Danke für die schönen Bilder aus Novi Pazar! Da werden bei mir Erinnerungen wach. Vor vielen Jahren war ich berufsbedingt ein paar Wochen im Sandžak, habe in Novi Pazar gewohnt, und nirgends in ganz Ex-Jugoslawien habe ich jemals so viel ehrliche Gastfreundschaft erlebt wie dort. Novi Pazar ist ja überwiegend muslimisch geprägt, aber irgendwie funktionierte das damals da mit der friedlichen Koexistenz von Orthodoxen und Muslimen; wie es heute ist, weiß ich nicht. In Novi Pazar blühte der Schwarzmarkt, in den Restaurants gab es Lammfleisch und Čevapi vom Allerfeinsten und ein paar Dörfer weiter, im überwiegend serbisch-orthodoxen Ivanjica, habe ich das beste Spanferkel meines Lebens genossen. Und die überall servierten kleinen grünen paprike s kajmakom waren nirgends auf der Welt besser als im Sandžak - egal, ob bei den Serben oder bei den "Bošnjaci". Schon allein wegen des Essens muss ich da unbedingt mal wieder hin...
Kleine Episode am Rande: wir sind in Ivanjica, machen Mittagspause in einem Restaurant. Mein schwedischer Kollege ist durch unsere allabendlichen Schlemmereien in Novi Pazar zum Lammfleisch-Fan geworden, aber der Wirt: "Janjetina nema, hier gibt's nur Schweinefleisch." Der Schwede: "Wieso das denn?" Der Wirt (grinst): "Damit hier keine Muslime 'reinkommen." Wie man sieht, die ethnischen Gegensätze waren zwar da, aber selbst während des Bürgerkrieges ist es im Sandžak nicht zu nennenswerten Auseinandersetzungen zwischen Serben und Muslimen gekommen. Leider war das nicht überall so...
ZitatIn Novi Pazar blühte der Schwarzmarkt, in den Restaurants gab es Lammfleisch und Čevapi vom Allerfeinsten und ein paar Dörfer weiter, im überwiegend serbisch-orthodoxen Ivanjica, habe ich das beste Spanferkel meines Lebens genossen. Und die überall servierten kleinen grünen paprike s kajmakom waren nirgends auf der Welt besser als im Sandžak - egal, ob bei den Serben oder bei den "Bošnjaci". Schon allein wegen des Essens muss ich da unbedingt mal wieder hin...
Lamm oder Spanferkel über Feuer gedreht und Kajmak, da gibts nichts besseres, wobei ich mehr Lamm mag , und guter selbstzubereiter Kajma aufgestrichen auf heisser Pogača (kuchenförmiges selbstgemachtes Brot), ou man man man, da lass ich den Grill gleich links liegen.
Das ist aus meinen Bergen, Kajmak frisch zubereitet und Oster Lamm, es gibt nichts köstlicheres als die knusprige Haut davon, wenn es frisch vom Feuer kommt, wenn wir es zu Hause zubereiten dann warte ich garnicht erst bis wir an Tisch kommen, bis das Lamm abkühlt (siehe Bild) nehme ich mir ein Messer und dann geht los
ZitatKleine Episode am Rande: wir sind in Ivanjica, machen Mittagspause in einem Restaurant. Mein schwedischer Kollege ist durch unsere allabendlichen Schlemmereien in Novi Pazar zum Lammfleisch-Fan geworden, aber der Wirt: "Janjetina nema, hier gibt's nur Schweinefleisch." Der Schwede: "Wieso das denn?" Der Wirt (grinst): "Damit hier keine Muslime 'reinkommen." Wie man sieht, die ethnischen Gegensätze waren zwar da, aber selbst während des Bürgerkrieges ist es im Sandžak nicht zu nennenswerten Auseinandersetzungen zwischen Serben und Muslimen gekommen. Leider war das nicht überall so...
