Ich habe beim Aufräumen (m)eine alte Schallplatte der KLAPA SRDELLA aus Makarska gefunden und möchte Euch gern mal MEINE Zeit musikalisch darstellen. Meine Zeit in der 1970-er Jahren. Auf dem PlattenUmschlag ist auch mein Freund VEDRAN (2.von links) abgebildet, der einen sehr schönen, reinen Sopran singen konnte. Leider ist der Gute schon vor ein paar Jahren verstorben...
Euch gute Unterhaltung beim Anhören:
LEIDER ist mein Lieblingslied "Mariana" nicht dabei, aber ich werde das auch mal in Youtube einstellen...
Als mein Vater mir früher mal sagte, "..seit dem ich Rentner bin, brauche ich einen Terminkalender!", dachte ich, der spinnt. Aber ich bin nun schon im 15. Jahr Staatsangestellter, also "Rentner" - und ja, auch ich brauche meinen Terminkalender! Nicht, daß ich irgendwie in Zeitnot bin, aber wenn ich so um 9 Uhr nach dem Frühstück "in´s Leben gehe" und dann, für mich schon nach kurzer Zeit, wieder beim Abendessen sitze, frage ich mich oft, wo die Zeit geblieben ist...
So hab´ ich neben festen Terminen, wie Sport (ich builde meinen Body) und Fernsehen (ich mache Kamera, Bildschnitt und Regie- assistenz im lokalen Fernsehsender OK) und MännerChor (1.Bass) auch noch mit den "neuen Freunden", den Flüchtlingen zu tun, wo ich in (Straßen-) Verkehrswesen und "Wer oder was ist Deutschland" lehre. Das mache ich eigentlich, weil ich mich noch sehr gut an meine Kindheit, den 1950-er Jahren, erinnere. Ich lebte mit Eltern und Geschwistern in einem Stadtteil von HH recht außerhalb. Wir spielten in Haus- und Fabrikruinen, sammelten Patronenhülsen von Gewehr und Granaten und verhökerten diese dann beim Schrotthändler. Die meisten waren nämlich aus Messing, was gutes Geld brachte. Und wir lebten zum Großteil von CARE-PAKETEN, die uns die Amis schenkten. CARE war damals eine US-Organisation, die uns mit Sachspenden und Leckereien, wie CADBURYschokolage, Kaugummi und Müsliriegel, aber auch Curry, Reis und Nudeln versorgten. Denn grade HH war bös´ zerstört! Es hatte im Krieg auch meinen Onkel Hansjürgen, den jüngeren Bruder meiner Mutter, getroffen. Der liegt nun als Nummer 18378 in Holland auf dem riesigen Soldatenfriedhof in Ysselstein. Zum Kriegsende 1944 wurde der damals 21-jährige noch als "reitende Piloten der Gebirgsmarine zu Fuß" eingesetzt. Ein schütterer Haufen Soldaten aus allen Abteilungen, die in keinem festen Regi- ment mehr waren. Es war die Zeit des Zusammenbruchs, kaum was funktionierte noch. Und so wurde diese Einheit "gegründet", es war auch egal, wer was damals konnte, es waren eh alles arme Menschenopfer und Kanonenfutter, ein bunter Haufen Soldaten, die dem Führer geglaubt und vertraut hatten! So lag er wochenlang irgendwo bei Holland im Schützengraben, wo ihn dann eine Gewehrgranate in den Bauch traf, als er mal aus dem Graben raus wollte, da sich seit Tagen nichts ereignet hatte, weil lange kein Schuß mehr gefallen war, So wurde er, kaum aus dem Graben rausgekrabbelt, in 1000 Stücke zerrissen. (Das weiß ich aber erst, seit dem ich vor einigen Jahren erstmals auf diesem Friedhof war. Es gibt dort eine kleine Halle, wo alle bekannten Toten alphabetisch sortiert in 3 dicken Büchern aufgelistet sind. Und ja, dort fand ich meinen mir unbekannten Onkel. Und las seine kurze Geschichte. Er starb nicht als "Held der Nation", wie man es meinen Großeltern sagte, er war einer der Hunderten, die im Schützengraben einfach für nix und wieder nix verrekten. Und das sogar noch wenige Tage nach dem erklärtem Waffenstillstand. Tja, Onkel... Einfach nur Pech gehabt!)
So denke ich, es wäöe wohl auch mir/uns so ergangen, wenn wir -wohin auch immer- hätten fliehen müssen. In diesem Punkt, naja, eigentlich mein ganbzes Leben bisher, hatte ich viel Glück. ABer diese armen Leute aus Syrien & Co. stranden hier wegen des unsinnigen Krieges, ich helfe denen ein wenig. Ich war ja selbst schon in Syrien als Tourist. Nette, sehr nette Leute habe ich da kennen gelernt. Ich war auch in dem großen Souk in Aleppo, habe dort Tee mit den Teppischhändlern getrunken, die mich und die Meine einluden, NACHDEM ich denen sagte, ich könne gar keinen Teppisch kaufen, weil ich den nie in den Flieger kriegen könnte! Die Leute und dieser schöne, riesige arabische Souk, groß wie eine Zeppelinhalle, haben mich und meine Frau echt sehr beeindruckt. Dort schloß sich damals ein junger Mann mir und meiner Frau an, bummelte mit uns da durch, was mir anfangs gar nicht gefallen hatte. Ich sagte ihm, wir wollen nur schauen, er könne weiter gehen. Da meinte er in bestem Englisch, er würde mir nur gern beim Schauen behilflich sein, und mir dies oder das erklären... Ja, und in der Tat gingen wir mit ihm nachher sogar noch in den 1. Stock hoch, von wo aus die Kamele seinerzeit entladen wurden, denn das geht von oben viel besser, als ein Kamel nach unten zu entladen - und dann das ganze Zeugs nach oben schleppen zu müssen... Dort war ein Mann, der die Stempel aus weichem Holz schnitzte, mit denen weißen Stoffe dann mit Mustern bedruckt wurden. DArum gebe ich gern ein bisserl zurück..
