In Antwort auf:mangelhaftes Problembewusstsein und gefährliche Risikobereitschaft
Was glaubst du was wir 1971 alles "nicht" wußten. Wir sahen kein Problem deshalb auch kein Problembewusstsein, jede Sportart hat sein Risiko. Meine Freizeit und ein teil meines Berufes ist mit mehr oder weniger Risiko behaftet.
Heute sehe ich auch vieles anders, nennt man das Erfahrung.
In Antwort auf:mangelhaftes Problembewusstsein und gefährliche Risikobereitschaft
Was glaubst du was wir 1971 alles "nicht" wußten.
Ich will nur hoffen, daß Orebic sich nie die alten Filme von und mit Prof. Dr. Hans Hass anschaut. Welche Tiefen die damals mit reinem Sauerstoff getaucht sind, da würde jeder Instructor heutzutage die Krise bekommen.
LG, Danares
P.S.: damit möchte ich nicht suggerieren, O&P sei ein Instructor
Na siehst Du... Hier können wir aber auch mal positiv hervorheben, daß die ägyptische Marotte der routinemäßigen Tauchcomputer-Kontrollen in Kroatien zum Glück noch nicht Einkehr gehalten hat.
In Antwort auf:die alten Filme von und mit Prof. Dr. Hans Hass
...kenne ich. Damals gab es noch keinen massenhaften Tauchtourismus.
Was soll also der Tauchtourist tun, der von der Reklame der Stadt Pula anglockt wird und eine Liste von Wracks präsentiert bekommt, von denen einige um die 40 m tief liegen? (Das Wrack Vis mit 52 m ist nicht in dieser Liste.)
In Antwort auf:Was soll also der Tauchtourist tun, der von der Reklame der Stadt Pula anglockt wird und eine Liste von Wracks präsentiert bekommt, von denen einige um die 40 m tief liegen?
Einschätzen, ob seine taucherischen Fertigkeiten, seine Erfahrung und sein Equipment ausreichen, und ob die tagesaktuellen Bedingungen passen, um solche Wracks zu betauchen natürlich, was sonst?
In Antwort auf:Wie bitte ??? Mit reinem Sauerstoff ??? Nee - oder ??
100% O2 auf >20 Meter, doch. Auch im Navy-Manual werden übrigens noch heute Aufenthaltslimits und Arbeitsanweisungen für Sauerstoffpartialdrücke von 3 bar genannt. Dabei spricht Bühlmann bereits ab einem piO2 von 1 bar vom Risiko der O2-Intoxikation, wobei diese allerdings auch stark von der Expositionszeit und der körperlichen Anstrengung während dieser Zeit abhängt. Für Sporttaucher gelten ja 1,6 bar (bei optimalen Bedingungen) momentan als obere Grenze, obwohl selbst bei einem piO2 > 2 bar erst nach 1-2 Stunden die (dann leider meist fatalen) Symptome auftreten. Dummerweise im Ggs. zum Tiefenrausch auch extrem plötzlich...
Danke Vera, sehr interessanter Link! Bemerkenswert finde ich in dem Bericht vor allem, daß hier nochmal konkret auf die Ausrüstung eingegangen wird: die sechs Taucher sind mit dem Atemgas Triox getaucht, einem Gemisch aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium, aber mit höherem Sauerstoffanteil als beim Trimix. Vermutlich auch im Rebreather, so wie das im Artikel angedeutet wird, und was ich auch schon vorher latent vermutet hatte. Und auch weil es sich um einen Lehrgang zur Tauchausbilder-Prüfung gehandelt haben soll, kann man wohl ausschließen, daß wir es hier mit einem normalen Urlaubstauchgang zu tun haben, bei dem unerfahrene Anfänger mal wieder ihre Möglichkeiten überschätzt haben. Interessant wäre nun noch zu erfahren, von wo die Rebreather-Geräte stammten, d.h. ob sie nun mitgebracht oder vor Ort ausgeliehen wurden, und wo das Atemgas gemischt wurde.
