Kein Balkanland ist so bekannt für seine einzigeartigen mittelalterlichen Kirchen & Klöster wie Serbien, diese werden immer mehr zum Ziel für Touristen. Kaum ein Land hat den byzantischen Stil in seiner Baukunst so sehr angenommen wie Serbien (Griechenland verkörperte zu dem Zeitpunkt Byzanz). In diesem Thread möchte ich mit euch eine Reise in die Vergangenheit machen und die serbisch-byzantische Kunst der mittelalterlichen Raška Schule vorstellen. Zuvor aber dieser lesenswerte Artikel vom Spiegel:
04.06.2009 Klöster in Serbien
Klein, aber wehrfähig
Ein Schnaps zur Begrüßung: In den Klöstern Serbiens empfangen die Mönche ihre Besucher gastfreundlich. Kein Wunder, denn die mittelalterlichen Wehrkirchen liegen versteckt in tiefen Tälern und hohen Bergen - wer sie findet, beweist Spaß am Abenteuer.
Belgrad - Miserable Straßen, nur wenige Sehenswürdigkeiten und qualitativ bedenkliche Unterkünfte - Serbien wird von Touristen bisher meist links liegen gelassen. In Mitteleuropa weitgehend unbekannt sind deshalb noch die mittelalterlichen serbischen Klöster von denen es einige sogar auf die Liste des Unesco-Weltkulturerbes geschafft haben...
Einzigartige Fresken in Manasija
Von Belgrad geht es in südlicher Richtung über die Autobahn bis zur Stadt Svilajnac. Bei der Kleinstadt Despotovac wartet das Wehrkloster Manasija aus dem frühen 15. Jahrhundert mit seinen mächtigen Befestigungswällen und massigen Türmen...
Ein Schuss Abenteuerlust und Flexibilität ist bei einem Besuch dieser Attraktionen erforderlich...
Erbaut nach dem Vorbild der Hagia Sophia in heutigen Istanbul (Konstantinopel) ist die Kirche das größte Christlich Orthodoxe Bauwerk der Welt. Die Kirche wurde auf dem Berg Vračar erbaut genau auf dem Fleck wo die Türken 1594 den Leichnam des Heiligen Sava verbrannten als Strafmaßnahme für den serbischen Aufstand 1593. Der heilige Sava von Serbien gründete die serbisch-orthodoxe Kirche im frühen 13 Jahrhundert und ist der erste Erzbischof Serbiens.
Das Kloster Ravanica wurde 1375 erbaut von von Car Lazar von Kosovo der das serbische Heer auf dem Kosovo Polje (Deutsch: Amselfeld) am 28.06.1389 gegen das Osmanische Reich anführte. Seine Gebeine liegen ebenfalls hier sehr gut erhalten und einbalsamiert. Manchmal wird sein Sarg zur Schau geöffnet meistens Sonntags oder an Feiertagen. Das Kloster liegt unweit der zentralserbischen Stadt Ćuprija etwa 10km von der Autobahn Belgrad-Niš, also für Durchfahrtstouristen zb nach Griechenland wäre das Kloster eine Besuch wert.
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Bonus:
Car Lazar vom Kosovo († 28. Juni 1389) im Kloster Ravanica
Das ist eine alte Freske von Konstantin den Großen im Kloster Sv.Jovan im Dorf Gornji Matejevac nahe der Stadt Niš. Das Kloster stammt aus der Byzantischen Zeit aus dem frühen 11 Jahrhundert. Konstantin der im heutigen Niš (Damals Naissius) im 4 Jahrhundert geboren wurde war der erste der das Christentum im römischen Reich legalisierte und ausbreitete dazu zählt auch die heutige westlich-katholischen Welt. Nach ihm wurde später auch die Stadt Konstantinopel (Heutige Istanbul) benannt das zum christlichen Zentrum der heutigen Orthodoxen Welt wurde und immernoch ist. Das Kloster liegt ebenfalls auf der Durchreisestrecke für Touristen nach FYRO Mazedonien/Griechenland/Türkei unweit der Autobahn also ebenfalls eine Reise wert.
Das Kloster Mileševa wurde mitte des 13 Jahrhundert erbaut vom serbischen König Stefan Vladislav im Tal Mileševa ca. 5km von Prijepolje in der historischen Raška(Sandzak) Region. Nach dem das mittelalterliche Serbien durch das Vordringen der Osmanen immer mehr zerfiel und der letzte König der Nemanjic Dynastie kinderlos blieb ließ sich 1377 der bosnische König Tvrtko I Kotromanić (zum teil auch Kroate) der Neffe vom serbischen Imperator Car Dušan Nemanjić in diesem Kloster zum König von Serbien und des Küstenlandes krönen. Im Kloster befindet sich auch eines der bedeutendsten Fresken Serbiens: Der "Weiße Engel" (Beli Anđeo), sowie als Reliquie die linke Hand des Heiligen Sava von Serbien.