Und Anfang der 1950er Jahren sah ich auch meinen ersten Neger! Jaja, sagt man heute nicht mehr. Aber damals war das die Sensation! Und Schwarze hießen Neger. Später dann "Mohr", wie auch die Firma SAROTTI sein Maskottchen in der Werbung nannte, die einem zeigte, wie man seine Schokolade zu essen hätte: "Hier ein Stückchen, da ein Stückchen, hier ein Stückchen, da ein Stückchen. Vielen Dank ruft man im Chor: vielen Dank, Sarottimohr!" Und als Pausenbrot gab´s viele Jahre auch immer von Muttern ein frisches, knackiges Brötchen, halb aufgeschnitten, mit einem Negerkuß in der Mitte - den man dann später Mohrenkopf nannte. Auch im Struwwelpeter gibt´s den Mohr: https://de.wikisource.org/wiki/Der_Struwwelpeter/Die_Geschichte_von_den_schwarzen_Buben Die rassistische Bezeichnung „Neger" ist heute passé - das gilt auch für die Pippi-Langstrumpf-Kinderbücher. Der Verlag, in dem Astrid Lindgrens Bücher erscheinen, strich all diese Bezeichnungen. Eine Änderung wollte die Lindgren Zeit ihres Lebens zwar nicht, aber der Verlag konnte schließlich (wahrscheinlich mit dem Winken von blau-rosanen EuroNoten) auf die Erben einwirken. In den Neuauflagen ab 2009 ist nun Pipis Vater nicht mehr der „Negerkönig", sondern einfach ein „Südseekönig"...
Ein guter Bekannter von mir aus den USA, selbst schwarz wie der 2016 verstorbene Boxer Muhammad Ali und Facharbeiter bei BMW in Georgia, versteht uns Deutsche nicht. Er hat, wie auch seine Family, kein Problem mit "NEGER" oder "Schwarzer". Nur das amrikanische "NIGGER" mag er nicht, genauso, wie die Italiener das "Spaghettifresser" nicht mögen. Verstehe ich... Aber ein Neger ist doch negroid, ein Eskimo ist der, der am Nordpol Seehunde jagt und ein Indianer kommt nicht aus Indien. Nun, in meinem Alter kann und muß ich das alles wohl nicht mehr verstehen! Ich habe noch acht - wenn´s gut läuft vielleicht zehn Jahre auf diesem "big blue marble"- Blauem Stern, den der deutsche Astronauten Alexander Gerst so wirklich liebevoll geknipst und besprochen hatte. Dann: nach mir die Sintflut!
Hinzu kommt ja auch noch mein echtes Rentnerhobby: ich fahre gern den Mercedes R/C 107 und hatte seit Rentenbeginn nun schon 7 Stück. Also ungefähr alle 2 Jahre einen anderen. Ich kaufe die immer nach langem Suchen preiswert ein, mache aus dem häßlichen Entlein dann einen stolzen Schwan und verkaufe den dann wieder. So habe ich mich von einem (wirklich) billigen 280SL langsam hoch gearbeitet und habe die Tage mein Schmuckstück, einen hellsilberblauen 500SLC, gut verkauft. Das Auto war so gut, der steht jetzt in einer großen Halle als Teil einer Autosammlung. Also ein echter, wie man ja in Neudeutsch sagt: Eyecatcher!
Und das Hobby braucht immer viel Zeit.
So habe ich Euch hier nicht vergessen. Es fehlt mir nur ein wenig Zeit. Denn ich muß Muße haben, muß mich mit einem Gläschen Rotwein an den PC setzen und mich an die "gute alte Zeit" zurück erinnern. Muß runterkommen. Es ist ja in den letzten 45 Jahren viel passiert...
Aber von meinem Fahrradverleih in der kommunistischen Zeit, am JADRAN und MASLINIK in Tucepi, von dem Peter, und wie ich mir die Nase an Bord der TURIST auf dem Weg zur Blaue Grotte von Biševo brach, demnächst mehr! Obećajem! Nur... Ich hoffe, ich langweile Euch nicht so...!?
