Unsere Woche auf dem Schiff Wanderreise mit dem Motorsegler durch die kroatische Inselwelt (3) ging leider viel zu schnell vorbei, aber wir hatten ja noch 9 Tage bei der kleinen Hexe in Pirovac gebucht. Am Flughafen holten wir nach der Ausschiffung unseren Mietwagen ab und auf gings nach Pirovac, wo wir gegen Mittag ankamen. Schnell ausgepackt, einen kleinen Bummel um den Ort gemacht und dann noch ein Stündchen auf der Liege im Garten die Sonne genossen...zum Schwimmen wars nach den letzten beiden verregneten Tagen doch noch etwas zu kühl.
Am nächsten Morgen wars etwas bewölkt und angenehm zum Spazieren, aber nicht zum Baden. Also beschlossen wir, nach Sibenik zu fahren. Wir fanden auch schnell einen Parkplatz und machten uns auf ins Stadtzentrum. Wir erkundeten Altstadt und Burg, aßen an der Riva noch eine Kleinigkeit und beschlossen dann, Richtung Süden weiterzufahren.
Zuerst gings in die Ferienanlage Solaris, wo ein wunderschönes Etno Village erreichtet wurde. Dieses hatte ich im vorigen Jahr kennen gelernt und musste es unbedingt meiner Begleiterin zeigen, und die war genauso begeistert wie ich. Nachgebaute Dinge sind ja nicht immer schön und oft kitschig, aber das hier ist irgendwie ganz besonders.
Weiter gings mit kurzer Fotopause bei Krapanj nach Primosten, wo wir die Segler bei der Einfahrt in den Stadthafen beobachteten (im Mai gibts auch nach 16 Uhr noch einen Liegeplatz) und um die Insel spazierten. Zum Schluss erstanden wir noch Wein bei Josefa, die aber nicht da war, sondern ein geschniegelter junger Mann mit weißem Hemd in einem für mich ganz neuen Ambiente. Vor Schreck hab ich vergessen, Fotos zu machen. Die Schinken an der Decke waren verschwunden, der Boden neu gefliest und statt der alten Holzfässer standen nun Edelstahlbehälter zum Abfüllen da. Ebenso waren die gebrauchten Colaflaschen neuen Glasflaschen gewichen. "EU" sagte der junge Mann auf meine Frage, was denn hier passiert sei...aber der Wein schmeckt immer noch sehr gut, auch wenn der Liter inzwischen 30 Kuna kostet.
Für die nächsten beiden Tage war immer noch Ausflugwetter angesagt und wir folgten einer Einladung nach Potocnica auf der Insel Pag, wo wir auch übernachten durften, damit die Fahrt für einen Tag nicht so lang würde.
Zunächst bummelten wir durch die Stadt Pag und fuhren mit einem kleinen Abstecher zur Käserei in Kolan weiter bis zum Norden der Insel. Dort wurden wir herzlich empfangen und unsere Gastgeberin unternahm mit uns eine Tour über die Insel. Zunächst besichtigten wir die alten Olivenbäume in Lun, fuhren bis Tovarnele und kauften noch bei einem Erzeuger in Lun allerlei leckere Sachen wie Prosek und Olivenöl aus eigener Herstellung. Danach fuhren wir Richtung Norden bis Metajna und warfen aus der Ferne einen Blick auf den leeren Zrce-Strand. Anschließend ging es zurück nach Potocnica zum Abendessen, aber vorher betrachteten wir mit der Chefin des Hauses noch den Sonnenuntergang. Nach einem langen und schönen Abend gingen wir irgendwann müde vom Wein und den vielen Eindrücken zu Bett.
Und dahin geh ich jetzt auch...morgen gehts weiter.
