Di. 22.05.12 SF1 00:40 Uhr The Melon Route - Früchte des Elends / Put lubenica ( Spielfilm (Drama), Kroatien 2006 )
Mirko lebt in einem abgelegenen Haus an der Sava, dem Grenzfluss zwischen Bosnien und Kroatien. Während des Balkankriegs kämpfte er als Soldat in den kroatischen Reihen. Seit diesen Tagen leidet er an einem Trauma, das ihn zum Drogensüchtigen werden liess. Inzwischen wieder einigermassen «clean» verdingt sich der Veteran als Fährmann für lokale Schlepperbanden, deren «Menschenware» - im lokalen Jargon «Melonen» genannt - er in seinem Boot illegal über den Fluss transportiert.
Eines Tages kentert das Boot, und alle Flüchtlinge bis auf eine junge Chinesin ertrinken in den Fluten der Sava. Die Frau, ohne jede Kenntnis von Land und Leuten, kann sich zu Mirko retten, der sie - widerwillig zunächst - in seiner Bruchbude unterschlüpfen lässt. Sehr langsam kommen sich der Aussenseiter und die junge Chinesin näher. Sie überwinden die Barrieren die sie trennen, und Mirko findet unter dem Einfluss der Frau allmählich ins Leben zurück. Doch das Glück ist von kurzer Dauer. Weil die Chinesin Zeugin der unmenschlichen Praxis der lokalen Mafia und deren behördlichen Helfershelfer geworden ist, versucht man, der Frau habhaft zu werden, um sie aus der Welt zu schaffen.
Der Filmemacher Branko Schmidt wurde 1957 in Osijek, Kroatien, geboren. Seine Ausbildung zum Fernsehregisseur absolvierte er noch zu Zeiten des alten Jugoslawiens und erlebte später den gewaltsamen Zerfall des Vielvölkerstaates hautnah.
«The Melon Route - Früchte des Elends» ist zwar nicht die erste Auseinandersetzung Schmidts mit den Folgen des Balkankrieges, es ist aber bestimmt sein markantester Beitrag zum Thema. Obwohl im Grenzgebiet zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien angesiedelt, ist die Tragödie doch so allgemein gehalten, dass sie sich überall abspielen könnte - überall dort, wo Grenzen Menschen trennen und wo sich das Aufeinanderprallen von Kulturen unterschiedlichster Herkunft immer wieder in Gewaltexzessen entlädt. Es ist eine Geschichte über zerborstene Träume, die Sehnsucht nach Glück und über die Hölle, die Menschen einander bereiten können. An der Seite des bekannten kroatischen Schauspielers Kresimir Mikic überzeugen die chinesische Darstellerin Sun Mei und Ivo Gregurevic, der seine Karriere 1977 startete und seitdem in unzähligen Produktionen mitgewirkt hat. Anteil am Gelingen hat auch Komponist Miroslav Skoro, der mit seiner Musik die düsteren Bilder aus diesem vergessenen Teil der Welt kongenial begleitet.
Schauspieler: Bijesni Pas (Kresimir Mikic) Mirna Rijeka (Mei Sun) Seki (Leon Lucev) Meho (Armin Omerovic) Gojko (Emir Hadzihafisbegovic) Cale (Ivo Gregurevic) Edo (Slobodan Maksimovic) Pauk (Zijah Sokolovic)
Regie: Branko Schmidt Drehbuch: Branko Schmidt, Ognjen Svilicic Kamera: Drago Nusshol Musik: Miroslav Skoro
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