Jaja, wer so mal in mein Alter kommt, weiß, warum die "Pausen" immer länger werden. Aber neulich dachte ich schon wieder an´s Forum und werde die Tage noch etwas weiterschreiben. Beim Kramen im Keller stieß ich auf eine alte Tasche von YUGOTURS, worin dieses Prospekt aus 1983 von meinem Lieblingshotel JADRAN in TUćEPI lag:
Heute früh hatte ich im WWW mal nach den Terminen und Preisen geschaut. Ich könnte mir heute gut vorstellen, noch mal -ein letztes Mal- nach SPU zu fliegen und im Jadran zu wohnen. Und wenn, dann in einer der ganz oben liegenden Suiten. Ist ´ne Idee meiner Frau...
Bei der Gelegenheit frag ich mal nach, ob jemand Interesse an einer Grafik aus 1983 hat, die das Nachbar-Haus meines Freundes zeigt in Baska-Voda, Vl.Nazora 3. Das war ein Unikat, was der Künstler (heute eine künstlerische, lokale Größe, siehe auch: https://galerijacerne.si/artists/durmic-jadranko-sl/) mir an der großen Linde unten bei "Bobis" an der Mole verkaufte.
Ich verlange nichts, außer 15.-Eu für die Versandkosten... |addpics|qfx-1-79a5.jpg,qfx-2-a035.jpg,qfx-3-18de.jpg,qfx-4-7fed.jpg|/addpics|
Zitat von Cernik im Beitrag #48Das Jadran war die letzten Jahre Lost Place. Zerstört und geplündert. Jetzt ist es wieder ein Hotel. Da sieht man wie stabil die früher gebaut haben.
Moin!
Richtig! Ich hatte ja einen speziellen Gast, der jedes Jahr seinen Urlaub dort im Jadran verlebte, der mir mal eines Tages vorm Hotel erklärte, daß er und seine Mitgefangenen nach dem Krieg die linke Seite des Haupteinganges erstellt hätten. Sie hätte alle Steine aus dem Biokovo selbst rausgeschlagen, dann zu Vierkantsteinen gemeißelt und dann zum Hotelbau genutzt. Darum hätte er eine sehr direkte Verbindung zum Jadran von heute. Und er war stolz, daß das Hotel noch so gut da stünde...
Wie sagte ich doch abschließend an meinen letzten Bericht: „von meinem Fahrradverleih in der kommunistischen Zeit, am JADRAN und MASLINIK in Tućepi, von dem Peter, demnächst mehr!“
Ich war eines Tages wieder mal in Split, um mit meinem Chefreiseleiter der TUI die Lage zu besprechen. Bei der Gelegenheit, vielleicht 2x im Monat, bekam ich auch immer die neuen Listen der ankommenden/ abreisenden Gäste. Die der abreisenden Gäste hatte ich immer 2-3 Tage vor Abreisetag an unsere „Info-Tafel“ Nähe der Rezeption gehängt, handschriftlich versehen mit der Abfahrtszeit des Transferbusses zum Flughafen.
Auf der "Titova Obala", der damaligen Küstenstraße, mit viel Parkplätzen direkt am Wasser, waren im Schatten des Diokletianspalastes einige Dutzend kleine Läden. Stoffläden, die feinstes Gewebe in viele Farben verkauften, aber auch Cafés. Und, glaube ich, auch ein Restaurant. Und am südlichen Ende stand auch immer ein älterer Mann mit einer grünen Waage. Hier konnte man für ein paar Dinar sein Eigengewicht checken. Neben ihm war eine Art Fahrradwerkstatt, der aber auch das eine oder andere Fahrrad verkaufte. Als ich da reinschaute, sah ich ein paar kleine Klapp-Fahrräder, mit ca. 40cm großem Ballonreifen. In einer häßlich-orangenen Farbe. Irgendwie kamen wir ins Gespräch und er meinte, er hätte 7 Stück, die er „loswerden müsse“, da „ein Freund“ diese aus Österreich mitgebracht hätte, ohne aber den Zoll bezahlt zu haben. Nun hatte er Angst, daß ihm dadurch vielleicht irgendwas passieren könne. Auf meine Frage, was denn eines kosten würde, nannte er einen offensichtlich guten Preis, denn ich kaufte ihm spontan 3 Stück ab und ließ mir den Rest für eine Woche reservieren. Diese 3 Räder verstaute ich -mit seiner Hilfe- in meinem Daimler und fuhr dann in „mein“ Hotel JADRAN, nach Tućepi. Als erstes ging ich dann gleich zum Papo Nandi, dem Chef der Rezeption, und frage ihn, ob ich nicht diesen größeren Raum Nähe der kleinen Kirche am MASLINIK mieten könne – ich wolle den Gästen mal etwas Neues bieten: einen Fahrradverleih ! Der lachte nur, ließ mir den Schlüssel holen und ich reinigte dann erst mal den ewig leer gestandenen Raum, richtete dann 2-3 Möbel und fuhr mit einem Rad dann den schönen Weg vom Jadran runter zum Hotel Alga (ich glaub´ das hieß so. Ein kleines Hotel ohne besonders großem Komfort, aber direkt am Wasser) Hier wohnte mein Freund Peter aus Berlin. Seines Zeichens Autohändler. Und er kam immer gern mit einem US-Schlitten von Berlin nach Tućepi gefahren! Er, der so schmächtig -fast zerbrechlich- war. Denn er hatte im Militär als Bergungstaucher gedient und dabei einen Unfall erlitten. Die Tauchglocke, in der er und ein anderer Taucher in 20 Meter Tiefe arbeiteten, verrutschte unter Wasser plötzlich, so daß