Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic ist tot. Der 64-Jährige wurde tot in seiner Zelle aufgefunden. Er musste sich seit 2002 vor dem Uno- Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten.
Belgrad - Er sei in seinem Haager Gefängnis gestorben, bestätigte die serbische sozialistische Partei entsprechende Radioberichte. Das Uno-Tribunal kündigte eine Untersuchung seines Todes an. Milosevic sei leblos auf dem Bett in seiner Zelle im Gefangenentrakt des Tribunals aufgefunden worden.
Milosevic muss sich wegen Verbrechen während der Balkankriege Mitte der neunziger Jahre vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten. Dem früheren Präsidenten Serbiens und später Jugoslawiens wurden insgesamt 66 Kriegsverbrechen in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und im Kosovo zur Last gelegt. Im Herbst 2004 übernahm er seine eigene Verteidigung. Im Falle eines Schuldspruchs hätte ihm lebenslange Haft gedroht.
Milosevic wurde 1999 als erstes amtierendes Staatsoberhaupt wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Tribunal in Den Haag angeklagt. Im Herbst 2000 wurde er als serbischer Präsident abgewählt und im Juni 2001 auf internationalen Druck hin ausgeliefert.
Er hat schon seit geraumer Zeit große gesundheitliche Probleme, weshalb der Prozess öfter unterbrochen werden musste. Seinen Antrag, sich wegen Herzproblemen in Moskau behandeln zu lassen, lehnte das Gericht erst kürzlich ab.
"Er wurde ermordet" <<<(Dass sowas kommt, war ja klar.) >>>
Die Reaktionen auf den Tod des jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic spiegeln ein breites Spektrum wieder. Viele Politiker bedauern, dass der mutmaßliche Kriegsverbrecher kurz vor der Urteilsfindung in Den Haag starb. Anhänger Milosevics stellen bereits Verschwörungstheorien auf.
Den Haag - Die sozialistische Partei von Milosevic (SPS) sprach von einem großen Verlust für Serbien. Der frühere SPS-Chef sei in Den Haag systematisch getötet worden, sagte Parteifunktionär Ivica Dacic in Belgrad.
Serbiens Außenminister Vuk Draskovic bedauerte, dass Milosevic nicht mehr in seiner Heimat vor Gericht gekommen sei. Milosevic habe die Ermordung vieler seiner Parteifreunde und auch mehrere Attentatsversuche gegen ihn selber angeordnet.
Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana sagte, er hoffe, dass der Tod von Milosevic Serbien dabei helfen werde, in die Zukunft zu schauen.
Der Bruder Milosevics machte laut der Nachrichtenagentur Interfax das Uno-Tribunal für den Tod des Angeklagten verantwortlich. Das Gericht wies den Vorwurf zurück. Borislav Milosevic hatte die Richter bereits im Februar scharf kritisiert, weil sie den Antrag auf eine medizinische Behandlung seines Bruders in Russland abgelehnt hatten. Einer der Pflichtverteidiger Milosevics, Stephen Kay, sagte in der BBC, vor wenigen Wochen habe der Verstorbene ihm gesagt, dass er keinerlei Absicht habe, seinem Leben ein Ende zu setzen.
Moskau kritisierte, dass das Den Haag dem Serben eine medizinische Behandlung in Russland verwehrt hatte. Leider habe das Tribunal trotz russischer Garantien Milosevic nicht erlaubt, sich in Russland behandeln zu lassen, erklärte das russische Außenministerium. Russische Ärzte hätten bereitgestanden, ihm nach der Verschlechterung seines Gesundheitszustands zu helfen.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier nannte Milosevic einen Mann der Vergangenheit. Er sei für Menschenrechtsverletzungen, viele Opfer und für kriegerische Auseinandersetzungen verantwortlich gewesen. Die Konsequenzen seien noch bis in die heutige Zeit zu spüren. Der Tod Milosevics müsse die Bemühungen erneuern, auf dem Balkan für Frieden und Stabilität zu sorgen.
Frankreichs Außenminister Philippe Douste-Blazy erinnerte an die vielen Menschen, die unter den von Milosevic geplanten ethnischen Säuberungen gelitten hätten. Milosevic sei einer der wichtigsten Akteure, wenn nicht der Hauptakteur der Balkankriege gewesen. Die österreichische Außenministerin und amtierende EU-Ratsvorsitzende Ursula Plassnik forderte Belgrad auf, sich dem Erbe der Vergangenheit zu stellen.
