Am 1.9. fuhren wir mit dem Motorrad (BMW K1200LT) auf der Autobahn von Bremen nach Brannenburg, wo wir in der Jugendherberge Sudelfeld übernachteten. (Zur Nachahmung trotz der wunderschönenen ruhigen LAge in den Bergen aufgrund der katastrophalen sanitären Verhältnisse und mittelalterlichen Zimmerausstattung nicht empfohlen.)
Am nächsten Tag ging es dann ausschließlich auf Landstraßen durch Österreich Richtung Villach. Anstelle der großen Tunnel sind wir über die entsprechenden Pässe gefahren. Übernachtung in Döbriach am Millstätter See im sehr empfehlenswerten Hotel Seefischer.
Tags darauf wurde es dann ernst: Auf der Landstraße weiter nach Villach und dann auf der Autobahn Richtung Udine und Triest und dann durch Slowenien Richtung Koper. Und dann in Kroatien, genauer gesagt Istrien, ging es an der Küste entlang über Umag nach Porec und dort zu unseren kroatischen Freunden, der Familie Knezevic in Vrvari. (siehe Leider stimmt der Link nicht mehr. - Thofroe ) Dort haben wir 3 Tage ausgeruht und die Sonne und das Meer genossen und die schöne Altstadt von Porec. Katja Knezevic und ihr Mann haben uns so sehr verwöhnt, daß es schwer fiel wieder weiterzufahren.
Unsere Tour führte uns dann zunächst die Riviera von Opatija entlang. Opatija ist eine sehenswerte Stadt, die mich immer wie Havanna anmutet, mit ihren schönen alten Villen und den Palmen und es fhelen nur noch die alten Ami-Straßenkreuzer im Straßenbild..
Weiter durch Rijeka´s schöne alte Innenstadt und dann auf der Jadranksa Magistrale immer Richtung Senj. Immer wieder ein toller Anblick ist die Insel Krk mit ihren hellen Felsen im blauen Meer.
Eine Überraschung war die einsetzende Bora, die uns mit starken Böen versucht von der Straße zu schieben. Allerdings sind wir dergleichen Windverhältnisse aus Norddeutschland gewöhnt und hatten damit keine Probleme.
Übernachtet haben wir dann in Karlobag, einem kleinen Fischernest, in dem einzigen dortigen Hotel, welches irgendwie aus einer anderen Zeit zu stammen schien und mich sehr an ähnliche Häuser aus dem ehemaligen Ostberlin erinnerte.
Am nächsten Tag Zadar. Schöne Stadt mit sehenswerter Altstadt. Übernachtet haben wir dort in privaten Zimmern (Sobe), der Familie Skendzik (Leider stimmt der Link nicht mehr. - Thofroe), die preiswert und sauber waren. Frau Skendzic spricht mehrere Sprachen fließend, darunter auch deutsch.
Weiter gings nach Sibenik, welches eine kleine aber sehr sehenswerte alte Stadt mit einer wunderschönen Altstadt ist.
Split hingehen sollte man sich schenken. Außer Hochhäusern und Straßengewühl findet man dort nur schlechte Luft.
Gut übernachtet haben wir dann im Hotel Porin im Zentrum der Stadt Makarska, die auch ansonsten sehr reizvoll und schön gelegen ist. Von dort aus war es dann nur noch ein Katzensprung über Neum in Bosnien-Herzegowina nach Dubrovnik.
Zu Dubrovnik könnte man so viel schreiben, aber das steht alles längst in allen Reiseführern. Fakt ist, daß es eine tolle Stadt ist, ein lebendiges Museum, eine absolut liebenswerte Stadt, in der ich mir gut zu leben vorstellen könnte. Wir hatten dort großes Glück mit unserer Unterkunft, die wir rein zufällig aufgrund eines sehr gut gemachten Türschildes an der Straße entdeckten. Auf halber Hanglage, unmittelbar gegenüber der historischen Altstadt und mit einem phantastischen Blick auf die Altstadt und den Hafen, bekamen wir bei der deutschsprachigen Lehrerin Anja Dornbusch und ihrem Mann Rainer ein im Wortsinn perfektes Appartment. ( siehe Leider stimmt der Link nicht mehr. - Thofroe)
Zurück fuhren wir dann nach 3 Tagen Dubrovnik - wir konnten uns dort nur schwer trennen! - über Sibenik nach Plitvice, wo wir einen Rundgang durch die Plitvicer Seen gemacht haben. Dieses Naturschauspiel lohnt sich sehr, auch wenn die zahlreichen Touristen den Naturgenuss etwas mindern. Am meisten hat uns aber der Weg dorthin durch die Hochebenen an Bihac vorbei beeindruckt: Eine grandiose weite Naturlandschaft. (Allerdings sieht man hier zahlreiche zerschossene und verlassene Gebäude..)
