Ich mache hier mal ein neues Thema auf, weil das Thema Bauen & Genehmigungen sehr komplex zu sein scheint und sich von Ort zu Ort unterscheidet. Vielleicht hat ja jemand Lust und Zeit, sich zu folgender Situation zu äußern:
Wir (meine Mutter und ich) besitzen ein Haus in Kroatien, das aus zwei Teilen besteht. In den 30er Jahren hat mein Urgroßvater ein Haus gebaut, dass nach dem zweiten Weltkrieg dreigeteilt und an seine Söhne verteilt wurde. In den 60ern haben die drei Söhne Garagen angebaut. Ein Haus mit einer Garage hat wiederum mein Vater in den 70ern von meinem Großvater geerbt. In den 80ern hat mein Vater den schmalen Rest, der vom Grundstück übrig war, vollständig verbaut. Ohne Genehmigung...
De facto steht also ein altes Haus (prä-68) überall ordentlich eingetragen auf dem Grundstück, eine Garage (von der keiner mehr weiß, ob sie vor 68 fertig geworden war), sowie ein "neues" Haus von ca. 1984 da. De jure existiert nur das Haus aus den 30ern. Das "neue" Haus ist ein Anbau am ursprünglichen Haus.
Im Prinzip handelt es sich bei unserem Haus um das rechts-außen von drei Reihenhäusern. Die Garagen stehen asymmetrisch dazu, d. h. unsere Garage steht hinter dem Reihenmittelhaus, die Garage des Reihenmittelhauses steht hinter dem links-außen Haus und dessen Garage wiederum ragt ins linke Grundstück hinein. Hinter unserem Haus war also eine freie Fläche (soz. eine Lücke, die von unserer Garage hätte bebaut sein müssen, wäre diese nicht aus irgendwelchen Gründen versetzt worden), die mein Vater mit dem Anbau "aufgefüllt" hat. Rechts ist also die Grundstücksgrenze von uns (2,5 m Abstand, nette Nachbarn), links haben wir auf unserem Garagendach eine 4 m breite Terasse, die an die unbebaute Terasse auf dem Garagendach des Reihenmittelhauses (semi-nette Verwandschaft) grenzt.
Ich würde gerne das neue Haus (also den Anbau) legalisieren lassen. Und ich habe eine Heidenangst, dass es abgerissen werden könnte.
Soweit ich weiß, brauchen wir die Zustimmung aller Nachbarn. Und es wird eine Menge kosten. Nur: kann man irgendwie abschätzen, ob es GRUNDSÄTZLICH stehen bleiben darf, wenn die Nachbarn einverstanden sind und das Geld für Architekt, Statiker, Anwalt, etc. bezahlt ist??? Wer Kastel Luksic kennt, das Haus steht im Dorf, wir kommen also keinem Naturschutzgebiet oder irgendeiner Meer-Bebauungsgrenze oder sonstwas in die Quere.
In einem Beitrag wurde von gelben, orangen, u. a. Zonen der Bebauung gesprochen. Wo krieg ich denn raus, wie das in Kastel Luksic ist?
Sehr kompliziert, das alles. Ich hoffe, ich hab nicht soviel Stuß geschrieben, das es keiner versteht. Zur Info noch ein Bild im Anhang: besagter Anbau... Bild auf Wunsch des Verfassers entfernt. - Thofroe
Das Haus liegt im Bereich M5, "ugostiteljsko turisticko i stambena", nicht im historischen Kern. Es ist, wenn man von oben guckt, links von der Kirche. Im Plan zur zastita (denkmal?geschützer Bereich) ist es gar nicht markiert.
Soweit ich sehen kann, ist es also in einem Bereich, der prinzipiell "bebaubar" ist. Witzigerweise scheinen sowohl Garage als auch Anbau mit eingezeichnet - sonst wäre der gesamte Gebäudekomplex schmaler.
Ist das jetzt gut? Also kann ich versuchen, einigermaßen sicher eine Genehmigung zu erhalten?
Und: auch meine liebe Verwandschaft hat lustig angebaut und aufgestockt in den letzten fünf, sechs Jahren. Reite ich die mit in die Sch..., wenn ich jetzt versuche, unser Haus zu legalisieren?
Weil ich das Haus gerne in verkaufbarem Zustand hätte - vernünftiger Papierkram inklusive ...
Für mich ist es viel zu groß, vermieten ist mir zu aufwendig und außerdem: sollte man nicht insgesamt gucken, dass das eigene Schlafzimmer sicher steht und nicht irgendwann mal eingerissen werden kann?!
