Kroatien plant Neubau des Regierungsviertels in Zagreb
Großinvestitionen in Wasserwirtschaft und Kraftwerke / Investorensuche für Rijeka-Bahnanbindung
Zagreb (gtai) Durch eine Kanalisierung und erneute Änderung des Flusslaufs der Save im Stadtgebiet von Zagreb will Kroatien einen völligen Umbau der Hauptstadt einleiten. Neben dem Bau eines "Sava-Save-Kanals" geht es um die Errichtung eines neuen Staudamms sowie von vier Wasserkraftwerken und eines komplett neuen Regierungsviertels. Die Investitionen werden auf 1 Mrd. bis 2 Mrd. Euro geschätzt. Mit der Investorensuche für die Bahntrasse zwischen Rijeka und Zagreb nimmt in Kroatien ein weiteres Großprojekt Gestalt an.
Bei der Vorstellung des sogenannten "Zagreb na Savi"-Projekts, das die Stadtstruktur von Zagreb bis 2020 völlig verändern würde, sind auch schon erste Angaben zur Zeitplanung gemacht worden. Bisher liegen aber noch keine Raumordnungspläne vor und ein Planfeststellungsverfahren mit Bürgerbeteiligung ist ebenfalls noch nicht eingeleitet worden. Auch Ausschreibungen des Wirtschaftsministerium dürften am Anfang der Arbeiten an einem neuen "Save-Save-Kanal" stehen, der auf ein Jahrhunderthochwasser ausgelegt sein soll. Baubeginn ist für 2012/13 vorgesehen. Mit der Fertigstellung der ersten Bauabschnitte wird 2015 gerechnet.
Dazu käme kurzfristig der Bau eines neuen Staudamms (ebenfalls bis 2015 bei Prečko westlich des Zentrums von Zagreb). Die Installation von vier Wasserkraftwerken auf einer Kanallänge von gut 15 km soll an Standorten mit den Ortsbezeichnungen Prečko (schon bis 2015) sowie Drenje, Podsused und Zagreb folgen. Hierfür werden - ebenso wie für den Bau eines neuen Regierungsviertels (230.000 qm Bürofläche) Investoren gesucht. Der in den Kraftwerken erzeugte Strom soll nach Angaben von Wirtschaftsminister Radomir Čačić ausreichen, um mit über 600 GWh fast ein Viertel des Hauptstadtverbrauchs zu decken. Allein die Investitionen in das Prečko-Wasserkraftwerk sollen sich auf 125 Mio Euro belaufen. Die künftig einer neuen Nutzung zuzuführenden Flächen sind derzeit Grünflächen. Diese Flächen wurden nach dem Save-Hochwasser von 1964 so angelegt, dass sie über das gesamte Stadtgebiet hinweg als Hochwasser-Rückhaltebecken entlang des schon stark begradigten Save-Flussbetts dienen.
Das neue PPP-Projekt (Public Private Partnership) das sich über 3,5 Mio qm entlang des neu auszubauenden "Save-Save-Kanals" erstreckt, soll vor allem auf der Basis von Konzessionsvergaben und mit Hilfe von EU-Fördermitteln - nach dem EU-Beitritt Kroatiens Mitte 2013 - finanziert werden. Auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) soll für ein Engagement gewonnen werden. Am Sitz des Geldinstituts in London will die Regierung das Projekt 2012 vorstellen. Die zu vergebenen Konzessionen sollen auch die vollen Nutzungsrechte an den 190 Objekten umfassen, in denen die Ministerien nach der Unabhängigkeit Kroatiens von Ex-Jugoslawien untergebracht worden sind. Einschließlich der in Zagreb angesiedelten Justizverwaltungen und Gerichte werden so derzeit Büroflächen von fast 450.000 qm genutzt, die sich im Eigentum des Staates befinden. Dazu kommen noch zusätzlich angemietete Flächen.
Mit dem Neubau würde sich die durchschnittliche pro Ministeriumsmitarbeiter bereitgestellte Fläche in etwa halbieren. Der Grund und Boden des neuen Regierungsviertels befindet sich in Staatseigentum, so dass keine der sonst üblichen Verzögerungen zu erwarten sind, zu denen es noch immer wegen nicht aktualisierter Kataster- und Grundbuchunterlagen kommt. An dieser "Aktenlage" scheitern in Kroatien noch immer Investitionsprojekte. Der Umzug der Regierung soll nach den Plänen des Wirtschaftsministers schon 2017 erfolgen.