LG, Danares
Gast
Beiträge:
13.06.2006 11:04
#31 RE: 2 Tote bei Tauchunfall In Kroatien ! HEUTE !
Für alle, die den Link nicht finden: Tragödie im Tauchparadies Ein Trainingslehrgang an der kroatischen Adriaküste wurde für sechs deutsche Taucher zum Verhängnis. Aus bisher ungeklärten Umständen kamen die durchweg erfahrenen Taucher zu schnell an die Wasseroberfläche. Für Magdalena B. aus Dießen am Ammersee (Kreis Landsberg am Lech) und Tauchlehrer Lothar K. aus Schwäbisch Gmünd kam jede Hilfe zu spät: Sie erlagen der so genannten Dekompressionskrankheit und starben noch im Wasser. Die Gruppe war nach Istrien gekommen, um eine Tauchausbilder-Prüfung abzulegen. Chris U., Präsident der International Association of Rebreather Trainers und Tauchlehrer, leitete den Lehrgang. Der 40-jährige Inhaber einer kommerziellen Tauchsportschule in Dießen hatte 2003 für Schlagzeilen gesorgt, als er bei Safaga in Ägypten einen neuen Tiefentauchrekord (224m) aufgestellt hatte. Teil des zweiwöchigen Lehrgangs in Kroatien war ein technischer Tauchgang zu einem Wrack, das vor Plomin in 50 Metern Tiefe liegt. Die Deutschen waren mit einem Boot aufs Meer gefahren. Gegen Mittag kam es zum Unglück. Die Gruppe ist aus bisher ungeklärten Gründen sehr schnell wieder an die Oberfläche getaucht. Ein zu rasches Aufsteigen aus großer Tiefe ohne Zwischenstopps ist eine Hauptursache für Tauchunfälle. Der Körper kann sich auf den Druckunterschied nicht schnell genug einstellen. Der Taucher erleidet die Dekompressionskrankheit, die im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Die 42-jährige Logopädin Magdalena B. war mit ihrem Mann Horst, der ebenfalls Tauchlehrer ist, zu dem Lehrgang gefahren. Das Ehepaar wollte die Pfingstferien mit seinen beiden Töchtern in Kroatien verbringen. Beim hektischen Auftauchen erlitten Magdalena B. und der befreundete Tauchlehrer Lothar K. einen derart großen Dekompressions-Schock, dass ihre Organismen kollabierten. Für sie kam die Hilfe des vom Bootskapitän alarmierten Roten Kreuzes zu spät. Trainer Chris U. und ein weiterer Taucher kamen in eine Druckkammer. Die zwei übrigen Taucher, darunter Horst B., brachen mit einem Schock zusammen. Was die Ursache für das schnelle Auftauchen der erfahrenen Taucher war, ist noch ungeklärt. Beim derzeitigen Stand der Ermittlungen können sowohl Komplikationen mit der Ausrüstung für den lebensgefährlichen Notaufstieg gesorgt haben wie etwa körperliche Probleme von einem der Taucher unter Wasser oder ein unreines Gasgemisch. Die sechs Deutschen tauchten mit Triox, einem Gemisch aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium, das beim technischen Tauchen verwendet wird und Tauchgänge in größeren Tiefen ermöglicht. Die Kripo Fürstenfeldbruck wurde sofort von dem Unglück informiert und mit der Verständigung der Angehörigen beauftragt. Ermittlungen wurden von der Staatsanwaltschaft bisher nicht veranlasst.
Damit dürfte wohl ein Teil der hier diskutierten Fragen beantwortet sein. Es handelte sich offensichtlich nicht um Tauchurlauber sondern um Tauchlehrer, die eine besondere Prüfung ablegen wollten. Trotzdem bleibt es eine Tragödie und alle Taucher wissen nun, welchen Gefahren sie sich aussetzen.
In Antwort auf:Trotzdem bleibt es eine Tragödie und alle Taucher wissen nun, welchen Gefahren sie sich aussetzen.
