Ich habe im August (während des Urlaubes) das Küstenpatent gemacht. Kurs wurde durch eine Agentur aus Österreich durchgeführt, möchte den Namen nicht nennen damit es nicht als Werbung ausgelegt wird :) Kurs ging effektiv von 0900 bis 14:15 Uhr in einem Hotel in Zadar. Danach mit Großraumtaxen zum Hafen. Dort dann die Prüfung abgelegt. Am folgenden Freitag (Donnerstag war Feiertag) konnte ich den Schein dann abholen.
Kosten: 820 Kuna ans Amt und 130 Euro für die Agentur.
Und dann darf man gleich mit hochmotorisierten Booten rumschippern? Unglaublich...
Erzähl mir keiner, dass man nach einem halben Tag Theorie und einer Prüfungsfahrt mit x Teilnehmern reif ist, in schwierigen Situationen fachkundig ein Boot zu lenken. Und schon gar nicht auf der so unberechenbaren Adria.
@Kirsten das siehst du goldrichtig... ich habe in oestereich ein schiff gekauft, alle papiere "gesammelt" und wollte in basel / schweiz auf dem schiffahrtsamt das schiff registrieren, alle papiere waren o.k. da fragte mich die dame nach dem boots-führerschein, ich fragte wieso den das, ich kann ja auch ein auto kaufen ohne einen führerschein zu besitzen...ich zeigte ihr den kroatischen schein und der wird zum registrieren des bootes nicht akeptiert...... kirsten du bist auf dem richtigen weg
@Kirsten ... das sagt auch keiner. Aber dem Gesetz ist Genüge getan. Im eigenen Interesse sollte sich jeder nautisch weiterbilden .... und viiiiieeel Praxis machen. Trotzdem ist es erstaunlich, dass trotz der vielen "Greenhorns" und Anfänger in Kroatien relativ wenig passiert.
Ich hatte ehrlich gesagt auch schon mal drüber nachgedacht, mit Kind und Kegel mal eben im Urlaub diesen Zettel zu machen, wir haben uns jetzt aber doch dazu entschieden, den Schein hier zuhause zu machen.
Zitat von Kirsten im Beitrag #82Und dann darf man gleich mit hochmotorisierten Booten rumschippern? Unglaublich...
Erzähl mir keiner, dass man nach einem halben Tag Theorie und einer Prüfungsfahrt mit x Teilnehmern reif ist, in schwierigen Situationen fachkundig ein Boot zu lenken. Und schon gar nicht auf der so unberechenbaren Adria.
Eine Prüfungsfahrt findet doch gar nicht statt. Selbst die Prüfung in HR ist nur Theorie.
Auch wenn ich möglicherweise einige erzürne, möchte ich mal zu bedenken geben, was beispielsweise in Deutschland auf den Straßen los ist. Nicht alle Verkehrsteilnehmer verhalten sich so, dass sie sich oder andere nicht grob gefährden. An der Fahrprüfung kann das eigentlich nicht gelegen haben, denn den Autoführerschein gibt es nicht bei einem Wochenendkurs.
Wie einige Beiträge vorher beschrieben, gibt es in Kroatien immer wieder mal den Bootsführerschein quasi im Vorbeigehen. Damit verbunden ist der regelmäßige Aufschrei derer, die das für verantwortungslos halten. Schließlich dürften nun die frischgebackenen Bootsführerscheininhaber eine Menge machen, was sie logischerweise gar nicht können. Ich bin mir sicher, wenn das Erlangen eines Bootsführerscheines eine ganze Woche dauern würde, könnten die Absolventen zwar mehr, aber es gäbe immer noch eine Menge was sie nicht gelernt haben, aber nun uneingeschränkt dürfen.
Nun passiert erstaunlicherweise nicht viel auf dem Wasser. Das liegt möglicherweise daran, dass viele ihre Geschwindigkeit, ihre Fahrtrouten und die Wahl der Boote ihren Fähigkeiten anpassen und so immer mehr Erfahrungen sammeln. Ich glaube kaum, dass jemand der gerade seinen Bootsführerschein in ein paar Stunden für ein paar Euro erworben hat, sofort mit einer riesigen Yacht mit hunderten PS wild drauflos düst. Das sind wohl eher die kleineren Boote gefragt, mit denen man zunächst in Küstennähe rumschippert.
Ich erinnere mich gut, als man vor ein paar Jahren in Brandenburg die Führerscheinpflicht für Motorboote bis 5 PS abgeschafft hat. Auch da wurde heiß diskutiert. Chaos auf dem Wasser und stark steigende Unfallzahlen wurden prognostiziert. All das ist ausgeblieben.
Ich denke praxisbezogene Tipps für Neulinge sind sicher hilfreicher, als sie vorschnell zu verurteilen, weil sie schnell einen Führerschein erworben haben.