An der bisher genutzten, zum Teil historischen Bausubstanz, die voraussichtlich auch den kroatischen Sabor (Staatsparlament) umfasst, will die Regierung Nutzungsrechte vergeben. Die Objekte kämen nach Umsetzung der Neubaupläne für das Regierungsviertel aller Voraussicht nach kurzfristig auf den Markt. Der Immobilienmarkt der Hauptstadt dürfte dann im Zeichen größerer Verwerfungen stehen, wie einige Branchenexperten erwarten. Für den Großteil der oberhalb des Zentrums gelegenen Altstadt müssten neue Nutzer gefunden werden. Hierzu hat Wirtschaftsminister Čačić bislang noch keine Lösung angedeutet.
Der aus der Bauwirtschaft kommende Minister spricht aber schon jetzt davon, Zagreb werde nach Abschluss seiner Projekte nicht mehr wiederzuerkennen sein und eine der modernsten Hauptstädte Europas werden. Minister Čačić machte sich im vergangenen Jahrzehnt einen Namen, dass er in Kroatien den großzügig geplanten Autobahnbau in kürzester Zeit vorangetrieben hat. Die Folge war ein starker Anstieg der Verbindlichkeiten des Landes. In Kroatiens Nachbarland, Ungarn, hatte es im letzten Jahrzehnt gleichfalls Pläne für ein komplett neues Regierungsviertel in Budapest gegeben. Diese Entwürfe für einen neuen "Green-Energy-Stadtteil" sind mit Blick auf die Finanzlage schnell wieder eingemottet worden. Vorschläge für eine städtebauliche Nutzung des "Save-Bogens" in Zagreb sind in Kroatien schon seit einigen Jahrzehnten auf dem Reißbrett.
Die Arbeiten am Flusslauf der Save reichen nach den Plänen der Regierung bis hin zum Ausbau eines neuen Flusshafens in Velika Gorica und damit in der Nähe des Anfang 2012 teilprivatisierten Hauptstadtflughafens, bei dem ein französisches Konsortium zum Zuge gekommen ist. Kroatien sieht dieses Vorhaben als Teil einer Anbindung des Landes an den weit von Zagreb entfernt verlaufenen "Rhein-Main-Donau-Kanal" (über einen Kanal in Ostslawonien). Eine einfache Anbindung über die Save bis zur Donau in Belgrad (Serbien) ist bislang offensichtlich nicht ins Auge gefasst worden. Neben dem neuen Regierungsviertel sind für den "Save-Bogen" in Zagreb weitere Bürobauten, eine neue Brücken- und Bahninfrastruktur sowie eine Mischnutzung einschließlich Wohnungen, Sportanlagen sowie Grünflächen und auch ein Kongresszentrum geplant. Bauexperten weisen darauf hin, dass Zagreb erst kürzlich mit dem Bau einer großen Sportarena ein Prestigeobjekt erstellt hat, für da sich nach dem Ende eines einmaligen Großereignisses kaum Nutzungsmöglichkeiten finden lassen und dessen Schließung diskutiert wird. An dem neuen Save-Bogen-Projekt zeigt auch der Oberbürgermeister von Zagreb großes Interesse, der in einem Mittelgebirgszug nördlich von Zagreb schon ein Ski-Weltcupzentrum hatte errichten lassen.
Bei Zagreb soll zudem ein überregionales Cargo-Zentrum entstehen, das im Verbund mit dem Adria-Hafen Rijeka arbeiten würde. Hierzu ist für mindestens 4 Mrd. Euro der Bau einer neuen Bahntrasse zwischen Rijeka und Zagreb mit Weiterführung bis zur ungarischen Grenze (Korridor Vb) geplant. Über das Hafen-sowie auch über das Bahnprojekt hat es im April 2012 in Kroatien Verhandlungen mit Investoren aus der VR China gegeben ("Cosco"-Shipping Company). An dem Bahnprojekt ist schon länger auch die deutsche "DB International" interessiert. Ferner gibt es Interessenten aus Russland und den USA. Es wird darüber nachgedacht, Konzessionen mit Laufzeiten von annähernd 75 Jahren zu vergeben. Zu dem Bahnprojekt wird voraussichtlich auch der Bau einer zweiten Brücke zur Insel Krk und eines neuen Hafens mit Containerterminal auf Krk gehören. Die Bauarbeiten am ersten Teilstück der Bahntrasse von Dugo Selo nach Križevci sollen schon 2014 beginnen. Noch im Jahr 2012 will Ministerpräsident Zoran Milanović eine Kommission zum Ausbau der Bahninfrastruktur ins Lebeb rufen, die unter seinem Vorsitz stehen wird.