Is doch eh wurscht - die große Scheisse die er angerichtet hat ist eh nicht wieder hinzubügeln.
Ob der Sack im Knast eingebuchtet worden wäre oder nicht. Was bringts denen die durch den Krieg Opfer (körperlich/seelisch/materiell) zu beklagen haben?
Rein gar nix.
Also: Tod isser und gut ists. Spart ja wieder Prozesskosten, die für andere Drecksäcke verwendet werden können _________________ Volim slavoniju
Der ehemalige jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic ist tot. Das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag bestätigte am Samstag entsprechende Medienberichte aus Serbien. Der Belgrader Radiosender B92 hatte zuvor gemeldet, dass Milosevic gegen 09.30 Uhr am Vormittag tot in seinem Bett in seiner Zelle gefunden worden sei. Er sei mehrere Stunden zuvor gestorben.
Das Tribunal erklärte, der 64-Jährige sei vermutlich eines natürlichen Todes gestorben. Eine Autopsie und eine toxikologische Untersuchung wurden angeordnet.
Behandlung in Moskau vom Tribunal abgelehnt
Milosevic, der im Juni 2001 vom vor drei Jahren ermordeten Ex-Premier Zoran Djindjic an das UNO-Tribunal ausgeliefert wurde, litt unter Bluthochdruck und Herzproblemen. Das UNO-Tribunal hatte am 24. Februar einen Antrag von Milosevic abgelehnt, vorübergehend in Moskau behandelt zu werden. Am 22. Februar erklärte Milosevic dem UNO-Tribunal, dass er die Befragung eines Zeugen nicht fortsetzen könne, weil er sich nicht gut fühle.
Milosevic wurde 1999 als erstes amtierendes Staatsoberhaupt wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Tribunal in Den Haag angeklagt. Im Herbst 2000 wurde er als serbischer Präsident abgewählt und gestürzt. Dem Ex-Präsidenten Serbiens und Jugoslawiens wurden insgesamt 66 Kriegsverbrechen in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und im Kosovo in den 90er Jahren zur Last gelegt. Im Falle des Bosnien-Krieges wurde er auch wegen Völkermordes angeklagt.
Urteil wäre in einigen Monaten erwartet worden
Der seit Februar 20002 laufende Prozess gegen ihn wurde aus gesundheitlichen Gründen etliche Male unterbrochen. Im Falle eines Schuldspruchs drohte ihm lebenslange Haft. Ein Urteil wurde in einigen Monaten erwartet. Milosevic verteidigte sich selbst.
In einer ersten Reaktion sagte die EU-Ratsvorsitzende und Außenministerin Plassnik am Rande des Außenministertreffens in Salzburg, der Tod von Milosevic "ändert nichts an der Notwendigkeit für Belgrad, mit dem Erbe der Vergangenheit abzuschließen, deren Teil Milosevic war". Der serbisch-montenegrinische Außenminister Vuk Draskovic reagierte ebenfalls in Salzburg mit den Worten: "Es fällt mir schwer, das zu kommentieren, da er schuld an Attentaten auf meine Parteianhänger und Verwandten ist und sogar meine Ermordung in Auftrag gegeben hat".
In Kroatien herrscht Einigkeit, dass Milosevic der Gerechtigkeit entkommen ist. "Es ist schade, dass er seine verdiente Strafe nicht bekommen hat", sagte der kroatische Ministerpräsident Mesic gegenüber der kroatischen Nachrichtenagentur HINA. Ähnlich äußerte sich der Präsident Bosnien-Herzegowinas, Sulejman Tihic, der bedauerte, dass Milosevic nun nicht mehr sein gerechtes Urteil erhalten werde.
Bruder gibt dem Tribunal die Schuld
Der EU-Außenpolitikbeauftragte Solana, der während des Bombardements gegen Jugoslawien NATO-Generalsekretär war, zeigte sich betroffen: "Ich hatte sehr lange eine sehr komplizierte Beziehung zu ihm. Er ist in sehr intensiver Weise Teil meines Lebens gewesen". "Das Ableben eines Menschen ist immer eine traurige Nachricht", fügte er hinzu. Der in Moskau lebende Bruder von Milosevic, Borislav, beschuldigte das Haager Tribunal: "Die ganze Verantwortung liegt beim Haager Tribunal", sagte Borislav Milosevic gegenüber der serbisch-montenegrinischen Presseagentur Tanjug. Der ehemalige jugoslawische Botschafter in Russland war bis zuletzt bemüht, seinen Bruder in Moskau ärztlich behandeln zu lassen.
