Viele in diesem Forum lernen ja Kroatisch zu sprechen und schreiben, viele können es auch schon sehr sehr gut, aber wenn man aus den Schulbüchern lernt wie kommt man dann vor Ort zu recht? Wie ich merke sind ja die meisten in Dalmatien untewegs, ich denke schon da gibt es einen sehr großen Unterschied was im Dialekt und auch in den Wörtern. Mich verstehen z.B. viele aus Slawonien nicht obwohl ich nicht das reine Dubrovniker Dialekt spreche. Meine Mutter hat (ist schon über 20 Jahre her) Kroatisch bzw. damals Yugoslawisch auch aus Büchern gelernt. Sie lebte in Dubrovnik. Sie hat das Kroatische zwar nicht falsch gelernt aber doch mußte Sie manche Wörter aus dem Wörterbuch ganz streichen da die Dubrovniker und die Lopudaner sowieso etwas blöd angeschaut haben wen Sie "Hoch Kroatisch" sprach. Wie ist das bei Euch?
Kann mir z.B. jemand folgendes übersetzten?: Falile se Kaštelanke da su lipše neg Splièanke, ali Sveti Duje neæe ni da èuje, ajme èa æu mu ja...
Naja, nach meiner Erfahrung verstehen die meisten "Hoch-Kroatisch" obwohl das mit den Dialekten teilweise sehr heftig ist. Vor allem auf Insel versteht man die Leute fast gar nicht mehr. In Dalmatien ist es halt so das nicht wirklich kroatisch sondern dalmatinisch gesprochen wird. Wenn man weiter ins Innland geht sind die Wörter teilweise total verschieden. Siehe Kerze. Wie würdet ihr Kerze übersetzen?
Zur Übersetzung:
Die Kastelani haben sich gelobt schöner zu sein als Spliter, aber Sveti Duje...(möchte noch nicht mal hören) der Rest sind nur noch krytische Zeichen...
Rudi .... ungefähr so weit bin ich mit der Übersetzunge auch gekommen, nur dass es alles Mädels sind - die aus Split und die aus Kastela!
Dialekt: Das Theman haben LadyS und ich auch gerade privat. Man kann Kroatisch nicht nur aus Büchern lernen. Was dabei raus kommt ist genau wie Schulenglisch - das spricht ja auch niemand. Man kann sich damit zwar verständigen, aber mehr auch nicht. Mit dem Dalmatinisch der Sibeniker Gegend komme ich aus Gewohnheit ganz gut klar, wenn ich mich erstmal wieder eingehört habe (der 1. Tag ist immer total frustrierend, weil ich nichts verstehe). Sehr kompliziert wird es, wenn es auf die Inseln geht. Da muß man sich z.B. nur manchen Liedtext von Gibonni anhören z.B. - den kann einem auch so mancher Kroate nicht mehr übersetzen. Ansonsten ist es unterschiedlich. Manche Leute verstehe ich sehr gut und manche überhaupt nicht. Letzteres ist dann immer ein niederschmetterndes Erlebnis. Ich denk dann immer: "Und wofür habe ich jetzt gelernt und gelernt!?!?" Ganz gut ist es, wenn der Bekanntenkreis nicht zu sehr gemischt ist, denn dann kann man sich an einen Dialekt richtig gewöhnen. Bei mir im Umfeld verwurschtelt sich Dalmatinisch mit Lika mit Hercegovina und Freunde in und aus Zagreb habe ich auch noch - das ist manchmal wirklich tough.
Naja, ich war nur einmal in Dalmatien (Zadar) da gings eigentlich mit dem verstehen. Klar, das in Dubrovnik würde ich wahrscheinlich auch nicht kapieren. Da schick mal bei uns einen aus Hamburg nach Bayern, der versteht wahrscheinlich nicht mal ein einziges Wort Ansonsten kann ich eigentlich ganz gut unterscheiden zwischen "Schulwörtern" die nicht, oder nur selten unten benutzt werden, und der tatsächlichen Sprache. Wer sagt in Kroatien bitte "Objed" zu Mittagessen? Oder "hladnjak" zu Kühlschrank? Erschwert wird eigentlich alles auch durch diese "bösen" serbischen Wörter, die man auch nicht unbedingt gebrauchen sollte. Generel sollte man das alles aber nicht überbewerten. Wenn ich den Mund aufmache, da hört man sowieso dass ich die Sprache nicht richtig kann. Leider bin ich in Kroatien und Bosnien schon auf viele Leute gestossen, die mich dumm angeguckt haben weil ich ihre Sprache gebrochen spreche
Da ich mein Kroatisch bisher nur in Split und Umgebung "ausprobiert" habe, kann ich für den übrigen Teil nichts sagen. Los gings schon mal, dass ich "sto" und nicht "sta" gelernt hatte. Aber das war noch das Einfachste. Beim letzten Mal verstand ich allerdings schon relativ viel, allerdings nur, wenn derjenige gaaanz langsam gesprochen hat. Manche verstehe ich gut, andere die 3m nebenan wohnen, also wohl denselben Dialekt haben, wieder gar nicht. Ein Freund von mir schreibt in seinen SMS meist "Di si ti?". Hab ich einfach nur aus dem Zusammenhang kapiert, dass das "wo " heißt. Ich kenne es eben nur als "gdje". An den kann ich mich offensichtlich gut halten, der scheint ziemlichen Spliter Dialekt zu sprechen. Anfangs war da kein Verstehen möglich, jetzt ist es besser, aber halt nur langsam. Das ist überhaupt mein größtes Problem: Ich würde viel mehr verstehen, wenn die es mal schaffen würden, langsam zu reden!! Aber das ist offensichtlich schwierig.
Ein ins Handy gebrülltes "Di si? Di si?" gehörte definitiv zu den ersten 20 Sachen, die wusste. Ich war dann leicht überrascht mit dem Wort gdje konfrontiert zu werden. Sto und sta ist so eine Sache. Ich sage zuerst immer das "korrekte" sto bis ich herausgefunden habe, was mein Gegenüber so sagt. Ich habe es sogar schon gemischt erlebt wie z.B. In einer ordentliche Frage wie: "Sto si rekla?" eben sto und in der "Begrüßungstirade" wieder "Sta radis? Sta imas?" - von der gleichen Person. Wer soll da noch klarkommen
Geht`s Leute, seht das nicht so eng. Wie geht das denn in Deutsch? Wer spricht denn immer alles schulmäßig korrekt? Die Unsitte, anstelle von "auf dem" "am" zu sagen, ist (leider) nicht mehr auszumerzen. Dies steht nur als pars pro toto für eine Unzahl von Fehlformen in der Umgangssprache, die entweder dialektbedingt oder durch Schlamperei entstanden sind.Ist wohl in allen Sprachen so! Gruß stari
Auch ich sehe es nicht eng und weiß außerdem wie schwierig Deutsch ist. Aber ich bemühe mich meistens langsam zu sprechen, auch wenn man den Dialekt und Akzent natürlich nicht abstellen kann. Aber es wird einem eben schon wirklich schwer gemacht, wenn die Wörter, die manche verwenden, nicht mal Kroaten in anderen Landesteilen verständlich sind. Das machts schön und interessant - aber eben auch schwierig. Und das wars worums uns hier ging.
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