Die Reise entlang der Küste Istriens bis zu den Brioni-Inseln führt durch Italien, Slowenien und Kroatien. Die Reise entlang der Küste Istriens bis zu den Brioni-Inseln führt über drei Länder: Italien, Slowenien und Kroatien. Die Region an der östlichen Adria hat eine bewegte Vergangenheit. Das heute italienische Triest war lange Zeit der wichtigste Hafen der Donaumonarchie. Davon zeugt das romantische Schloss Miramare, malerisch am Golf von Triest gelegen, einst Residenz von Maximilian von Habsburg, dem unglücklichen Kaiser von Mexico. Auf hohen Felsen nördlich von Triest überragt das Schloss Duino, von Rilke in seinen "Duineser Elegien" besungen, die Steilküste. Südlich des Hafens, hinter Muggia, war einmal die Grenze zu Jugoslawien. Die pittoresken Küstenorte Koper und Piran liegen heute in Slowenien. Nördlich des Städtchens Buje wird bereits die Grenze zu Kroatien überschritten. Das Länderdreieck an der Adria war Schauplatz beider Weltkriege. Die Grenzregion hat Autoren hervorgebracht, die Flucht, Vertreibung und Unterdrückung literarisch verarbeitet haben. Einer von ihnen ist Fulvio Tomizza, der aus der Nähe von Buje stammte. Die Inselgruppe Brijuni (italienisch: Brioni) an der kroatischen Adria gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu Jugoslawien. Der jugoslawische Staatspräsident Tito hatte sie zu seiner Sommerresidenz gemacht. Heute sind die Inseln ein Nationalpark mit einem Museum, das Tito gewidmet ist. Besucher erfahren dort von seinem prunkvollen Leben auf Brioni. An die Sommerfrische auf Brioni erinnert sich auch Sascha Broz, die Enkelin Titos: Die Theaterfrau engagiert sich seit Jahren in der Kulturszene ihrer Heimat. In der einstigen Römerstadt Pula, der letzten Station auf dem Reiseweg, hat das Theater seit der Antike Tradition.In dem dortigen Schauspielhaus spürt man den Aufbruch in die Zukunft von Kroatien. Der Film von Nina Kleinschmidt und Henri Wagner zeigt die Sehenswürdigkeiten an der Küste Istriens und erzählt die Geschichte der Region.
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Kroatien - Der Nationalpark Brioni
Brioni war zu Zeiten Titos ein Treffpunkt für Menschen aus Politik und Jet-Set. Heute ist die Inselgruppe Istriens einziger Nationalpark. Der Tourismus punktet mit ganz einfachen und oft vergessenen Reizen der Natur: reine Luft, klares Meer und unberührtes mediterranes Grün. Das alles gibt es auf Brioni im Überfluss.
An der südwestlichen Küste Istriens befindet sich nahe der Küstenstadt Pula eine Inselgruppe in der kroatischen Adria. Es sind die 14 Brioni-Inseln (Brijuni), deren Fläche zusammen etwa 740 Hektar ergibt. 13 der 14 Inseln sind unbesiedelt. Nur auf der größten von ihnen gibt es Hotelanlagen. Sie heißt Veliki Brijun. Die Brioni-Inseln wurden 1983 zum Nationalpark erklärt und sind der einzige Nationalpark Istriens. Sie beheimaten zahlreiche Tierarten sowie eine seltene und reiche Flora. Die Brioni-Inselgruppe gilt als eines der schönsten Archipels am Mittelmeer. Zu den Inseln kommt man mit dem Schiff. Täglich legt es mehrmals aus Fazana ab. Die Anmeldung an der Rezeption des Nationalparks Brioni ist verpflichtend. Es ist auch möglich von Pula aus eine Schiffsrundfahrt zu den Inseln zu machen. Mit privaten Booten darf man nur im Hafen der Hauptinsel anlegen.