Auch die Sozialistische Partei Serbiens (SPS) von Milosevic machte das Haager Tribunal verantwortlich. Der Beschluss des UNO-Tribunals, Milosevic nicht zur ärztlichen Behandlung nach Moskau zu lassen, sei der Unterzeichnung des Todesurteils gleichgekommen, sagte der Spitzenpolitiker Zoran Andjelkovic, einst sehr enger Mitarbeiter von Milosevic.
Der Tod von Slobodan Milosevic hat auf dem Balkan gemischte Gefühle ausgelöst. Anhänger in Serbien sprachen von einem "gewaltigen Verlust" und machten das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag für den Tod des Angeklagten verantwortlich. In Bosnien, Kroatien und im Kosovo erklärten die Regierungen dagegen, Milosevics Schicksal habe seinen Opfern Gerechtigkeit verschafft. UNO-Chefanklägerin Carla Del Ponte bedauert Milosevics Tod. Im Schweizer TV zeigte sie sich überzeugt, dass der Prozess zu einem Ende gekommen und er verurteilt worden wäre. Dazu seien genug Beweise vorgelegt worden.
aus: news.search.ch
Kosovo, Kroatien, Bosnien: Die Anklagen gegen Milosevic
Den Haag - Der jugoslawische Ex-Staatschef Slobodan Milosevic steht zunächst wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der serbischen Provinz Kosovo vor dem UN-Tribunal. Die Anklagen wegen Verbrechen in Kroatien und Völkermordes in Bosnien wurden später präsentiert.
Für alle Vorwürfe sieht Chefanklägerin Carla del Ponte ein einheitliches Motiv und einen inneren Zusammenhang. Deshalb stimmte das Tribunal ihrem Antrag zu, später einen einheitlichen Balkan-Prozess gegen Milosevic zu führen.
Die Kosovo-Anklage: Sie bezieht sich auf Verbrechen zwischen dem 1. Januar 1999 und dem serbischen Truppenabzug aus der Provinz am 20. Juni 1999. Milosevic wird zur Last gelegt, so genannte ethnische Säuberungen von Nicht-Serben geplant, angeordnet, überwacht und gezielt gefördert zu haben. Vier weitere prominente Serben, die noch frei sind, seien daran beteiligt gewesen. Ziel sei die Sicherung eines "Groß-Serbiens" gewesen. Der Angeklagte habe durch ein "gemeinschaftliches kriminelles Unternehmen" eine gezielte Kampagne des Terrors vorbereitet und betrieben. Tausende Menschen seien ermordet, 600 000 bis 800 000 ethnische Albaner gewaltsam verjagt, gefangen, gefoltert oder ausgeplündert worden.
Die Kroatien-Anklage: Sie stammt vom Oktober 2001 und wirft Milosevic vor, als Präsident Serbiens 1991 und 1992 für die Vertreibung von 170 000 Nicht-Serben aus ihrer Heimat und den Mord an Hunderten Zivilisten verantwortlich zu sein. Er habe die Verbrechen "geplant, angestiftet, angeordnet, begangen" oder deren Vorbereitung unterstützt und begünstigt. Obwohl er nicht formeller Chef der jugoslawischen Armee und serbischen Freischärler war, sei er "Mittäter" gewesen. Zu den Milosevic konkret angelasteten Verbrechen gehört auch das Massaker in einem Krankenhaus der ostslowenischen Stadt Vukovar, dem im November 1991 schätzungsweise mehr als 400 Menschen zum Opfer fielen.