in der Tauchglocke schlagartig der Luftdruck abfiel. Was zur Folge hatte, daß es ihm die Lunge zerriss. Er konnte „relativ schnell“ geborgen und versorgt werden, was seinem Kumpel aber nicht vergönnt war, der war tot. So kam Peter ins Krankenhaus und man amputierte ihm den rechten Lungenflügel. So konnte er aber überleben, bekam eine ganz gute Rente und handelte dann mehr und mehr mit Autos. Am liebsten mit den US-Autos, die ja in den 1970-er Jahren schon etwas Besonders waren. So war er jetzt hier mit einem Camaro-Cabrio, was eine was-weiß-ich dicke 8-Zylinder-Maschine hatte. Allein schon der Sound!! Das Auto hörte sich an, wie ein Elbdampfer! So sah es schon manchmal witzig aus, wenn der Schlitten vorfuhr und das Peterchen dann raus hüpfte. Immer mit einem Zigarillo zwischen den Zähnen! Dem erzählte ich dann von meiner neuen (Neben-)geschäftsidee, dem Fahrradverleih. Unser gemeinsamen Freund Bodo war grad auch da und der meinte, er könne mir gern behilflich sein, denn ich hätte ja mehr zu tun, als nur den ganzen Tag Fahrräder zu putzen. „OK“, meinte ich, „gute Idee, Bodo!“ Ich machte, wenn ich dann am Nachmittag oder Abend meine „Sprechstunde“ in meinen verschiedenen Hotels abhielt, an den Aushängen Infozettel über: „NEU-NEU-NEU Fahrradverleih“. Und Bodo setzte sich fortan, mit seiner obligatorischen Flasche Bier in der Hand, vor diesen Raum mit den paar Fahrrädern und war bereit zur Vermietung meiner Räder. Schön am nächsten Tag sagte er, es müßten mindestens 4 Fahrräder vorhanden sein, denn er hätte 2 Pärchen gehabt, die gern zusammen mit dem Radl nach Makarska fahren wollten... So telefonierte ich über meine Agentur „Dalmatijaturist“ mit dem Silvio in Split, den dann einem sehr netten Busfahrer den Auftrag gab, bei der nächsten Tour von Split in den Süden meine 4 Fahrräder mitzunehmen. Was auch gut klappte! Schon 2 oder 3 Tage später hatte ich alle 7 Klappräder im Verleih ! Nun, ich hatte ja freitags immer den ganzen Tag Flughafendienst mit den Transfers, samstags dann die Info-Cocktails in meinen Hotels – bis nach Igrane. Dann die Wasserskischule, die ich nicht vernachlässigen wollte – auch dem Miško zu liebe. Und Ausflugsverkäufe, Berichte schreiben, Abrechnungen und Transferlisten checken.. Naja, und ein bischen Zeit für mich brauchte ich auch. So hatten Bodo und ich die erste Abrechnung etwa eine Woche später. Ich weiß heute kaum noch Details, aber der Umsatz in der Woche war schon ganz gut, so daß ich auch noch einen Nebenverdienst hatte, nachdem ich Bodo das vereinbarte „Honorar“ für seine Bemühungen gezahlt hatte. Allerdings gingen die Geschäfte von Woche um Woche immer schleppender, die Umsätze wurden, so Bodo, immer geringer. Bodo meinte, die Leute hätten Angst, auf der Magistrale zu fahren, war aber voller Optimismus, daß das sicherlich wieder besser würde. Ich denke, es war in der 3. oder 4.Woche, als Papo Nandi mich zu sich rief und mir sagte, daß ich wohl Ärger bekommen könnte, weil ich da ja „ein Business“ im kommunistischen Yugoslawien eröffnet hatte, was nirgends registriert - geschweige denn genehmigt war. Außerdem wies er mich darauf hin, daß das Radfahren auf der Magistrale von Tućepi nach Makarska wirklich gefährlich sei. Ich traf kurz drauf einen anderen, neuen Freund in Makarska, den Michael, der dort bei der Kripo arbeitete. Den hatte ich in Baska-Voda an einem 1. Mai-Fest kennengelernt, als die Jungs dort am Strand eine ganze Kuh auf diesem großen Freiluft-Grill am Spieß gegrillte hatten. Man stelle sich vor: eine ganze Kuh, der Spieß ging durchs Maul durch und hinten, sagen wir mal: unterm Schwanz wieder raus. Dieser Spieß wurde von einer Konstruktion mittels altem Autoanlasser und Fahrradkette angetrieben, so daß sich das arme Vieh langsam über der glühenden Holzkohle drehte. Das sei Tradition, erkläre mir mein Freund Ivo, das gäbe es schon seit seiner Kindheit... Naja, und dazu gab´s den selbstgemachten Wein, pur oder als „Gemišt“ (Weinschorle) und auch den einen oder anderen Slivo. Und hier traf ich den Michael, ein wirklich netter Mensch, der sogar ganz gut Deutsch sprach und mir viel, quasi simultan, übersetze, über was die Leute um mich herum lachten oder diskutierten. Man sah sich öfters in Makarska, mal zahlte ich den Kaffee, mal er. Mal erzählte ich meine Geschichten, mal er seine wirklich abenteuerlichen „Räuberpistolen“. Und den traf ich dann am Turistbiro in Makarska, welches ja dem Vedran gehörte. Ich fragte ihn, ob da irgendwas gegen mich „im Busch“ sei und er lachte. „Ja, natürlich – was glaubst Du denn!?