In Rijeka ist im Frühjahr 2012 mit Koteks (Osijek) und einem italienischen Konsortium unter Beteiligung von "Grandi Lavori Fincosit" der Vertrag zum Ausbau eines weiteren Containerterminals unterzeichnet worden ("Zagrebačka Obala"). Das Konsortium hatte eine schon ältere Ausschreibung gewonnen, an der auch Unternehmen aus Deutschland beteiligt waren. Die erste Ausbauphase soll bis 2017 für 70 Mio. Euro fertiggestellt sein und im Anschluss daran eine zweite als PPP-Projekt in Angriff genommen werden. Neuerdings stellen Beobachter fest, dass Kroatiens Mitte-Links-Regierung viel unbefangener als die vorangegangenen Kabinette auf Investoren aus Russland und der VB China zugeht und ihre Projekte dort vorstellt.
Zitat von Krcevina im Beitrag # Ich glaube so langsam ,dass du ein Spion von der EU bist
Kein Spion, sondern ein Fan dieses wunderbaren Kontinents Europa, der etwas besseres verdient hat als jahrhundertelange Zänkereien und Kriege und dem kleinkarierter Nationalismus seit jeher schon fremd ist.
Europa wird nie politisch und wirtschaftlich zusammenwachsen ,wie es der Fall in Amerika ist.
Europas Völker sind einfach viel zu unterschiedlich ,die zusätzlich mit schwerer Vergangenheit belastet sind .
Nicht zu vergessen,vor 6 Jahren schoss die polnische Gewässer-Polizei bei der Kontrolle eines deutschen Bootes .
Zitat Europa wird nie politisch und wirtschaftlich zusammenwachsen ,wie es der Fall in Amerika ist.
...möglicherweise verwechselst du da was, zwischen EU und USA, mach dich bisschen schlau vorm tippen....
Warum möglicherweise ,es stimmt doch was ich geschrieben habe ,oder hast du nicht bemerkt ,dass sich die Kriesen geplagten Länder mit anderen die nicht von der Wirtschaftskrise betroffen sind ,gut verstehen ,ganz im Gegenteil.
Zwischen EU -USA wird immer Konkurenzkampf geben ,darüber braucht man nicht diskutieren .
Deshalb versuchen diese Bewertungsagenturen die europ. Wirtschaft klein zu machen ,um am Ende besser da zu stehen .
Zitat Und Du verwechselst auch was mit Ex-Jugoslawien nach Tito!
Nur mit dem Unterschied ,dass hier nicht mit Waffen geschossen wird .
Ebenso arbeiten verschiedene Länder bei Projekten wie Airbus zusammen und der Wegfall der Grenzkontrollen sagt auch vieles aus. Nur im Fußball-wie gerade heute Abend-spielen wir noch gegeneinander...
Jedem würde ich raten sich mit der europ .Geschichte auseinander zu setzen .
Richtig. Die Völker haben sich jahrhundertelang bekriegt und umso schöner ist es, wenn sie jetzt in der EU alle miteinander vereint sind. Und Kroatien ist am 01.07.2013 auch mit dabei und darüber sollten wir uns alle freuen!
Ich hätte mich gefreut ,wenn Kroatien eigenständig und stark in die EU reinkommen würde und nicht so wie jetzt,alles verkauft an die ausl .Unternehmen ,sodass in meinen Augen Kroatien in die EU wie ein Bettler reinschreitet und nicht mit erhobenem Haupt .
Das ist der Unterschied .