Die Bosnien-Anklage: Im November 2001 wurden darin Milosevic während der Jahre 1992 bis 1995 Völkermord und Beihilfe vorgeworfen, die schwerwiegendsten aller Verbrechen, begangen in den Jahren 1992 bis 1995. Er trage die Verantwortung für das "Töten von Tausenden bosnischer Moslems und bosnischer Kroaten". Als konkretes Verbrechen nennt die Anklage das Massaker von Srebrenica im Juli 1995. Unter den Augen niederländischer UN-Soldaten hatten damals bosnisch-serbische Truppen die Moslem-Enklave erobert und die Menschen vertrieben. Etwa 8000 Bewohner gelten seither als vermisst. Die Anklage nennt 14 mutmaßliche Mittäter. Zu ihnen zählen General Ratko Mladic, der den Srebrenica-Einsatz kommandierte, und Radovan Karadzic, damals Präsident der bosnischen Serben.
aus: volksstimme.de
Kosovo, Kroatien, Bosnien: Die Anklagen gegen Milosevic
Den Haag - Der jugoslawische Ex-Staatschef Slobodan Milosevic steht zunächst wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der serbischen Provinz Kosovo vor dem UN-Tribunal. Die Anklagen wegen Verbrechen in Kroatien und Völkermordes in Bosnien wurden später präsentiert.
Für alle Vorwürfe sieht Chefanklägerin Carla del Ponte ein einheitliches Motiv und einen inneren Zusammenhang. Deshalb stimmte das Tribunal ihrem Antrag zu, später einen einheitlichen Balkan-Prozess gegen Milosevic zu führen.
Die Kosovo-Anklage: Sie bezieht sich auf Verbrechen zwischen dem 1. Januar 1999 und dem serbischen Truppenabzug aus der Provinz am 20. Juni 1999. Milosevic wird zur Last gelegt, so genannte ethnische Säuberungen von Nicht-Serben geplant, angeordnet, überwacht und gezielt gefördert zu haben. Vier weitere prominente Serben, die noch frei sind, seien daran beteiligt gewesen. Ziel sei die Sicherung eines „Groß-Serbiens” gewesen. Der Angeklagte habe durch ein „gemeinschaftliches kriminelles Unternehmen” eine gezielte Kampagne des Terrors vorbereitet und betrieben. Tausende Menschen seien ermordet, 600 000 bis 800 000 ethnische Albaner gewaltsam verjagt, gefangen, gefoltert oder ausgeplündert worden.
Die Kroatien-Anklage: Sie stammt vom Oktober 2001 und wirft Milosevic vor, als Präsident Serbiens 1991 und 1992 für die Vertreibung von 170 000 Nicht-Serben aus ihrer Heimat und den Mord an Hunderten Zivilisten verantwortlich zu sein. Er habe die Verbrechen „geplant, angestiftet, angeordnet, begangen” oder deren Vorbereitung unterstützt und begünstigt. Obwohl er nicht formeller Chef der jugoslawischen Armee und serbischen Freischärler war, sei er „Mittäter” gewesen. Zu den Milosevic konkret angelasteten Verbrechen gehört auch das Massaker in einem Krankenhaus der ostslowenischen Stadt Vukovar, dem im November 1991 schätzungsweise mehr als 400 Menschen zum Opfer fielen.
Die Bosnien-Anklage: Im November 2001 wurden darin Milosevic während der Jahre 1992 bis 1995 Völkermord und Beihilfe vorgeworfen, die schwerwiegendsten aller Verbrechen, begangen in den Jahren 1992 bis 1995. Er trage die Verantwortung für das „Töten von Tausenden bosnischer Moslems und bosnischer Kroaten”. Als konkretes Verbrechen nennt die Anklage das Massaker von Srebrenica im Juli 1995. Unter den Augen niederländischer UN-Soldaten hatten damals bosnisch-serbische Truppen die Moslem-Enklave erobert und die Menschen vertrieben. Etwa 8000 Bewohner gelten seither als vermisst. Die Anklage nennt 14 mutmaßliche Mittäter. Zu ihnen zählen General Ratko Mladic, der den Srebrenica-Einsatz kommandierte, und Radovan Karadzic, damals Präsident der bosnischen Serben.
richtig, zurück kann man jetzt ehe nicht.. mir tun die Opfer leid, die auf den Prozeß in Den Haag gewartet haben um eine gewisse Ruhe zu finden (was ja nicht möglich ist, nach diesen Taten). Die Leute wollten nur eine gerechte Strafe (ob 20 Jahre Gefängnis gerecht sind gegenüber Töten,bleibt dahingestellt), sie wollten sehen,daß er verurteilt wird, damit ihre Toten ruhen können. es ist so ungerecht, daß er ausgerechnetj etzt gestorben ist..aber es ist vorbei jetzt...
----------------------------------------------- Kad ja tamo, a ono medjutim
Die Todesursache des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic ist weiterhin unklar. Die Chefanklägerin Carla del Ponte schließt Selbstmord nicht aus.
