Die Diskussionen in einigen Themenfäden (v.a. in letzter Zeit) wurde und wird von einigen wenigen Teilnehmern geführt. Eine der Gründe dürfte die fehlende Verständlichmachung einiger Ausdrücke sein. Dem möchte ich entgegenwirkung und beginne daher diesen Themenfanden. Und um das vorwegzunehmen: Es geht nicht um den Sinn oder Unsinn eines bestimmten Projektes, auch wenn diese aus praktischen Gesichtspunkten genannt werden. Denn dafür gibt's die bestehenden Themen. Darüberhinaus beantworte ich Fragen gerne.
Fangen wir mit einem allgemein bekannten Ärgernis an: "Kannste nich schneller fahren?!" Jeder Autofahrer kennt diese Situation, wenn man hinter einem LKW hängt und einfach nicht vorbeikommt. Interessant ist, dass LKW nicht die langsamsten aller Fahrzeuge sind. Langsamer sind die langsamen PKWs und dazu gehören nicht nur die mit den gelben Kennzeichen. LKW-Fahrer halten, solange Straße und Wetter es möglich macht, den Tacho meist auf Anschlag: Zeit ist Geld. Zum Einen ist es der Wert des Produktes selber, wobei es da auch wieder große Differenzen gibt. * Bei vielen Produkten, wie z.B. Kuscheltieren, Steinen, Möbeln oder Produkte für Autozulieferer, ist es relativ egal, wie lange die Fahrt dauert: 3 Stunden, ein Tag, eine Woche reine Fahrtzeit ist egal, wenn man den Transport entsprechend früher startet. Wichtig ist für solche Produkte nur, dass überhaupt eine Verbindung hergestellt ist: Im Schiff sollte die Ware nicht schimmeln; der Hafen tief genug für das Schiff; Bahngleise sollten keine Züge zum Entgleisen bringen; Schlaglöcher im Asphalt oder Beton nur so tief, dass die Ware davon keinen Schaden nimmt. Ein paar Beispiele Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - das ist etwas wenig. Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - das ist schon besser. Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - nur sowas geht gar nicht. ;) Wo ich gerade bei Asphalt bin: In Fachdiskussionen sollte man darauf achten, das Wort Teer zu meiden: Wenn ein Bauarbeiter heutzutage noch teert, dann nur seine Lunge beim Rauchen. Auf die Frage, was als Fahrbahnbelag denn nun besser sei, Asphalt oder Beton, komme ich später noch mal zu sprechen. Zurück zum Thema. * Bei vielen Produkten, wie z.B. Bücher oder Arzneimitteln, ist es erwünscht, dass sie möglichst schnell kommen. In Deutschland sorgen drei (in NRW vier) Großhändler dafür, dass man das gewünschte Buch oder Buchprodukt über Nacht in der Buchhandlung hat, wenn der Kunde das will (grob macht das etwa 30 bis 35 % des Buchhandelsumsatz aus). Noch organisierter ist es bei den Arzneimitteln: Kommt nach dem Ablauf eines Patents ein neues Generikaprodukt auf den Markt, landet ein Flugzeug kurz nach Mitternacht irgendwo in Deutschland (ein paar Minuten vorher würde es wegen Patentverletzung vom Zoll beschlagnahmt!) und um 8 Uhr steht es bundesweit in jeder Apoteke. Tage später hätten die Produkte keine Möglichkeit mehr, in den Markt einzudringen und Millionen von €uro wären fehlinvestiert. * Bei vielen Produkten, wie z.B. Tageszeitungen oder Frischware ist unbedingt erforderlich, dass das Produkt schnell erhältlich ist: Wer liest schon die Bild von vorgestern? Braucht man bei bestimmten Produkten eine längere Zeit, so müssen diese noch tiefer gekült werden oder sonst wie gesichert werden, wodurch wiederum weitere Kosten entstehen. Die Fahrtkosten erhöhen sich sprunghaft, sobald eine Nacht mehr eingeplant werden muss. Und für die Aufbewahrung der Ware gilt dasselbe. Neben dem üblichen Stau gibt es für LKWs noch eine gemeine Zeitfalle: Die Grenze. Da wird schon mal ein LKW eine Stunde lang zur Grenze zurückgeschickt, um ihn zu kontrollieren. Auch für den Warenverkehr war Schengen ein Segen. Jetzt stellt sich die Frage, was ist jetzt, wenn die Verbindungen nicht so gut sind? Wenn schon mittlere Entfernungen einen Wettbewerbsnachteil entstehen lassen? Dann hat man die Soße: es kommt zur Klumpenbildung. Weil die Nähe zum jeweiligen Wirtschaftszentrum einen überdurchschnittlichen Vorteil liefert, wächst dieser immer schneller, während andere Regionen immer schneller entvölkert werden: Ein Beispiel dafür ist Polen. Während im Osten Richtung Ukraine die ärmsten EU-Regionen liegen, werden in Warschau die höchsten Gebäude Europas gebaut. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass sich Autobahnen für Speditionen trotz einer hohen Gebühr lohnt, wenn man dadurch einen entsprechenden Zeitvorteil hat.
