Schon mal in Vorfeld : SORRY, dass ich hier ein wenig eine detailliertere Antwort provoziert habe, aber sonst ist ja schlecht dran zu kommen, besonderes von den Erfahreneren unter Euch !
@ribar , Du weißt natürlich, dass Du recht hast, dass ich über längere Zeit noch keinen eigenen Bootstrailer besessen habe, von daher kann ich auch nicht aus Erfahrungen schöpfen ! Leider bist Du aber nicht gerade ins Detail gegangen ! Ich selbst bin gelernter KFZ-Mechaniker und gelernter Berufskraftfahrer, habe also auch ein wenig Ahnung von der Materie, nur ebbend speziell mit Bootstrailern und Slippen dieser nicht, da in dem Bereich aus dem ich komme ( Kohlenpott ) nur selten ein KFZ-Mechaniker derartige Bootstrailer in die Finger bekommt !
Der Unterschied, auf den Du anspielst Spritzwasser vs. Tauchwasser ist durchaus berechtigt und auch nachvollziehbar ! Eine Trommelbremse ist natürlich ( ohne die Bremstrommel herunterzunehmen ) nur schwerlich gründlich zu spülen !
Zum Lager unten gleich mehr, dann brauche ich mich nicht wiederholen !
@Fred , DANKE, dass Du schon ein wenig detaillierter darauf eingehst, denn bislang wurde immer nur geschrieben, soweit ich es bis jetzt mitlesen konnte, entweder : "man kann mehr oder minder bedenkenlos slippen" oder : "bloß nicht slippen, man macht den Trailer kaputt", aber keiner, der mal genauer erklärt warum und weshalb !
Worüber wir einig sein dürften, ist das Meereswasser mit einem pH-Wert von 8,0 - 8,4 leicht basisch ist und somit eine Lauge darstellt. Bei diesem pH-Wert wird natürlich keine schnelle oder unmittelbare Folge eintreten, hier wird eher auf die langfristige langsame Schädigung zu achten sein ! Wobei natürlich auch die Häufigkeit des Slippens eine Rolle spielen dürfte ! Also, desto häufiger, desto schneller werden sich auch Folgen einstellen !
Wie oben schon beschrieben, ist eine Reinigung mit Süßwasser nur mit größerem technischen Aufwand möglich und somit schon mal nicht praktikable !
Bei den Bremszügen hast Du natürlich auch recht, auch diese, da sie nur mit einfachen Gummitüllen gegen Wasser geschützt sind, dort wo der eigentliche Seilzug im Mantel liegt, kann man eingedrungenes Meerwasser nur schwerlich wieder heraus bekommen ! Auch hier wäre wiederum ein unverhältnismäßiger technischer Aufwand nötig ( Bremszug ausbauen, Seilzug aus dem Mantel herausziehen, Mantel und Seilzug reinigen und alles wieder zusammen und einbauen ) !
Nun zu den Lagern : Ob es jetzt tatsächlich wasserdichte Lager gibt oder nicht, ist mir nicht bekannt, wobei das Lager an sich wohl wahrscheinlich auch nur schwerlich abzudichten sein mag. Ein solches Lager ist mir an einem KFZ auch nicht bekannt oder bewußt. Wohin gegen aber die Radlager immer in einem in einer wassergeschützten Kapsel liegen. Diese Kapsel setzt sich wie folgt zusammen : Innenliegend haben wir den Radschenkel/-zapfen, darüber wird die Radnarbe geschoben, die durch das Innen- und Aussenlager ( je ein Schrägwalzenlager ) mit einander verbunden werden ! ( Kleinigkeiten, wie fixierte U-Scheibe und Mutter, Muttersicherung etc. lasse ich hier mal außen vor ) Nun zur Abdichtung . Die Radnarbe wird außen durch eine Schlag- oder Schraubkappe verschlossen und nach innen durch einen Simmering zwischen Radschenkel und Radnarbe abgedichtet ! ( Schlag- oder auch Presskappe genannt, ich verwende die Bezeichnung Schlagkappe )