Natürlich Frank ,Zeit der Kriege ist endgültig vorbei ,was prima ist ,mit diesen Vidios, wollte ich nur verdeutlichen unsere Unterschiede ,die wir irgendwie doch noch in unseren Adern mitschleppen.
Es ist auch gut so, daß es Unterschiede zwischen den europäischen Völkern gibt. Gerade die Vielfalt auf dem engen Raum macht das Besondere aus. Und es will niemand alle gleichmachen-das wäre ja Sozialismus und der taugt nix, wie wir alle (außer Proppi) gelernt haben...Nur bei der Finanz-und Wirtschaftspolitik muß man jetzt aufgrund der hohen Schulden eine einheitliche Linie fahren, um den Laden wieder in den Griff zu bekommen. Aber das wird schon werden. Daß Kroatien jetzt während dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit dem Staatenbund beitritt, ist irgendwo unglücklich, aber da kann keiner was dafür. Das Land braucht sich aufgrund seiner wunderbaren Landschaft und seiner netten Bewohner trotzdem nicht verstecken.
Zu Eurer Diskussion gibt es auch eine aktuelle Umfrage:
Umfrage: Mehrheit der Deutschen will keine politische Union in Europa Die Deutschen sehen die EU deutlich skeptischer als ihre Politiker. Auffallend an einer neuen Umfrage: Junge Wähler sind längst nicht mehr so begeistert von der Idee einer stärkeren Integration als es noch vor drei Jahren gewesen waren.
Zum Thema Lohn- und Lohnnebenkosten in Kroatien liegt seit dem 6.9.2012 eine Gemeinschaftsausarbeitung von GTAI (Germany Trade & Invest) und der Deutsch-Kroatischen Handelskammer Zagreb vor. Aus diesem sehr umfangreichen Text bringe ich folgenden Auszug:
Allgemeines zum Arbeitsmarkt:
Die Bruttomonatslöhne lagen in Kroatien 2011 im Mittel bei 1.049 Euro und waren damit weit höher als in andern Ländern der Region. Die Nettolöhne stagnieren seit 2009. Große Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Branchen und Regionen. Als Maßnahme zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise wurden im Mai 2012 die von den Arbeitgebern zu leistenden Sozialabgaben gesenkt. Eine weitere Kürzung ist für 2013 geplant.
In Kroatien ist die ohnehin niedrige Beschäftigungsquote seit 2008 noch einmal stark gesunken. Nur 52,4% der erwerbsfähigen Personen zwischen 15 und 64 Jahren gingen 2011 im Schnitt einer Beschäftigung nach. Im Jahr 2008 waren es noch 57,8%. Im Vergleich dazu ist diese Rate im Mittel der EU-Länder nur von 65,8 auf 64,3% zurückgegangen. Seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008 hat sich die Arbeitslosigkeit in Kroatien stetig erhöht. Insgesamt 150.000 Stellen wurden seitdem in der Privatwirtschaft abgebaut. Stellenkürzungen stehen nun auch im aufgeblähten offentlichen Sektor bevor.
Die Arbeitslosenquote schwankt im Jahresverlauf wegen der hohen saisonalen Beschäftigung im Tourismussektor stark. Die Analysten der Raiffeisenbank Austria d.d. Zagreb gehen in ihrer Prognose vom Juli 2012 davon aus, das sie im laufenden Jahr nach den Kriterien der Internation Labour Organisation (ILO) mit 13,9% einen Höchststand erreicht. Auf diesem Niveau dürfte die Erwerbslosenrate auch 2013 verharren (13,5%). Die kroatische Erfassung der Arbeitslosigkeit weicht stark von der ILO-Methodologie ab. So weist die inländische Statistik für das 1.Quartal 2012 im Schnitt 339.000 Arbeitslose aus, die ILO aber nur 273.000. Sehr hoch ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Etwar 21% der Arbeitslosen waren zwischen 12 und 23 Monaten und rund 42% länger als zwei Jahre ohne Beschäftigung. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist überdurchschnittlich hoch. Der Anteil der Erwerbslosen unter 25 Jahren lag im 1.Quartal 2012 bei 24,2%.
