HANDELSBLATT, Dienstag, 24. Januar 2006, 13:41 Uhr Plan der Regierung
Kroatien will Ausländern Immobilienkauf erschweren
Auf der Beliebheitsskala ausländischer Immobilienkäufer steht Kroatien inzwischen weit oben. Mittlerweile fürchten die Einheimischen allerdings den „Ausverkauf der Heimat“. Nun verspricht die Regierung, Nicht-Kroaten mit dicken Geldbörsen das Geschäft schwerer zu machen.
HB ZAGREB. „Kroatien wird staatseigenes Land nicht an Ausländer verkaufen“, zitierten die heimischen Medien am Dienstag in Zagreb Regierungschef Ivo Sanader. „Wir werden ihnen das nur über Konzessionen ausleihen“.
Sollte einer der vielen Besitzer privater Inseln in der Adria sein Land veräußern wollen, müsse er dem Staat ein Vorkaufsrecht einräumen. Erst nach staatlicher Ablehnung dürfe dieser Grund und Boden an Privatleute veräußert werden.
Ich glaube der ist schon fast abgeschlossen oder kennt hier einer noch ein Hotel das wirklich in REIN KROATISCHER Hand ist? Also ich nicht, dabei komme ich ne Menge herum!
Schade diese Erschwerung hätte schon während des Krieges 1992 einsetzen müssen, da waren die ausländischen Investoren wie die Aasgeier auf Raubzug!
Vorkaufsrecht für Komunen auch hier in D! (zumindest in NRW ist es so)
Wir haben im Dez 05 ein Baugrundstück verkauft, und der Käufer musste erst auf der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung eine "Freigabe" der Komune einholen (17€) das sie kein Interesse an dem Kauf des Grundstücks haben. Müsste mir die genauen Bezeichnungen raussuchen.
VG
Hase
Aetz
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26.01.2006 14:04
#5 RE: Kroatien will Ausländern Immobilienkauf erschweren
In Antwort auf:Schade diese Erschwerung hätte schon während des Krieges 1992 einsetzen müssen, da waren die ausländischen Investoren wie die Assgeier auf Raubzug!
Das ist Unsinn , bis 1995 war die Nachfrage nach Immobilien in etwa Epsilon (mit Epsilon so klein, dass Epsilon/2 schon negativ)
Aetz
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Gast
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26.01.2006 14:05
#6 RE: Kroatien will Ausländern Immobilienkauf erschweren
Da rückt einer zur Waldbrandbekämpfung mit ne Giesskanne raus. Die Geschichte assoziiert stark an das Händewaschritual des guten Pontius Pilatus.
Jetzt wo das Kind schon längst im Brunnen ertrunken ist und eigene Taschen schön voll sind, kann man doch bisschen Schau abziehen und die Säbel rasseln lassen.
Die Aasgeier waren meiner Meinung nach eher diejenigen, die sich am Anfang der Privatisierung die Filetstücke gegenseitig günstig zugeschachert haben. Und das waren bestimmt keine ausländischen Investoren. Da gingen noch ganze Hotels zu Spottpreisen über den Tisch. Gekauft haben damals vor allem die, die sich in der Zeit Titos die Taschen voll gemacht haben. Zum Billigpreis und mit Geld, das in keinen Büchern auftaucht. Das waren oft leute, die keine Ahnung vom Hotelgewerbe hatten, aber Geld. Ich kann mich an ein Hotel auf Krk erinnern, wo der Chef verboten hatte, den Gästen abends Taxen zu rufen, damit sie ihr Geld im Hotel vertrinken. Heute wird des Geldes wegen ins Ausland verkauft, anschließend über die Investoren gelästert und versucht ihnen das Leben schwer zu machen. Kenne Fälle von Investoren, die ein staatliches Hotel kaufen, das immer im Betrieb war. Danach hetzt der Staat dem Erwerber jeden Tag eine andere Komission ins Haus. Es werden fehlende Genehmigungen aufgedeckt, Hygienevorschriften kontrolliert und Alteigentümer aufgedeckt. Diese Vorgehensweise hat m.E. nach System. Allerdings ist das natürlich mein ganz persönlicher Eindruck der Situation.