Ich würde Dir raten, nimm Dir einen Anwalt in Cro, denn das ist alles mit sehr viel Behördenkram und Paragraphen verbunden.
Meine Eltern hatten zwar nicht das Problem, dass sie keine Baugenehmigung hatten, aber sie standen nicht im Grundbuch. Da standen bis vor kurzem noch die Vorbesitzer drin, von denen sie damals das Grundstück gekauft haben. Man bedenke, meine Eltern besitzen das Grundstück schon seit den 70igern. Und über eine Sache kann ich mir einfach nicht das Lachen verkneifen: Das Grundstück steht als njiva (Ackerland) im Grundbuch. Auch hier werden sie wieder die Anwältin beauftragen, das zu regeln.
Was will ein Anwalt da machen, außer Geld kassieren???
Ich würde erstmal mit einem Architekten vor Ort reden, denn die wissen immer am besten was geht und was eben nicht und kennen auch die Sachbearbeiter bei der Gemeinde.
@Franzos Hast du schon mal dran gedacht, den Bunker an die Verwandtschaft so zu verkaufen?? Sollen die sich doch damit rumärgern
Zitat von RatibierWas will ein Anwalt da machen, außer Geld kassieren???
Nicht nur! Ein Fachanwalt weiß was er tun muss. Der kennt (sollte) die Gesetzte am besten. Und die Welt kostet der da unten auch nicht. Weiß doch, was für ne Rennerei das bei meinen Eltern war, nur damit sie endlich im Grundbuch stehn.
Einen Anwalt hätte ich schon - der sich auch erfolgreich um die dijoba, Erbteilung, nach dem Tod meines Vaters gekümmert hat. Er war gut, schnell, preiswert... passenderweise sitzt er in Kastela auch im Stadtrat, was wahrscheinlich nicht schlecht ist für eine legalizacija, wenn ich ihn ausreichend gut bezahle...
Aber der Punkt ist doch: wenn ich das einmal anleiere, dann muss es auch funktionieren (wie teuer es dann auch immer wird). Ich kann nicht sagen: gucken Sie sich's doch mal an und wir schaun dann, ob wir's legalisiert kriegen. Wenn nicht, habe ich die schlafenden Hunde nämlich geweckt...
Meine Verwandten sind ausreichend mit Häusern und Grundstücken versorgt - die brauchen nicht noch eins. Und außerdem möchte ich es verkaufen, nicht gegen Wein und Oliven eintauschen
Wenn Du einen guten Anwalt an der Hand hast, dann lass Dich doch einfach mal beraten. Und wenn sich bei diesem Beratungsgespräch dann doch herausstellt, das lieber ruhen zu lassen, kannst Du ja dann noch immer nein sagen. Sehe da kein Problem, dass Du bei einem Beratungsgespräch schlafende Hunde wecken würdest.
Zitat von RatibierWas will ein Anwalt da machen, außer Geld kassieren???
Nicht nur! Ein Fachanwalt weiß was er tun muss. Der kennt (sollte) die Gesetzte am besten. Und die Welt kostet der da unten auch nicht. Weiß doch, was für ne Rennerei das bei meinen Eltern war, nur damit sie endlich im Grundbuch stehn.
Erstens ist das Blödsinn, weil die CRO-Anwälte keine Gebührenordnung haben und man unbedingt den Preis vorher aushandeln muss, da sonst sehr teuer werden könnte. Immerhin handelt sich hier um einen Sachwert im sechsstelligen Bereich. (Mir hat einer schon 10TDM in Rechnung gestellt – für einen Mietvertrag)
und außerdem wird der Franzos eh einen Architekten brauchen, der ihm die Statik unterschreibt, dann kann er auch die Situation vorab mit ihm klären. Hier geht es nicht um einen Grundbuch-Eintrag, sondern soll viel mehr ein Schwarzbau legalisiert werden und das ist in der Tat ein bisschen heikel.
Wer kennt sich denn besser mit der Materie aus, als jemand der damit täglich umgeht und das ist nun mal der Architekt.
Den Vorschlag mit dem Architekten/Projektanten von Rati finde ich auch besser. Der arbeitet zwar auch nicht umsonst, ist aber selbst bei Einschaltung eines Rechtsanwaltes erforderlich. Meine Meinung über HR Rechtsanwälte habe ich schon mehrfach geäussert und daran hat sich nicht geändert. Ich habe bisher noch keinen kennengelernt, der es nicht auf mein Bestes, nämlich mein Geld, abgesehen hat.