Ebenso beeindruckt die dann immer grüner werdende Landschaft in Richtung Zagreb und von dort Richtung Ljubljana. (Zagreb ist die zweite kroatische Stadt neben Split, die man m.E. absolut vergessen kann.) Wunderschönes hügeliges Mittelgebirgsland als durchaus gepflegte bäuerliche Kulturlandschaft zieht sich dann bis kurz vor Villach hin. -
Fazit unserer Reise: Kroatien ist ein großartiges Land für Motorradfahrer, sofern man im Mai oder besser noch im September fährt, weil dann die Straßen nahezu komplett frei von Touristenautos sind. Die gefürchtete Jadranska Magistrale ist bei trockener Witterung und touristischer Fahrweise vollkommen problemlos zu bewältigen, weit besser als ihr Ruf und auch für relative Anfänger bei ruhiger Fahrweise aufgrund ihrer unendlich vielen Kurven eine tolle Trainingsmöglichkeit. Die Fahrweise der meisten Kroaten ist sehr vernünftig und eher zurückhaltend (von den Roller- und Scooterfahrern mal abgesehen). Die rücksichtslosesten Raser dort im Lande waren immer wieder, man höre und staune, Ungarn! Die Landschaft ist im ganzen Land in jeder Beziehung grandios, das Klima wunderbar stabil und kreislaufverträglich. Die Menschen sind zuallermeist sehr freundlich und kooperativ. Im Gegensatz zu anderen ebenfalls nicht reichen Ländern wird in Kroatien nicht gebettelt und weder Kinder noch Erwachsene betätigen sich als Bettelverkäufer von Rosen oder anderen sinnlosen Dingen. Unterkünfte sind reichlich zu haben, allerdings fehlt eine Möglichkeit deren Qualität ohne persönliche Inaugenscheinnahme zu beurteilen. Es gibt bei den zahllos angebotenen Zimmern leider keinerlei Kennzeichnung auf den Schildern, mit denen diese angepriesen werden, um welche Ausstattung es sich handelt. Lediglich einige wenige Vermieter haben dies Problem erkannt und bringen aussagefähige Schilder mit Symbolen zur Ausstattung ihrer Appartments (Klima, TV, Dusche, WC) am Gebäude an. Das Land verfügt über ein hervorragendes Mobil-Telefonnetz und eine überreichliche Ausstattung mit Bankautomaten. Nächstes Jahr ist Kroatien bei uns wieder fest eingeplant!
ein schöner ausführlicher Bericht, aber trotzdem fürchte ich, dass du gleich noch eine Menge Schelte bekommen wirst...
Split z.B. hat doch eine schöne Altstadt, wenn man erst mal durch die Hochhäuser durchgefunden hat. In Zagreb war ich selbst noch nicht, und ich gebe ja zu, dass der Anblick von der Autobahn aus nicht einladend ist, aber wie ich bisher auf Bildern gesehen und auch hier im Forum gelesen habe, muss es doch eine sehr schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten sein.
Nun gut, jeder darf seine eigene Meinung vertreten
hast Du Zagreb nur von der AB gesehen oder nur den Stadtrand gestreift ? Dann könnte ich dir Recht geben, wenn du allerdings bis in die Altstadt gefahren bist (glaub ich allerdings nicht) müsste dir das Zagreb und seinen wunderschönen Bauten aus der K&K Zeit aufgefallen sein.
Das mit den Städten kann ich schon verstehen. Wenn man die Schönheit der Kleinstädte und Dörfer in der Umgebung genossen hat, empfindet man die Plattenbauten, den Verkehr und alles gleich doppelt und dreifach. Split kommt mir auch immer stickig vor, aber in der Tat ist es sehenswert. Zagreb schätze ich sehr - der historische Stadtkern ist sehr schön und die Stadt hat eine ganz eigene Atmosphäre. Aber das ist ja Geschmackssache und ich kann den Kontrast zum Rest der Reise gut nachempfinden.
Das mit den Ungarn auf den Strassen kann ich übrigens nur bestätigen. Oft rasen die wie die Irren ..
Hallo an alle die Kroatien viel besser kennen als ich,
nicht sauer sein über meine gewiss zu oberflächliche Ansicht über Zagreb und Split.
Sicherlich ist es möglich auch diese Städte schätzen zu lernen, wenn man sich dafür mehr Zeit läßt und sich die schönen Ecken ´erarbeitet`.
Es ist so, wie hier auch schon geschrieben wurde: Wenn man die kleinerein und in der Mehrheit eben einfach wunderschönen Städte und Dörfer erlebt hat, dann machen es mir jedenfalls Städte wie Split und Zagreb nicht so leicht mit dem schön finden.
ich selbst war ja Ende September von Wien nach Montenegro und retour unterwegs. Hinunter ebenfalls die Küste ab der Kvarner Bucht, allerdings gefiel mir bei der Rückreise der wenige Verkehr durchs "Innerland" (z.b. Sinj, Knin)viel besser. Es ist schön die Küste entlang zu fahren - aber die Einsamkeit auf vielen Strecken weit weg am Retourweg war doch sehr schön. Es ist zwar "dort oben" etwas kühler, aber es hat seinen Reiz. Wir konnten morgens aus Montenegro erst gegen 11 Uhr abreisen, aber trotzdem sind wir 600km später über diese Strassen auch um 20:30 in Crikvenica gelandet. Aber die Fahrt war wie gesagt ein Traum.
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