Jutta
Gast
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28.02.2006 18:13
#10 RE: Kroatien will Ausländern Immobilienkauf erschweren
In Antwort auf:"Heute wird des Geldes wegen ins Ausland verkauft, anschließend über die Investoren gelästert und versucht ihnen das Leben schwer zu machen. Kenne Fälle von Investoren, die ein staatliches Hotel kaufen, das immer im Betrieb war. Danach hetzt der Staat dem Erwerber jeden Tag eine andere Komission ins Haus. Es werden fehlende Genehmigungen aufgedeckt, Hygienevorschriften kontrolliert und Alteigentümer aufgedeckt. Diese Vorgehensweise hat m.E. nach System. Allerdings ist das natürlich mein ganz persönlicher Eindruck der Situation."
Ich habe erlebt, wie im Jahr 2000 Kroaten auf deutsche Gäste gewartet haben: "wenn nur wieder mehr deutsche Urlauber zu uns kämen." Gleichzeitig haben sie sich in vollkommen unakzeptabler Weise über die seinerzeit wenigen deutschen Gäste beschwert. Eine andere Erfahrung in Bezug auf Werbung für Ihre Hotels und Ferienwohnungen: Sie nehmen alles und zahlen nichts.
Man bedenke, dass Kroatien EU-Mitglied werden möchte. Passt das?
Offensichtlich ist ein neues Gesetz in der Mache. Danach darf demnächst auf den Inseln kein Land mehr an Ausländer verkauft werden, bevor es nicht dem Staat und der Gemeinde angeboten wurde. Weiß jemand Näheres?
willst du etwa eine kroatische insel kaufen . dieses gesetzt ist schon verabschiedet. es geht darum, dass der staat, die kommune, stadt oder gemeinde das erstkaufsrecht von inseln oder auch kulturgut haben. konkret bedeutet das, dass der eigentümer einer insel oder einen kulturgutes dies erst den oben genannten institutionen zum kauf anbieten muss. falls diese kein interesse haben, wird das objekt für den privatverkauf freigegeben.
es sollte noch erwähnt werden, dass die regierung keinerlei geld für derartige käufe vom etat abgezweigt hat. das geld in den staatskassen ist sowieso knapp bemessen und daher glaube ich kaum, dass von staatlicher seite irgendetwas gekauft wird. eher im gegenteil!
Ja, für ganze Inseln gilt dieses Gesetz ja schon lange, aber so wie ich gehört habe, soll das auch demnächst für einzelne Grundstücke auf Inseln gelten. Hat vor etwa drei Tagen in der Zeitung gestanden. Aber vielleicht habe ich meinen Mann auch falsch verstanden. Deshalb die Frage, ob da was dran ist. Jutta
Das ganze hat nur steuerliche Hintergründe. Da die Steuerhinterziehung in HR eine Sache der Ehre ist, zahlt kein Mensch Steuern. So werden die Ländereien von 500TE im Kaufvertrag mit 40-50 TE angegeben.
Wenn der Verkäufer jetzt aber, der Gemeinde ein Grundstück zum Kauf anbietet und verlangt bzw. behautet, dass er einen Käufer hat der ihn 200€/m² bietet, kann er später schlecht behaupten, dass er nur 20,-€ bekommen hat.
Umgekehrt kann man das Vorkaufsrecht einfach aushebeln, in dem der Verkäufer einen Käufer benennt, der bereit ist 300,-€/m² zu bezahlen. Dann muss die Gemeinde mitziehen oder passen, was sehr wahrscheinlich ist und somit das Gesetz sinnlos ist.
Was der Gemeinde aber jetzt bleibt, sind die Steuern. Wenn der Verkäufer mehrere Parzellen hatte und diese innerhalb von 3 Jahren verkauft hat, muss er 25% Steuer zahlen (glaube, z.Z. sind sogar noch 30%) und der Käufer zahlt auch noch erst mal 5% von der Kaufsumme, wobei sich diese später auch noch auf die Kommunalabgaben auswirkt und somit wenigstens bisschen Geld in die Kassen kommt.
also so schlimm finde ich das gar nicht. Ich sehe auch weniger die Gefahr Ausverkaufes. Aber Angebot und Nachfrage regeln nun einmal den Preis. Wenn die Grundstückspreise explodieren, wird es den meisten Einheimischen kaum noch gelingen, selbst ein Grundstück zu erwerben.
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