Den Haag - Niederländische Gerichtsmediziner sind bisher nicht in der Lage gewesen, die Ursache für den Tod Milosevics zu klären, teilte das Tribunal heute Mittag mit.
Die Chefanklägerin des Gerichtes, Carla del Ponte, sagte, sie könne nichts zu Spekulationen über eine Vergiftung des ehemaligen Präsidenten sagen. Sie halte auch einen Selbstmord für möglich. Genaueres müsste die Autopsie erbringen, die am Mittag begonnen hat. Ergebnisse erwarte sie heute Abend oder Montag früh.
Die Untersuchung des Leichnams findet im Beisein zweier serbischer Pathologen statt. Serbiens Minister für Menschenrechte, Rasim Ljajic, kam am Morgen mit entsprechenden Experten in den Niederlanden an.
Milosevic musste sich seit 2002 vor dem Gericht der Vereinten Nationen wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in Bosnien, Kroatien und im Kosovo während der neunziger Jahre verantworten. Unter anderen wurde ihm das Massaker in Srebrenica zur Last gelegt. Ein Urteil hätte noch dieses Jahre fallen sollen. Allerdings war der Prozess mehrfach unterbrochen worden, weil der Angeklagte unter Herzproblemen und Bluthochdruck litt. Es sei sehr schade, dass Milosevic kurz vor vor dem mutmaßlichen Ende seines Prozeses gestorben und kein Urteil gefällt worden sei, sagte del Ponte. Sie sei "natürlich sehr frustriert".
Die Chefanklägerin betonte, durch den Tod des Ex-Präsidenten würden die Festnahmen des Anführers der Bosnisch-Serbischen Radovan Karadzic und seines Militärchefs Ratko Mladic noch dringlicher. Beide Männer sind des Völkermordes angeklagt. Mehr denn je erwarte sie nun von Serbien, die beiden Männer zu fassen und schnellstmöglich an das Kriegsverbrechertribunal zu überstellen.
"Es wird nichts mehr sein wie zuvor"
Doch möglicherweise wird das nun noch schwieriger als bisher schon. Der Tod des Expräsidenten und der Selbstmord des verurteilten kroatischen Serbenführers Milan Babic in der vergangenen Woche - einem Kronzeugen im Milosevic-Prozess - haben in Belgrad den Eindruck entstehen lassen, das Kriegsverbrechertribunal sei kein sicherer Ort für serbische Nationalisten. Ein Ort, wo der Westen ihre Nationalhelden krepieren lässt. "Wie wollen sie den Menschen in Serbien jetzt erklären, dass Milosevic nicht todkrank war, wie er behauptete", fragt der Politikwissenschaftler Brace Grubacic.
Ivica Dacic, Vorsitzender von Milosevics Sozialistischer Partei, brachte die Meinung vieler auf den Punkt: "Milosevic starb nicht in Den Haag, er wurde in Den Haag getötet." Der Expräsident habe vor dem Uno-Tribunal nicht nur seine eigenen Interessen vertreten, sondern die nationalen und Staatsinteressen Serbiens und der Bevölkerung. "Dafür sollte ihm jeder dankbar sein." Nach Ansicht von Toma Fila, Anwalt der Milosevic-Familie, hat dessen Tod die Glaubwürdigkeit Den Haages zertrümmert. "Er ist schon der sechste Serbe, der dort ums Leben gekommen ist", betonte er. "Nach dem Tod Milosevics wird nichts mehr sein wie vorher", erklärte gar die Serbische Radikale Partei. Die Ultranationalisten kündigten an, die Demütigung serbischer Nationalisten und ihrer Familien "nicht länger zu dulden".
Schon vor dem Tod von Slobodan Milosevic hatten Beobachter im Westen und auf dem Balkan den Sinn Den Haags in Frage gestellt. Die Chance auf eine heilsame Wirkung des Verfahrens sei durch die Langwierigkeit des Prozesses vergeben worden. Nach Einschätzung des früheren schwedischen Ministerpräsidenten und Uno-Sondergesandten für den Balkan, Carl Bildt, hat der Tod Milosevics dem Tribunal auf jeden Fall schweren Schaden zugefügt.
@Und warum wird seine Familie nicht verurteilt? Die sind doch mit schuldig.