Bevor ich meinen "Vortrag" fortsetze, möchte ich betonen, dass es mir nicht um die Umweltverträglichkeit o.ä. von LKWs und anderen Fahrzeugen (auch im Vergleich mit der Bahn) geht: Ich beurteile hier nur den verkehrstechnischen Aspekt auf der Straße (unabhängig davon werden zwischen Rijeka und Karlovac auch die Schienenwege neugebaut). Selbst wenn man 90% der LKWs auf die Schiene verlädt - bei den restlichen bleibt das Problem bestehen.
Kommen wir nun zu den langsamen Fahrzeugen zurück. Es soll Leute geben, die fahren einem LKW solange im Windschatten hinterher, bis der LKW-Fahrer die Polizei ruft. Die restlichen 99% der Fahrzeugführer versuchen bei nächster (sicheren) Gelegenheit am langsameren Fahrzeug vorbei zukommen. Ist der Geschwindigkeitsüberschuss groß und/oder das zu überholende Fahrzeug nicht besonders breit, ist dieser Überholvorgang auch wieder schnell beendet. Problematischer sind Überholmanöver von LKWs und hier vor allem bei geringem Geschwindigkeitsüberschuss. Schauen wir uns mal an, welche Faktoren hauptsächlich für niedrige(re) Geschwindigkeiten sorgen.
* technisch: eingestellte Maximalgeschwindigkeit - bei LKWs * topographisch: (starke) Steigungen, aber auch starkes Gefälle - vor allem bei LKWs, aber auch viel PKWs kommen bergauf häufig nicht so schnell wie andere. * Wind&Wetter: Über den allseits "beliebten" Fallwind wurde im Forum schon ausführlich geschrieben. Bei mir besonders "beliebt" sind die Flachlandtiroler, welche ohne Winterreifen auf Schnee rumfahren. Vor Zakopane macht man das einfach so, dass man die Leute ohne Winterausrüstung einfach nicht in die Stadt reinlässt. * Verkehrsmenge: steigt die Verkehrsmenge so sinkt auch die Geschwindigkeit - bis zu einem bestimmten Wert. Kommt dann noch mehr Verkehr dazu, so kommt es zum Stau - auch ohne Unfall oder Sperre. * (fehlende) Orientierung, Quellverkehr: Ist hier schon das Hotel oder erst 200 m weiter. Wer die Küstenstraße gefahren ist, der kennt die Situation, wenn der vor einem fahrende immer langsamer wird. Ich sag' dazu momentan nur soviel: Sobald man selber den Campingplatz sucht, denkt derjenige, der dann hinter einem fährt genau das Gleich, wie man in dieser Situation über den Vorrausfahrenden denkt... * Verflechtungen bei mittleren bis größeren Verkehrsmengen. Da möchte ich noch nicht vorausgreifen.
