Weil hier im Forum sehr häufig über die Probleme zwischen Kroaten und Serben diskutiert worden ist, möchte ich folgenden Bericht der Deutschen Welle wiedergeben.
Kroatien/Serbien: Gemeinsames Badevergnügen in der Donau Strandzugang ohne Passierschein
Jahrelang war der Status einer Donauinsel unklar: Im Fluss verläuft die Grenze zwischen Kroatien und Serbien. Jetzt dürfen Bewohner beider Donauufer die Insel wieder als Ausflugsziel nutzen – sogar ohne Passierschein.
Auf der "Vukovarer Insel" in der Donau, einem beliebten Ausflugsziel der Bevölkerung, ist das Baden wieder erlaubt. Nach 16-jähriger Pause - hervorgerufen durch den Krieg und später wegen des ungeklärten Grenzverlaufs - ist die Insel nun wieder für Badegäste von beiden Donauufern zugänglich. Laut einem Abkommen zwischen den Gemeinden Vukovar in Kroatien und dem benachbarten Bac in der Vojvodina sind für die Strandbesucher keine Pässe oder Passierscheine für den kleinen Grenzverkehr beim Besuch der Insel erforderlich. Die Vukovarer Insel besteht aus Sand und ist rund tausend Hektar groß. Katasteramtlich gehört sie zu Vukovar, territorial jedoch zu Bac. Denn die Grenze zwischen Kroatien und Serbien verläuft mitten durch die Donau, was noch immer Verhandlungsgegenstand zwischen der kroatischen und serbischen Grenzkommission darstellt.
Lösung unter Kommunalpolitikern
Bis Ende vergangenen Jahres kontrollierten noch die serbisch-montenegrinischen Streitkräfte diese Donauinsel. Nach ihrem Rückzug setzten sich Kommunalpolitiker an einen Tisch und verhandelten monatelang über Erleichterungen im kleinen Grenzverkehr – diesmal über die Donau. Der Bürgermeister der Gemeinde Bac, Tomislav Bogunovic, meint: "Eine so kleine Insel darf doch kein großes Problem darstellen. Sie kann dem Vergnügen der Bevölkerung dienen. Große Probleme können die dafür Zuständigen lösen, also Leute, die sich mit hoher Politik befassen." Der Bürgermeister von Vukovar, Tomislav Sota, ergänzte: "Ich denke, wir haben bei der grenzübergreifenden Zusammenarbeit und den bilateralen Verhandlungen Fortschritte sowie einen hohen Grad der Toleranz erreicht und somit unserer Bevölkerung zum Wohle gedient – die Vukovarer Insel steht nun allen zur Verfügung."
Grenzschikanen entfallen
Der Pressesprecher des Bürgermeisters von Vukovar, Tomislav Corak, sagte DW-RADIO, was es für die Vukovarer bedeutet, erneut unbehelligt ihre Insel aufsuchen zu können: "Die Insel ist für die Stadt und die Bevölkerung Kult. Die Stadt lehnt an der Insel und umgekehrt. Im Sommer besuchten vor dem Krieg mehrere tausend Vukovarer und ihre Gäste die Insel mit Booten und badeten dort, vergnügten sich einfach. In den vergangenen 16 Jahren war das nicht möglich, weil Vukovar eine Grenzstadt zur benachbarten Vojvodina bzw. Serbien geworden ist." Bürgermeister Corak beschrieb auch, wie umständlich es in dieser Zeit war, den Strand zu erreichen: "Von den Bürgern von Vukovar wurde gefordert, einen Passierschein für die Grenze einzuholen, sich an dem Übergang für den kleinen Grenzverkehr anzumelden, sich dann zu dem normalen Grenzübergang zu begeben, um endlich baden zu können." Durch das neue Abkommen auf kommunaler Ebene könnten nun die Einwohner von Vukovar und von Bac bis zum 15. September ungehindert von 7.00 bis 20.00 Uhr die Donauinsel aufsuchen, dort baden und den Aufenthalt genießen. Den Ausgang der Verhandlungen der beiden Grenzkommissionen werde dies aber nicht beeinflussen, räumte Corak ein. Quelle: http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2121164,00.html