Nach einem gemütlichen Frühstück besichtigten wir noch kurz den echten Sandstrand unterhalb des Hauses unserer Gastgeber und machten uns dann auf den Weg zurück. Gemütlich zuckelten wir über die Insel zurück, hielten beim aussichtspunkt über Pag und machten natürlich noch Fotos bei der Brücke. Dann machten wir noch einen kleinen Abstecher Richtung Vinjerac, wo wir einen schönen Blick nach Starigrad Paklenica hatten. Bei Sonne wäre dieser sicher noch schöner gewesen. Da wir nicht direkt nach Pirovac zurück wollten und noch viel Zeit hatten, fuhren wir über die Maslenica-Brücke Richtung Obrovac, was uns bei unserer Schiffstour ja entgangen war. Unterwegs wollten wir aber noch einen kleinen Umweg machen. Wenn ich schon einmal in der Nähe des Mali Alan war, wollte ich auch dorthin. Der kleine Haken war, dass ich zwar eine tolle Autokarte hatte, aber die endete bei Maslenica und das Landesinnere fehlte. Na, dachte ich, notfalls werden wir wohl irgendwo eine kaufen können. Aber irgendwie kam da nichts und kurz vor Obrovac kam ein Schild "Sveti Rok und ich dachte mir, dass die Richtung wohl stimmen müsste. Wir überquerten die Autobahn und nach einem kurzen Stück standen wir auf einmal am Ende der asphaltierten Straße. Irgendwer hatte doch gesagt, die Straße zum Mali Alan sei asphaltiert...sind wir denn nun richtig? Egal, ein Stück fahren wir jetzt auf jeden Fall hoch. Nach einer Weile kamen wir zu einer Kehre mit einer schönen Sicht aufs Meer und hielten erstmal zum Gucken an. Von oben kam auf einmal ein Auto mit Kölner Kennzeichen entgegen, dem haben wir erstmal die Weiterfahrt versperrt und gefragt, obs da zum Mali Alan hochgeht. Ja, sagte der Fahrer, aber da oben hätte es geregnet, darum seien sie umgekehrt. Man könne aber hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Na prima, also rein ins Auto und im Zuckeltempo immer höher. Leider wurde das Wetter tatsächlich immer schlechter, aber wir waren zuversichtlich, dass es nur besser werden könnte und so war es am Ende auch. Oben wars jedoch recht frisch und wir hielten uns nicht lange auf. Der Kölner hatte ja gesagt, es geht auf der anderen Seite auch runter und so fuhren wir weiter.
Aber der Weg war ja endlos...zurückfahren fanden wir aber auch blöd. Immerhin stand auf einmal mitten im Wald ein grünes Schildchen, was zur Autobahn nach Zadar und Zagreb wies. Na bitte! Falsch konnten wir ja sowieso nicht sein, weil es sonst keine Straße gab. Und tatsächlich war nach einer halben Ewigkeit der Wald zu Ende und wir kamen zu einer größeren Straße, wo auch Zadar ausgeschildert war. Die Landschaft sah aber so völlig anders aus, das hätte auch fast Slowenien sein können. Und die Straße zog sich eine gefühlte halbe Ewigkeit hin. Eine Tankstelle, wo man eine Karte hätte kaufen können, gabs aber auch nicht, nur ein paar Kühe auf der Straße. Meine Güte, wo sind wir hier? Auf einmal waren wir fast in Gracac, dann kam ein Schild Obrovac und dorthin wollten wir ja auch. Also dahin abgebogen, doch kurz vorher kam ein Schild "Golubic"...das war doch der Ort, wo unsere ausgefallene Wanderung an der Krupa hätte starten sollen. Also fuhren wir doch da mal gucken, ob es was zu sehen gibt. Wir zuckelten ein Mini-Sträßchen entlang und kamen zu einer Ansammlung von Häusern, wovor freundlich guckende Leute saßen. Na, wenn wir nicht weiterkommen, fragen wir mal. Ein Wanderwegzeichen wies nach rechts, aber die Straße war asphaltiert, da konnten wir also auch weiterfahren. Irgendwann war Ende an einem Bauernhof und wir hatten eine hübsche Aussicht auf die Krupa. Ohne Karte und genaue Ortsangaben kamen wir hier aber auch nicht weiter und machten uns auf den Weg nach Obrovac, wo es doch hoffentlich wenigstens einen Kaffee geben würde, denn wir hatten ja seit dem Frühstück nichts gegessen außer einer Tüte Studentenfutter und es war inzwischen Nachmittag. In Obrovac ließen wir uns dann in einem Café nieder und fragten die Bedienung nach einem Aussichtspunkt auf die Zrmanja. Davon hatte ich doch schon viele Fotos gesehen. Sie sagte aber, da wäre nichts in der Gegend. Man könne nur per Boot durch die Schlucht fahren, aber jetzt sei es schon zu spät. Einen Wasserfall gäbe es aber in der Nähe. Den haben wir allerdings nicht gefunden und es war auch schon recht spät. So beschlossen wir, zurück nach Pirovac zu fahren und freuten uns aufs gute Abendessen. Aber das Wetter war inzwischen so schön geworden und wir kamen doch fast direkt am Kamenjak vorbei, also sind wir da auch noch schnell hingefahren und haben die tolle Aussicht genossen. Ausgehungert kamen wir endlich bei der Hexe an und verschoben das Ausladen des Autos auf nach dem Essen.
