Mich würde mal interessieren, ob Kroatien einen PISA-Vergleichstest gemacht hat. Serbien macht ja bei der Studie mit und schneidet verdammt schlecht ab. Weiß jemand ein bischen mehr über die kroatische Schulbildung?
Hallo jagoda! Schau mal hier.. Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Da müsste was bei sein. gruß Frank Weil ich Kroatien mag...
Leider vergesse ich jedes Mal wieder bezüglich der Pisa-Studie zu fragen. Zum Thema Schule finde ich aber auch folgendes interessant: Wenn man im Gymnasium (mindestens) die letzten vier Schuljahre mit den Noten 4,5-5,0 (man beachte: eine 5 in Kroatien ist wie eine deutsche 1!) abgeschlossen hat, braucht bzw. darf man die Abiturprüfungen nicht machen. Dabei handelt es sich um drei Prüfungen, zwei schriftliche und eine mündliche. Wenn man diese Noten also erreicht hat, fallen diese Prüfungen weg. Ich finde das eigentlich gar keine so schlechte Idee, da auf diese Weise die gute Mitarbeit und die guten Leistungen über einen langen Zeitraum belohnt werden. So etwas war mir vollkommen neu - oder gibt es so etwas auch in manchen Bundesländern in Deutschland? In Bayern kann ich mir das auf keinen Fall vorstellen!
finde ich auch eine gute Idee. Wer sich das ganze Jahr abmüht, kann so wenigstens die Früchte ernten. Da lohnt es sich anzustrengen.
Schade das es noch keine genaueren Info´s bezüglich Lernqualität über Kroatien gibt. Beim abschneiden von Serbien war ich ja erschrocken. War ja ursprünglich das gleiche Schulsystem.
Was ich sehr unerfreulich finde ist, dass neuerdings zu Gunsten von verstärktem Religions- und Heimatkundeunterricht, Sprache und auch wissenschaftliche Fächer beschnitten werden. Das halte ich nicht gerade für fortschrittlich und die Lernqualität wird dies sicher nicht unbedingt verbessern. Dass dieser national-religiöse Schwerpunkt in der Schule gesetzt wird, bringt uns bezüglich unserer Auswanderungspläne doch ins Grübeln, da unsere älteste Tochter ja nächstes Jahr eingeschult wird. Mag sein, dass der Staat Kroatien so seine Identität festigen will, aber ich empfinde dies als Rückschritt.
Gruß, Britta
P.S. Dieses Thema hatten wir irgendwo schon mal besprochen, aber ich weiss leider nicht mehr wo. Die Suchfunktion rückt es mal wieder nicht raus.
Ich habe in Istrien in der letzten Zeit sehr viel Kontakt zu Familien mit schulpflichtigen Kindern gehabt. Wenn ich da die Ansprüche und Schulpläne mit denen von Deutschland vergleiche, kann sich Deutschland sicherlich noch ein Beispiel nehmen. Das Schulsystem empfinde ich um einiges besser als hier, gerade in den ersten drei Schuljahren. Da ist doch bei uns noch der reinste Kindergarten. In der zweiten Klasse werden schon englisch und italienisch unterrichtet und die Kinder sind damit sicherlich nicht überfordert.
Aufgrund des hohen Anteils allgemein bildender Unterrichtsanteile und umfangreicher Stundentafeln gilt das exjugoslawische Schulsystem traditionell als sehr gut. Das Bildungsniveau verschlechterte sich in den letzten 10 Jahren jedoch. Finanzielle Nöte, einhergehend mit Lehrerstreiks und Stundenkürzungen im Primarstufenbereich, die starke Hervorhebung nationaler Inhalte und die Kürzung der Stundenanzahl in den Naturwissenschaften und Fremdsprachen zugunsten der nationalen Fächer führten dazu, dass die heutigen Schulabgänger im Durchschnitt schlechter ausgebildet sind als vor dem Krieg. Hierbei bestehen Unterschiede regionaler und fachlicher Art. Die Absolventen der vierjährigen Mittelschulen bringen noch immer sehr gute fachliche Kenntnisse mit, Defizite zeigen sich bei ihnen eher in den Fremdsprachen sowie in der Allgemeinbildung.
Dieser Absatz findet sich in der Studie über das kroatische Bildungssystem wieder, zu der ich den Link eingestellt hatte. So ganz aus der Luft gegriffen kann das doch eigentlich auch nicht sein.
