicht verstanden. Geht es dir darum einen vorhandenen Heizöltank in einen Wärmespeicher umzurüsten? Davon habe ich allerdings noch nie gehört und rein technisch stelle ich mir das auch nicht so einfach vor. Das beginnt schon mit einer sinnvollen Isolierung. Dann müssten noch Wärmetauscher rein usw. Vorher müsste der Tank natürlich noch ordentlich gereinigt werden.
Such bitte mit irgendeiner Suchmaschine nach folgenden Schlüsselwörtern:
+Öltank +umrüsten +Wärmespeicher
Alles was du schreibst ist korrekt. Es sind Kosten involviert. - Tankleerung + Reinigung + evtl. Keramikbeschichten - Isolierung
Falls man es noch etwas "aufbohren" will, dann noch: - diverse Wärmetauscher - Notfall elektr. Heizstab
In meinem Fall: Ich habe einen 5.000 Liter Tank im Haus. Dieser wurde in den 60igern offensichtlich auf Maß gebaut und eingemauert. Da ich unsere Heizkosten verändern will, werde ich neben dem Ölbrenner und der Wärmepumpe zusätzlich noch auf Solarthermie und Holz setzen. Einen elektrischen Heizstab will ich auch, für den Fall, daß das Haus mal leer steht und niemand den Holzofen anschüren kann, der Brenner mal wieder im Störmodus ist, es für die Wärmepumpe zu kalt, es dunkel ist/war und die Solarthermie nichts bringen konnte.
Als ich gesehen habe, was für einen Schichtenwärmespeicher von solider Qualität und mit durchdachten Anschlüssen aufgerufen werden, hat mich der Schlag getroffen. Und dann kommen da ja auch noch Lieferung, Einbau und "Verkabelung" hinzu.
Für mein Objekt hier, ist die Umrüstung erst mal auf dem Tisch und sobald der Winter vorüber ist, beginnen die Prüfungen.
Ohne irgendetwas gelesen zu haben, sagt mir mein Gefühl, dass man einen guten Wärmespeicher nicht mit einer Umrüstung eines Öltanks preislich vergleichen kann. Ein Öltank wird sicherlich immer nur ein mäßig isolierter Wassertank bleiben, in den man einen Wärmetauscher integriert.
Ja, die Isolierung wird spannend. Besonders weil in unserem Fall der Boden nicht isoliert werden kann. Die anderen 5 Seiten jedoch schon. Mindestens eine Wand werden wir dazu abreißen müssen.
Hier oben ist https://akvaterm.fi/en/ der Platzhirsch. Andere Anbieter gibt es wohl auch deswegen kaum, weil die Transportkosten aus Mitteleuropa nicht unwesentlich sein werden.
Ich habe zwei Plastetanks mit je 1.500 l Fassungsvermögen. Wenn die leer sind, sind sie leicht anzuheben und könnten somit von unten isoliert werden. Noch warte ich aber erst einmal ab und beobachte die Entwicklungen der Energiepreise. Ich heize erst einmal mein Wohnhaus weiter mit Öl und mein Geschäftshaus wahlweise mit Gas oder Wärmepumpe / Strom.
Ob die Plastetanks die Temperaturen mitmachen? Und wie soll man da die Heizspiralen/Wärmetauscher anbringen?
Wir werden sehen ob sich das Ganze realisieren lässt und mit welchem Aufwand. Und falls wir es dieses Jahr nicht anpacken können, so doch hoffentlich im kommenden. Unser Tank wird nicht mehr genutzt und es ist schade den Raum "nutzlos" zu halten.
Wie gesagt, ich habe noch nie darüber nachgedacht und auch erst von dir gehört, dass so etwas gehen könnte. Gegenwärtig halte ich es aber für eher unwahrscheinlich, dass ich da etwas selber baue. Die Tanks sind ja auch schon über 25 Jahre alt und Wasser möchte ich auch nicht unbedingt im Keller haben.
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