mein Name ist Claus, ich bin 56 Jahre jung und spiele mit dem Gedanken, mit meiner Frau nach Kroatien auszuwandern. Seit nunmehr 22 Jahren besuchen wir dieses wunderschöne Land, schon alleine dadurch bedingt, dass meine Gattin gebürtige Jugoslawin ist, die schon 35 Jahre Jahre in Deutschland lebt. Wie wir unseren Lebensunterhalt in Kroatien bestreiten möchten, habe ich hier in einem anderen Thread
Selbstständigkeit in Kroatien schon mal kurz umschrieben. Was wir jetzt hier suchen, wären Erfahrungen von anderen Deutschen, die diesen Schritt schon gewagt haben, mit denen wir uns austauschen können. Gerne auch persönlich, denn wir werden wieder vom 10.06. bis zum 27.06.19 in Kroatien unterwegs sein. Lieben Dank an alle, die uns fleißig schreiben.
Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien bestand immerhin bis 1991 oder 1992. Genau weiß ich das nicht. Jetzt haben wir 2019. Die gebürtige Jugoslawin, um die es geht, lebt bereits 35 Jahre in Deutschland. Das heißt sie wurde spätestens 1984 geboren. Ich schätze aber eher früher. 1984 gab es Jugoslawien aber noch.
Grundsätzlich herrscht ein großes Mißverständnis, was die richtige Einordnung angeht --> Unterscheid zw. Staatsbürgerschaft und Nationalität: Der ehemaligen Staat war ein Staatenbund (im Vergleich BRD: Bundesstaat), jeder Bürger hatte zwar die verbriefte Yu-Staatsbürgerschaft, aber dennoch seine "angeborene" Nationalität, die man ja keineswegs ablegen kann. Was also den Status seiner Ehefrau angeht, so ist diese gebürtige Serbin, wie er in einem anderen Thread korrekterweise angegeben hatte. Daher mein Einwand.
Deshalb ist es mir auch ein Rätsel, weshalb die Allgemeinheit bzw. Medien ständig so überrascht tun, wenn jemand, der "dt. Papiere" hat und leichtsinnigerweise als Deutscher betitelt wird, sich nicht so gibt. Konkretes Beipiel: Ein Mezut Özil hat deutlich und selbstbewußt demonstriert, daß er durch und durch Türke ist. Der Besitz dt. Papiere sichert ihm lediglich gewisse Rechte/ Pflichten und Privilegien zu, bspw. das Privileg in der dt. A-Mannschaft aufzulaufen.
Ich habe schon immer strikt zw. Nationalität und Staatsangehörigkeit unterschieden. Das Stückchen Papier ändert doch nicht jemandes Identität, die komplexerer Natur ist und tief in einem Menschen verwurzelt liegt.
Zitat von Thofroe im Beitrag #5Habe wieder was dazugelernt.
Nicht wirklich.
Zitat von biki im Beitrag #4Der ehemaligen Staat [Jugoslawien, Anm. d. Verf.] war ein Staatenbund (im Vergleich BRD: Bundesstaat)
Richtig dagegen ist: Die SFRJ (1963-1992), bzw. die FNRJ (1946-1963), bzw. das DFJ (1943/1945-1946) war ein foederaler Staat. Auch die SRJ (1992-2003) war ein Bundesstaat. Der Name Jugoslawien wurde bei der Umwandlung in einen Staatenbund (2003) abgelegt. Der Vollstaendigkeit sei erwaehnt, dass auch der DSHiS (1918), bzw. das KSHiS (1918-1929), bzw. das KJ (1929-1941) ein Zentralstaat war. Es gab somit niemals unter dem Namen Jugoslawien einen Bundesstaat.
Zitat von biki im Beitrag #6Ich habe schon immer strikt zw. Nationalität und Staatsangehörigkeit unterschieden.
Richtig dagegen ist: Bei dem Begriff Nationalitaet handelt es sich um ein Polysem und er hat zum einen die Bedeutung Staatsangehoerigkeit und zum anderen die Bedeutung (ethnische) Volkszugehoerigkeit; die jeweils gemeinte Bedeutung ergibt sich aus den Kontext und zum Teil durch die Verortung des Formulierenden: In Nationalstaaten wird der Begriff haeufiger im Sinn von Staatsangehoerigkeit und in (auch ehemaligen) Vielvoelkerstaaten (wichtige Ausnahmen: USA und Kanada) wird der Begriff haeufiger im Sinn von Volkszugehoerigkeit benutzt.
Zitat von melzer-kalkar im Beitrag #1...gebürtige Jugoslawin...
Wohl kaum!
