Verein will Urlaubsoase für kranke Kinder schaffen
Ferienhaus am Meer soll bedürftigen Familien kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Samuel ist ein Kämpfer. Der 14-Jährige liegt im Wachkoma. "Er ist wie in einer Zwischenwelt, kann nicht reden, schlucken und seine Bewegungen nicht kontrollieren", erzählt Ziehvater René Fasching. Bis vor fünf Jahren war Samuel ein gesundes, fröhliches Kind. Dann platzt ein Aneurysma in seinem Gehirn. In einer stundenlangen Operation retten Ärzte das Leben des damals 11-Jährigen.
Der Alltag von Samuel und seiner Familie ist für alle täglich aufs Neue eine Herausforderung. Die Tage sind von einem strikten Plan bestimmt: Körperpflege, Therapie, Mahlzeiten, noch mehr Therapien und ein Schulbesuch stehen auf dem Programm. Für Urlaub bleibt selten Zeit. Außerdem sei es sehr schwierig barrierefreie Unterkünfte zu finden, die zudem auch noch leistbar sind, weiß Fasching.
Um Familien in ähnlichen Situationen zu helfen hat Fasching im Vorjahr den Verein "Kinderregenbogen" gegründet. 32 Mitglieder helfen mit ihrem Beitrag sechs betroffenen Familien, "mein Sohn ist aber kein Mitglied, da stehen andere Kinder im Vordergrund", betont der Vereins-Obmann.
Sein Ziehsohn inspiriere ihn zu seiner karitativen Arbeit. Der erste Urlaub an der Adria im vergangenen Sommer hat Samuel und seinen Eltern so gut getan, dass Fasching den Traum vom Urlaub am Meer auch für andere Familien wahr werden lassen will. Ein behinderten gerechtes Haus an der Makarska Riviera (Kroatien) soll errichtet werden, ausgestattet mit einem Pflegebett und diversen Hilfsmitteln. 250.000 Euro an privaten Spenden will Fasching bis zum Frühjahr 2018 lukriert haben. "Das schaffe ich locker", zeigt sich der frühere Manager optimistisch.
Kostenloser Urlaub
Ist das Haus fertig, soll es jeweils zwei Familien gleichzeitig für eine Woche Urlaub kostenlosen zur Verfügung gestellt werden. Das Klima an der Küste sei perfekt für schwerkranke Kinder, das Wasser warm und viele Strände sind mit einem Behinderten-Lift ausgestattet, schwärmt Fasching. Als Draufgabe möchte er ein behindertengerechtes Auto anschaffen, damit Familien die rund siebenstündige Fahrt in den Urlaub stressfrei bewältigen können. "Ich will den Eltern eine unbeschwerte Zeit mit ihren Kindern ermöglichen", erklärt Fasching seine Motivation.
Christbaum-Verkauf
Bis zur Eröffnung des "Kinderregenbogen"-Feriendomizils muss Fasching noch viele Benefizveranstaltungen organisieren und noch mehr Christbäume verkaufen. Am 2. Dezember startet der Christbaumverkauf am Spar-Parkplatz und vor dem Autohaus Kamper in Eisenstadt sowie beim Fachmarktzentrum in Stoob Süd. Der Reinerlös kommt dem Bau des Ferienhauses zugute.
Das eine Großprojekt kaum initiiert, hat Fasching schon ein nächstes, großes Ziel vor Augen. Nicht als Vereinsobmann, sondern als Papa will er gemeinsam mit Samuel den Jakobsweg auf einem Spezial-Fahrrad zurücklegen. Samuel könne zwar nicht sprechen, aber sehr wohl seine Gefühlsregungen ausdrücken. "Und wenn man das sieht, dann fühlt man sich bestätigt für all die Mühen", sagt Fasching.
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