In Antwort auf:In der zweiten Klasse werden schon englisch und italienisch unterrichtet und die Kinder sind damit sicherlich nicht überfordert.
In Deutschland wird aber schon ab der 1. Klasse englisch unterrichtet!!! Hier sind aber so viele ausländische Kinder, die noch nicht einmal Deutsch können, da zählt ja der Deutschunterricht ja schon fast zur Fremdsprache. Also hat Deutschland praktisch auch zwei Fremdsprachen...
In Antwort auf: In Deutschland wird aber schon ab der 1. Klasse englisch unterrichtet!!!
Das kommt aber auf das Bundesland an. Mein Neffe in BaWü lernt seit der 1. Klasse französisch, meine gleichaltrige Tochter hat hier in NRW in der 3. Klasse Englischunterricht bekommen, wobei ich das Unterrichtsmaterial und den Unterricht ziemlich kindergartenmäßig empfinde. Viele bunte Bildchen und Aufkleber, keine Tests und keine Vokabeln, die gepaukt werden müssen. Das Ganze soll spielerisch von selber kommen...und in den weiterführenden Schulen fangen sie dann bei Null an und haben den Stoff von zwei Jahren wahrscheinlich in vier Wochen aufgearbeitet. Ich denke, das Ganze ist noch sehr verbesserungsfähig.
Und was Kroatien betrifft, so haben die Freundinnen meiner Töchter dort auch erst im 4. Schuljahr mit dem Englischunterricht begonnen, im 5. kam dann Deutsch dazu. Allerdings kann sich das in den letzten drei Jahren auch geändert haben. Ich werde im Sommer mal nachfragen.
ja wenn man sein Kind vielleicht von der 1. Klasse an auf eine höhere Schule schickt, gibt es das vielleicht flächendeckend. In der normalen Grundschule gibt es keinen Englischunterricht. Allerdings gibt es hier auch einige Ausnahmen. In der Lausitz gibt es ein paar Schulen die ab der 1. Klasse sorbisch, polnisch oder tschechisch unterrichten. Das sind aber wenige Ausnahmen. Ich denke es liegt auch nicht an den ausländischen Schülern in den Klassen, sondern an unseren Wertvorstellungen. Wer in Disziplinlosigkeit und ohne Zukunftsvisionen aufwächst, aus dem kann auch nichts werden. Geldverdienen hat nichts mit Visionen zu tun, auch nicht sich ein großes Auto oder eine Villa kaufen zu wollen. Die Vorstellung unserer Jugend ist doch bei vielen nur noch schnell Knete machen, möglichst keinen Finger dafür krumm machen und sich mit 30 zur Ruhe setzten. Wenn ich höre, das die Eltern sich bei den Lehrern beschweren oder die Lehrer fragen, was mit ihrem Kind los ist und diese fast als die Erziehungsberechtigten hinstellen und dabei vergessen, das sie es eigentlich selbst sind, na dann weiß ich auch, wie diese sich mit ihren Kindern beschäftigen. Genauso ist es beim Sport. Da wird gesagt, wenn die Kinder in Reih und Glied antreten sollen, wir sind doch nicht bei den Nazis oder im Sozialismus. Sind wir das bei den olympischen Spielen oder anderen Wettkämpfen. Da hat auch jeder seinen zugewiesenen Platz. So lange die Eltern nicht wieder selbst Verantwortung für ihre Kinder übernehmen, wird auch nichts aus denen und das Schulsystem wird weiter nach unten gezogen, denn den Lehrern bleibt nichts anderes übrig als das Nivau nach unten anzupassen. Diese können sich nicht um 20 oder mehr Kinder im Einzelnen kümmern.
Noch für die, die sich jetzt wieder unberechtigt angegriffen fühlen. Wenn die oben genannten Aussagen auf eure Familie nicht zutreffen, freut mich das. Auf meine große Schwester trifft das auch nicht zu, diese bemüht sich um ihre Kinder und die Leistungen sind auch entsprechend. Natürlich ist auch die Politik mit Schuld. Diese prägt keine Visionen und das Schulsystem könnte schon nicht nur von den Lerninhalten, sondern auch vom System verändert werden. Einzügige Schulsysteme haben bei PISA gewonnen! Für die Integration von Ausländern sind aber wir zuständig und nicht der Staat. Wer hat sich von euch zuletzt mal mit einem Ausländer unterhalten bzw. hatte schon mal einen als Gast bei sich zu Hause? In Kroatien geschieht Integration auch durch die Menschen und nicht durch staatliche Zwänge. Wenn ich in Kroatien hilfe benötige bekomme ich diese durch die Menschen - auch ungefragt. Könnt ihr euch das vorstellen, das jemand freundlich einen Ausländer korrigiert, wenn dieser etwas falsch sagt. In Kroatien habe ich das öfter erlebt. Die Menschen wollten mir die Sprache bei- und das Land und die Menschen näherbringen.