Richtig dagegen ist: In Jugoslawien gab es auch Jugoslawen, wobei damit aber im Laufe der Zeit unterschiedliche Menschen gemeint waren: In der FNRJ waren die Muslime nicht als eigene ethnische Volkszugehoerigkeit anerkannt und wurden als national unentschiedene Jugoslawen gefuehrt. In der SFRJ gab es zwar Muslime als eigene Ethnie, aber dafuer musste sich niemand mehr einer Ethnie zuordnen, so dass Kinder aus Mischehen oder auch ueberzeugte (oder Ueberzeugung vorheuchelne) Jugoslawen sich als eben solche bezeichnen konnten. In der Volkszaehlung von 1981 waren die hoechsten Anteile (jeweils knapp 10%) an Jugoslawen (wenig ueberraschend) in der Vojvodina, (auch wenig ueberraschend) in BiH und (hoert, hoert) in Kroatien zu finden; viele von den letzteren waren 10 Jahre spaeter zum Teil die ueberzeugtesten Kroaten.
Zitat von Aeneas Tzajkowski im Beitrag #8Der Vollstaendigkeit sei erwaehnt, dass auch der DSHiS (1918), bzw. das KSHiS (1918-1929), bzw. das KJ (1929-1941) ein Zentralstaat war. Es gab somit niemals unter dem Namen Jugoslawien einen Bundesstaat.
Erratum: Der Vollstaendigkeit sei erwaehnt, dass der DSHiS (1918), bzw. das KSHiS (1918-1929), bzw. das KJ (1929-1941) ein Zentralstaat war. Es gab somit niemals unter dem Namen Jugoslawien einen Staatenbund.
Zitat von biki im Beitrag #6 Ich habe schon immer strikt zw. Nationalität und Staatsangehörigkeit unterschieden. Das Stückchen Papier ändert doch nicht jemandes Identität, die komplexerer Natur ist und tief in einem Menschen verwurzelt liegt.
Aleviten und sonstige nicht-sunnitische Muslime sind eigentlich recht leicht zu assimilieren, sofern man ihnen gegenüber keine ausschließende Haltung an den Tag legt.
Anti Stress Therapie in Kroatien Während Menschen aus Kroatien emigrieren, gibt es auch einige, welche die entgegengesetzte Richtung einschlagen und nach Kroatien einwandern.
Ekkehardt und Elke Templer sind ein deutsches Paar, dass sich entschlossen hat ihre alte Heimat in Deutschland aufzugeben und ihre Rente in Kroatien zu verbringen. Ekkehardt Templer ist ein Chirurg, während seine Frau Sozialarbeiterin ist. Das Paar hat im Hinterland von Primošten ein Olivenhain von 150 Olivenbäumen gekauft und in diesem Jahr ihr eigenes Olivenöl produziert. Sie sagen, diese Tätigkeit sei für sie wie eine Anti-Stress-Therapie..
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Zitat von melzer-kalkar im Beitrag #1...gebürtige Jugoslawin...
Wohl kaum!
Warum nicht? Die Großeltern meines Freundes Dubravko waren väterlicherseits ein serbisch-kroatisches Ehepaar und sein Vater war mit einer Muslima verheiratet. Als wir uns - noch zu Titos Zeiten - kennen lernten, nannten sich alle derartigen "Mischlinge" Jugoslawen. Heute ist Dubravko zwar kroatischer Staatsbürger und war während des Krieges kroatischer dobrovoljac, aber wenn man ihn nach seiner Herkunft fragt, dann nennt er sich entweder "Jugović" oder Dalmatiner. Kroate ist er nur auf dem Papier.
Zum Thema Auswanderung: wir hatten das auch mal vor, und für uns stand fest, dass wir so oder so unseren Lebensabend in Kroatien verbringen würden. Nachdem ich dann fast drei Jahre dort gearbeitet und zwei dalmatinische Winter erlebt hatte, haben wir die Tage gezählt, bis wir wieder zurück nach Deutschland durften. Heute, als Rentner, pendeln wir zwischen den Welten - mal ein paar Wochen oder Monate hier, mal dort, und das ist wunderschön. Ich liebe meine dalmatinische Zweitheimat heiß und innig, aber um für immer dort zu leben, dafür steckt zu viel deutsche Lebensart und Kultur in mir. Womit ich absolut gar nichts gegen die Kultur und Lebensart in Kroatien sagen will, die ist keineswegs schlechter. Aber sie ist anders...
Wer's nicht versteht: hier: https://www.youtube.com/watch?v=VG-zqrCl...8Di%C4%87-Topic singen drei, die ich persönlich kennen gelernt habe, was ich auch gefühlt habe : "Traurig sind die dalmatinischen Nächte im Winter, wenn der Jugo bläst. Nur Wein und Kartenspiel in der Konoba, was sollten wir sonst auch machen..."
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