Ein Taucher, der sich der diversen Risiken, auf die er sich einläßt, nicht bewußt ist, gehört gar nicht erst ins Wasser. Das hat zwar mit diesem konkreten Fall genau gar nichts zu tun, weil 99% der Taucher solche TG gar nicht erst machen werden, gilt aber dennoch uneingeschränkt.
LG, Danares
Gast
Beiträge:
28.08.2006 15:55
#33 RE: 2 Tote bei Tauchunfall In Kroatien ! HEUTE !
das ist leider falsch. "Im Rahmen" des AOWD sind nur TGs mit einer Maximaltiefe von 30m zulässig. Der Deep Dive Specialty setzt den AOWD voraus und beinhaltet, neben umfangreicher Theorie, zusätzliche 3-4 Tauchgänge (je nach Entscheidung des Instructors). Es versteht sich von selbst, dass der brevetierte "Deep Diver" damit lediglich eine Einführung in das Tieftauchen erhalten hat. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Leider gehen sehr viele Taucher ohne diese Einführung tiefer als 30m. Ein zuweilen tödlicher Fehler. Ich habe es noch nie geschafft, diesen Kurs innerhalb eines Wochenendes zu unterrichten. Aus verlässlicher Quelle weiß ich jedoch, dass zumindest die Frau noch leben würde, wären den jeweiligen Tauchpartnern nicht nach Eintritt der Notsituation mehrere fatale Fehler unterlaufen - wie sie in einem ordentlichen Deep Dive Specialty besprochen und auch geübt werden. Doch manchmal unterlaufen gerade den routiniertesten Leuten grobe Fehler, aus welchen Gründen auch immer. Ich habe meine eigene Meinung hierzu und warne nachdrücklich vor einem vorschnellen Urteil: Jeder Autofahrer, der bereits einen Unfall hatte, weiß, dass dieser zumeist einfach zu vermeiden gewesen wäre, wenn...; eine kleine Unachtsamkeit zur falschen Zeit, gepaart mit fehlendem Glück und die Katastrophe ereilt jeden von uns...
xy ungelöst
(
Gast
)
Beiträge:
28.11.2006 21:44
#34 RE: 2 Tote bei Tauchunfall In Kroatien ! HEUTE !
Deine Quelle scheint ein ziemlicher Schrott zu sein. Technisches Tauchen und dazu zählte auch dieser Tauchgang hat nicht im mindesten etwas mit AOWD oder Deep dive Secials zu tun. Wenn Du keine Ahnung hast wovon du sprichst, dann sei besser einfach still. Es ist schlimm genug, das so ein tragisches Unglück passiert ist. Da sollten Leute, die Äpfel nicht von Birnen unterscheiden können, sich lieber nicht auch noch mit dummem Gequatsche einmischen.
Zitat von xy ungelöstDeine Quelle scheint ein ziemlicher Schrott zu sein. Technisches Tauchen und dazu zählte auch dieser Tauchgang hat nicht im mindesten etwas mit AOWD oder Deep dive Secials zu tun. Wenn Du keine Ahnung hast wovon du sprichst, dann sei besser einfach still. Es ist schlimm genug, das so ein tragisches Unglück passiert ist. Da sollten Leute, die Äpfel nicht von Birnen unterscheiden können, sich lieber nicht auch noch mit dummem Gequatsche einmischen.
Das anonyme Posting bezog sich vermutlich auf meinen Beitrag, in dem ich (als Antwort auf Orebic&Peljesac, der die Empfehlung der "derzeit größten (Sport-)Tauchorganisation" zitiert hat) konkret PADI angesprochen habe, und hatte deswegen mit diesem konkreten Unfall gar nichts zu tun. Im Übrigen war die Anmerkung durchaus korrekt: der tiefe Pflichttauchgang im Rahmen des AOWD ist in der Tat nicht mit dem "Deep Dive Speciality" identisch - auch wenn bei beiden mitunter die gleichen Tiefen betaucht werden.
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