Am höchsten fällt die Arbeitslosigkeit noch immer in den Regionen aus, die stark von den Kriegsereignissen in den 1990er Jahren betroffen waren. Das trifft vor allem für Slawonien im Osten Kroatiens zu. So gingen 2011 in dem Regierungsbezirk (Gespanschaft) Slavonski Brod - Posavina 33,8% der Erwerbsbevölkerung keiner regelmäßigen Arbeit nach und in Virovitica - Podravina 32,5%. Überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind auch andere Regionen im Osten des Landes, wie Vukovar - Srijem (Arbeitslosenrate: 32,2%), Bjelovar-Bilogora (28,8%) und Osijek - Baranja (28,5%) sowie die mittelkroatischen Regionen Sisak - Moslavina (30,9%) und Karlovac (25,0%). Vergleichsweise niedrig ist die Arbeitslosigkeit in der Hauptstadt Zagreb (9,4%) und in Istrien (11,5%).
Insgesamt 12,7% aller kroatischen Arbeitnehmer hatten 2011 einen befristeten Arbeitsvertrag und damit weniger im Schnitt der EU-27 (14,1%). Eine Teilzeitbeschäftigung übten in Kroatien nur 9,9% aller Erwerbstätigen aus (EU-Mittel: 19,5%).
Gut ausgebildete Arbeitskräfte sowohl auf der akademischen Ebene als auch im Bereich der Facharbeiter gelten als ein Standortvorteil Kroatiens. Sehr gut sind im internationen Vergleich die Fremdsprachenkenntnisse. Nur rund 31% der Kroaten beherrschen keine Fremdsprache im Vergleich zu 37% bis 38% im EU-Durchschnitt. Über 20% der Bevölkerung geben an, zwei Fremdsprachen zu beherrschen. Vor allem Englisch und Deutsch sind verbreitet - Sprachen, in denen in der Sekundarstufe II rund 99% bzw. 61% der Schüler unterrichtet werden.
Von allen kroatischen Arbeitnehmern verfügten im 1.Quartal 2012 etwa 14,1% über einen Universitätsabschluss oder hatten ein Aufbaustudium absolviert. Einen Fachschulabschluss besaßen ca. 8,1% der Erwerbstätigen, weitere 3,4% schlossen die Schule mit einem Abitur ab. Nach einem Realschulabschluss bzw. einer Berufsschulausbildung waren 59,0% ins Berufsleben getreten, etwa 13,3% davon mit einem Hauptschulabschluss. Über 2,1% verließen die Hauptschule ohne Zertifikat.
In Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit bietet Kroatien seit 2007 besondere Investitionsanreize an. Sie sollen gemäß dem im Sommer 2012 aufgelegten Entwurf eines neuen Investitionsförderungsgesetzes erheblich erhöht werden. Vorgesehen ist, dass in Gespanschaften mit Arbeitslosenraten von über 20% die Schaffung neuer Stellen während der ersten zwei Jahre mit 30% des Bruttogehaltes bzw. maximal mit 9.000 Euro pro Arbeitsplatz (derzeit 3.000 Euro gefördert wird. Liegt die Arbeitslosenrate über 10%, sollen die Zuschüsse 20% bzw. maximal 3.000 Euro (gegenwärtig 1.500 Euro). Körperschaftssteuernachlässe sollen nach wie vor bis zur völligen Befreiung für einen Zeitraum von zehn Jahren möglich sein, je nachdem, wie viele neue Stellen geschaffen werden und wie hoch das Investitionsvolumen ausfällt. Das neue Förderinstrumentarium soll vom Parlament noch im Herbst 2012 verabschiedet werden.
Ausfälle durch Streiks sind in Kroatien nicht sehr verbreitet. Eine offizielle Statistik wird dazu weder vom Statistikamt noch vom Arbeitsministerium veröffentlicht. Die Gewerkschaften sind zersplittert und finanziell durchweg nicht sehr stark, auch wegen der niedrigen Mitgliederzahlen. Zudem lässt die angespannte Lage am Arbeitsmarkt wenig Raum für Arbeitsniederlegungen. Der Einfluss der Betriebsräte in den Unternehmen ist begrenzt. Am besten organisiert sind die Landwirte sowie die Arbeitnehmer in den Werften und im öffentlichen Sektor, einschließlich teilstaatlicher Unternehmen.
Ich hoffe, daß meine Beträge zumindest ansatzweise für Euch interessant sind.