“, sagte er. „Du kannst doch hier nicht einfach ein Geschäft eröffnen, dazu noch mit einem Angestellten, und glauben, das würde keiner merken?“ Er meinte weiter, daß er bereits vor hatte, mich deswegen aufzusuchen, um mit mir darüber zu reden. So war´s gut, daß wir uns getroffen hatten. Er zeigte mir auf, was mir blühen könnte, wenn auch nur eine einzige Person der Polizei einen Tipp geben würde. Und er erklärte mir, daß wir „Ausländer“ hier genauso erkannt werden, als wenn wir Schwarze wären. Jeder Einheimische wisse sofort, daß wir keine Jugoslawen und schon gar nicht einheimisch wären, so daß man sehr viel mehr im Fokus derer Interesse läge. Besonders, wenn man, wie ich, mit einem Mercedes daher kommen würden. Neider gäbe es immer und überall. Und wenn man sich irgendwie eine Blöße gäbe, hätte man schnell ein Problem... Also nahm ich Bodo, der doch etwas überrascht war, noch am Abend den Schlüssel zum Fahrradgeschäft wieder ab und erklärte ihm, warum. Am nächsten Tag hängte ich einen Zettel in die Tür, daß der Fahrradverleih „vorübergehend“ geschlossen sei und räumt innen auf. Da fand ich einige Zettel, auf denen Bodo die Verleihzeiten notiert hatte. Also wer wann ein Rad gemietet hatte und für wie lange. Erstaunt stellte ich dadurch fest, daß der Fahrradverleih eigentlich besser lief, als ich dachte. Und ich sah, daß Bodo mit voll über´s Ohr gehauen hatte. Nach dem Motto „die Guten ins eigene Säckel, die wenigen anderen für mich“. So hatte Bodo finanziell eine schöne Zeit gehabt – und ich mußte ob meiner Naivität doch lachen! Zwar schimpfte ich mit Bodo und stellte mich beleidigt, aber auch Peter machte mit seinen Kommentaren die Situation zum Witz. Ich/Wir waren ihm nie irgendwie nachtragend böse. Die Räder mußten nun weg. Ich sprach in allen Hotels mit dem mir gut bekannten Personal und bot die Räder feil und schon am 2. Tag hatte ich die ganzen Klappräder für´n „Appel und ´nem Ei“ wieder verkauft. Und noch heute bin ich der Überzeugung, daß ich Plus-Minus-Null aus dieser Geschichte raus gekommen war...
So bleibt jetzt noch als Letztes zum Schluß: „wie ich mir die Nase an Bord der TURIST auf dem Weg zur Blaue Grotte von Biševo brach, demnächst mehr!“
Einen schönen, guten Tag, liebe Gemeinde - trotz Corona!
Nun-ja, es ist im realen Leben derzeit schon so einiges passiert, aber ich wollte ja von DAMALS schreiben, als ich in den 1970-er Jahren an der Makarska Riviera, mit Wohnsitz im Hotel „JADRAN“ in Tučepi, als TUI- Reiseleiter gearbeitet hatte.
Die armen Kollegen von NECKERMANN&REISEN mußten ja immer vor dem abfahrenden Ausflugsbussen stehen, die Gäste begrüßen und Teilnehmerlisten abhaken. Auch, wenn´s z.B. ein Flug-Ausflug nach Athen war, der vor´m Hotel frühmorgens um 5 Uhr los ging. Da mußten sie raus aus den Federn, eine halbe/ dreiviertel Stunde im Freien stehen, um dann todmüde wieder in die „Falle“ fallen zu können. Das war um so ärgerlicher, als immer ein Reise-Begleiter des Veranstalters, wie z.B. bei ATLAS oder DALAMCIJATURIST, mit im Bus war – und man selbst am Vortag erst spät um Mitternacht zu Bett gehen konnte, wenn man Transfer hatte, der meist Dank Verspätungen erst in der Nacht endete. Überhaupt: auf Einhaltung irgendwelcher Arbeitszeiten hatte man sich damals überhaupt nicht geschert. Wir waren da, wenn´s Arbeit gab – ohne wenn und aber! Aber wir versuchten genauso gern, nicht da zu sein, wenn nix anlag... Nur: bei den Ausflügen konnten wir RL´s von der TUI schlafen bleiben, eben weil wir die Vereinbarung mit unseren Ausflugsveranstaltern hatte, daß IMMER ein deutschsprechender Begleiter dabei war. Und das haben wir in der Tat immer sehr genossen, wir sprachen manchmal darüber, wenn wir am Flughafen Transfers machten oder an jedem Dienstag, wenn wir unseren Chefreiseleiter in Split aufsuchen mußten, zwecks Abrechnungen und Übergabe der Passagierlisten. Und so ging´s schnell auch ´rum, daß wir gesehen hatten, daß der Chef- reiseleiter der „Neckermänner“, wie ein kleines Kind irgendwo hinterm Baum stand und kontrollierte, daß ihr(e) Mitarbeiter auch brav am Bus standen und bei Abfahrt „Winke-Winke“ machten. Ja, das war schon lächerlich damals. Soll´s aber auch heute noch vereinzelt geben... Unser Flugtag in Split war ja immer der Freitag. Der erste Flug der „Inex Adria“ ging meist schon um 6 Uhr morgens, der Transfer lief ab Hotel schon mal um 04:30Uhr – zu nachtschlafender Zeit... Ich hatte mich da immer lieber um die Spätankünfte gekümmert, denn ich bin schon seit Geburt eine „Eule“, ein richtiger Nachtmensch.
