Meine Kollegin war dieses Jahr zum ersten Mal in Kroatien, in der Gegend irgendwo um Zadar. Um es kurz zu machen, sie war entsetzt, alles schrecklich, die Landschaft, die Häuser, das Essen und vor allem die Leute. Das sei ja alles richtig wie im Sozialismus.
Nun ist mir selbst auf Cres eine gewissen Schroffheit der Einheimischen aufgefallen, auch dieses Jahr in Nin wieder. Meine pucklige Verwandtschaft kommt aus Berlin, ich komme damit gut klar. Ich hatte sogar den Eindruck, dass es gefällt, wenn man zünftig zurückpampt. Oft mussten die Kroaten dann lachen. Aber die Kollegin ist halt Rheinländerin
Damit wäre ich auch schon beim Thema. Die Kroaten im Süden erlebe ich ganz anders, extrem freundlich. Immer hatte ich da das Gefühl, als ob ausgerechnet wir die Ehrengäste seien, was natürlich Blödsinn ist. Gibt einen Mentalitätsunterschied zwischen den Küstenbewohnern im Norden und im Süden? So wie bei uns Rheinländer und Westfalen, Hamburger und Berliner, usw.? Oder sind meine punktuellen Erfahrungen Zufall gewesen?
Zitat von Trollfahrer im Beitrag #1Verschiedene Mentalitäten zwischen Nord- und Süddalmatien
Mag sein, diese Unterschiede erkenne ich aber nicht. Vielleicht je nördlicher, desto ernsthafter. Dalmatiner sind für mich lebenslustige, aber auch recht arbeitsscheue, genießende Menschen.
Einen Unterschied zu Istrien und Kvarner zu erkennen, traue ich mir schon zu. Oder bilde ich mir das nur ein...?
Und einen Slavonier oder Zagreber erkennt man aus mehreren 100 Metern...
Ist vielleicht wie der Unterschied "Bayer-Ostfriese" oder auch "Burgenländer-Vorarlberger" Da ist ja auch nicht alles gleich, oder?
ZitatGibt einen Mentalitätsunterschied zwischen den Küstenbewohnern im Norden und im Süden?
Auf jeden Fall gibt es deutliche Unterschiede zw. Insel- und Festlandbewohnern; Die Insulaner sind zum Großteil verschlossen wie Cosa Nostra Mitglieder, Kontinentler dagegen offen wie Friseusen in Castrop-Rauxel.
Wenn man aber einem Insulaner bis zum Herzen vorgedrungen ist, hat man einen familiären Status.....bei den Friseusen weiss ich es noch nicht, ich arbeite aber daran und werde irgendwann berichten.
Man sagt doch Dalmatier, oder? Alle als arbeitscheu zu bezeichnen.....Slawonier auf 100 m zu erkennen....sehr fragwürdige Aussagen...wo kommst du denn her,gibsea?
Zitat von TrollfahrerGibt einen Mentalitätsunterschied zwischen den Küstenbewohnern im Norden und im Süden?
Dann müssten wir aber erst mal die Frage klären, wie es mit dem Mentalunterschied zwischen Küstenbewohnern und Insulanern steht denn das Thema „Vlaji vs. Boduli“ ist in CRO ein bekannter Klassiker
Zitat von ribarWenn man aber einem Insulaner bis zum Herzen vorgedrungen ist, hat man einen familiären Status....
Du redest zwar auch schon wie ein Bodul, es ist aber was Wahres dran an der Aussage Meine Tochter hat mich neulich auch gefragt, …wieso sie beim Abschied immer weinen müssen, resp. sie überhaupt so auf Kommando weinen können.
Zitat von fredinadaMan sagt doch Dalmatier, oder? Alle als arbeitscheu zu bezeichnen.....Slawonier auf 100 m zu erkennen....sehr fragwürdige Aussagen...
