In diesem Thread möchte ich meine bisher gesammelten Informationen über das Sportklettern in Kroatien veröffentlichen. Wenn ich dann im Oktober in Kroatien war werde ich zusätzlich die gemachten Erfahrungen hinzufügen. Die Schwierigkeitsgrade gebe ich nach der UIAA-Norm an. Die Informationen habe ich zum einen von der Internetseite des kroatischen Sportkletterclubs Marulianus (http://www.marulianus.hr), zum anderen aus dem Kletterführer "Croatia" von Boris Cujic und zusätzlich von verschiedenen Seiten aus dem Internet.
Zunächst zu den Kletterspots: In Kroatien sind die Klettersports hauptsächlich an der Küste entlang verteilt. Zusätzlich gibt es ein paar kleinere Gebiete nördlich von Zagreb. Ich gehe die Küste von norden nach Süden entlang: -In Istrien gibt es für jeden Kletterer was. Die Spots sind homogen über die Halbinsel verteilt, ein großes Zentrum befindet sich bei Pula, im Nord-Westen ist eher weniger zu finden. Die Routen decken die Schwierigkeitsgrade von 5 bis 10 sehr gut ab, zudem sind ein paar wenige im 4er Bereich zu finden. -Zwischen Rijeka und Karlobag liegt ein kleines Vakuum vor. Dafür gibt es rund um Karlobag einige fast schon alpine Routen mit Längen von 80 bis 200m, allerdings sollte man hierfür sicher im 6er bis 8er Grad unterwegs sein. -Ein stück weiter im Süden, vor die Küstenlinie den "Knick" nach Zadar macht, befindet sich das Gebiet Paklenica. Dies ist wohl das größte Gebiet in Kroatien und wer einen Kletterurlaub in Kroatien machen möchte ist dort gut aufgehoben. Als einziges mir bekanntes Gebiet auf der Welt arbeiten in Paklenica zwei staatlich beauftragte "Routensanierer", die die rund 350 Routen in Schuss halten. Informationen zum Gebiet findet man im Kletterführer "Paklenica" von Boris Cujic, einem der "Routensanierer". -Südlich von Paklenica muss man bis Split fahren um zu den nächsten Sport zu kommen. Die nördlich von Split gelegenen Gebiete (z.B. Trogir) lohnen allerdings nur wenn man in 7er oder 8er Bereich unterwegs ist. Routen im 5er oder 6er Bereich sind sehr spärlich gesät. Für Kletterer, die sich in den oberen Graden bewegen dürfte Split daher ein Eldorado darstellen. Alleine am Berg Marjan gibt es über 60 Routen und als besonderes Schmankerl gibt es noch einen überhängender DWS-Spot inklusive Topo im Park Sustipan. -wunderschön soll das Klettern in Omis sein. Hier gibt es nicht nur viele Outdoor-Anbieter, die Sportklettern im Programm haben, sondern auch einen sehr schönen, bebilderten Kletterführer im Internet: http://www.climbingomis.com/ Klettern direkt an einem erfrischenden Fluss...was gibts schöneres? -Das nächste Gebiet ist Brela. Wie schon in Omis ist hier für jeden Kletterer was zu finden. Sowohl bei den Schwierigkeitsgraden als auch bei den Routenlängen ist für jeden etwas dabei. Jedoch ist das Gebiet nicht sehr groß, wodurch das Gebiet für einen Genusskletterer sicherlich in 1-2 Tagen "abgeklettert" ist. -Zudem gibt es auf fast allen Inseln Kletterspots. Speziell möchte ich hier nur die Insel Hvar nennen. Auf der Internetseite des Sportkletterclubs finden sich dazu viele Topos. Zusätzlich kann man viele DWS Spots in unterschiedlichen Graden finden. Wohl auch eines der lohnenden Gebiete.
Zu den Absicherungen: In fast allen Gebieten ist die Vielzahl der Routen saniert. Auf die Bohrhaken kann man sich verlassen und die Hakenabstände sind laut Literatur nicht zu groß. Eine südfranzösische Absicherung kann man wohl nicht erwarten (wer nimmt auch so viele Expressen mit...;) ), aber über den fränkischen Standard geht wohl hinaus. Trotzdem verlangen viele Routen nach Bandschlingen, Keilen oder Friends von denen man wie üblich im Freien jeweils ein paar dabei haben sollte. Vorsicht ist an Routen geboten, die mit Felshaken abgesichert sind. Diese sind in der Regel aus minderwertigem Material und bieten keine Sicherheit! Dies gilt für alle Absicherungen, an denen deutliche Rostspuren zu erkennen sind. Hier entweder selber absichern oder die Route einfach nicht klettern...die lohnenswerten Routen sind saniert.
Kletterverbote, Beschränkungen: Über Kletterverbote habe ich keine Informationen gefunden. Offensichtlich ist das Klettern das ganze Jahr über erlaubt. Man muss jedoch daran denken, dass man sich hauptsächlich in Naturparks aufhält. Wenn man also "Spuren" hinterlässt kann das sehr problematisch werden. Wildes Campen ist in der Regel verboten. Das Neueinrichten von Routen ist auch nicht reglementiert. Jedoch sollten man zuvor, wie überall üblich, Kontakt zu Kompetenten Leuten aufnehmen. Ich würde mich dabei entweder an den Sportkletterclub oder an Boris Cujic wenden.