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Oplenac ist ein Museumspark in der zentalserbischen Stadt Topola im Herzen der Šumadija rund 80 km südlich von Belgrad und 40km nördlich von Kragujevac entfernt. Die St.Georg Kirche wurde von König Peter I Karađorđević gestiftet und 1910 erbaut jedoch erst 1930 durch Alexandar I Karađorđević komplet fertiggestellt. Sie dient als Grabstätte der Königs Dynastie Karađorđević. Vor zwei Jahrhunderten wurde dieser Ort ein Synonym für Freiheit, weil im Dorf Orasac, unter Anführung von Djordje Petrovic Karadjorje, am 15 Februar 1804, der Erste serbische Aufstand begann - der Kampf um die Befreiung von der jahrhundertlangen türkischen okkupation. Das fruchtbare Land um Oplenac ist gut für Weinanbau geeignet, der Weinkeller ist für Gäste geöffet. Neben ein Museum gibt es dort noch einige andere Sehenswürdigkeiten wie die Karadjordje Statue oder die Grabstätte der Karadjordjevici im unteren Bereich der Kirche. König Peter I sowie Karadjordje (Gründer der Dynastie) sind im oberen Teil der Kirche bestattet.
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Das Kloster Gračanica ist wohl der Höhepunkt der byzantischen Kunst der alten serbischen Raška Schule, für mich persönlich auch das äuserlich schönste Kloster aller serbischen Gotteshäuser. Es wurde 1320 erbaut vom serbischen König Milutin rund 5km von Priština in der größten serbischen gleichnamigen Enklave Gračanica im Zentral Kosovo. Sie gehört seit 2006 dem UNESCO Erbe an und wurde zugleich auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.
Gute Reise: Serbien Klöster im serbischen Erzgebirge
aus der Sendung vom Montag, 18.7.2011 | 17.05 Uhr | SWR Fernsehen
Das sächsische Erzgebirge hat einen Namensvetter – tief im Osten Serbiens. Aber das serbische Erzgebirge ist in Deutschland gänzlich unbekannt. Zu Unrecht angesichts seiner Fülle an orthodoxen Klöstern, urigen Dörfern und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten. Wer nach einem Besuch im pulsierenden Belgrad ein wenig serbische Landluft schnuppern will, ist gut im Erzgebirge aufgehoben, denn die Hauptstadt liegt nur zwei Autostunden entfernt.
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Das serbische Erzgebirge ist der südwestlichste Ausläufer der Karpaten und grenzt im Osten an Bulgarien. Das Gebiet ist nur wenig besiedelt und sehr waldreich. Auch wenn das Erzgebirge noch keine große touristische Infrastruktur besitzt, so lohnen seine zahlreichen orthodoxen Klöster einen Besuch, vor allem Ravanica und Manasija.
Alte Klöster und wilde Natur
Ravanica gilt als Juwel serbischer Kunst. 1376 wurde das Kloster von Fürst Lazar Hrebeljanovic gebaut. Seit seinem Tod in der berühmten Schlacht auf dem Amselfeld gegen die Türken wird der Fürst als Heiliger verehrt. Seinen Leichnam können Pilger in der Klosterkirche von Ravanica besichtigen. Lazars Sohn Stefan Lazarevic versuchte 1407 mit dem Kloster Manasija den Kirchenbau seines Vaters noch zu überbieten. Manasija war das größte Kloster seiner Zeit und ein Treffpunkt von Literaten und Künstlern aus ganz Serbien. 20 Jahre später eroberten die Türken das Kloster und brannten es nieder. Heute ist Manasjia wieder aufgebaut, ein großer Teil der Wandmalereien haben sich erhalten. Wenige Kilometer vom Kloster Manasija entfernt liegt das Dorf Lisine. Lisine liegt sehr abgelegen mitten im Wald, von hier aus lohnt eine Wanderung nach Veliki Buk zum mit 25 Metern zweithöchsten Wasserfall in Serbien. Gleich neben dem Wasserfall lässt sich die alte Mühle „Lisinski Raj“ besichtigen. Im südlichen Erzgebirge ist vor allem die Stadt Sokobanja sehenswert. Sokobanja ist ein alter Kurort, der auf die Osmanen zurück geht. Sokobanja ist berühmt wegen seines türkischen Hamam aus dem 17. Jahrhundert, der immer noch in Betrieb ist.
Adressen:
Botschaft der Republik Serbien Taubertstraße 18 D-14193 Berlin Tel: +49/30/895 77 00 E-Mail: info@botschaft-smg.de Internet: Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
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