Stimmt ein Dalmatinac ist niemals arbeitsscheu, sondern nur stinke faul, …worauf er in der Regel auch noch stolz ist
und einen Zagorac oder Slavonac kann man sehr wohl auf 100 Meter erkennen, vorausgesetzt natürlich, dass der Betrachter nicht blind ist, weil sie meistens eine Bierflasche in den Händen halten, wenn sie bei der Arbeit rumstehen
während ein Dalmatinac grundsächlich lieber im Cafe sitzt, statt auf der Arbeit rumzustehen
Zitat von Trollfahrer im Beitrag #1Meine Kollegin war dieses Jahr zum ersten Mal in Kroatien, in der Gegend irgendwo um Zadar. Um es kurz zu machen, sie war entsetzt, alles schrecklich, die Landschaft, die Häuser, das Essen und vor allem die Leute. Das sei ja alles richtig wie im Sozialismus.
Maßlos überrieben, würde ich mal sagen
Zudem, wie will denn eine Rheinländerin beurteilen, wie "das alles im Sozialismus" war.
Allerdings hat mir die Gegend um Zadar auch nicht sonderlich zugesagt, ist aber schon eine Weile her.
Im Hinterland führen wir z. B. durch eine Ansiedlung von Häusern, Dorf würde ich das nicht unbedingt nennen. Da standen ein paar Kroaten vor Ihrem Haus und winkten uns freundlich zu Die Hauser drum herum waren überwiegend stark beschädigt (Einschüsse, eingefallene Dächer, mit Sprüchen besprühte Fassaden). Das hat uns schon etwas mulmig gestimmt.
In Zadar waren wir in einem kleinen Park. Daneben stand eine Schule. Die Fassade war voller Einschußlöcher, sah schrecklich aus
An der Küste sah es, etwas ausserhalb der touristrischen Zentren, oftmals aus, wie eine riesige Baustelle.
Um die Ferienanlage "Zaton-Nin", in der wir damals waren, sah es auch furchtbar langweilig aus.
Ob es in der Gegend immer noch so aussieht, kann ich nicht beurteilen, da ich schon länger nicht mehr dort war, wenngleich es doch schon einige Jahre nach dem Krieg war.
Etwas weiter südlich, in der Gegend um Sibenik sah die Welt schon etwas anders aus.
Was die unterschiedliche Mentalität angeht, so kann ich das zumindest teilweise im Verleich zu Istrien und Dalmatien beurteilen. In Istrien sind anscheinend viele Privatvermieter und Gastronomen etwas übersättigt, während Mann/Frau in Dalmatien doch noch etwas mehr um den Gast bemüht ist, zumind. ausserhalb der Saison. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Hey, Sockenmann, da bin ich ausnahmsweise mal hundertprozentig mit Dir einer Meinung - sowohl was die boduli als auch die Slavonci betrifft. Und was die angebliche Schroffheit der Kroaten betrifft: auf viele trifft das sicherlich zu, aber das ist im Bayrischen Wald auch nicht anders. Ich hatte hier mal eine Kollegin aus Kanada, die verstand kein Wort und hielt alle Kroaten für ungezogene Rüpel, weil sich sowohl deren Lautstärke als auch die Sprache für Fremde einfach manchmal so anhört. Und dass es an der Warteschlange nicht freundlich "Der Nächste bitte" heißt, sondern laut und schroff "dalje!" oder "recite!" - nun ja, das ist halt so.
Die Insulaner sind in der Tat ein Völkchen für sich, da gibt es sogar Unterschiede von Inseldorf zu Inseldorf. Wen die allerdings überhaupt nicht leiden können, das sind die Leute aus Zagreb.
Als Deutscher hat man's da schon leichter, und wenn man obendrein noch halbwegs ordentlich kroatisch spricht, dann hat man, wie ribar sehr richtig feststellt, oft Familienanschluss und manchmal sogar mehr "Freunde" als man eigentlich möchte. Ich zum Beispiel habe seinerzeit ernsthaft erwogen, ein Schild an die Tür zu hängen: "Ich leihe niemandem Geld", weil ich mich vor kreditsuchenden "Freunden" nicht retten konnte. Mittlerweile hat sich im Dorf 'rumgesprochen, dass ich ein Geizkragen bin, aber trotzdem sind noch alle nett zu mir....