Ich unterrichte hier 5- und 6-jährige in Deutsch (nur einmal im Monat). Es gibt kein wirkliches Konzept, ich denke aber auch so, dass die Kinder nicht so besonders viel behalten würden. Das liegt u.a. auch daran, dass einige gleichzeitig auch noch Englisch-Unterricht haben. Beides jeweils zwei Stunden die Woche. Ich habe 10 Jahre lang in Deutschland erste und zweite Klassen unterrichtet. Auch wenn ich mit dem Lehrplan (in Bayern gibt es seit einigen Jahren einen neuen) häufig nicht besonders zufrieden bin, kann ich der Aussage, dass das ja alles nur Kindereien wären (hab den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf) nicht übereinstimmen. Das wertet sowohl uns als auch die Kinder ab. Zwei Fremdsprachen in der zweiten Jahrgangsstufe finde ich eindeutig zu früh. Vor einigen Monaten war im STERN ein Artikel, der sich genau mit diesem Thema (diesem "Lernwahn", den schon Kleinkinder unterzogen werden) befasste. Dabei ging es eher um kleinere Kinder, das lässt sich meiner Meinung nach aber auch für etwas ältere Kinder übertragen. Eine Fremdsprache ist vollkommen ok, macht den Kindern auch großen Spaß. Zwei Sprachen halte ich für übertriebenen Eifer, der keine Früchte trägt.
In Antwort auf: Auch wenn ich mit dem Lehrplan (in Bayern gibt es seit einigen Jahren einen neuen) häufig nicht besonders zufrieden bin, kann ich der Aussage, dass das ja alles nur Kindereien wären (hab den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf) nicht übereinstimmen.
Hallo Tine,
ich habe nicht von Kindereien gesprochen, aber ich bin der Meinung, dass man Drittklässlern durchaus auch mal zumuten kann, ein paar Vokabeln zu lernen und vielleicht auch mal einen Test zur Leistungsüberprüfung zu schreiben, denn sonst ist das für mich mehr auf Kindergartenniveau. Schließlich sitzen die Kinder 2 Jahre lang zwei Stunden pro Woche im Englischunterricht und im 5. Schuljahr fängt man wieder von vorne an.Wozu soll das Ganze dann gut sein?
In Antwort auf:Schöießlich sitzen die Kinder 2 Jahre lang zwei Stunden pro Woche im Englischunterricht und im 5. Schuljahr fängt man wieder von vorne an.Wozu soll das Ganze dann gut sein?
Vielleicht, damit die Kinder sich schon mal vertraut machen können mit der Fremdsprache, aber alles spielerisch lernen...
Spielerisch bleibt viel mehr hängen als man glaubt. Spielen ist zudem der Ursprung allen Lernens. Früher Leistungsdruck bewirkt nur allzu oft das Gegenteil des Erwünschten. Umgekehrt kann man fragen, wozu sollen Leistungstest in einer Fremdsprache in der Grundschule gut sein ? Was sollen sie bewirken bzw. verdeutlichen ? Lernen heist nicht zwangsweise immer auch leisten.
Ich weiß nicht...ich bin oft der Meinung, dass die Kinder in der Grundschule arg in Watte gepackt werden. Wenn ich sehe, wie oft meine Tochter was in der Schule vergisst, ihre Hausaufgaben nicht machen kann und dafür nicht mal Sanktionen erfolgen, dann kann ich das nicht verstehen. In den weiterführenden Schulen werden sie dann ziemlich drastisch auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht, denn da kennt man dann kein Pardon mehr. Meiner Meinung nach könnten die Kinder zumindest ab der 4. Klasse etwas mehr gefordert werden, denn der Schulwechsel ist ganz schön hart für sie... Gruß Vera
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