Ach, das war halt ein Spinner, aber nur eine Minderheit, wie es sie bei jedem Balkanvolk (leider) gibt. Es gab nichtmal eine handvoll ethnische Auseinandersetzungen in den 90ern, natürlich war die politische Spannung zu spüren, aber ich bin froh das im grossen und ganzen abgesehen vom Kosovo, Serbien und Montenegro multiethnisch geblieben sind, bei uns kann man noch den alten Hauch von Jugoslawien spüren, ob in der nordserbischen Vojvodina, im Osten vlachisch-serbische Dörfer, dem serbisch-montenegrinischen Sandzak wie du sagst, oder an der Küste Montenegros. Da leben sie noch Haus an Haus, Bosnien wird leider nie wieder das was es mal war, was sehr schade ist, leider Gottes
Übrigens waren wir auch in Ivanjica^^, von Novi Pazar hoch über die Pester Hochebene, dann geht runter bis Ivanjica, wirklich eine Traumstrecke, dann sind wir weiter über Guca nach Cacak und weiter bis Belgrad. Ivanjica ist ein schöner kleiner Ort im tiefen Tal, hat alles was man braucht, eine nette Innenstadt mit ein schönen Park und dem gestauten Fluss Moravica, das Städtchen ist umgeben von den Gebirgszügen Golija (Biosphärenreservat), Javor, Mučanj, Čemerno und Radočelo
Kommt man nur 20 km im Verwatungsbezir Sjenica rein wo es an die 1000 m marke geht, wird die Natur ganz anders, meistens leicht steinige bis kahle Felder
ZitatDanke für die schönen Bilder aus Novi Pazar! Da werden bei mir Erinnerungen wach. Vor vielen Jahren war ich berufsbedingt ein paar Wochen im Sandžak, habe in Novi Pazar gewohnt, und nirgends in ganz Ex-Jugoslawien habe ich jemals so viel ehrliche Gastfreundschaft erlebt wie dort. Novi Pazar ist ja überwiegend muslimisch geprägt, aber irgendwie funktionierte das damals da mit der friedlichen Koexistenz von Orthodoxen und Muslimen; wie es heute ist, weiß ich nicht.
Hierzu wollt ich kurz nochmal eingehen, @kornatix , damit alle Richtigkeits halber informiert sind, es stimmt das in Novi Pazar nur 16% Serben leben, im ganzen serbisch-montenegrinischen Sandžak, den Orthodoxe Serben Raška-Oblast nennen, sind es etwa 45% Bosniaken/Muslime im ethnischen Sinne und 40% Serben/Montenegriner. Da sich Bosniaken aber mehr auf Städte stauen, machen Serben territorial die Mehrehit aus, ähnlich wie in Bosnien vor dem Krieg 1991
rot sind Serben, grün Bosniaken, die gelbe Linie ist die Staatsgrenze zwischen den nördlichen Raska-Oblast/Sandzak in Serbien und im Süden Montenegro. Wobei Sandzak wie Raska nur eine historische Region ist, ähnlich wie die Krajina, Raska/Sandzak existiert offiziell nicht noch hat es ein Verwaltungsbezirk, sie sind unterteilt in Raski und Zlatiborski Okrug. Die friedlichen Koexistenz funktioniert Gott sei dank immer noch
Ähnlich ist/war das in Bosnien vor dem Krieg aus, wo Bosniaken zwar 44% ausmachten, Serben 31%, Kroaten 17%... Serben jedoch rund 55% (blau) das Territorium Bosnien-Herzegowinas mit einer absoluten Mehrheit besiedelten, Kroaten etwa 20%, Bosniaken 25%. Wissen viele nicht, sollte mal gesagt sein, was nicht heisst das im blauen keine Bosniaken lebten oder umgekehrt im grünen keine Serben.
So, beenden wir mal Südwest und reisen in eine ganz andere Gegend, Ostserbien
Von der Autobahn E75 Belgrad richtung Niš runter bogen wir bei Svilajnac ab, unser Ziel war die Quelle des Flusses Mlava und Krupaja. Man kommt durch ein Mix von vlachisch-serbischen Dörfern, fährt dann in die Schlucht des Flusses Mlava rein, das im Homolje Gebirge liegt
Im Herzen der Mlava Schlucht liegt das Kloster Gornjak, das 1376-1389 von Fürst Lazar gegründet wurde, paar altze Fresken sind noch erhalten. Hier gibt es auch ein schönes Restaurant mit Übernachtungsmöglichkeiten, das Essen war Spitzenklasse, für deutsche Verhältnisse billig
17 km weiter von Žagubice liegt das Dorf Krupanj, hier ist die Quelle des kleinen Flusses Krupanj, dort hat es uns am besten gefallen. An der Quelle liegt das Restaurant Krupanj, hat sehr gut geschmeckt, Fisch wird direkt frisch aus den Nebenteich der Krupanjquelle geholt und zubereitet. Scheint ein Familienbetrieb zu sein. Im Komplex gibt es soagr bademöglichkeit für Kinder, das Quellwasser wird direkt dorthin geleitet. Mehr auf google maps ....
