Mittwoch, 30.04.14 19:30 Küstenparadies Kroatien (3/3) Mitteldalmatien | arte
Die kroatische Adria gehört zu den noch wenig entdeckten Küstenlandschaften Europas. Charakteristisch ist ihre Vielfalt: schroffe Felsriffe und sanfte Olivenhaine, karstige Gebirgszüge und ein äußerst mildes Klima. Die dreiteilige Reihe porträtiert Menschen, die den Herausforderungen ihrer Heimat am Meer selbstbewusst und engagiert begegnen.
Die Region um Split ist die Wiege eines polyphonen Gesangs, dem Klapa. Klapa bedeutet Gruppe. Dass sich in der Männerdomäne ein Chor nur aus Frauen gebildet hat, ist eine kleine Revolution. Die neun Frauen des "Klapa Ventula" touren inzwischen durch ganz Europa./Direkt neben einem der größten Steinbrüche liegt die einzige Steinmetzschule Kroatiens. Die Jugendlichen lernen hier den Umgang mit dem Naturwerkstoff. Nach vier Jahren verlassen sie die Schule als ausgebildete "Steinmetz-Techniker"/Der Leuchtturm Stonicica auf der Insel Vis leuchtet seit 1865 den Seefahrern den Weg. Insgesamt 17 Leuchttürme der kroatischen Adria sind noch bemannt/ Von der Insel Brac kommt ein berühmter weißer, marmorähnlicher Kalkstein, der Repräsentationsbauten auf der ganzen Welt schmückt, darunter das Weiße Haus in Washington. In über 20 Steinbrüchen wird er abgebaut.
Der dritte Teil begibt sich auf eine Reise durch Mitteldalmatien: zu einem weiblichen Klapa-Chor, Kalksteinbrüchen von internationaler Bedeutung, einem unkonventionellen Künstler, einstigen Lavendel-Dörfern und einem Forscher des traditionellen Schiffsbaus.
Split liegt im Zentrum Mitteldalmatiens. Aus verwinkelten Gassen ertönt melodiöser A-cappella-Gesang: Adela Zoric und ihre Freundinnen proben für den nächsten Auftritt. Sie singen Klapa, einen traditionellen polyphonen Gesang. Die neun Frauen bilden einen der wenigen weiblichen Klapa-Chöre Kroatiens. Die Insel Brac liegt nur eine Bootsstunde von Split entfernt. Hier wird weißer, marmorähnlicher Kalkstein abgebaut, der Bauten auf der ganzen Welt verschönert - sogar das Weiße Haus in Washington. Der 15-jährige Tonci Nizetic war schon immer von der Arbeit mit Steinen fasziniert. Er besucht die Steinmetzschule der Insel und möchte später als Restaurator arbeiten. Weiter südlich in der Bucht vor Split sammelt der Künstler Zoran Tadic, was die Fischer als Abfall über Bord werfen. In seinem Freiluft-Atelier fertigt er Skulpturen und Schmuck aus Tierschädeln, Fischwirbeln, Fell, Holz und Stein - scheinbar toter Materie. Das Inselinnere von Hvar war lange vom Lavendelanbau geprägt. Doch durch die trockenen Sommer sind die Ernten immer wieder verbrannt. Das Bergdorf Velo Grablje, einst Europas größter Lavendelölproduzent, hat heute gerade noch sechs Bewohner. Der junge Grafiker Ivan Zaninovic versucht, den Ort seiner Kindheit zu retten, indem er alte Gebäude renoviert und Feste organisiert. Traditionsforscher Josko Bozanic untersucht die Schiffsbaukunst der Seefahrer in dem kleinen Ort Komiza auf Vis und baute eine Replik der Falkusa, dem traditionellen Boot der dalmatinischen Fischer. Die erste Ausfahrt im Frühjahr ist ein Abenteuer für die Crew, aber auch eine Belastungsprobe für das Material.
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