Soviel Fahrerei bin ich ja gar nicht gewöhnt und morgen sollte dann endlich mal ein Badetag sein. Schließlich waren wir seit fast einer Woche nicht im Wasser!
Und bringen Irrwege nicht die richtig witzigen Erinnerungen?? Dieses Gesuche nach Wegen, der nagende Hunger, die fehlende Karte - das kommt mir alles äußerst bekannt vor. Aber am Abend dann, kann man schwelgen im leckeren HEXEN-Essen und sich lachend erinnern an die Irrfahrt.
Schöne Bilder! Alles bekannt und vertraut ... wunderbar.
möcht mich andana anschließen wundervolle Bilder ganz lieb geschriebener Bericht mit Erlebnissen da werd ich jetzt doch heuer auch einen Ausflug nach Pag machen mach ja Urlaub auf Vir habs aber bis jetzt noch nicht geschafft auf Vir nochmals vielen Dank
Das ist vielleicht ein Durcheinander hier man könnte glatt meinen, ihr habt auf Velebit Bunika geraucht
aber im Prinzip war alles richtig, nur dass es ab dem Bildern mit den Hühnern …noch 30 Min. zu Fuß weiter geht, …nur zum Kudin Most wohlgemerkt. Bis zum Wasserfall am Vratolom sinds noch knapp 2 Stunden ...für noch nicht mal 2 Km.
Ich verstehe nur nicht ganz, wie du von Kastel Zegarski nach Vransko Jezero geflogen bist Naja, mann nennt Bunika nicht umsonst ...das Kraut der Schamanen
Zitat von Sockenmann im Beitrag #8Ich verstehe nur nicht ganz, wie du von Kastel Zegarski nach Vransko Jezero geflogen bist Naja, mann nennt Bunika nicht umsonst ...das Kraut der Schamanen
Hast Du denn etwa nicht gewußt, dass man in der HEXE auch Hexenbesen bekommt, geeignet für einen wilden Ritt durch die Pampa?
Zitat von Sockenmann im Beitrag #8Das ist vielleicht ein Durcheinander hier man könnte glatt meinen, ihr habt auf Velebit Bunika geraucht
aber im Prinzip war alles richtig, nur dass es ab dem Bildern mit den Hühnern …noch 30 Min. zu Fuß weiter geht, …nur zum Kudin Most wohlgemerkt. Bis zum Wasserfall am Vratolom sinds noch knapp 2 Stunden ...für noch nicht mal 2 Km.