. . . beim Betrachten der Bilder in diesem interessanten Thema, hat sich ein Gedanke "aus dem Bauch" ins Bewusstsein gedrängt :
man sollte einen Wettbewerb ausschreiben - für KÜNSTLER UND KÖCHE
Aufgabe könnte sein : entsprechend dieser ethnischen Karten ein GLASFENSTER zu entwerfen und bauen und ein Tier (Lamm, Schwein, Kalb . . .) auf dem Spieß zu braten, oder sonst eine SPEISE zuzubereiten.
sozusagen ein KUNST - KOCH - Biathlon
einzige Vorgabe : Anzüge,(Kostüme), ethnische Reden, und Dergleichen . . . sind NICHT zugelassen .
Abstecher zum Tara Nationalpark , Ausblick auf den Peruacsee und Tal des Flusses Drina. Hier leben noch Braunbären, bei uns trägt er den Spitznamen Braunbär "Mrki", nach dem Plakat zu urteilen ist es die grösste Tierart Europas, wird von 2 bis 2,5 m lang und 1 bis 1,20 m gross, etwa 180-300 kg schwer...zum Glück war Mrki im Winterschlaf . Bekannt ist die Gegend für die Pflanzenart "Serbische Fichte", die nur in dieser Region nördlich von Višegrad wächst, wozu auch der Nationalpark Tara gehört. Neben Perucac git es noch ein Stausee, Zaovine. Hauptverwaltungsbezirk ist die Ortschaft Bajina Bašta und auf den Bergen das Dorf Mitrovac, mit viele Übernachtungsmöglichkeiten
eine in mehrerer Hinsicht bemerkenswerte Brücke bei Belgrad, über die SAVE
Hallo @veli-rat , diese Brücke wurde meine ich 2009 fertiggestellt, vom Brankov most (Branko Brücke) hat man ein tollen überblick auf die neue Brücke und das neue Projekt Beograd na vodi. Grüsse
und dabei meine ich NICHT nur die VERKEHRS- VERBINDUNGEN, die sie ermöglichen
die Form der Brücke und die technische Ausführung gibt Aussagen über die logische Denkweise (vergleicht einmal Brücken aus der Römer- Zeit mit modernen Tragwerken)
das genutzte statische Prinzip gibt Auskunft über den Stand der Technik ihrer Erbauer ( Rundbögen im Vergleich mit Seil- Abspannungen)
aber für die Verbindung der MENSCHEN an beiden Ufern gibt es keine technische Beschreibung - das ist Sache des Fühlen .
So ist das. :) In Serbien finde ich diese zwei Brücken in Kragujevac über den Fluss Lepenica interessant, @veli-rat , noch aus der Zeit Königreich Serbien unter König Petar I. Karađorđević, klein aber fein, wurden 1911 erbaut
Neben den zwei Brücken hat Kragujevac noch einige schöne Altstadtbauten aus dem Königreich Serbien zu bieten, aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die meisten aus der Obrenović Dynastie, die leider ausgestorben ist. Unter Miloš Obrenović wurde Kragujevac 1818 die ersten Hauptstadt Serbiens der modernen . nachosmanischen Geschichte. Heute leben hier rund 180.000 Einwohner, dem Volksmund zu urteilen sollen hier die lockersten Leute Serbiens und gar aus ex Jugoslawien leben, zählt als Gentleman Stadt. Auch die legendären Zastava Autos, wie Fićo oder der Yugo haben hier ihren Ursprung. Kragujevac ist mit der Autobahn verbunden und ist leicht erreichbar wenn man die Autobahn E75 von Belgrad nach Niš fährt
Das erste Gericht Serbiens (1835), wird bald jetzt zu sein Museum umgestaltet
Seit diesen Sommer komplett fertiggestellt, die Sava Kirche in Belgrad. Sie wurde nach dem Vorbild der Hagia Sophia in Istanbul erbaut und zählt mit der in Moskau als grösste Orthodoxe Kirche der Welt
Sveti Sava, wer ist Sava nachdem diese Kirche benannt wurde. Der heilige Sava von Serbien ist der Gründer der Serbisch-Orthodoxen Kirche. Schon als junger Bursche wurde er auf der heiligen Mönchsrepublik Athos (Griechenland) aufgenommen und stieg dort schnell auf, hatte den zweithöchsten Rang auf Athos. Er wurde im Kloster Mališeva von Prijepolje beigesetzt. Nach 2 serbischen Aufständen zündeten die Osmanen als Rache seine Überreste genau auf der Stelle, auf dem Hügel Vracar im heutigen Belgrad an, ihm zu Ehren wurde diese Kirche genau auf der Stelle erbaut
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