Jet-Set-Treffpunkt
Der jugoslawische Diktator Tito wählte Brioni 1947 zu seinem Feriensitz aus. Bis zu seinem Tod im Jahr 1980 verbrachte er jedes Jahr bis zu sechs Monate auf der Hauptinsel von Brioni. Hier wurde Weltpolitik gemacht. Schließlich war Tito einer der Führer der blockfreien Staaten. Politiker und Stars aus dem Showbusiness kamen: Elizabeth Taylor, Richard Burton, Sophia Loren. Zu Titos Erbe gehört auch der Zoologische Garten, die Fasanerie und der Safari-Park mit verschiedensten Tierarten aus der ganzen Welt. Wildtiere wie Zebras und Mufflons, Elche und Strauße sieht man hier in freier Natur. Die Tiere sind ehemaligeGastgeschenke: Indira Ghandi kam gar mit zwei Elefanten an. Ob der alte Glanz wieder auf die Insel zieht, ist ungewiss. Doch Gäste von heute wissen, dass sie hier die einfachen Reize der Natur genießen können: reine Luft, klares Meer und unberührtes mediterranes Grün.
Lange Vergangenheit
Brioni hat eine viel längere Vergangenheit als Titos Jet-Set-Ära. Schon aus der Jungsteinzeit sind menschliche Spuren nachweisbar. Bedeutendste archäologische Fundstätte ist ein Gräberfeld aus dem 14. Jahrhundert vor Christus. Hier haben die Ureinwohner der Insel vor etwa 3.500 Jahren ihre Toten zur Ruhe gebettet. Ab dem Jahre 177 beginnt eine lange Ära der römischen Herrschaft. Dies belegen die Reste eines repräsentativen Landhausschlosses und eines römischen Tempels in der Bucht Verige. Nach dem Niedergang des weströmischen Reiches herrschte auf Brioni Byzanz. An der westlichen Küste hat sich ein spätantikes byzantinisches Kastrum und die byzantische Basilika der Heiligen Maria aus dem 5. Jahrhundert erhalten.Seit 1331 herrscht Venedig auf Brioni. Es entstand eine ganz eigene, istrisch-venezianische Architektur. Eine ganze Reihe an Gebäuden aus dieser Zeit ist erhalten.
Malariaforschungsstation
1815 beginnt die Herrschaft Österreichs über Istrien, aber erst 1893 erlebt Brioni seinen Aufstieg. Der österreichische Industrielle Paul Kuppelwieser kaufte die Insel und legt Wälder, Parks und Alleen an. Er wollte aus Brioni ein Ferienzentrum für die europäische High Society machen. Das scheiterte zunächst daran, dass die Insel malariaverseucht war. Robert Koch, der sich seit 1898 bereits mit der Malaria beschäftigte, wurde von Kuppelwieser nach Brioni zum Forschen eingeladen. Von 1900 an war Koch ein Jahr auf der Insel und entwickelte hier sein Serum gegen die Malaria. Brioni wurde von der Malaria befreit. Und ein Aufenthalt r wurde zum Prestige- und Statussymbol für die mondäne Gesellschaft. Es kamen die Reichen und Schönen, vor allem aber die Prominenten, unter ihnen Thomas Mann.
Am Thementag 'Der Reiz des Südens' geht 3sat in zahlreichen Dokumentationen, Reportagen und Spielfilmen der Faszination des Mittelmeerraums nach. 24 Stunden lang reist 3sat durch Italien, Spanien, Griechenland, Frankreich und Kroatien und stellt Land und Leute vor.
So 18. August 2019 11:15 tagesschau24 Die schönsten Schlösser und Paläste Europas So 18. August 2019 21:02 tagesschau24 Die schönsten Schlösser und Paläste Europas Mo 19. August 2019 02:02 tagesschau24 Die schönsten Schlösser und Paläste Europas
Film von Elisabeth Weyer
Der Film unternimmt eine Reise zu den prachtvollsten Schlössern und Palästen Europas, großartige Zeugnisse der Kultur, Zentren der Geschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Sie erzählen von Kaisern, Königen und Sultanen sowie dem Macht- und Repräsentationswillen ihrer Erbauer. Höhepunkte sind die Hofburg in Wien, seit dem Mittelalter Wohn- und Regierungssitz der Habsburger, wo die schöne Kaiserin Sisi Repräsentationspflichten erfüllen musste, und Schloss Schönbrunn, die habsburgische Sommerresidenz, umgeben von einer barocken Parklandschaft und herrlichen Wasserspielen.