PS: Verstehen kann ich diejenigen dennoch, die viel Theorie und Praxis absolviert haben, um ihren Bootsführerschein zu bekommen. Nun nach vielen Jahren der Praxis ist ihnen bewusst, dass immer noch Gefahren lauern. Und nun kommt jemand mit einem Führerschein daher, der in Stunden erworben wurde. Klar, dass das schwer verständlich ist. Aber die Realität zeigt, dass da nicht viel passiert.
Zitat von Thofroe im Beitrag #88 Ich denke praxisbezogene Tipps für Neulinge sind sicher hilfreicher, als sie vorschnell zu verurteilen, weil sie schnell einen Führerschein erworben haben.
Niemand wird hier verurteilt. Ich habe allerdings schon häufiger selbst Situationen auf der Adria erlebt, die aus dem Nichts heraus ziemlich brenzlig wurden. Und wenn da nicht immer jemand beigewesen wäre, der die Situation durch seine Erfahrung zu händeln wusste, dann wäre das so manches Mal nicht gut ausgegangen. Wir haben auch schon beim Beobachten so manchen An- oder Ablegemanövers mitgezittert und manchmal ehrlich gesagt auch leise gekichert. Thomas, ich stimme dir zu, wie beim Autofahren auch, kommt die Erfahrung mit der Zeit und der Fahrpraxis. Und Doofe, die sich an keine Regeln halten, gibt es immer. Aber zumindest hat man die Regeln beim Autoführerschein irgendwann einmal gelernt und weiß zumindest in der Theorie, wie's funktioniert.
Eigentlich ärgert mich auch eher die Tatsache, dass man damit Geld macht, so einen Zettel zu verteilen, ohne dem frischgebackenen Freizeitkapitän das wirklich nötige Rüstzeug mit auf den Weg zu geben. Und wenn es,wie Vera sagt, nicht einmal eine praktische Prüfung gibt, na dann Halleluja...
Nach meinen Informationen hat sich die Praxis der Hafenkapitäne, den Bootführerschein praktisch zu verschenken, geändert. Angeblich gibt es nun tatsächlich Leute, die bei der Prüfung durchfallen, weil sie keine Ahnung haben. Das ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem ist der Weg zu einer vernünftigen Handhabe seitens der Behörde noch weit. Selbstverständlich wäre eine gesetzlich vorgeschriebene, verpflichtende Praxisprüfung eine der Grundvoraussetzungen für die Ausstellung der Lizenz. Leider gibt es keine Interessensvertretung der "Nautischen Touristen" in Kroatien, denn nur eine solche könnte entsprechende Forderungen erheben - oder die Bootsversicherungen, denn die müssen ja für die durch Unwissenheit und mangelnde Erfahrung entstandenen Schäden bezahlen. Abgesehen davon habe ich Leute erlebt, die alle verfügbaren Lizenzen hatten, aber nicht fähig waren, ein Boot längsseits an die Mole zu bringen....
Und mit ist ein Fall persönlich bekannt, bei dem jemand, der einen Bootsführerschein in Deutschland erworben hatte, in Tribunj einen kleinen Bayliner gechartert hatte. Mit diesem sind dann 6 Personen eine ganzes Stück raus zu einer Insel gefahren. Wo genau konnte mir niemand der Bootsfahrer sagen. In einer kleinen Bucht haben sie den Tag über mehr oder weniger verschlafen und sind dann am späten Nachmittag zurück. Inzwischen hat der Wind kräftig zugelegt und sie mussten bei hohem Wellengang, bei dem viel Wasser ins Boote schwappte, die Rückfahrt antreten. Nach der Rückkehr waren alle völlig fertig. Sogar das Wort Todesangst fiel. Nun ja, niemand hatte auch nur den leisesten Gedanken an das Wetter verschwendet. Der Führerschein hat da nicht geholfen.
Ich sehe da eher ein allgemeines Problem. Man bekommt bei uns inzwischen von Kindheit an alle potenziellen Gefahren aus dem Weg geräumt. Somit schwindet Risikobewusstsein und Achtung gegenüber Naturgewalten. Da werden Bergwanderungen mit Badelatschen gemacht und ähnliches.
Ach ja, ich habe einen ordentlich erworbenen Motorradführerschein mit theoretischer Prüfung und Fahrstunden und praktischer Prüfung. Ich könnte mich also auf ein schnelles Teil schwingen, was mehr PS hat als manches Auto und durch die Gegend düsen. Alles vollkommen legal. Einziger Schönheitsfehler, ich habe über 30 Jahre auf keinem Motorrad mehr gesessen. Am Lappen allein liegt´s also eher nicht.