Wenn man sie denn hätte! Für die läuft ja ebenfalls ein internationaler Haftbefehl.
Zitat Spiegel: ...Mira Markovic ist seit 2003 auf der Flucht, seitdem sie in Serbien wegen Machtmissbrauchs angeklagt und ein internationaler Haftbefehl gegen sie ausgestellt worden war. Berichten zufolge soll sie sich gemeinsam mit ihrem Sohn Marko in Russland versteckt halten.
In Antwort auf:Und warum wird seine Familie nicht verurteilt?
Zumindest fuer die Hexe von Belgrad gibt es seit ein paar Jahren einen internationalen Haftbefehl. Fuer Den Haag werden die Vorwuerfe aber nicht reichen. Auch fuer den Rallyefahrer ist das Tribunal eine Nummer zu gross.
Serbiens Präsident Tadic gegen Staatsbegräbnis Draskovic "beschämt" über serbische Reaktionen auf Milosevic-Tod
Belgrad - Serbiens Präsident Boris Tadic hat sich am Sonntagabend gegen ein Staatsbegräbnis für den am Samstag verstorbenen Slobodan Milosevic ausgesprochen, wie dies von dessen Sozialistischer Partei (SPS), aber auch vom Bruder des früheren jugoslawischen Präsidenten verlangt worden war. Ein Staatsbegräbnis für Milosevic wäre "nicht angebracht", wurde Tadic vom staatlichen serbischen Fernsehen zitiert.
Bestattungsort noch nicht festgelegt
Borislav Milosevic bestätigte gegenüber dem Sender, dass sich die Ehefrau seines Bruders, Mira, und ihre Kinder, Marija und Marko, noch nicht über den Bestattungsort - Moskau oder Belgrad - geeinigt haben. Slobodan Milosevic müsste als "großer Sohn" Serbien-Montenegros in seinem Land beerdigt werden, meinte Borislav Milosevic. Die Leiche seines Bruders werde nicht von Familienmitgliedern, sondern von russischen Ärzten vom Moskauer Institut Bakuljew übernommen, fügte er hinzu.
Der Belgrader Sender B-92 berichtete, dass am Sonntag auch die Schwiegertochter Milosevics, Milica Gajic, aus Belgrad nach Moskau gereist sei. Dies könnte Beobachtern zufolge darauf hindeuten, dass der frühere Präsident in der russischen Hauptstadt beerdigt wird.
Begnadigung von Mira Markovic nicht geplant
Aus dem Kabinett des serbischen Präsidenten verlautete im Laufe des Tages, dass Tadic nicht vorhabe, Mira Markovic zu begnadigen. Gegen Markovic wurde vor drei Jahren in Belgrad ein Haftbefehl wegen Amtsmissbrauchs erlassen, was ihre Rückkehr ins Land, aber auch Reisen nach Den Haag unmöglich machte. Mira Markovic hatte ihren Mann in den vergangenen drei Jahren nicht mehr gesehen. Marija und Marko besuchten ihren Vater überhaupt nie im Gefängnis des UNO-Tribunals.
Draskovic "beschämt" über serbische Reaktionen auf Milosevic-Tod
Der serbisch-montenegrinische Außenminister Vuk Draskovic hat sich "beschämt" über die öffentlichen Reaktionen in Serbien auf den Tod des jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic gezeigt. Draskovic verurteilte am Sonntag die öffentlichen Ehrenbezeugungen von Anhängern jenes Mannes, "der für zahllose Verbrechen" verantwortlich gewesen sei und "persönlich zahlreiche Morde angeordnet" habe. Milosevics Politik habe nur "Tod, Unglück und Hass" gebracht, sagte Draskovic gegenüber der Nachrichtenagentur Tanjug.
Indem dieser "Massenmörder" in Serbien zu einem Nationalhelden gemacht werde, würden seine Opfer ein zweites Mal ermordet. Durch derartige Reaktionen erniedrige Serbien sich selbst zu einem Staat, in dem das Verbrechen eine Tugend sei, sagte der Außenminister von Serbien-Montenegro. (APA)
Im Beitrag von @Marduk haeb ich den Wortlaut "Seine Familiy hockt fett und dreist in Moskau und steht finaziell 1a da! Da ist die Härte." so verstanden daß sie sich dort offizell und legal aufhalten. Aber man wird sie doch irgendwann fassen, oder unterstützen sie die Russen vielleicht noch?
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