Ein Ausflug, der sich ganz gut verkaufte, war die ganztägige Schiffsfahrt nach BIšEVO. Das ist eine kleine Insel, weit vor der großen Insel HVAR. Genauer: „Biševo“ liegt westlich des Urlaubsortes Komiza ungefähr 5 Seemeilen von der Insel VIS entfernt. Aber rund 50 Seemeilen (ca. 90 Kilometer) von Makarska entfernt! Die knapp 6 km² kleine, stark zerklüftete Insel mit vielen kleinen und großen Buchten ist insbesondere wegen der "Blauen Grotte" und ihrer schönen Strände bekannt und ein beliebtes Ausflugsziel für Nautiker, als auch Gästen der Insel Vis. Und es kommen täglich auch einige Boote der benachbarten Insel Hvar mit Tagestouristen, die die Natürlichkeit, Stille und Einsamkeit dort suchen – und diese dann mit ihrer eigene Bordmusik lautstark beschallen und Müll am Stand hinterlassen. Ja, das gab´s damals wohl noch öfter, als heute... Und unser Ziel war die „Blaue Grotte“, die der in CAPRI recht ähnlich sein soll, wie „Kenner“ unter den Touris zu erzählen wußten. Der nächstgelegene Punkt des Festlandes der dalmatinischen Küste befindet sich übrigens recht weit entfernt, über 50 Kilometer weiter nördlich! Und nur die noch kleinere Insel „Sveti Andrija“ vor Biševo ist noch weiter vom Festland entfernt. Heute würde man sich als Veranstalter sicherlich vorm Verkauf solcher Ausflüge fragen, „was tun im Notfall?“ Aber da hat seinerzeit keiner dran gedacht. Es würde schon nix passieren, und es passierte auch die ganzen Jahre nix. Obwohl wir schon mal hörten, daß dort Taucher ertrunken waren. Man erzählte uns, daß das Fischer gewesen seien, die nach den sehr begehrte Fingermuscheln/ Steinbohrermuscheln („Pistazija“) tauchten, die teuer -und seeehr lecker- in guten Restaurants zu bestellen waren. Heute stehen die unter strengstem Naturschutz! Wird ein Restaurant erwischt, das diese Muscheln anbietet, kann der Restaurantbesitzer seine Lizenz für 10 Jahre verlieren und sein Hab und Gut kann eingezogen werden, so erzählte mir´s mein alter Freund IVO aus Baska-Voda vor einigen Jahren mal.
Der Ausflug mit einem großen Zweimaster-Holzschiff ging ab Makarska früh am Tag los, ich glaube gegen 8 Uhr, was für mich ja mitten in der Nacht war. Es war ein schöner, wolkenloser Tag, das Meer war glatt wie ein riesiger Spiegel und mit mir fuhren an die 20 eigene Gäste und 3 weitere Reiseleiter-Kollegen. Denn wir waren angehalten, JEDEN einzelnen Ausflug mindestens 1x mitgemacht zu haben, damit wir diese Ausflüge in unsren wöchentlichen „Willkommens-Cocktails“, der jeden Samstag früh um 09:30Uhr für die neu angekommenen Gäste im jeweiligen Hotel gehalten wurde, auch korrekt erzählen konnten. Ich fand das echt gut! Denn dann war man sich auch sicher, nur selten mal eine Reklamation zu bekommen. Ich hatte ja auch noch ein zweites Hotel in IGRANE zu betreuen, das "ATLANIC" (?), was heute wohl "BEACH HOTEL CROATIA" heißt und wohl total umgebaut wurde? Igrane, mit seinen 300 Einwohnern, ist steil in Hanglage gebaut, mit einer Kirche in der Mitte und einer weiteren oberhalb der Magsitrale, im "Stari Igrane", die des "heiligen Michael"! Hier wurde dann der InfoCocktail erst am späten Nachmittag abgehalten und auch von hier kamen die Ausflugsgäste. Nachdem es dann los ging, kam, noch bevor der Motor richtig warm war, die obligatorische Runde mit Slivovitz. Einer der Matrosen kam leicht schwankend mit einem großen, runden Tablett über´s Deck und jeder konnte sich selbst bedienen. Gern auch gleich 2x, es zählte halt der Spaßfaktor. Ich bin aber noch nie ein Freund davon gewesen! Der einzige Likör, für den ich sogar einen Umweg machen würde, war der „Orahovac“, den die Tante Ivanka, die Schwester der Mutter meines Freundes Ivo, jedes Jahr selbst herstellte! Das ist ein heute bekannter und gern getrunkener Walnusslikör. Sie hat dazu immer die eigenen Walnüsse aus dem Garten, der oberhalb der Magistrale lag, im Spätherbst gesammelt und dann -irgendwie- in eine 0,75-er Weinflasche mit feinstem „Travarica“ (Traubenschnaps) gestopft und dann 3 Monate im Badezimmerfenster, was nach Süden ging, in die Sonne gestellt und so den Likör „angemacht“. Danach wurde er gesiebt und gefiltert, es kam eine Prise Zucker hinzu – und mußte dann ein Jahr in der „Konoba“ des eigenen Hauses sich setzen. Dann wurde diese Flüssigkeit nochmal durch einen Melittafilter gegossen und war trinkfertig. Der hatte gute 30%, wahrscheinlich auch mehr, man wußte es nie so genau. Aber soooo was von lecker...!!! Auch ein heute gekaufter hat ein reiches Aroma, ist mild und angenehm leicht bitter, mit einem Hauch von Exotik. Und man trinkt ihn aus einem Likörglas gekühlt pur. Ich aber lieber mit einem Würfel Wassereis, oder zum Dessert.