Ach ja, ich habe einen ordentlich erworbenen Motorradführerschein mit theoretischer Prüfung und Fahrstunden und praktischer Prüfung. Ich könnte mich also auf ein schnelles Teil schwingen, was mehr PS hat als manches Auto und durch die Gegend düsen. Alles vollkommen legal. Einziger Schönheitsfehler, ich habe über 30 Jahre auf keinem Motorrad mehr gesessen. Am Lappen allein liegt´s also eher nicht.
Ha, ich auch! Übungsstunden und Prüfung habe ich auf einer 125er Honda gemacht und darf alles fahren. Und seit der Prüfung vor 40 Jahren bin ich keinen Meter mehr gefahren. Aber ich darf!
Genau, in den 70er bist mit der 250 er eine Runde auf dem Hof, dann 1 x ne 8 gefahren, und 1 Vollbremsung. Tag später kontest schon mit ner 1200er Vollgas geben. Richtig Moped fahren hab ich beim Bund gelernt.
Mein Motorradführerschein stammt auch aus den 70ern.
Da gab es Theorieunterricht mit Prüfung. Dann gab es Fahrstunden auf der Straße. Bei der Prüfung gab es zunächst eine Runde auf dem Fahrschulplatz. Da mussten wir eine Acht, die von hochgestellten Ziegelsteinen begrenzt war, fahren. Ein Stein durfte nicht umfallen. Wenn ich mich richtig erinnere, musste die Acht mit einer Hand befahren werden. Anschließend musste man über eine schmales Holzbrett fahren, dass als Wippe aufgebaut war. Wer dass geschafft hat, durfte zur Prüfung auf die Straße. Ich musste dabei kreuz und quer durch die Stadt fahren. Hinter mit war der Prüfer im offenen Auto. Hinterher geschmissen wurde der Schein also nicht.
Ich bin dann noch einige Jahre mit verschiedenen Zweirädern rumgegurkt. Dann kam das erste Auto.
Hab die Scheine beide am selben Tag bekommen, erst einmal Auto fahren, da hat der mich gefragt, ob ich schon Moped gefahren bin. Da war der Prűfer echt locker damals.
- zuerst ist es doch LOGO : dass zuvor das LERNEN und ÜBEN kommt - oder kommen sollte.
- und entgegen der allgemeinen Meinung : muss einmal gesagt werden, dass die kroatischen Hafenkapitäne neben Fachwissen und Berufserfahrung, AUCH ausgezeichnete Menschenkenntnis haben. wissen eben in kürzester Zeit, was ein Kandidat auf dem Kasten hat.
im Vergleich ist es wie bei unseren Meistern im Werk : sehen gleich was los ist, wenn Sie einem angehenden Lehrbuben eine FEILE in die Hand geben und zum Schaubstock stellen DAS ist der Moment der WAHRHEIT !!!
- ANDERERSEITS ist in der Segel-Literatur viel Unsinn enthalten. einige Beispiele : in einer älteren Ausgabe der SEEMANNSCHAFT - die "beruhigte Zone" auf der falschen Seite gezeichnet.
in fast allen technischen Skripten : die echt unsinnige Frage "was bedeutet WEISSER Rauch im Abgas ?" WASSERDAMPF ist richtig - aber der kommt doch daher, dass KÜHLWASSER in den Auspuffkrümmer gespritzt wird - und hat SICHER NICHTS mit der Kopfdichtung zu tun ! DAS ist nur gedankenloses Abschreiben aus AUTO- Unterlagen.
WOZU ein Segler eine Seitenpeilung machen soll, ( mit Peil-SCHEIBE !) ist mir schleierhaft. habe U-Boote im Verdacht. die haben den Kompass UNTER Deck und nur eine Peilscheibe AUF der Brücke. wird beim Tauchen mitgenommen. SCHIFFE haben je einen Peil-KOMPASS auf der Nock. der Gipfel der Sinnlosigkeit sind Fragen mit SEITENPEILUNG bei STROM ! und in der Umkehr seht Ihr daran - dass kroatische Hafenkapitäne solches NICHT FRAGEN - wie praxisnah Ihre Prüfungen sind.
Ihr seht also : gute Seemannschaft hat VIELE Fassetten - und will ERWORBEN werden ! .
Thomas: Die Riesenyacht wirst Du wohl kaufen müssen, um damit fahren zu können. (der dafür erforderlichen Crew müsste ein masochistischer Hang zu Eigen sein). Auf Basis eines mickrigen kroatischen Küstenpatents und minimaler Erfahrung (darum geht's in diesem Beitrag, welche Qualifikationen Du tatsächlich hast, weiss ich nicht) wird Dir wohl kein Mensch eine millionenschwere Yacht anvertrauen ! Die Vercharterer lassen im Zweifelsfall den Skipper gerne eine Proberunde im Hafenbecken drehen. Viel Glück wünsche ich dabei beim Ab- und Anlegen dem frischgebackenen Patentinhaber. Bitte vorher um Info, da würde ich und viele andere sehr gerne zuschauen !
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