Es gibt also verschiedene Gründe für die Geschwindigkeitsdifferenzen. Bleiben wir für's erste in der Ebene und betrachte eine schnurgerade Straße, außerorts. Ist die Verkehrsmenge relativ gering, verleitet das häufig zu unvorsichtigen Überholmanövern: 99 mal ist alles gut gegangen, aber dann. Teilweise sinken so Unfallzahlen bei steigender Verkehrsmenge, einfach weil man weniger unvorsichtiger wird. Wird sie noch größer, steigen die Unfallzahlen wiederum, da viele versuchen, "mit der Brechstange zu überholen." Um Herr der Lage zu werden, hat man sich verschiedene Dinge einfallen lassen.
* Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - in Polen ist diese Einteilung sehr häufig anzutreffen: Zwei Spuren (Gegenverkehr) mit Seitenstreifen. Künftig schreibe ich s2s und ich hoffe, jeder weiß was gemeint ist. Der Vorteil dabei ist, dass wenn sehr viel langsamere Fahrzeuge (Traktoren, Fahrräder!) sehr weit auf der rechten Seite fahren, der schnellere Verkehr nicht abgebremst wird. Außerdem bietet es bei Autopannen den selben Vorteil wie der Seitenstreifen auf der Autobahn. Andere Fahrzeuge wechseln nur dann auf den Randstreifen, wenn sie überholt werden. Oder aber die Gegenseite überholt. Und genau das ist der Nachteil: Sie erfordert sehr viel Aufmerksamkeit und Mitdenken beim Fahren: Hier setzt es bei vielen Verkehrsteilnehmern schon aus... Ansonsten finde ich das Fahren auf solchen Strecken außerorts (in Polen) bei mittlerer Verkehrsmenge ganz angenehm. Zumal in Polen immer mit Licht gefahren werden muss und da Polen einen nicht maßregeln, wie in Deutschland. In Kroatien hatte auch so etwas ähnliches existiert (nur waren die Seitenstreifen durchgezogen), z.B. von Zapresic bis Jankomir.
* Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - Überholmöglichkeiten, abschnittsweise. Hier schreibe ich künftig b4 (eine normale Straße wäre demnach b2). Ein gutes Beispiel dafür ist die B12 zwischen Buchloe und Kempten im Allgäu. Die Überlegung ist die, dass man den Verkehrsteilnehmern suggeriert, dass sie nach kurzer Zeit sicher überholen können und daher jetzt kein waghalsiges Überholmanöver starten müssen. Da vor wird meist 2 km vorher hingewiesen: Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe Leider können viele die Überholstrecke trotzdem nicht mehr abwarten. Auch in Kroatien gibt es diese b4-Strecken, nämlich auf der D1 Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - zwischen Udbina und den Plitvicer Seen. Allerdings wurde das hier wegen den Steigungen so gebaut - dazu später mehr.
* Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe bzw. * Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - wechselseitige Überholmöglichkeit. Hier schreibe ich künftig 2+1, wohlwissend, dass das "+" die bauliche Trennung der Fahrstreifen meint, was aber gar nicht vorliegt. 2+1 ist der heutige Standard bei "kleinen" Ausbauten. Zum Einen bietet sie sichere Überholmöglichkeiten auf fast 50% der Strecke und genauso wie die "polnische Lösung" bietet 2+1 eine Vorleistung für künftige Autobahnprojekte. Sollte für die Autobahn dennoch nicht genügend Verkehr zusammenkommen, bietet 2+1 auch eine ordentliche Endlösung.