Ein architektonisches Meisterwerk ersten Ranges ist die Alhambra in Granada, die glanzvolle Palaststadt der maurischen Könige, deren arabische Vorfahren die Kultur des Islam nach Spanien gebracht hatten, und nicht zuletzt das Topkapi-Serail in Istanbul, Residenz und zugleich geheimnisumwitterter Harem der osmanischen Sultane - Schlösser, die zu den Highlights des europäischen Tourismus zählen.
Spektakulär sind aber auch die weniger bekannten, etwa Schloss Miramare an der Adria bei Triest. Erzherzog Ferdinand Maximilian, der jüngere Bruder des Wiener Kaisers Franz Joseph, ließ es Mitte des 19. Jahrhunderts als seinen Traum von einer verklärten mittelalterlichen Vergangenheit errichten.
Von Österreich in die Türkei, nach Spanien und Italien führt die Reise zu den Traumschlössern Europas und zu den Palästen des Adels, der Kirche und des Bürgertums. Auch sie sind geprägt vom Reichtum und dem Wunschdenken ihrer Erbauer.
Sa 8. Juli 2023 13:15 NDR mareTV Classics - Piran, Secovlje, Miramare Sa 15. Juli 2023 13:15 NDR mareTV Classics - Piran, Secovlje, Miramare
Zwei Dinge wirken anregend auf den Triestiner, sagt man: der Blick aufs Meer und der in die Tasse mit dem Espresso Nero. In den Kaffeehäusern rings um den Hafen in Triest wird doppelt so viel Espresso getrunken wie im Rest Italiens, durchschnittlich 1.500 Tassen im Jahr pro Kopf. Die Zubereitung des „kleinen Schwarzen“ ist hier sogar eine Wissenschaft. An der Università del caffè lehrt Michele Pauletic die hohe Kunst an der Espressomaschine. Triest wurde mit Kaffeeumschlag groß, war der Seehafen der k.u.k.-Monarchie. Auch die Geschlechtertrennung in der Meeresbadeanstalt Bagno alla lanterna geht auf kaiserliche Zeiten zurück. Die Stammbadegäste Adriano, Renato und Franco finden das getrennte Baden gar nicht so schlecht. Karten spielen sie ohnehin lieber ohne ihre Frauen. Die vergnügen sich derweil auf der anderen Seite der Mauer. Nur einige jüngere Paare wie Andrea und Linda suchen die heimliche Begegnung im Wasser. Doch Bademeisterin Elisa Sorina wacht darüber, dass die Badewelten ordentlich getrennt bleiben.
Mit dem Schloss Miramare bauten sich die Habsburger einen Logenplatz am Meer. Hausherr Maximilian kehrte 1867 jedoch von einem „Interimsjob“ als Kaiser von Mexiko nicht lebend zurück, er wurde von Aufständischen erschossen. Seitdem umweht Melancholie den Meerespalast. Direktorin Rossella Fabiani tut ihr Bestes, um das bröckelnde Erbe in Schuss zu halten. In der Gesteinslandschaft über Triest, dem Karst, gräbt Hobby-Höhlenforscher Danilo Lupinc nach Spuren der Geschichte.
Es ist schon eine traurige Ironie, dass man den besten Blick auf den Golf von Triest aus den Schützengräben des Ersten Weltkrieges hat. In einem davon starb Danilos Großvater, dem er jetzt ein Denkmal setzt. In der Grotte unter seinem Haus befindet sich Danilos Weinkeller: Hier lagert bei konstanten elf Grad der selbst vergorene „Malvasia“. Piero Miksa, Security-Mann auf der Wolfsbarsch-Fischfarm im slowenischen Piran, muss nüchtern bleiben, besonders in der Nacht. Die verbringt er in einem schwimmenden Campingwagen gleich neben den Fischkäfigen, ständig in Alarmbereitschaft. Regelmäßig versuchen Fischräuber, sich die wertvollen Wolfsbarsche zu holen. Am anderen Ende des Golfs an der Nordküste der Adria liegt der Badeort Grado mit seiner Lagunenlandschaft. Hier haben die Fischer ihre Hütten, auch wenn sich die Fischerei kaum noch lohnt. Aber zur jährlichen Prozession mit der Madonna del Mare fahren sie alle aufs Meer hinaus. An der Spitze Eugenio Scuz mit seiner Veteranentruppe Vecchi Marinai, „alte Seemänner“, auch wie zu Kaisers Zeiten.
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