Zitat von Trollfahrer im Beitrag #1 sie war entsetzt, alles schrecklich, die Landschaft, die Häuser, das Essen und vor allem die Leute. Das sei ja alles richtig wie im Sozialismus.
ZitatAllerdings hat mir die Gegend um Zadar auch nicht sonderlich zugesagt, ist aber schon eine Weile her.
Ja, ich fand das Urteil auch ein wenig hart. Wobei, man muss schon zugeben, dass z.B. das kulinarische Angebot in Kroatien eher spartanisch rüberkommt im Vergleich zu anderen Mittelmeerländern. Ich erinnere mich, dass ich in den ersten Jahren, die wir nicht in Istrien sondern in Dalmatien oder auf den Inseln gewesen sind, ebenfalls enttäuscht war. Nur gewöhnt man sich daran, dass Kroatien nicht Frankreich ist und das jedes Land seine eigenen Qualitäten hat. Ich fahre halt nicht zum Essen nach Kroatien. Da haut man sich eben ein ordentliches Stück Fleisch in die Pfanne und fertig ist die Laube.
Es ist immer die Frage, mit welcher Erwartungshaltung man wohin fährt. Ich war z.B. enttäuscht von den Campingplätzen, als wir das erste Mal nach Süddalmatien gefahren sind, weil ich nur die großen Plätze im Norden kannte und so etwas auch im Süden erwartet hatte. Eigentlich ist mir erst zu Hause aufgefallen, wie geil die kleinen Plätze eigentlich gewesen sind. Mussten wir eben noch zweimal hin :)
diese Unterschiede kenne ich von Kroatien nicht wohl aber von Deutschland, oder auch Mexiko oder Kreta
Es hat wohl auch mit den Gegebenheiten der Landschaft zu tun - dem täglichen Gebaren um Leben zu können.
Und mit dem Klima.
Und -manchmal auch mit angrenzenden Landgrenzen und denen " da drüben "
Wenn wir alle gleichwären, wäre das langweilig will man doch nicht nur Land, sondern auch Leute kennenlernen. Und, das hat die entsetzte Person wohl als Erfahrung zu verzeichnen, und ihr Leben mal vergleichen mit dem dort - täte auch manchem gut - denn hier ist auch nicht alles Gold was glänzt
In touristisch überlaufenen Gegenden, ist alles auf uns ausgerichtet - von den Handtüchern, übers Hotel,über die anpassung an Essgewohnheiten, die Reinlichkeit - das ist gut für Menschen die nicht über ihren eigenen Horizont hinweg kommen oder einfach nur Sardine im Sand sein wollen.
Reisen ist für mich aber Abenteuer, Neues, Gefährliches, Unbekanntes entdecken - auch ohne Landrover und Segelschule aber vermutlich bin ich noch so ein kindisches Einfaltsmensch
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Zitat von Clara_51 im Beitrag #16 Reisen ist für mich aber Abenteuer, Neues, Gefährliches, Unbekanntes entdecken - auch ohne Landrover und Segelschule aber vermutlich bin ich noch so ein kindisches Einfaltsmensch
Das mit den Unterschieden zwischen den Dörfern kann ich zumindest von Brac ganz stark bestätigen. Es erschliesst sich aber nur dem Stammgast welcher sich auf die Inselbewohner einlassen will. Nicht jeder Urlauber will da sich integrieren und mitleben. Die meisten wollen nur Urlaub und da spielt die Mentalität ne untergeordnete Rolle. Region Zadar ist aber echt auch nicht meins.
um sich richtig einlassen zu können, genügt nicht nur Freundlichkeit und Teilhabe die Sprache wäre ja man auch wichtig, eine gemeinsame.
Je abgelegener ein Ort ist, um so weniger werden zwei Sprachen gesprochen - evtl sogar noch Dialekt -gibts sicher auch in Kroatien Ich kann überhaupt die Sprache nicht, besorgte aber immerhin ein Lexikon
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