Dichtigkeit : Wenn die Schlagkappe oder Schraubkappe außen an der Radnarbe nicht beschädigt sind und korrekt eingesetzt wurden, halten diese auch die Reinigung mit einem Hochdruck- oder Dampfstrahlreiniger stand ( eigene Erfahrungen aus meiner Zeit als KFZ-Mechaniker und auch als Berufskraftfahrer )[ Dies gilt nicht für alle LKW und LKW-Anhänger / Auflieger Radlager, da hier je nach Hersteller und Bauserie auch Entlüftungsbohrungen vorhanden sind ]
Anders sieht es bei der inneren Dichtung dem Simmering aus ! Dieser auch auf Grund seiner Dichtlippenform L-Dichtring genannt, ist wie folgt aufgebaut : Der Simmering besteht aus einer weicheren Stahllegierung, dem Weißblech ähnlich, als äußerem Ring, wobei nach innen eine L-förmige Dichtlippe ( aus einer Gummimischung ) eingearbeitet ist. Innerhalb dieser L-Dichtungslippe befindet sich zudem eine ringförmige Feder, die die Dichtwirkung der Dichtlippe verstärkt !!! Der Simmering an sich wird, wie die Schlagkappe auch, in die Radnarbe eingeschlagen oder gepresst und ist somit an der Außenseite absolut dicht. Hier hat unser Fred aber auch recht, denn dieser Simmering ist so verbaut, dass die offene Seite der L-förmigen Dichtlippe nach innen Richtung dem gefettetem Lager liegt, da diese Seite einem größeren Druck standhalten kann. Dies da das primäre Ziel des Dichtringes, das Verhindern des Austretens von Fett ist und nur sekundär das Lager vor Wasser oder der Gleichen schützen soll !
Ergo, von der Innenseite her, würde dieser Simmering auch einem stärkeren Wasserstrahl ( Druckreiniger ) standhalten, von außen aber auch einem normalen Wasserstrahl aus einem Gartenschlauch ! Wenn die Dichtlippe nicht beschädigt ist und korrekt eingebaut wurde ! Zudem ist der Simmering von Außerhalb nicht frei zugänglich, da er hinter dem dickeren Ende des Radzapfen liegt, so dass er praktisch einem direkten Wasserstrahl gar nicht ausgesetzt werden kann.
Was aber ein Problem für den Simmering darstellen dürfte, ist Dreck und auch Salzkristalle, die sich durchaus beim Trocknen von Meerwasser bilden dürften. Diese werden auf Dauer die Dichtlippe des Simmerings beschädigen und somit die Dichtigkeit in Frage stellen !
Gibt es wasserdichte Lager ??? Ja und Nein !?! Wie oben schon angesprochen, wird das Lager an sich wohl nicht wasserdicht sein, aber es wird in einer Wasser oder gar Säure und auch Gas dichten Kapsel verbaut sein, wenn nötig. Dies wohl mit dem entsprechenden technischen Aufwand, wie z.B. bei Absperrklappen an Pipelines oder in der chemischen Industrie oder in AKW's etc.. Hier wäre ein derartiger technischer Aufwand für den KFZ-Betrieb mit Sicherheit wohl unverhältnismäßig !
Was aber beim Slippen noch nicht angesprochen wurde : Die elektrische Anlage des Trailers wird durch das salzhaltige Wasser unter Umständen auch geschädigt. Hier denke ich an die verstärkte Korrosion der Kontakte und Schraubverbindungen in den Steckern und Anschlußdosen !
Nun aber genug der Technik, nun kann jeder sich selbst ein Bild machen und entscheiden, ob slippen oder doch lieber kranen !!!
Mein Tipp : Krant lieber, ist zwar im Moment wahrscheinlich teurer, aber auf Dauer billiger !
Viel Spaß im Urlaub und mit Euren Booten
und viele Grüße aus dem Kohlenpott
Udo
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Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu !
Das hätte ich ja gern von EUCH ERFAHRENEN Bootsbesitzern mal so erklärt bekommen, da ich ja nur am Rande mitreden kann, da ich kein Bootsbesitzer bin, sondern nur "Kraftsmeck" ! Deshalb hatte ich ja auch ein wenig provoziert !
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