Zitat von Soline1Meine Meinung über HR Rechtsanwälte habe ich schon mehrfach geäussert und daran hat sich nicht geändert. Ich habe bisher noch keinen kennengelernt, der es nicht auf mein Bestes, nämlich mein Geld, abgesehen hat.
Ich würde Anwälte auch nicht zu meinen Freunden zählen, aber das nenne ich "in eine Schublade stecken". Find ich nicht in Ordnung. Nenn mir mal bitte eine Branche, wo das nicht so ist. Schließlich arbeitet man um Geld zu verdienen. Oder ist das irgendwo anders?
Und was ist mit den Behördengängen? Da wird man doch bestimmt auch einiges klären/machen müssen? Ich denke nicht, dass das alles dann mit einem Behördengang erledigt sein wird? Macht/darf ein Architekt so was auch? (Die Frage mein ich ernst.)
Als erstes, möchte ich dich drauf hinweisen das es dich Jahre kosten wird. Geld, Nerven und Geduld. Besorg die einen Architeckt, einen der sehr gute Bezihungen zu der gruntovnica und zemljisno-knjizni ured hat. Du wirst auch einen Statiker brauchen. Lass die Gerichtsbucher überprüfen ob es da welche Einträge und Lasten von was weis ich wann giebt. Manchmal treten dann noch Probleme mit den Wegen und Straßen auf. Sprich die wurden, ürgend wann enteignet aber nicht parzelisiert und auf die Stadt übertragen. Ich gehe davon das auch die Parzelle auf der sich die Heuser befinden nicht Parzelisiert sind. Es kann Passieren daß, die Pläne im Gruntovnica was anderes zeigen als im Grundbuchamt (ZK ). Das muss alles stimmig gemacht werden. Damit du die gradevinska dozvola eventuel bekommen kanst. Danach folgen die Baubestimmungen für diesen Ortstel, eiverständnis Erklärungen der Nachbarn ( und wehe, es sind welche verstorben )dan die Zustimmungen von hrvatske ceste , vode i struje. Nach den neuen bestimmunden mit der uporabna dozvola ist die Sache noch komplizierter geworden. Weil die Sachbearbeir selber nicht wissen wie es nun anzuwenden ist.
Vom Anvalt würde ich dir abraten, die berechnen ein prozentteil vom Wert des Gegenstandes und ereichen NIX. Stellen noch mehr Kudel-Mudel an und Kasieren für Jahre dich ab.
Wünsche dir viel Geduld und gute Nervenden die wirst du brauchen
Zitat von twidyIch würde Anwälte auch nicht zu meinen Freunden zählen, aber das nenne ich "in eine Schublade stecken". Find ich nicht in Ordnung. Nenn mir mal bitte eine Branche, wo das nicht so ist. Schließlich arbeitet man um Geld zu verdienen. Oder ist das irgendwo anders?
Dann nenn du mir bitte einen Anwalt in Kroatien, für den du die Hand ins Feuer legen würdest, dass er auschliesslich meine Interessen und keine anderen Interessen vertritt. Ich wäre dir sehr dankbar. Von dem Geld was er für mich eintreibt, bekommst du gerne 10 % ab.(Ein vollstreckbarer Titel liegt übrigens vor)
Zitat von Soline1Dann nenn du mir bitte einen Anwalt in Kroatien, für den du die Hand ins Feuer legen würdest, dass er auschliesslich meine Interessen und keine anderen Interessen vertritt. Ich wäre dir sehr dankbar. Von dem Geld was er für mich eintreibt, bekommst du gerne 10 % ab.
Ich würde für keinen Menschen auf der Welt meine Hand ins Feuer legen. Aber die Anwältin, die meine Eltern hatten, hat sie wunderbar vertreten und alles geregelt.
Edit: Und dass sie das nicht umsonst gemacht hat ist ja wohl verständlich. Ich würde auch nicht umsonst arbeiten.
Ich gehe jetzt mal stark in der Annahme daß, das Haus deiner Eltern nicht an der Küste steht. Den wenn das der fall wäre, glaube ich hätten sie noch drann zu knabbern!
Es giebt Regionen in Kroatien wo die Grundbucher einiger maßen pasabel sind. Aber spätziel Dalmacija, ist ein Fall für sich. Makarska riviera schlögt aber dem Fass den Boden aus.
Dann giebt es da noch ein Problem, wenn man ein Grundstück besitzt oder Haus was Atraktiv ist. Aus irgend welchen Gründen und einer in der Stadtvervaltung ein Auge drauf geworfen hat bekommen sie die Nötigen Papiere niemals!
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