Kletterläden, Kosten: Kletterläden gibt es leider nur sehr wenige. Ein Laden befindet sich beim Naturpark Paklenica, ein weiterer in Triest und einer in Zagreb. Mehr konnte ich leider nicht finden. Grundsätzlich ist das Klettern natürlich kostenlos. Jedoch muss man in den Naturparks Eintritt bezahlen. Im NP Paklenica gibt es allerdings einen verbilligten Tarif für Kletterer.
Ich hoffe ich kann euch im Oktober berichten, dass meine gesammelten Infos stimmen und sich das Klettern in Kroatien wirklich lohnt.
Zunächst möchte ich dir für deine Tour alles Gute wünschen. Sagt man bei Bergsteigern: "Hals und Beinbruch?" Und einen Bericht erwarten wir selbstverständlich von dir.
Du schreibst in deinem Posting: "Zwischen Rijeka und Karlobag liegt ein kleines Vakuum vor." Dem möchte ich mal leise wiedersprechen. Schau dir mal diesen Link an:
Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
Dort heisst es: "Diese Ansiedlung (Klimno) ist auch ein beliebter Ort und Ziel für Bergsteiger, vom Land wie vom Meer aus zugänglich und lädt, mit dem grünen Pinienwald und anderer mediterraner Vegetation zum Verweilen ein. Wenn du Lust dazu hast, kannst du auf deinem Weg in Richtung Süden, mit deiner Bergsteigerausrüstung bei der touristischen Gemeinschaft in Silo vorsprechen und sie sollen dir zeigen, wo man in Klimno bergsteigen kann.
Hallo Soline! In dem Link geht es um Bergsteigen. Bergsteigen ist mir aber viel zu anstrengend und gefährlich ;). Mir geht es hier um Sportkletter, oder Freeclimbing. Dabei klettert man an in der Regel senkrechten bis überhängenden Wänden, die speziell dafür ausgesucht sind. Diese gibt es leider nicht an jedem Berg, der zum Bergsteigen lohnt.
vera, WO auf dem bild sollen denn die freeclimber sein ich hab noch nicht mal den mit dem roten hemd gefunden, und der dürfte doch eigentlich nicht zu übersehen sein...
Der Rote ist noch ziemlich unten, da wo die unterste hellbraune Ausbuchtung in der Wand ist, und der Weiße ist fast in der Bildmitte, ein klein wenig nach rechts...
danke, jetzt habe ich sie "gefunden"! wenn man sich das so anschaut (das größenverhältnis), da fällt mir kein anderer ausdruck ein - als: majestetisch (meine natürlich die steilwand)
kennen kann man das wohl nicht nennen ! ich war unter anderem auch im nationalpark paklenica (ist es dort?), da habe ich natürlich auch die freeclimber beobachtet, war schon beeindruckend, aber auf diesem foto von dir kann man das meiner ansicht nach viel besser erkennen, als in natura! es ist einfach ein tolles bild
wo ist das? ein kroaten neuling frei von wissen, möchte wenigstens wissen, ob er da vorbei kommen könnte, um anzuhalten und zu schauen. ich hoffe sowas schönes ist erreichbar! danke auch von mir für das bild!
Diese Wand ist in Omis 25 km südlich von Split direkt am Ufer der Cetina, wenn man von Norden kommend gleich hinter der Brücke links abbiegt. Und wenn man dann noch ca. 5 km weiterfährt, kommt man zu einer alten Wassermühle, die zu einem schönen Ausflugslokal umgebaut wurde.
ja gut, ich bin gast in tribunj, etwa 80 kilometer nördlich von split. vergessen werde ich die wand nicht, werde sie sicher nicht besteigen, dass will ich der wand nicht zumuten. aber anschauen wäre schön, allein das wasser, was sich am boden direkt an die mauer anschließt ist wunderschön und idyllisch. ich muß jedoch mit dem good will meiner tochter haushalten. sie macht sich schon jetzt einen kopf wegen der langen fahrt bis dorthin und dann habe ich ihr noch wasserfälle versprochen und meiner frau shoppen in sibenik und split, was auch wieder autofahren bedeutet. mal sehen wie sie das fahren mit offenem lamellendach im kroatischen sommer findet, vielleicht bringt das wieder einige kilometer. danke für info!
Das mit dem Wasser direkt neben der Wand ist eine optische Täuschung, da das Foto von einem Boot im Fluss aufgenommen wurde. Zwischen der Wand und der Cetina ist noch eine recht schmale Straße, der zu der erwähnten Wassermühle führt. Man kann auch mit einem Tuckerbötchen dorthin fahren, was wir damals gemacht haben. Meinen Kindern hat die Fahrt jedenfalls gefallen
hab mir gerade noch einmal meine zeilen durchgelesen und festgestellt, dass ich euch alten kroaten hasen erkläre, wo tribunj liegt, eine anmaßung sonder gleichen.
selbst wenn wir das klettern gelernt hätten, mein dienst liegt 22 jahre zurück, der kopf wird runder un der bauch auch. die wand hätte schwer zu tragen.
das mit der kleinen straße hätte ich nie angenommen.
trotzdem ein schönes foto.
und auf das fahren mit lamellendach nach hinten freue ich mich wie ein kind!
Lese hier meine Ausführungen aus dem letzten Jahr und stelle die Frage an die, die es wissen, wo man denn im Nationalpark Paklenica, oder sonst wo, als extrem ungeübter ein wenig klettern kann. Meine Tochter hätte bestimmt Spaß an sowas!
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