Ich bin kein Harsadeur. Meine Texte stammen aus dem internen Mitgliederbereich von gtai und der Deutsch-Kroatischen Handelskammer Zagreb. Sämtliche Veröffentlichen von mir hier im Forum wurden zuvor mit beiden Institutionen abgestimmt. Als Mitglied in beiden Institutionen (das soll nun keine Prahlerei sein) möchte ich Euch auch künftig mit Informationen versorgen, die ich als wesentlich zum Thema "EU-Beitritt von Kroatien 2013" ansehe.
natürlich sind sie interessant. Die vielen Zahlen kann sich natürlich niemand merken, jedoch bekommt man als Touri dadurch einen ganz guten Überblick über die Gesamtsituation im Land.
@Kratko: Nochmals auch von meiner Stelle vielen Dank für Deine Beiträge. Ich finde es sogar absolut klasse, wie Du Dir die Mühe machst und die vielen Zahlen hier einstellst. Ebenso auch vielen Dank an die Institutionen, die Dir die Daten zur Verfügung stellen und die Einstellung hier genehmigen. Inhaltlich kann man zwei Dinge deutlich erkennen: 1. die wirtschaftliche Gesamtsituation Kroatiens ist nicht rosig, aber auch nicht so schlecht wie sie von dem ein oder anderen hier dargestellt wird. 2. es gibt starke regionale Unterschiede innerhalb des Landes, die sich in ganz ordentlichen Zahlen aus den Küstenregionen, insbesonders Istrien, und der Hauptstadt Zagreb und in sehr schlechten Zahlen aus Slawonien und den anderen östlichen Landesteilen niederspiegeln.
Zitat von Krcevina im Beitrag #Durch den EU Beitritt Kroatiens ,wird den "Kroaten" allgemein nicht besser gehen als jetzt. [...] Wenn der kroatische Bauer sich vom Land zurückzieht ,sterben die ländliche Gebiete Kroatiens. [...] Was wäre Zagreb ohne umliegenden Ortschaften ,die diese Stadt mit frischem Gemüse und Nahrungsmitteln versorgen.
Sehe ich anders. Kroatien produziert seit Jahren schon zu wenig, daher werden auch Lebensmittel importiert. Mit EU-Landwirtschaftssubventionen hoffe ich dass es zumindest teilweise zum wiedererlebung der Landwirtschaft kommt.
Zitat von Frank2 im Beitrag #Nur weil sie vielleicht bei Lidl im Regal steht, heißt das noch lange nicht, daß sie aus dem Ausland kommt.
Doch, Lidl Kroatien importiert fast alles, ist auch keineswegs so billig als in D selbst.
Zitat von kratko-osijek im Beitrag #Bei Zagreb soll zudem ein überregionales Cargo-Zentrum entstehen, das im Verbund mit dem Adria-Hafen Rijeka arbeiten würde. Hierzu ist für mindestens 4 Mrd. Euro der Bau einer neuen Bahntrasse zwischen Rijeka und Zagreb mit Weiterführung bis zur ungarischen Grenze (Korridor Vb) geplant. [...] An dem Bahnprojekt ist schon länger auch die deutsche "DB International" interessiert.
Ergänzend: DB-International ist nicht nur interessiert, hat dieses Verbindung auch im Auftrag von HZ (Kroatische Bahn) geplant und kalkuliert. Grund der hohe Kosten ist den schlechten Boden, kaum geeignet für schelle und schwere Güterzuge.
Zitat von kratko-osijek im Beitrag #Ich hoffe, daß meine Beträge zumindest ansatzweise für Euch interessant sind.
Zitat von Frank2 im Beitrag #Nur weil sie vielleicht bei Lidl im Regal steht, heißt das noch lange nicht, daß sie aus dem Ausland kommt.
Doch, Lidl Kroatien importiert fast alles, ist auch keineswegs so billig als in D selbst.
Aber bestimmt kein Obst und Gemüse, welches sich nicht so lange hält und hier gehts ja um die landwirtschaftlichen Produkte. Was das Mineralwasser betrifft, bedanke ich mich sogar für den Tipp. Denn das allgegenwärtige salzige Jamnica ist nicht meins und das Thema Mineralwasser ist eins der ganz wenigen Dinge die mir an Kroatien nicht gefallen.
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