Der Slivo zeigte schon bald, bei dem einen mehr, beim anderen weniger, sein Wirkung. So wurde die Stimmung an Bord so allmählich -sagen wir mal- familiär, denn es gab auch Wein und "Kisela Voda" (Mineralwasser) an Bord, "Pršut i Sir" (Käse und Schinken) sowieso. Und irgendwann fing´ man an, kroatische Lieder zu singen... Ich aber hatte extra meine Taucherbrille, Schnorchel und Flossen mitgenommen, denn ich wollte unbedingt mal in der Blauen Grotte tauchen. So standen und saßen wir RL´s ganz vorn am Bug an/auf der Reling, auf der Ankerwinde oder auf der „Back“, das ist der oben abgedeckte Abgang runter zum Kettenkasten des Ankers, und ließen uns den warmen Wind durch die Haare wehen, hatten Spaß. Ich saß irgendwann grad auf der Steuerbordseite auf der Reling, als ich plötzlich einen Schwarm Delfine (ja-ja, man sagt eine „Schule“) entdeckte, die keine 3 Meter entfernt mit unserem Boot parallel in gleicher Geschwindigkeit schwammen, immer wieder luftholend ab- und auftauchten und mit einem kurzen Luftstoß „Pfffitttt“ aus-/einatmeten. So dicht hatte ich Delfine noch nie gesehen und war total begeistert. Schlagartig kamen viele andere Menschen auch zum Gucken und wir genossen für lange Sekunden dieses Schauspiel, als dann einer nach dem anderen unterm Bug wegtauchte, auf die Backbordseite. Ich also hoch, spurtete rüber... Auf beiden Deckseiten lag ein langer, roter Sisal-Läufer, vom Heck bis zum Bug, damit die Gäste nicht ausrutschten. Ich blieb mit meinen rechten Strandlatschen vorn unter dem großen Zeh unterm Rand des Läufers kurz hängen, stolperte nach vorn, versuchte meinem fallenden Oberkörper durch einen Spurt einzuholen, der sich aber -wie in Zeitlupe- weiter nach unten bewegte, als ich mittlerweile die Reling auf Backbord erreicht hatte. Das erkannte ich eigentlich nur schemenhaft und streckte beide Arme vor, um mich von der Innenseite der Bordwand abstützen zu können... Und mit einem dumpfen „Rumms“ knallte ich mittig mit dem Gesicht auf den davor liegenden Poller, wo man das Boot im Hafen mittels dickem Tau fest macht. Ähnlich wie ein waagerechter Baumstamm, so kam es mir vor. Mitten im „Rumms“ hörte ich ein Geräusch, wie wenn man dünne, alte und trockene Birkenzweige zerbricht. Ich brauchte ein paar lange Sekunden, Freunde kamen und halfen mir hoch, einer brachte einen Stuhl in den man mich rein bugsierte und ich sah in ein paar besorgte Gesichter, bis ich merkte, daß mir jemand ein Handtuch ins Gesicht drückte: ich blutete wie ein abgestochener Ochse aus der Nase... Also legte man mich erst mal auf den Rücken, derweil kam einer der Mannschaft und brachte mir einen alten Lappen, in dem ein paar Eiswürfel waren, und legte mir das in den Nacken. „Soll helfen“, sagte er. Und im gleichen Augenblick drückte er mir meine gebrochene Nase mit seinem kräftigen Daumen und Zeigefinger wieder grade! Allmählich wurde das angestaute Adrenalin bei mir wieder weniger, der Schmerz in Kopf und Nase nahm dafür zu. So eine Scheiße! Man möge mir den Ausdruck verzeihen, aber genau das dachte ich in dem Moment! Ich weiß es noch wie heute, auch wenn´s wohl mittlerweile knapp 50 Jahre her ist. Denn ich war eigentlich nur mitgefahren, weil ich ja in der Blauen Grotte tauchen wollte! Und ich erinnere mich daran, wie mein Kopf brummte.. So blieb ich dann eine gefühlte Ewigkeit liegen. Als ich später aber hörte, wie der Motor leiser und daß der Anker geworfen wurde und die Aufregung um mich herum hörte, kam ich wieder hoch. Die Leute waren schon dabei in kleine Boote umzusteigen, mit denen sie in die Grotte fahren wollten. Erstaunlicherweise ging´s mir schon wieder ganz gut, ich blutete nicht mehr, hatte klaren Blick und fand alles OK. So nahm ich meine Tauchsachen (vergaß aber die Flossen) und stieg mit in das letzte kleine Boot, zusammen mit einem Reiseleiterkollegen. Als das Bötchen ablegte und wir durch die Wellen schaukelten, fragte er mich, ob ich allen ernstes jetzt da mit in die Grotte wolle. „Wo mit?