Für mich ist dieser Bericht, ein Beitrag der zeigt, daß MENSCHEN auf beiden Seiten der Grenze, an eine friedliche Zukunft glauben können. Das ist eine Nachricht, die zeigt, daß die Vergangenheit überwunden werden kann. Sonst werden nur schlechte Nachrichten verbreitet. Diese gute Nachricht ist ein Beispiel für eine positive Berichtwerstattung und zeigt, daß der Hass überwunden werden kann. Die jetzigen Verantwortlichen von Vukovar, der Stadt, die in Kroatien am meisten unter dem Heimatkrieg gelitten hat, sind offensichtlich bereit, die Konflikte der Vergangenheit, hinter sich zu lassen und mit ihren serbischen Nachbarn, auf der anderen Seite der Donau, einen Kompromiss zu finden. Daran könnten sich andere, ein gutes Beispiel nehmen. Die Herren Sota und Bognovic zeigen uns allen, daß es auch anders geht.
Es ist gut, wenn diese schöne Nachricht, den Teilnehmern in diesen Forum bekannt wird. Deshalb dieses Posting.
Ja das ist schon eine schöne Entwicklung, allerdings gibt es auch andere Geschichten. Zuallererst muß ich dir ja sagen das ich Kroate bin. So das ist das erste. Das zweite ist, mein bester Kumpel ist Serbe und wir kennen uns schon fast 19 Jahre. Also wir waren da schon vorreiter. Wobei es in Deutschland nie großartig zu irgendwelchen Ausschreitungen gekommen ist (außer natürlich in den ersten Kriegsjahren, aber irgendwie muß man ja seine neue Identität erstmal kenenlernen und verteidigen), dafür hat man sich hier halt untereinander schon vor denm Krieg kennengelernt. Allerdings läuft das bei uns Unten etwas anders ab. Die Menschen kennen sich ja nicht persönlich. Das schwerste allerdings ist, das man sich im Alltag auch nicht begegnet und so bleibt doch noch viel Hass übrig bei den Menschen. Bestes Beispiel dafür ist das Wasserballfinale Europameisterschaft (glaube vor 2 Jahren). Das ganze hat in Slowenien stattgefunden. Leider waren die Slowenen mit der Situation etwas überfordert. Sie haben gedacht, das schon nichts passiert und hatten kaum Polizei vor Ort. Und was passiert da wohl? Es hat nicht lange gedauert und schon flogen die ersten Sitze auf die andere Seite. Das ganze endete dann im Chaos. Leider sind dabei auch 2 Menschen gestorben. Also es ist zwar schon zu hören das sie sich annähern, aber es wird wohl noch verdammt lange dauern bis so etwas nicht mehr vorkommt. Und gerade im Sport glaube ich wird das niemals enden. Sind nun mal irgendwie alle bisschen Fanatisch und stehen voll hinter ihrem Club.
Es ist, auf europäischer Ebene, durchaus vorstellbar, daß ein kroatischer Club mal einen serbischen Club zum Gegener hat. Dann wird sich auf BEIDEN SEITEN zeigen, welcher Club die sportlicheren und friedlicheren Fans hat. Es ist aber leider zu befürchten, daß es noch zu viele unbelehrbare gibt, die dann aller Welt zeigen, für was sportliche Wettkämpfe benutzt werden. Spätestens bei der Handballweltmeisterschaft 2009 werden wir aber beweisen müssen, ob wir in der Lage sind, gute Gastgeber, für alle Nationen zu sein. Bei den Ligaspielen zwischen Dinamo, Hajduk und Rijeka können unsere Fans ja schon mal üben.
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