Ich verstehe nur nicht ganz, wie du von Kastel Zegarski nach Vransko Jezero geflogen bist Naja, mann nennt Bunika nicht umsonst ...das Kraut der Schamanen
Ha, du vergisst, dass ich keine Karte vom Hinterland hatte und nur wusste, dass ich von Obrovac über Benkovac nach Pirovac zurück komme. Bis dahin ging ja auch meine Karte. Bei Golubic stand ja auch was von Kastel Zegarski und Manastir Krupa, aber ohne Karte wusste ich doch nichts damit anzufangen und es war ja schon Nachmittag. Die Bedienung in Obrovac hat uns dann was von den Wasserfällen gesagt " nur die Straße rauf und dann links und nach ein paar Kilometern wieder links" Da waren wir auf einer breiten Piste, dann ging es irgendwo links ab zu einem Camp und wir sind auch dort abgebogen. Aber irgendwie schien uns das nicht richtig zu sein und wir sind wieder umgedreht. Das war bei der brauen Kuh, glaube ich mich zu erinnern. Ein Bauernhof war auch da. Dann sind wir die schöne breite Piste weitergefahren und dann ging ein Schild rechts ab nach Benkovac. Prima, dachten wir, dann brauchen wir ja gleich nicht bis Obrovac zurück! Wir sind dann noch weiter, haben die Einstiegsstelle der Rafting-Boote gefunden, aber natürlich waren da auch keine Wasserfälle, nur eine Steinbrücke und da stand wieder was von Manastir Krupa und Kastel Zegarski stand auch irgendwo. Da war uns schon klar, dass wir irgendwo in der Nähe unseres Aussichtspunktes bei Golubic waren, aber es war ja schon spät und wir wollten dann zurück. Wir sind dann an der Kreuzung, wo das Schild nach Benkovac stand, in die Richtung abgebogen, aber nach 100 Meter kam mal wieder "Ende der Asphaltstraße". Nee, oder? Darauf hatten wir ja nun gar keine Lust mehr und sind über Obrovac und Benkovac zurückgeflogen.
Die Hexe meinte zwar nachher, warum ich nicht Google Maps auf dem Handy genutzt hätte, aber bei dem kleinen Display hätte mir das auch nicht viel weiter geholfen...außerdem bin ich ja blond und meine Begleiterin war noch nie in Kroatien und hatte also auch keine Vorstellung, wo sie überhaupt war.
Und hier zu Hause hab ich auch noch ne alte Karte im Maßstab 1:300.000 gefunden, wo alles schön drauf ist und jetzt ist mir auch die Erleuctung gekommen, wo wir überall waren und wie ich hätte fahren müssen. Nun muss ich halt nochmal hin. Mit Karte natürlich. Aber eigentlich war diese Tour ja gar nicht geplant und darum war eben auch keine passende Karte dabei.
Der Briefkasten ist mir nicht aufgefallen. Wir sind auch nur ganz kurz ausgestiegen, denn es war da oben so kalt und windig. Den Turm hab ich entweder auch verdrängt oder als nicht wichtig wahrgenommen, so richtig ist er mir jedenfalls nicht in Erinnerung.
Was ich gesehen habe, sind die vielen Gedenktafeln aus dem letzten Krieg für die gefallenen jungen Männer.
Jetzt weiß ich auch, warum wir den Briefkasten nicht gesehen haben. Wir sind ja bei der Mauer nicht reingefahren, sondern geradeaus weiter. Das Wetter war einfach ungemütlich und wurde erst ein Stück weiter bei der Abfahrt angenehmer.
Der nächste Tag sollte ja eigentlich mal ein Badetag werden, aber schon nachts begann die Bura zu blasen und morgens schien zwar die Sonne, aber es war frisch und arg windig. Also war ein Besuch im Nationalpark Krka angesagt. Zu unserer Freude lag "unsere" Dalmatino in Skradin am gleichen Steg wie die Boote, die zum Skradinski Buk fahren. Ein Boot war gerade weg, das nächste fuhr eine Stunde später, also klopften wir mal an und es gab ein großes Hallo. Die Gäste waren alle unterwegs und so verbrachten wir eine schöne Plauderstunde bis zur Abfahrt des "Zubringerschiffs". Der Vorteil war, dass wir eh schon auf dem Steg waren und als erste an Bord gehen konnten, bevor die "Massen" auf den Steg gelassen wurden. Bald schon kamen die Wasserfälle in Sicht und das Schiff legte an. Die Menschenmassen ergossen sich an Land, aber verteilten sich recht schnell. Wir gingen zuerst über die Holzbrücke in Richtung der Mühlen und begannen dort unseren Rundweg. Vorher nahmen wir dort aber eine kleine Stärkung zu uns, denn wir wollten ja nicht wieder hungern wie am Vortag. Ein paar Mutige sahen wir tatsächlich schon beim Baden, aber uns war das viel zu frisch, obwohl wir auch Badesachen eingepackt hatten. Allerlei Getier sahen wir auch wieder unterwegs. Unsere Runde war recht früh beendet und da wir immer noch keine Lust zum Baden im Eiswasser hatten, beschlossen wir, zurück nach Skradin und weiter zum roski Slap zu fahren.
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