“, frage ich zurück. „Naja, mit Deinem Tauchklamotten!“, meinte er. Ich sagte, der Grund, warum ich extra so früh aufgestanden und mitgefahren sei, war mein Wunsch, in der Grotte zu tauchen. Und da nix mehr blutet und es mir so weit gut ging (ich bemerkte aber schon ein leichtes Handicap) wolle ich natürlich in die Grotte springen. Beruhigend meinte er lächelnd, „na-ja, ich bin ja bei Dir!“ Wir waren nur 4 Mann im Bötchen und es war schon beeindruckend, als wir uns etwas ducken mußten, um in das relativ kleine, blau schimmernde Loch im Fels einzufahren. Drinnen war´s kalt, die Luft feucht und wir wurden mittels einem kleinen Außenbordermotor bis zur Mitte gefahren. Als der Bootsführer den Rückwärtsgang zum Stoppen einlegte, sprudelte das eher schwarze Meerwasser plötzlich in hellen Blaufarben von hinten nach vorn. Man konnte jetzt erkennen, daß unter Wasser an der südlichen Seitenwand der Grotte ein großes Loch war. Da schien das Sonnenlicht mit voller Kraft hinein und wurde Dank des Wassers hellblau, mit vielen Reflektionen in der ganzen Grotte. Mein Kollege und ich zogen uns die Tauchermasken an und „schwups“ waren wir über Bord! Das war witzig: die Gesichter über Wasser sahen ganz normal aus, im dunklen Licht. Aber alles andere des Körpers unter Wasser schimmerte in allen Varianten von Blau bis Weißblau! Natürlich tauchte ich 2-3x, bis ich plötzlich bemerkte, daß mir meine Taucherbrille voll Blut lief. So mischte sich jetzt ein sattes Rot in das blaustichige – aus meiner individuellen Sicht...
Damit hören meine Erinnerungen plötzlich auf. Und meine Frau, damals meine Reiseleiterkollegin, sagte mir grade: „Schreib´ noch, daß ich fast einen Herzinfarkt bekam, als Du mit dem Kopf gegen die Bordwand geknallt warst!“, als ich sie fragte, ob sie damals eigentlich mit dabei war. Ja, sie war. Und wir sind jetzt schon sageundschreibe 44 Jahre verheiratet, wer hätte das gedacht!? Die Rückfahrt war dann wohl eigentlich ganz normal, manch´ einer der Gäste „fütterte“ zwischendurch noch ein wenig die Fische, weil´s etwas aufgefrischt und das Boot geschaukelt hatte. So auch die folgenden Tage: ich hatte eine dicke, etwas blau angelaufene Nase, aber es war weniger schlimm, als ich anfangs befürchtete.
Manchmal schaue ich mir die WebCams von B-V, Makarska oder Tućepi an. Ich habe gesehen, daß rechts am Strand am Hafen von B-V ein großes Gbäude erbaut wurde, ich sah, daß im Hochsommer die Strände so voll sind, wie in meiner Kindheit die Sandstrände von Rimini, wo sich die Leute, eng nebeneinanderliegend wie Ölsardinen, mithilfe Olivenöls und Zitronensaft schnellbräunen wollten, ein angbeliches Geheimrezept. Damals. Ich habe mal in FB von Nina D. gelesen, daß sie früher in der Hochsaison manchmal 15 Minuten brauchte, um mit dem Auto von der Magistrale nach unten zum Hafen von B-V zu kommen. Heute bräuchte sie oft 20 Minuten oder mehr im WINTER ! So voll sei das heutzutage geworden. Und da ich meine ganzen, schönen Erinnerungen an die "gute alte Zeit" an der Makarska Riviera nicht verlieren möchte, habe ich Angst, wieder mal dorthin zu fahren, auf alten Spuren zu wandeln... Gern würde ich auch mal im neuen Hotel JADRAN in Tucepi wohnen, ganz oben - wie früher, aber ich traue mich gar nicht....
Du, der Du noch nie da warst: fahre hin! Land, Leute und Essen sind SUPER. Und die vielen Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels und Privatwohnungen sind (fast) alle renoviert. Dafür ist´s eben auch kein Billigland mehr. Es gehört nun auch zur EU und wartet darauf, endlich den Euro auch ganz offiziell akzeptieren zu können. Eigentlich ist er schon lange "die Währung"... Vidimo se drugi put... Mike
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