Mehrere Einschränkungen müssen dennoch gemacht werden. * Zunächst sind die Einsparung einer 2+1-Strecke gegenüber einer Autobahn vor allem in der Ebene groß: Muss rechts und links viel Material abgetragen werden, machen die Kosten für Fahrbahn im Verhältnis nicht mehr so viel aus. Kann alleine durch die Tatsache, dass statt einer 2+1-Straße eine Autobahn gebaut wurde wesentlich mehr Verkehr auf dieser Autobahn gebündelt werden, ist der sofortige Autobahnbau vorzuziehen. * Will man die 2+1-Straße als Vorleistung für eine Autobahn bauen, so müssen Brücken, welche über die Straße führen entsprechend breit gebaut werden. Bei Unterführungen ist es in den meisten Fällen hingegen egal. Hier Beispiele für Vorleistungen (b2 für 2+2) bei Udbina Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - breitere Brücke über die D1 Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe - Fluss unter der Straße -> egal * Unabhängig von den Kunstbauten spielt auch die Entwurfsgeschwindigkeit eine Rolle: 90? Oder gleich 130 für die Autobahn? In der dünnbesiedelten Ebene von Udbina ist das Jacke wie Hose, da könnte man von der Trassierung 200 oder mehr fahren.
Apropos Geschwindigkeit: soll ich weniger in einen Beitrag packen, oder die Beiträge weniger ausführlich machen? Morgen mache ich weiter mit der Info.
Zitat von Letovanic: _______________________________________
Apropos Geschwindigkeit: soll ich weniger in einen Beitrag packen, oder die Beiträge weniger ausführlich machen? Morgen mache ich weiter mit der Info. ________________________________________
Legst Du wert auf eine ehrliche Meinung ? Dann bitte schön:
Um Gottes willen, weder schneller oder langsamer noch überhaupt !!!
Jeder hat natürlich das Recht, soviel und über welches Thema auch immer zu erzählen, wie es ihm beliebt. Aber lass mich das in diesem Fall mal so formulieren: Dass Straßenbau oder Verkehrssicherheitsarbeit mehr Dein Hobby zu sein scheinen als (hoffentlich) Dein Beruf, merkt man schon ab und zu. Das solltest Du vielleicht eingangs erwähnen. Dann geht man mit einem ganz anderen Blickwinkel an Deine Fleißarbeit heran. Mich haben Deine unbekümmerten Ausflüge in die Volks- und Betriebswirtschaft, mutigen Hypothesen zu Verkehrszusammenhängen und fachterminologischen Irrwege zunächst jedenfalls ganz schön verwirrt. Ich hab´dann auch, um ganz ehrlich zu sein, nicht mehr alles gelesen. Lediglich der letzte Satz ist mir noch ins Auge gefallen und hat mich dann doch zu meinem kritischen Beitrag inspiriert.
finde es eigentlich recht gut, ins SACHLICHE Detail zu gehen ! falls es etwas ZU tchnisch wird - nachschlagen - oder einfach RÜCKFRAGEN ! . . . WO ist das Problem ?
In Antwort auf:Ich beurteile hier nur den verkehrstechnischen Aspekt auf der Straße
Ja aber wer will das wissen?
Niemand, der hier im Kroatien-Forum etwas schreibt, weiß vorher, wie oft der Beitrag gelesen wird. Wer der Meinung ist, etwas Sinnvolles zu einem Thema kundzutun, sollte es tun. Gerade das Thema Autobahnen scheint etliche zu interessieren. Wer kein Interesse für dieses Thema hat, braucht es nicht zu lesen. Somit schaden auch umfangreiche Beiträge niemandem. - Thofroe
In Antwort auf:... das Thema Autobahnen scheint etliche zu interessieren...Somit schaden auch umfangreiche Beiträge niemandem. - Thofroe
Na ja, ich zitiere mal beka dazu:
Zitat von Letovanic -------------------------------------------------------------------------------- ...Mit mehreren "gleichberechtigten" Themensträngen könnte spezieller diskutiert werden. --------------------------------------------------------------------------------
Ich hoffe nicht, daß das Kroatien-Forum nun zu deinem zweiten Autobahnforum wird, sonst sind die Beiträge wieder schneller verschwunden als sie entstanden sind.
mich wundert es, dass Letovanic trotz der offenen Ignoranz, die ihm hier, und sogar vom Moderator entgegenschlägt, noch immer etwas ins Forum schreibt.
Aber vielleicht war das ja das letzte Mal und die gequälten Geister haben wieder Ruhe und können ungestört weiter labbern, gilt es doch viel interessantere und wichtigere Dinge zu diskutieren.
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